DE19608792A1 - Sitzreinigungsfähiges Doppelsitzventil - Google Patents
Sitzreinigungsfähiges DoppelsitzventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein sitzreinigungsfähiges Doppelsitz
ventil mit zwei seriell angeordneten relativ zueinander
bewegbaren Schließgliedern, die in der Schließstellung des
Ventils das Überströmen von Fluiden von einem Ventilgehäuse
teil in ein anderes verhindern, die sowohl in der Schließ
als auch in der Offenstellung einen Leckagehohlraum begren
zen, der mit der Umgebung des Ventils verbunden ist, wobei
das eine Schließglied kleiner als das andere ausgebildet ist
und bei seiner Öffnungsbewegung an dem größeren zur Anlage
kommt und dieses gleichfalls in die Offenstellung überführt,
und mit Schließgliedern, die unabhängig voneinander durch
einen Teilhub jeweils spaltweit in eine Sitzreinigungsstel
lung zwecks Spülung ihrer Sitzflächen überführbar sind.
Ein Doppelsitzventil der gattungsgemäßen Art ist beispiels
weise aus der DE 38 35 944 A1 bekannt. Nachteilig bei diesem
sitzreinigungsfähigen Doppelsitzventil ist der Tatbestand,
daß die zur Reinigung der Ventilsitze durch spaltweite
Ansteuerung der Ventilteller jeweils aus dem zugeordneten
Ventilgehäuseteil gewonnene Reinigungsmittelmenge nur sehr
schwer auf das absolut notwendige Minimum, das zur Besei
tigung der Verunreinigungen im Sitzbereich hinreichend ist,
begrenzt werden kann. Um dennoch einen ökonomischen und
umweltschonenden Einsatz von Reinigungsmittel sicherzustel
len, wird vorgeschlagen, die Ventilteller taktweise anzu
steuern.
Bei einem anderen bekannten sitzreinigungsfähigen
Doppelsitzventil der gattungsgemäßen Art (EP 0 646 741 A1)
wird die zur Reinigung der Ventilsitze bereitzustellende
Reinigungsmittelmenge dadurch begrenzt, daß in der jeweili
gen Spülstellung der in Frage kommende Schieberventilkörper
an einem mit Spülmitteldurchtritten versehenen Gehäusean
schlag anliegt. Demzufolge gibt es bei diesem bekannten
Doppelsitzventil Bereiche, die während des Spülvorganges
nicht mit Reinigungsmittel benetzt werden können, es sei
denn, auch dieses Ventil würde, allerdings aus einem anderen
Grunde, taktweise angesteuert.
Bei beiden vorgenannten bekannten Doppelsitzventilen kann der
über die freigelegte Sitzfläche aus dem benachbarten Ventil
gehäuseteil herangeführte Reinigungsmittelstrom mit mehr oder
weniger großer kinetischer Energie auf den in seiner Schließ
stellung befindlichen anderen Ventilsitzbereich auftreffen.
Dies kann unter Umständen dazu führen, daß Reinigungsmittel
durch den geschlossenen Dichtungsbereich hindurchdringen
kann. Eine besondere Gefahr ist dann gegeben, wenn die
jeweilige Dichtung einer hohen Abnutzung unterlag, und der
Verschleiß dazu führt, daß die verminderte Dichtungsvorspan
nung eine hinreichende Dichtwirkung unter dem Einfluß der
kinetischen Energie des Spritzstrahles nicht mehr sicher
stellen kann.
Weiterhin wird an sitzreinigungsfähige Doppelsitzventile die
Anforderung gestellt, daß das bei der Sitzreinigung in den
Leckagehohlraum einströmende Reinigungsmittel drucklos, das
heißt ohne Druckaufbau im Leckagehohlraum, in die Umgebung
des Doppelsitzventils abgeführt wird. Das eingangs erwähnte
Doppelsitzventil (DE 38 35 944 A1) dürfte diesbezüglich die
gestellten Anforderungen nur schwerlich erfüllen können, da
einerseits die Möglichkeit einer engen Bemessung der jewei
ligen Reinigungsmittelmenge nicht erkennbar ist und ande
rerseits die Abführquerschnitte dem erhöhten Reinigungs
mittelangebot nicht in entsprechender Weise anpaßbar sind.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wird bei derartigen
sitzreinigungsfähigen Doppelsitzventilen sogar gefordert, daß
bei groben Defekten der Dichtungen oder gar bei deren Verlust
kein Reinigungsmittel im Zuge der Sitzreinigung über den
ungedichteten Ventilsitz in das benachbarte Ventilgehäuse
teil gelangen darf. Selbst wenn es gelingt, die Reinigungs
mittelmenge sehr klein zu bemessen, wie dies offensichtlich
beim bekannten Doppelsitzventil gemäß EP 0 646 741 A1 der
Fall ist, würde das direkte Anspritzen eines der beiden
Sitzbereiche im Falle eines groben Dichtungsdefektes oder
eines -verlustes zu einem Durchtritt von Reinigungsflüs
sigkeit in das benachbarte Ventilgehäuseteil führen. Dieser
Sachverhalt wäre zumindest bei der Spülung des oberen Sitz
bereichs am unteren Ventilsitz gegeben (vgl. Fig. 2c der EP
0 646 741 A1), wenn hier ein grober Dichtungsdefekt oder gar
-verlust vorläge.
Ausgehend von den vorbeschriebenen Nachteilen des Standes der
Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein sitz
reinigungsfähiges Doppelsitzventil zu schaffen, bei dem die
zur jeweils hinreichenden Sitzreinigung herangeführte Reini
gungsmittelmenge minimiert ist, bei dem hierbei ein Druckauf
bau im Leckagehohlraum ausgeschlossen und keine Direktbe
aufschlagung des geschlossenen Sitzbereiches mit der
kinetischen Energie des Reinigungsmittelstrahles gegeben ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des sitzreinigungsfähigen
Doppelsitzventils gemäß der Erfindung sind Gegenstand
weiterer Unteransprüche.
Die Anwendung zylindrischer Ansätze an den Schließgliedern
ist an sich nicht neu. Die mit diesen Ansätzen realisierbaren
Drosselspalte wurden bereits in den Anfängen des Doppelsitz
ventils-Technologie genutzt hier allerdings um bei groben
Beschädigungen der Sitzflächen einen Druckaufbau im Leckage
hohlraum zu verhindern und um die bei jedem Schaltvorgang
auftretende Schaltleckage zu begrenzen, da die ersten Doppel
sitzventile mit als Sitzteller ausgebildeten Schließgliedern
ausgestattet und somit nicht leckagefrei bzw. -arm schaltend
waren (DE-OS 22 48 986).
Bei dem hier vorgeschlagenen sitzreinigungsfähigen Doppel
sitzventil werden die zylindrischen Ansätze planmäßig dazu
benutzt, um über die durch sie mit dem zugeordneten Ventil
gehäuseteil gebildeten Drosselspalte die im Zuge der Sitz
reinigung aus dem jeweiligen Ventilgehäuseteil herangeführte
Reinigungsmittelmenge zu begrenzen. Diese Maßnahme allein
reicht jedoch nicht aus, um die herausgestellte Aufgabe
vollständig zu lösen. Ein zweiter Erfindungsgedanke besteht
darin, die vorgesehenen Drosselspalte einerseits auf unter
schiedlichen Durchmessern anzusiedeln und andererseits dafür
zu sorgen, daß der jeweils sich in seiner Schließstellung
befindende Sitzbereich nicht der kinetischen Energie des
Reinigungsmittelstrahles unterworfenen wird. Dies gelingt zum
einen dadurch, daß der am kleineren Schließglied gebildete
Drosselspalt einen Spritzstrahl entfaltet, der mit Sicherheit
auf die stirnseitige Begrenzungsfläche des anderen Schließ
gliedes, in ausreichendem Abstand von dem an diesem gebil
deten Drosselspalt, auftrifft. Zum anderen wird der im
Drosselspalt am größeren Schließglied erzeugte Spritzstrahl
an einer Übergangsfläche umgelenkt, die zwischen den die
Drosselspalte radial außenseits bildenden Abschnitten einer
Verbindungsbohrung zwischen den Ventilgehäuseteilen verläuft.
Der radiale Abstand zwischen den Abschnitten der Verbindungs
bohrung, in dem die Übergangsfläche ausgebildet ist, wird
gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen
Doppelsitzventils so groß ausgeführt, daß das in der Sitz
reinigungsstellung des größeren Schließgliedes aus dem
Drosselspalt in den Leckagehohlraum austretende Fluid an der
Übergangsfläche zu dessen Zentrum hin umgelenkt wird.
In diesem Zusammenhang wird weiterhin in vorteilhafter Weise
vorgeschlagen, daß der durchmessergrößere Abschnitt der Ver
bindungsbohrung einen mit einem Abrundungsradius ausgeführten
gerundeten Übergang zur Übergangsfläche aufweist, wobei der
Abrundungsradius vorzugsweise gleich oder kleiner als die
halbe Durchmesserdifferenz der im Durchmesser abgestuften
Verbindungsbohrung zwischen den beiden Ventilgehäuseteilen
ausgeführt ist.
Es hat sich darüber hinaus bei Doppelsitzventilen der gat
tungsgemäßen Art, die mit den vorstehend erwähnten erfin
dungsgemäßen Merkmalen versehen sind, herausgestellt, daß
keinerlei Druckaufbau im Leckagehohlraum auftritt, wenn der
jeweilige Durchtrittsquerschnitt der Drosselspalte klein
gegenüber einem Ablaufquerschnitt eines den Leckagehohlraum
mit der Umgebung des Ventils verbindenden Ablaufrohres aus
geführt ist. In diesem Falle wird vorgeschlagen, das Quer
schnittsverhältnis gleich oder größer 64 auszuführen.
Messungen und Beobachtungen haben darüber hinaus ergeben, daß
bei einem mit erfindungsgemäßen Merkmalen ausgestatteten
sitzreinigungsfähigen Doppelsitzventil der in der Schließ
stellung befindliche Ventilsitz im Zuge der Sitzreinigung des
anderen Ventilsitzes aus dem Leckagehohlraum heraus besaugt
wird. Dies bedeutet, daß selbst bei groben Dichtungsdefekten
oder gar bei einem Dichtungsverlust im Bereich des sich in
seiner Schließstellung befindlichen Schließgliedes keine
Reinigungsflüssigkeit in das benachbarte Ventilgehäuseteil
eindringen kann. Die vorgenannte Besaugung des Sitzbereichs
wurde in signifikanter Weise beobachtet bei der Reinigung des
Sitzbereiches des größeren Schließgliedes, das heißt bei
einer Umlenkung des Spritzstrahles an der Übergangsfläche zum
Zentrum des Leckagehohlraumes hin.
Es versteht sich, daß der Ablaufquerschnitt des den Leckage
hohlraum mit der Umgebung des Ventils verbindenden Ablauf
rohres so groß wie möglich ausgeführt wird. Eine Grenze für
die Bemessung des Ablaufrohres nach oben hin bildet der
Druckverlust im vom Ablaufrohr durchdrungenen Ventilgehäu
seteil.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Doppelsitzventil gemäß
der Erfindung im Bereich der beiden Ventilgehäuse teile und ihrer Sitzflächen;
der Erfindung im Bereich der beiden Ventilgehäuse teile und ihrer Sitzflächen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Sitzbereich des Doppel
sitzventils gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstel
lung;
Fig. 3 ebenfalls einen Querschnitt durch den vorgenannten
Sitzbereich gemäß Fig. 2, wobei sich das kleinere
Schließglied in seiner Sitzreinigungsstellung
befindet und
Fig. 4 einen ebensolchen Querschnitt durch den Sitzbereich
gemäß Fig. 2, wobei sich das größere Schließglied in
seiner Sitzreinigungsstellung befindet.
Ein aus einem ersten und einem zweiten Ventilgehäuseteil 1a
bzw. 1b bestehendes Ventilgehäuse 1 eines sitzreinigungs
fähigen Doppelsitzventils weist in seinem Sitzbereich ein als
Schieber ausgebildetes erstes Schließglied 2 und ein als
Sitzteller ausgebildetes zweites Schließglied 3 auf. Letz
teres ist das durchmessergrößere von beiden und es wird über
eine Hohlstange 3a, die durch ein erstes Verschlußteil 6 im
zweiten Ventilgehäuseteil 1b über eine erste Stangendichtung
8 hindurch- und an einen nicht dargestellten Ventilantrieb A
herangeführt ist, betätigt. Eine Stange 2a, die in der Hohl
stange 3a konzentrisch angeordnet ist, ist mit dem ersten
Schließglied 2 verbunden. Beide Schließglieder 2, 3 bilden
sowohl in ihrer Schließ- als auch in ihrer Offenstellung
einen Leckagehohlraum 4, der auf der der Stange 2a gegen
überliegenden Seite des Ventilgehäuses 1 mittels eines mit
dem ersten Schließglied 2 verbundenen Ablaufrohres 2b mit der
Umgebung des Doppelsitzventils verbunden ist. Dabei ist das
Ablaufrohr 2b durch das erste Ventilgehäuseteil 1a hindurch
und über ein zweites Verschlußteil 7 mittels einer zweiten
Stangendichtung 10 aus diesem herausgeführt. Die Sitzflächen
für die beiden Schließglieder 2, 3 werden an einem Sitzring 5
gebildet, wobei im vorliegenden Falle ein durchmesserklei
nerer Abschnitt 5a einer im Sitzring 5 ausgebildeten
Verbindungsbohrung 5*, die die Ventilgehäuseteile 1a und 1b
miteinander verbindet, als Sitzfläche für das als Schieber
ausgebildete erste Schließglied 2 dient (vgl. Fig. 2). Die
Sitzfläche des als Sitzteller ausgebildeten zweiten Schließ
gliedes 3 ist konisch und befindet sich am anderen Ende der
Verbindungsbohrung 5*. Im ersten Schließglied 2 befindet sich
eine erste Sitzdichtung 11, die als rein radiale Dichtung
arbeitet. Die Sitzdichtung des zweiten Schließgliedes 3 ist
mit 12 gekennzeichnet, während eine ebenfalls im zweiten
Schließglied 3 angeordnete und dem Leckagehohlraum 4 zuge
wandte Leckagehohlraumdichtung 13 für eine Abdichtung der
Schließglieder 2, 3 gegeneinander in deren sogenannter
Abholstellung und in der anschließenden Offenstellung sorgt.
Der Sitzring 5, das erste und das zweite Verschlußteil 6 bzw.
7 sind jeweils über eine Gehäusedichtung 9 gehäuseseitig
abgedichtet. Der in seinem äußeren Durchmesser reduzierte
Teil des Ablaufrohres 2b ist mit 2c gekennzeichnet und sein
Ablaufquerschnitt mit dem Durchmesser d trägt die Bezeich
nung 2d. Der Nenndurchmesser der Ventilgehäuseteile 1a, 1b
trägt die Bezeichnung DN.
Jedes Schließglieder 2, 3 weist leckageraumseitig einen
zylindrischen Ansatz 2* bzw. 3* auf, der mit dem zugeordneten
Teil der Verbindungsbohrung 5* im Sitzring 5 einen ringför
migen Drosselspalt S1 bzw. S2 (s. Fig. 2) bildet. Fig. 2
verdeutlicht darüber hinaus Einzelheiten des Sitzbereichs.
Das durchmesserkleinere Schließglied 2 bildet mit seinem
zylindrischen Ansatz 2*, der den äußeren Durchmesser D1
besitzt, und mit dem durchmesserkleineren Abschnitt 5a der
Verbindungsbohrung 5* den Drosselspalt S1 . Das durchmesser
größere Schließglied 3 formt in gleicher Weise mit seinem
zylindrischen Ansatz 3*, der einen äußeren Durchmesser D2
aufweist, zusammen mit dem durchmessergrößeren Abschnitt 5b
der Verbindungsbohrung 5* den Drosselspalt S2. Der halbe
Durchmesserunterschied zwischen D2 und D1 ist mit a gekenn
zeichnet. In diesem radialen Erstreckungsbereich a ist eine
Übergangsfläche 5c zwischen den beiden Abschnitten 5a und 5b
vorgesehen, die mit dem durchmessergrößeren Abschnitt 5b
einen vorzugsweise senkrechten Umlenkwinkel α bildet. Dabei
weist der durchmessergrößere Abschnitt 5b der Verbindungs
bohrung 5* einen mit Abrundungsradius r ausgeführten
gerundeten Übergang zur Übergangsfläche 5c auf, wobei der
Abrundungsradius vorzugsweise mit r a ausgeführt ist. Der
radiale Abstand a zwischen den Abschnitten 5b und 5a der
Verbindungsbohrung 5* wird so groß ausgeführt, daß das in der
Sitzreinigungsstellung des größeren Schließgliedes 3 aus dem
Drosselspalt S2 in den Leckagehohlraum 4 austretende Fluid an
der Übergangsfläche 5c zum Zentrum des Leckagehohlraumes 4
hin umgelenkt wird. Durch diese Maßnahme wird einerseits
sichergestellt, daß der aus dem Drosselspalt S2 austretende
Flüssigkeitsstrahl nicht auf den Sitzbereich der ersten
Sitzdichtung 11 gerichtet ist und zum anderen ergeben sich
durch diese Maßnahme die vorstehenden Saugeffekte an der
ersten Sitzdichtung 11.
Die Führung des Reinigungsmittelstrahles R1 bei der Sitzrei
nigung des ersten Schließgliedes 2, das um einen Teilhub h1
nach unten verschoben ist, verdeutlicht Fig. 3. Der wirk
same Drosselspalt S1 ist dabei derart bemessen, daß sein
Querschnitt weniger als 1/64 des Ablaufquerschnittes 2d
(Fig. 1) beträgt. Der Reinigungsmittelstrahl R1 wird
zunächst entlang des durchmesserkleineren Abschnittes 5a der
Verbindungsbohrung 5* im wesentlichen senkrecht nach oben
geführt und trifft dort auf die stirnseitige Begrenzungs
fläche des zweiten Schließgliedes 3. Der größere Teil wird in
Richtung des Zentrums des Leckagehohlraumes 4 umgelenkt,
während ein kleinerer Teil den durch die Übergangsfläche 5c,
den durchmessergrößeren Abschnitt 5b und die Stirnfläche des
zweiten Schließgliedes 3 begrenzten Bereich zirkulierend
durchströmt (Teilstrom r1). Eine gezielte, direkte Beauf
schlagung des Drosselspaltes S2 und der nachgeordneten
zweiten Sitzdichtung 12 ist ausgeschlossen.
Gemäß Fig. 4 befindet sich das zweite Schließglied 3 nach
seinem Teilhub h2 in seiner Sitzreinigungsstellung. Die
zweite Sitzdichtung 12 bildet mit der zugeordneten Sitz
fläche einen Spalt, durch den der Reinigungsmittelstrom R2 in
den Drosselspalt S2 eindringen kann. Er verläßt letzteren
zunächst entlang des durchmessergrößeren Abschnittes 5b und
wird über die Übergangsfläche 5c zum Zentrum des Leckagehohl
raumes 4 hin umgelenkt. Ein unmittelbares und direktes
Bespritzen des Sitzbereiches der ersten Dichtung 11 wird
dadurch verhindert. Im Bereich des Drosselspaltes S1
begrenzt durch die stirnseitige Begrenzungsfläche des ersten
Schließgliedes 2 und den durchmesserkleineren Abschnitt 5a
der Verbindungsbohrung 5* zirkuliert ein Teilstrom r2,
angetrieben durch den Reinigungsmittelstrom R2, wobei durch
die Existenz des Teilstromes r2 die vorstehend beschriebene
Besaugung der ersten Sitzdichtung 11 erklärt werden kann.
Die Erfindung ist im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
beschrieben worden, doch versteht es sich, daß in der Praxis
von Sachkundigen Ausführungsvarianten realisiert werden
können, ohne den Rahmen der Erfindung und der ihr zustehenden
gewerblichen Schutzrechte zu verlassen.
Claims (4)
1. Sitzreinigungsfähiges Doppelsitzventil mit zwei seriell
angeordneten, relativ zueinander bewegbaren Schließglie
dern, die in der Schließstellung des Ventils das Überströ
men von Fluiden von einem Ventilgehäuseteil in ein anderes
verhindern, die sowohl in der Schließ- als auch in der
Offenstellung einen Leckagehohlraum begrenzen, der mit der
Umgebung des Ventils verbunden ist, wobei das eine
Schließglied kleiner als das andere ausgebildet ist und
bei seiner Öffnungsbewegung an dem größeren zur Anlage
kommt und dieses gleichfalls in die Offenstellung über
führt, und mit Schließgliedern, die unabhängig voneinander
durch einen Teilhub jeweils spaltweit in eine Sitzreini
gungsstellung zwecks Spülung ihrer Sitzflächen überführbar
sind, dadurch gekennzeichnet,
- - daß jedes Schließglied (2; 3) leckageraumseitig einen an sich bekannten zylindrischen Ansatz (2*; 3*) aufweist, der mit einer zugeordneten Verbindungsbohrung (5*) zwischen den Ventilgehäuseteilen (1a; 1b) einen ringför migen Drosselspalt (S1 bzw. S2) bildet,
- - daß ein dem kleineren Schließglied (2 oder 3) zugeord neter erster Abschnitt (5a bzw. 5b) der Verbindungs bohrung (5*) einen Durchmesser (D1) aufweist, der kleiner ist als der Durchmesser (D2) eines dem anderen Schließglied (3 bzw. 2) zugeordneten zweiten Abschnittes (5b bzw. 5a) der Verbindungsbohrung (5*),
- - und daß eine Übergangsfläche (5c) zwischen den beiden Abschnitten (5a, 5b) vorgesehen ist, die mit dem durch messergrößeren Abschnitt (5b bzw. 5a) einen stumpfen, vorzugsweise einen senkrechten, Umlenkwinkel α bildet (α 90 Grad).
2. Sitzreinigungsfähiges Doppelsitzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand
a = (D2-D1)/2 zwischen den Abschnitten (5b und 5a) der
Verbindungsbohrung (5*) so groß ausgeführt ist, daß das in
der Sitzreinigungsstellung des größeren Schließgliedes
(3 oder 2) aus dem Drosselspalt (S2 oder S1) in den
Leckagehohlraum (4) austretende Fluid an der Übergangs
fläche (5c) zu dessen Zentrum hin umgelenkt wird.
3. Sitzreinigungsfähiges Doppelsitzventil nach Anspruch
oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der durchmesser
größere Abschnitt (5b oder 5a) der Verbindungsbohrung (5*)
einen mit einem Abrundungsradius (r) ausgeführten gerun
deten Übergang zur Übergangsfläche (5c) aufweist, wobei
der Abrundungsradius vorzugsweise mit r a ausgeführt
ist.
4. Sitzreinigungsfähiges Doppelsitzventil nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der
jeweilige Durchtrittsquerschnitt (A(S1); A(S2)) der Dros
selspalte (S1; S2) klein gegenüber einem Ablaufquer
schnitt (A(d) = d²/4) eines den Leckagehohlraum (4) mit
der Umgebung des Ventils verbindenden Ablaufrohres (2b)
ausgeführt ist, vorzugsweise A(S1; S2)/A(d) 64.
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ID=7787476
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