DE19603510A1 - Die Verwendung von Terrecyclolsäure A und Terrecyclolsäure A-Derivate als neue Inhibitoren der humanen Prolyl-Oligopeptidase - Google Patents
Die Verwendung von Terrecyclolsäure A und Terrecyclolsäure A-Derivate als neue Inhibitoren der humanen Prolyl-OligopeptidaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Derivate der Terrecyclolsäure A sowie die Verwendung
von Terrecyclolsäure A und deren Derivaten als pharmakologische Wirkstoffe.
Sekundärmetabolite aus Mikroorganismen werden erfolgreich zur Behandlung bak
terieller Infektionskrankheiten eingesetzt. Darüber hinaus hat sich das Indikations
gebiet mikrobieller Wirkstoffe auf viele weitere Anwendungen in der Humanmedizin
(z. B. die Tumortherapie, Immunmodulation oder die Regulation des Lipidstoff
wechsels) und auf den Pflanzenschutz (z. B. Herbizide und Insektizide) ausgeweitet.
Mittlerweile konzentriert sich die aktuelle Pharmaforschung im besonderen Maße auf
das molekulare Verständnis von Krankheitsbildern, auf dem auch der therapeutische
Einsatz von Naturstoffen mit neuen Wirkprinzipien basieren kann.
Die biologische Funktion der Prolyl-Oligopeptidase (hPOP) [EC 3.4.21.26] besteht im
Processing prolinhaltiger Peptidhormone wie z. B. Angiotensin, Vasopressin,
Oxytocin, Neurotensin oder Bradykinin. Über die Regulation der Aktivität der invol
vierten Proteine und Peptide ist die hPOP an vielen lebensnotwendigen Funktionen
beteiligt und stellt ein potentielles Target zur Therapie von Morbus Alzheimer, De
pressionen, Amnesie oder Entzündungsprozessen dar.
Bekannte Inhibitoren der hPOP sind synthetische substratanaloge Verbindungen wie
z. B. Cbz-Pro-Prolinal (A. Yaron & F. Naider, Crit. Rev. Biochem. Molec. Biol. 28, 31-81,
1993) oder die mikrobiellen Cyclopeptide Eurystatin A und B (S. Toda et al., J.
Antibiot. 45, 1573-1579 und 1580-1586, 1992). Es wurde jetzt überraschenderweise
gefunden, daß die Terrecyclolsäure A (I) und deren Derivate (M. Nakagawa et. al, J.
Antibiot, 35, 778-782, 1982), die als cytostatisch/cytotoxisch und schwach antimikro
biell wirksam beschrieben wurden, als nicht peptidische Verbindungen insbesondere
selektive inhibitorische Wirkung auf die humane Prolyl-Oligopeptidase (hPOP) besit
zen.
Die Erfindung betrifft somit
eine Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel I, bevorzugt jedoch der
natürlichen Stereoisomeren der allgemeinen Formel I
in der R₁ = H, Hydroxymethyl, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkyl
carbonyl, Carboxyl, Alkyloxycarbonyl Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamido
carbonyl oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bin
dung bedeutet und R′₁ für O-P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-
S(O)₂(OH) und Alkylester von solchen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfo
naten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit
einer Ringgröße von 5 bis 20 Gliedern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet,
R₃ = Oxo, Thio, Alkyliden, Hydroxyl bedeutet oder
R₂ und R₃ zusammen eine Bindung darstellen, und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze,
zur Bekämpfung von Erkrankungen, die auf eine Inhibition der hPOP ansprechen, insbesondere zur Bekämpfung von Morbus Alzheimer, Amnesie, Depressionen und als entzündungshemmender Wirkstoff. Dabei steht die Bezeichnung Alkyl bzw. Alky len für einen einfachen oder verzweigten, gegebenenfalls selbst funktionelle Grup pen tragenden organischen Rest mit 1-22 C-Atomen. Die organischen Reste können außerdem ein cyclo- oder heterocyclo-aliphatisches oder -aromatisches System be inhalten. Die funktionellen Gruppen beinhalten alle gängigen organischen Funktio nalitäten mit den Heteroatomen Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Halogen, z. B. Hydroxylgruppen, Ether, Amine etc.
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet,
R₃ = Oxo, Thio, Alkyliden, Hydroxyl bedeutet oder
R₂ und R₃ zusammen eine Bindung darstellen, und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze,
zur Bekämpfung von Erkrankungen, die auf eine Inhibition der hPOP ansprechen, insbesondere zur Bekämpfung von Morbus Alzheimer, Amnesie, Depressionen und als entzündungshemmender Wirkstoff. Dabei steht die Bezeichnung Alkyl bzw. Alky len für einen einfachen oder verzweigten, gegebenenfalls selbst funktionelle Grup pen tragenden organischen Rest mit 1-22 C-Atomen. Die organischen Reste können außerdem ein cyclo- oder heterocyclo-aliphatisches oder -aromatisches System be inhalten. Die funktionellen Gruppen beinhalten alle gängigen organischen Funktio nalitäten mit den Heteroatomen Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Halogen, z. B. Hydroxylgruppen, Ether, Amine etc.
Im folgenden wird die Erfindung detailliert beschrieben, insbesondere in ihren bevor
zugten Ausführungsformen. Ferner wird die Erfindung durch den Inhalt der Patentan
sprüche bestimmt.
Der Grundkörper der natürlichen Stereoisomere der allgemeinen Formel I wird Terre
cyclolsäure (I, siehe Schema 1) genannt. Ist die Säuregruppe von Terrecyclolsäure
(I) intramolekular mit der CC-Doppelbindung des α,β-ungesättigten Ketons unter Bil
dung eines δ-Lactonringes verknüpft, nennt man diese Verbindung Quadron (II). Ist
die Carbonsäuregruppe der Terrecyclolsäure (I) zum Alkohol reduziert, nennt man
die Verbindung Terrecyclol (III).
Unter funktionellen Gruppen versteht man Gruppen, die chemisch modifiziert werden
können. Diese funktionellen Gruppen werden hauptsächlich von einem Kohlen
wasserstoffgerüst getragen. Hierzu zählen vorzugsweise Stickstoff-, Sauerstoff- und
schwefelhaltige Gruppierungen sowie Doppel- und Dreifachbindungen zwischen zwei
Kohlenstoffatomen.
Der Begriff "multifunktionell" beschreibt die Reaktionsfähigkeit einer Verbindung,
welche in einer Seitenkette oder in einem Ring weitere funktionelle Gruppen trägt.
Entsprechend versteht man unter "bifunktionell" solche Verbindungen, die in einer
Seitenkette oder in einem Ring zwei funktionelle Gruppen tragen.
Heterocyclische Verbindungen sind Verbindungen mit ringbildenden Atomen aus
mindestens zwei verschiedenen Elementen. Der Fachmann verwendet diesen Be
griff für Verbindungen, deren Ringstruktur neben Kohlenstoffatomen noch Heteroato
nie aus mindestens einem anderen Element (Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel usw.)
enthalten.
Zu den cyclo-aliphatischen Verbindungen zählt man grundsätzlich die alicyclischen
Verbindungen. Hierbei handelt es sich um ringförmige organische Verbindungen, zu
denen wiederum die Cycloalkane, -alkene und -alkine zählen.
Terrecyclosäure (I) sowie Derivate der Terrecyclosäure lassen sich mit Kulturen des
Mikroorganismus Aspergillus terreus (NRRL 11156) herstellen. Der Produzenten
stamm wurde unter der Bezeichnung NRRL 11156 im Northern Regional Research
Center, Agricultural Research Service, U.S., Department of Agriculture, 1815 North
University Street, Peoria, Illinois 61604, USA, hinterlegt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen der Formel I können z. B. wie
folgt hergestellt werden:
Terrecyclolsäure (I, Schema 1) kann mit Nucleophilen (z. B. Alkoholen, Aminen, Thiolen, nucleophilen Heterocyclen, komplexen Hydriden) entsprechend der Reak tivität ihrer funktionellen Gruppen entweder am β-Kohlenstoffatom des α,β-unge sättigten Ketons oder an der Carboxylgruppe reagieren. Entsprechend kann Qua dron (II, Schema 1) an der CH₂O-Gruppe oder am Lacton-Carboxylkohlenstoff mit Nucleophilen reagieren. Terrecyclol (III, Schema 1) kann mit Nucleophilen am β- Kohlenstoffatom des α,β-ungesättigten Ketons oder an der CH₂OH-Gruppe reagie ren.
Terrecyclolsäure (I, Schema 1) kann mit Nucleophilen (z. B. Alkoholen, Aminen, Thiolen, nucleophilen Heterocyclen, komplexen Hydriden) entsprechend der Reak tivität ihrer funktionellen Gruppen entweder am β-Kohlenstoffatom des α,β-unge sättigten Ketons oder an der Carboxylgruppe reagieren. Entsprechend kann Qua dron (II, Schema 1) an der CH₂O-Gruppe oder am Lacton-Carboxylkohlenstoff mit Nucleophilen reagieren. Terrecyclol (III, Schema 1) kann mit Nucleophilen am β- Kohlenstoffatom des α,β-ungesättigten Ketons oder an der CH₂OH-Gruppe reagie ren.
Terrecyclolsäure A (I) kann mit Electrophilen (z. B. Diazoalkane, Carbonsäureanhy
dride usw.) am Carboxyl-Sauerstoffatom reagieren. Entsprechend kann Terrecyclol
(III) am CH₂OH-Sauerstoffatom mit Electrophilen reagieren.
Mit der Carboxylgruppe der Terrecyclolsäure A (I) bzw. mit der Hydroxylgruppe des
Terrecyclol (III) reagieren primäre und sekundäre Amine der allgemeinen Formel
R⁴-NH-R⁵ (IV)
sowie primäre und sekundäre Alkohole und Thiole der allgemeinen Formeln
R⁴-CHYH-R⁵ (Y = O oder S) (V)
wobei R⁴ in primären Aminen, Alkoholen und Thiolen einen einfachen oder verzweig
ten, gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragenden Alkylrest mit 1-22 C-
Atomen und R⁵ = H bedeuten, R⁴ kann außerdem ein cyclo- oder heterocyclo-alipha
tisches oder -aromatisches System beinhalten. R⁴ und R⁵ bedeuten in sekundären
Aminen, Alkoholen und Thiolen einfache oder verzweigte, gegebenenfalls selbst
funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1-22 C-Atomen, die gleich oder ver
schieden, sowie deren Bestandteil ein oder mehrere gesättigte cyclo- oder hetero
cyclo-aliphatische oder -aromatische Systeme sein können. Die funktionellen Grup
pen beinhalten alle gängigen organischen Funktionalitäten mit den Heteroatomen
Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Halogen, z. B. Hydroxylgruppen, Ether, Amine
etc.
Terrecyclolsäure A (I) kann an drei Stellen des Moleküls reduziert werden. Die Car
boxylgruppe kann durch geeignete, literaturbekannte Redoxverfahren zum Aldehyd,
zum Keton, zum Alkohol oder zur Methylgruppe reduziert werden. Die Ketogruppe
kann mittels vielfältiger Verfahren zum Allylalkohol reduziert werden (siehe Beispiel
Nr. 1), der selektiven Oxidationsverfahren zugänglich ist. Die CC-Doppelbindung
kann durch Standardverfahren zur Einfachbindung reduziert werden (siehe Beispiel
Nr. 2). Auf die Reaktionsprodukte der Reduktionsverfahren sind die vorher ge
nannten Derivatisierungsverfahren anwendbar.
Mit der Carboxylgruppe der Terrecyclolsäure A (I) bzw. mit der Hydroxylgruppe des
Terrecyclol (III) reagieren als Electrophile die gängigen Methylierungsreagenzien wie
z. B. Diazomethan, Trimethylsilyl-diazomethan (siehe Beispiel Nr. 3), Iodmethan und
dgl. sowie Silylierungsreagenzien wie z. B. Trimethylsilyl-trifluormethansulfonat.
Durch Umsetzung mit den Alkali- und Erdalkalimetallhydrogencarbonaten erhält man
die Salze der Terrecyclolsäure A. Mit den Alkoholgruppen des Terrecyclols (III) und
der anderen reduzierten Derivate reagieren aktivierte Carbonsäurederivate der allge
meinen Formel
R⁴-CO-R⁶ (VI)
sowie sekundäre und tertiäre Halogenverbindungen oder Analoge (z. B. Toluolsulfo
nate, Trifluormethansulfonate) der allgemeinen Formel
R⁴R⁵-CX-R⁷ (X = I, Br, Cl, OTosyl, OTriflyl etc.) (VII)
sowie Epoxide der allgemeinen Formel
wobei R⁴ und R⁷ zwei einfache oder verzweigte, gegebenenfalls selbst funktionelle
Gruppen tragende, gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1-22 C-Atomen und R⁵
= H bedeuten kann, R⁴ und R⁷ können außerdem ein cyclo- oder heterocyclo-alipha
tisches oder -aromatisches System beinhalten. R⁴, R⁷ und R⁵ können auch alternativ
alle drei (bzw. für (VIII) R⁴ und R⁵ beide) einfache oder verzweigte, gegebenenfalls
selbst funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1-22 C-Atomen sein, die gleich
oder verschieden sowie deren Bestandteil ein oder mehrere gesättigte cyclo- oder
heterocyclo-aliphatische oder -aromatische Systeme sein können. R⁶ beinhaltet die
gängigen zur Carbonsäure-Aktivierung eingesetzten Reste, wie z. B. Halogen, das N-
Methoxy-N-Methylamid, Aktivester und Anhydride. Die funktionellen Gruppen bein
halten alle gängigen organischen Funktionalitäten mit den Heteroatomen Sauerstoff,
Stickstoff, Schwefel und Halogen, z. B. Hydroxylgruppen, Ether, Amine etc.
Die Ausgangsverbindungen Terrecyclolsäure A (I) und Terrecyclol (III) sowie das
Quadron (II) werden, wie in der Literatur beschrieben (J. Antibiot. 1982, Seite 778)
oder vergleichbar, nach Fermentation von Aspergillus sp. aus dem Kulturfiltrat iso
liert, gereinigt und charakterisiert.
Die Amine (IV), die Alkohole und Thiole (V) sowie die Carbonsäurederivate (VI), die
Halogenverbindungen (VII) und die Epoxide (VIII) sind entweder käuflich oder lassen
sich mittels vielfältiger, dem Chemiker geläufiger Verfahren nach Literaturmethoden
herstellen. Beispiele für primäre Amine, mit denen sich die entsprechenden Produkte
der Terrecyclolsäure A (I) bzw. des Terrecyclol (III) herstellen lassen, sind Benzyl
amin, n-Hexylamin, ringsubstituierte Amine wie z. B. 4-Methoxybenzylamin und dgl.
Beispiele für sekundäre Amine der allgemeinen Formel (IV), die mit den erfindungs
gemäßen Verbindungen (I), (II) und (III) reagieren, sind Morpholin, Piperidin, Di
methylamin und dgl. Bevorzugt unter milden Bedingungen reagieren hinreichend
nucleophile, sterisch wenig gehinderte Amine, wie z. B. Propylamin oder Dimethyl
amin. Sterisch stark gehinderte sekundäre Amine, wie z. B. Diisopropylamin, und
elektronisch desaktivierte aromatische Amine, wie z. B. 2,4-Dinitroanilin, sind keine
geeigneten Reaktionspartner. Beispiele für Alkohole und Thiole der allgemeinen
Formel (V) sind Butanol, 2-Propanol, Benzylalkohol, Thiophenol und dgl., wobei bei
den Thiolen die geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen essentiell ist, um Neben
reaktionen zu vermeiden. Beispiele für Carbonsäurederivate der allgemeinen Formel
(VI) sind Acetanhydrid, Benzoylchlorid und dgl. Sterisch stark gehinderte Carbon
säurederivate wie z. B. Pivalinsäure-methylester und elektronisch desaktivierte Car
bonsäurederivate wie z. B. 2,4,6-Trimethoxybenzoesäure-methylester sind keine ge
eigneten Reaktionspartner. Beispiele für Halogenverbindungen und Analoge der all
gemeinen Formel (VII) sind Benzylbromid, Allyliodid und dgl. Sterische Hinderung
des Reaktionszentrums führt zur erheblichen Erschwerung der Reaktion. Ein Beispiel
für ein Epoxid der allgemeinen Formel (VIII) ist Methyloxiran. Geeignete Katalysa
toren fördern die Reaktion unter milden Reaktionsbedingungen.
Auch mehrfach funktionalisierte Reaktanden der allgemeinen Formeln (IV)-(VIII)
werden zur Reaktion gebracht, so daß oft eine bessere Wasserlöslichkeit der Pro
dukte durch saure oder basische Gruppen erzielt wird. Bei multifunktionellen Re
aktanden müssen die Reaktionsbedingungen zur Vermeidung von Nebenreaktionen
sehr mild gewählt werden. Man erhält oft trennbare, regioisomere Reaktions
produkte.
Zur Umsetzung der Verbindungen (I) und (III) oder von deren Abkömmlingen geht
man so vor, daß man (I) oder (III) oder ein Derivat von (I) oder (III) mit einer äquimo
laren Menge oder mit bis zu 50fachem Überschuß eines Reagenz der allgemeinen
Formeln (IV)-(VIII), gegebenenfalls in einem Lösungsmittel wie Chloroform, Methy
lenchlorid, Tetrahydrofuran, Diethylether, Dimethylformamid, Methanol, Ethanol, 2-
Propanol, Dioxan, Ethylacetat, Dimethylsulfoxid oder Pyridin zur Reaktion bringt. Die
Reaktion kann, je nach Wahl des Lösungsmittels, der Lösungsmittelmenge, des Ka
talysators und der Reaktionstemperatur in homogener oder heterogener Phase ab
laufen. Vorzugsweise wird in homogener Phase mit einem der oben genannten Lö
sungsmittel oder einem Gemisch der oben genannten Lösungsmittel gearbeitet. Bei
flüssigen Verbindungen der Formeln (IV)-(VIII) kann auch ohne inertes Lösungs
mittel gearbeitet werden, d. h. die Reaktionspartner werden in Substanz umgesetzt.
Die Reaktionstemperaturen liegen dabei zwischen -78°C und +150°C, vorzugsweise
zwischen -10°C und +100°C, beim Arbeiten mit oder ohne Lösungsmittel vorzugs
weise zwischen -10°C und dem Siedepunkt des Lösungsmittels bzw. des Reaktions
partners der allgemeinen Formeln (IV)-(VIII).
Die Reaktionszeiten betragen 10 Minuten bis 180 Stunden, bevorzugt, je nach Reak
tionstemperatur, 10 Minuten bis 14 Stunden. Der Reaktionsverlauf bis zur Beendi
gung der Umsetzung kann vorteilhaft mittels Dünnschichtchromatographie (DC-Kontrolle,
gegebenenfalls mit geeigneten Sprühreagenzien zur Detektion) oder Hoch
druckflüssigkeitschromatographie (HPLC) verfolgt werden.
Die Reinisolierung der Reaktionsprodukte erfolgt durch Chromatographie an geeig
neten Trägermaterialien, vorzugsweise an Kieselgel, modifizierten Kieselgelen
(DIOL, C₁₈-Kieselgel), Ionenaustauschern oder Sephadex, durch Elution mit organi
schen Lösungsmitteln, wie z. B. Hexan, Cyclohexan, Ethylacetat, Chloroform, Dichlor
methan, Aceton, Acetonitril, niederen Alkoholen, bzw. Gemischen dieser Lösungs
mittel, gegebenenfalls auch mit Wasser, Pyridin, flüchtigen organischen oder anorga
nischen Pufferlösungen oder einem für Ionenaustauscher-Harze geeigneten pH-
bzw. Salz-Gradienten, wie beispielsweise Kochsalz.
Besonders bevorzugt erfolgt die Isolierung und Reinigung der Verbindungen der Re
aktionsprodukte mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) an Kieselgel,
Reversed-Phase Kieselgel oder DIOL-Phase, beispielsweise an DIOL-Material mit
Korngrößen im Bereich von 7-80 µm durch Elution mit Lösungsmittelgemischen, bei
spielsweise unter Gradientenelution mit Chloroform/Methanol-Gemischen.
Verbindungen der allgemeinen Formel I, insbesondere die natürlichen Stereo
isomere, sowie - beim Vorliegen saurer Gruppen in den Resten - das Salz eignen
sich aufgrund der wertvollen pharmakologischen Eigenschaften zur Anwendung als
Arzneimittel.
Insbesondere zeigt eine Verbindung der allgemeinen Formel I bzw. das Salz eine
inhibitorische Wirkung auf die humane Prolyl-Oligopeptidase (z. B. isoliert aus huma
ner Plazenta) und kann daher zur Therapie von Morbus Alzheimer, Amnesie, De
pressionen und als entzündungshemmender Wirkstoff eingesetzt werden.
Sowohl zur Prophylaxe als auch zur Behandlung entsprechender Erkrankungen kann
eine Verbindung der allgemeinen Formel I entweder allein oder mit physiologisch
verträglichen Hilfs- oder Trägerstoffen angewandt werden. Als Trägermaterial kön
nen beim Menschen alle pharmakologisch verträglichen Trägermaterialien und/oder
Hilfsstoffe verwendet werden.
Eine erfindungsgemäße Verbindung wird im allgemeinen oral oder parenteral verab
reicht, aber auch eine rektale Anwendung ist prinzipiell möglich. Geeignete feste
oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind beispielweise Granulate, Pulver, Tab
letten, Dragees, (Mikro-)Kapseln, Zäpfchen, Sirupe, Emulsionen, Aerosole, Tropfen
oder injizierbare Lösungen in Ampullenform sowie Präparate und Zusätze und/oder
Hilfsmittel wie Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit- oder Schmiermittel,
Geschmacksstoffe, Süßungsmittel oder Lösungsvermittler. Als häufig verwendete
Träger oder Hilfsstoffe seien Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Lactose, Mannit und
andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine, Stärke, Vitamine, Cellulose und ihre
Derivate, tierische oder pflanzliche Öle, Polyethylenglykole und Lösungsmittel, wie
etwa steriles Wasser, ein- und mehrwertige Alkohole und Glycerin genannt. Gege
benenfalls können die Dosierungseinheiten für die orale Verabreichung mikroverkap
selt werden, um die Abgabe zu verzögern oder über einen längeren Zeitraum auszu
dehnen, wie beispielsweise durch Überziehen oder Einbetten des Wirkstoffes in Teil
chenform in geeignete Polymere, Wachse und dergleichen.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten her
gestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine bestimmte
Dosis einer Verbindung der allgemeinen Formel I enthält. Bei festen Dosierungsein
heiten wie Tabletten, Kapseln oder Suppositorien kann diese Dosis bis zu 200 mg,
bevorzugt jedoch etwa 0.1 bis 100 mg, und bei Injektionslösungen in Ampullenform
bis zu 200 mg, vorzugsweise aber etwa 0.5 bis 100 mg, pro Tag betragen. Die zu
verabreichende Tagesdosis ist abhängig vom Körpergewicht, Alter, Geschlecht und
Zustand des Menschen. Unter Umständen können jedoch auch höhere und niedrige
re Tagesdosen angebracht sein. Die Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl
durch Einmalgabe in Form einer einzelnen Dosierungseinheit oder aber in mehreren
kleinen Dosierungseinheiten als auch durch Mehrfachgabe in bestimmten Intervallen
erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Arzneien werden dadurch hergestellt, daß man eine oder
mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I mit üblichen Träger- sowie gege
benenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffen in die bzw. eine geeignete Darreichungs
form bringt.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die neuen Verbindungen der Formel Ia
in denen
R₁ = H, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkylcarbonyl, Alkyloxycar bonyl, Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamidocarbonyl, oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bindung bedeutet und R′₁ für O- P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-S(O)₂(OH) und Alkylester von sol chen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfonaten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit einer Ringgröße von 7 bis 20 Glie dern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet und
R₃ = Thio, Alkyliden bedeutet oder R₂ und R₃ zusammen eine Bindung dar stellen
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze.
R₁ = H, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkylcarbonyl, Alkyloxycar bonyl, Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamidocarbonyl, oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bindung bedeutet und R′₁ für O- P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-S(O)₂(OH) und Alkylester von sol chen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfonaten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit einer Ringgröße von 7 bis 20 Glie dern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet und
R₃ = Thio, Alkyliden bedeutet oder R₂ und R₃ zusammen eine Bindung dar stellen
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze.
Dabei steht die Bezeichnung Alkyl bzw. Alkylen für einen einfachen oder verzweig
ten, gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragenden organischen Rest mit 2-22
C-Atomen. Die organischen Reste können außerdem ein cyclo- oder heterocyclo
aliphatisches oder -aromatisches System beinhalten. Die funktionellen Gruppen be
inhalten alle gängigen organischen Funktionalitäten mit den Heteroatomen Sauer
stoff, Stickstoff, Schwefel und Halogen, z. B. Hydroxylgruppen, Ether, Amine etc.
In den anschließenden Beispielen wird die Erfindung weiter erläutert. Prozentanga
ben beziehen sich auf das Gewicht. Mischungsverhältnisse bei Flüssigkeiten be
ziehen sich auf das Volumen, wenn keine anderen Angaben gemacht wurden.
85 mg (0.34 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 20 ml 2-Propanol (p.a.) gelöst.
Bei Raumtemperatur werden 30 mg (0.79 mmol, 2.3 Äquivalente) Natriumboranat
zugegeben. Man läßt 40 Minuten bei Raumtemperatur rühren und versetzt das Re
aktionsgemisch dann vorsichtig mit 10 ml deionisiertem Wasser. Die Lösung wird mit
10proz. Citronensäure-Lösung auf pH=3 gebracht und im Vakuum eingeengt. Man
fügt 50 ml gesättigte Natriumchlorid-Lösung hinzu und extrahiert dreimal mit 80 ml
Ethylacetat. Die vereinigten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat ge
trocknet und im Vakuum bis zur Trockne eingeengt. Der farblose Rückstand wird an
Kieselgel (Fa. YMC, 75 µm Korngröße) mit Chloroform in aufsteigendem Methanol
gradienten chromatographiert.
Ausbeute: 68 mg (0.27 mmol, 80%, Diastereomerenpaar).
MS: 250.2.
C₁₅H₂₂O₃: 250.17.
¹³C-NMR (125 MHz, CD₃OD): 179.09, 178.94, 162.46 (2C), 105.58 (2C), 78.76, 77.16, 57.59, 56.66, 56.09, 52.08, 50.69, 50.22, 50.07, 48.44, 47.89, 40.98, 40.26, 39.15, 38.42, 35.54, 33.04, 30.45, 30.27, 27.67, 27.22, 23.75, 23.07, 11.72.
MS: 250.2.
C₁₅H₂₂O₃: 250.17.
¹³C-NMR (125 MHz, CD₃OD): 179.09, 178.94, 162.46 (2C), 105.58 (2C), 78.76, 77.16, 57.59, 56.66, 56.09, 52.08, 50.69, 50.22, 50.07, 48.44, 47.89, 40.98, 40.26, 39.15, 38.42, 35.54, 33.04, 30.45, 30.27, 27.67, 27.22, 23.75, 23.07, 11.72.
220 mg (0.88 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 30 ml Methanol (p.a.) gelöst.
Unter Stickstoff-Atmosphäre wird eine Spatelspitze Palladium auf Aktivkohle (10%
Pd/C) hinzugefügt. Dann läßt man 4 Stunden lang unter Wasserstoff-Atmosphäre (1
atm) bei 10°C schütteln. Man filtriert über Celite ab und engt im Vakuum bis zur
Trockne ein. Die Reinigung erfolgt über Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) an DIOL (Fa. Merck, Korngröße 7 µm) mit Chloroform im aufsteigenden
Methanolgradienten.
Ausbeute: 115 mg (0.46 mmol, 52%).
MS: 250.2.
C₁₅H₂₂O₃: 250.17.
¹³C-NMR (75 MHz, CD₃OD): 221.31, 178.56, 56.25, 52.68, 50.84, 49.57, 48.52, 46.26, 41.33, 40.54, 34.58, 29.99, 27.48, 23.40, 8.80.
MS: 250.2.
C₁₅H₂₂O₃: 250.17.
¹³C-NMR (75 MHz, CD₃OD): 221.31, 178.56, 56.25, 52.68, 50.84, 49.57, 48.52, 46.26, 41.33, 40.54, 34.58, 29.99, 27.48, 23.40, 8.80.
197 mg (0.79 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 20 ml einer 10 : 1-Mischung aus
Chloroform und Methanol (p.a.) gelöst. Man tropft bei Raumtemperatur langsam 0.6
ml Trimethylsilyl-diazomethan (2.0 M Lösung in Hexan, 1.2 mmol, 1.5 Äquivalente)
zu und läßt 10 Stunden lang rühren. Nach vollendeter Umsetzung wird das Lösungs
mittel im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird mittels präparativer HPLC an
DIOL (Fa. Merck, Korngröße 7 µm) mit Chloroform als Eluent chromatographiert.
Ausbeute: 41 mg (0.16 mmol, 20%).
MS: 262.2.
C₁₆H₂₄O₃: 264.19.
¹³C-NMR (125 MHz, CDCl₃): 207.13, 175.12, 150.74, 115.51, 55.06, 53.86, 51.25, 48.80, 47.75, 46.18, 41.38, 40.42, 34.71, 28.85, 27.31, 22.49.
MS: 262.2.
C₁₆H₂₄O₃: 264.19.
¹³C-NMR (125 MHz, CDCl₃): 207.13, 175.12, 150.74, 115.51, 55.06, 53.86, 51.25, 48.80, 47.75, 46.18, 41.38, 40.42, 34.71, 28.85, 27.31, 22.49.
153 mg ((0.61 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 30 ml Chloroform (p.a.) gelöst.
Dazu gibt man bei 0°C 241 mg (1.5 Äquivalente, 0.92 mmol) Triphenylphosphan,
104 µl (1.1 Äquivalente, 0.67 mmol) Diethylazodicarboxylat und 85 µl (1.5 Äquivalen
te, 0.92 mmol) Butanol. Man läßt auf Raumtemperatur erwärmen und rührt noch 5
Stunden lang. Dann extrahiert man dreimal mit 30 ml gesättigter Natriumchlorid-Lösung,
engt im Vakuum bis zur Trockne ein und chromatographiert den Rückstand
an Kieselgel (Fa. Merck, Korngröße 7 µm; Eluens: Chloroform).
Ausbeute: 158 mg (0.52 mmol, 85%).
MS: 304.2.
C₁₉H₂₈O₃: 304.43.
MS: 304.2.
C₁₉H₂₈O₃: 304.43.
148 mg (0.60 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 30 ml Chloroform (p.a.) gelöst.
Bei 0°C werden 236 mg (1.5 Äquivalente, 0.90 mmol) Triphenylphosphan, 102 ml
(1.2 Äquivalente, 0.66 mmol) Diethylazodicarboxylat und 93 µl (1.5 Äquivalente, 0.90
mmol) Benzylalkohol zugegeben. Man läßt auf Raumtemperatur erwärmen und rührt
5 Stunden lang. Dann wird dreimal mit je 30 ml gesättigter Natriumchlorid-Lösung
extrahiert und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird an Kieselgel (Fa. Merck,
Korngröße 7 µm) mit Chloroform als Eluens chromatographiert.
Ausbeute: 159 mg (0.47 mmol, 78%).
MS: 338.2.
C₂₂H₂₆O₃: 338.45.
MS: 338.2.
C₂₂H₂₆O₃: 338.45.
155 mg (0.62 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in 30 ml Chloroform (p.a.) gelöst.
Bei 0°C werden 244 mg (1.5 Äquivalente, 0.93 mmol) Triphenylphosphan, 106 µl
(1.1 Äquivalente, 0.68 mmol) und 92 µl (1.5 Äquivalente, 93 mmol) Piperidin zuge
geben. Man läßt auf Raumtemperatur erwärmen und rührt noch 6 Stunden lang.
Dann wird dreimal mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen und das Lö
sungsmittel im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird an Kieselgel (Fa. Merck,
Korngröße 7 µm) mit Chloroform als Eluens chromatographiert.
Ausbeute: 150 mg (0.48 mmol, 77%).
MS: 315.2.
C₂₀H₂₉NO₂: 315.46.
MS: 315.2.
C₂₀H₂₉NO₂: 315.46.
153 mg (0.61 mmol) Terrecyclolsäure A (I) werden in einem Schlenk-Gefäß in 30 ml
Chloroform (p.a.) gelöst und auf -78°C gekühlt. Dann wird bis zur Blaufärbung Ozon
eingeleitet. Man rührt eine Stunde lang bei -78°C und läßt dann auf -30°C erwärmen.
Nach einer weiteren Stunde wird die Reaktion mit Dimethylsulfid abgebrochen. Man
läßt auf Raumtemperatur kommen und wäscht die organische Phase dreimal mit
gesättigter Natriumchlorid-Lösung. Das Lösungsmittel wird im Vakuum abdestilliert
und der Rückstand an DIOL (Fa. Merck, Korngröße 7 µm) mit Chloroform im aufstei
genden Methanolgradienten chromatographiert.
Ausbeute: 75 mg (0.30 mmol, 49%).
MS: 250.1.
C₁₄H₁₈O₄: 250.29.
MS: 250.1.
C₁₄H₁₈O₄: 250.29.
125 mg (0.53 mmol) Terrecyclol (III) werden in 30 ml Chloroform (p.a.) gelöst. Bei
Raumtemperatur tropft man 0.4 ml (1.5 Äquivalente, 0.80 mmol) Trimethylsilyl
diazomethan (2.0 M Lösung in Hexan) zu und läßt zwei Stunden lang rühren. Dann
wird dreimal mit je 30 ml gesättigter Natriumchlorid-Lösung gewaschen und das Lö
sungsmittel im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird an Kieselgel (Fa. Merck,
Korngröße 7 µm) mit Chloroform als Eluens chromatographiert.
Ausbeute: 118 mg (0.48 mmol, 91%).
MS: 248.2.
C₁₆H₂₄O₂: 248.37.
MS: 248.2.
C₁₆H₂₄O₂: 248.37.
Die Enzymaktivität wird spektrophotometrisch an Hand der Spaltung des chromo
genen Substrates Suc-Ala-Pro-NHNp und der Freisetzung von 4-Nitroanilin gemes
sen (390 nm). Die Testung der Verbindungen der allgemeinen Formel I erfolgten bei
30°C in einem Reaktionsansatz von 9.8 U/ml hPOP aus humaner Plazenta, 2.33 nM
Substrat, 10 mM HEPES, 1.5 mM MgCl₂, 150 mM KCl und 0.5 mM DTT, pH 7.8.
Ein Unit der Enzymaktivität wird definiert durch die Freisetzung von 1 µmol 4-Nitro
anilin pro Minute. Die Ki-Werte für die getesteten Verbindungen der allgemeinen
Formel I wurden anhand des Lineweaver-Burk-Plots ermittelt.
IC₅₀ [µM] | |
Verbindung Terrecyclolsäure A (I) | |
1,0 | |
Produkt des Beispiels 3 | 3,2 |
Claims (3)
1. Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel I, insbesondere jedoch der
natürlichen Stereoisomeren der Formel I
in der R₁ = H, Hydroxymethyl, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkyl
carbonyl, Carboxyl, Alkyloxycarbonyl, Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamido
carbonyl oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bin
dung bedeutet und R′₁ für O-P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-
S(O)₂(OH) und Alkylester von solchen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfo
naten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit
einer Ringgröße von 5 bis 20 Gliedern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet,
R₃ = Oxo, Thio, Alkyliden oder Hydroxyl bedeutet oder
R₂ und R₃ zusammen eine Bindung darstellen,
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze,
zur Bekämpfung von Krankheiten, die auf eine Inhibition der hPOP ansprechen.
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet,
R₃ = Oxo, Thio, Alkyliden oder Hydroxyl bedeutet oder
R₂ und R₃ zusammen eine Bindung darstellen,
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze,
zur Bekämpfung von Krankheiten, die auf eine Inhibition der hPOP ansprechen.
2. Verbindungen der allgemeinen Formel Ia oder ein Salz einer Verbindung der
allgemeinen Formel Ia
in denen
R₁ = H, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkylcarbonyl, Alkyloxycar bonyl, Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamidocarbonyl, oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bindung bedeutet und R′₁ für O- P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-S(O)₂(OH) und Alkylester von sol chen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfonaten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit einer Ringgröße von 7 bis 20 Glie dern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet und
R₃ = Thio, Alkyliden bedeutet oder R₂ und R₃ zusammen eine Bindung dar stellen
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze.
R₁ = H, Alkyloxy, Hydroxyl, Haloalkyl, CHO, CHS, Alkylcarbonyl, Alkyloxycar bonyl, Trialkylsilyloxycarbonyl, Alkylamidocarbonyl, oder eine Gruppe -Z-R′₁ darstellt, worin Z Alkylen oder eine Bindung bedeutet und R′₁ für O- P(O)(OH)₂, -P(O)(OH)₂, -S(O)₂(OH), -O-S(O)₂(OH) und Alkylester von sol chen Phosphaten, Phosphonaten, Sulfonaten und Sulfaten steht, oder R₁ und R₂ zusammen einen Lactonring mit einer Ringgröße von 7 bis 20 Glie dern bilden,
R₂ = Alkyl, Alkyloxy, Oxo, Alkyliden, Alkylthio oder Alkyloxiran bedeutet und
R₃ = Thio, Alkyliden bedeutet oder R₂ und R₃ zusammen eine Bindung dar stellen
und ihre Salze, insbesondere Alkali- und Erdalkalimetallsalze.
3. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung der allgemeinen Formel Ia oder ein Salz
einer Verbindung der allgemeinen Formel Ia und gegebenenfalls gemäß Anspruch
2 einen oder mehrere pharmazeutische Träger.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103510 DE19603510A1 (de) | 1996-02-01 | 1996-02-01 | Die Verwendung von Terrecyclolsäure A und Terrecyclolsäure A-Derivate als neue Inhibitoren der humanen Prolyl-Oligopeptidase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103510 DE19603510A1 (de) | 1996-02-01 | 1996-02-01 | Die Verwendung von Terrecyclolsäure A und Terrecyclolsäure A-Derivate als neue Inhibitoren der humanen Prolyl-Oligopeptidase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19603510A1 true DE19603510A1 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7784185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996103510 Ceased DE19603510A1 (de) | 1996-02-01 | 1996-02-01 | Die Verwendung von Terrecyclolsäure A und Terrecyclolsäure A-Derivate als neue Inhibitoren der humanen Prolyl-Oligopeptidase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19603510A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2730571A1 (de) | 2012-11-12 | 2014-05-14 | Universitat De Barcelona | 1-[1-(Benzoyl)-pyrrolidin-2-carbonyl]-pyrrolidin-2-carbonitril-Derivate |
WO2022008477A1 (en) | 2020-07-07 | 2022-01-13 | Accure Therapeutics, S.L. | 1-[1-(4-benzyloxy-3,5-difluoro-benzoyl)-4-fluoro-pyrrolidine-2-carbonyl]-pyrrolidine-2-carbonitrile |
-
1996
- 1996-02-01 DE DE1996103510 patent/DE19603510A1/de not_active Ceased
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2730571A1 (de) | 2012-11-12 | 2014-05-14 | Universitat De Barcelona | 1-[1-(Benzoyl)-pyrrolidin-2-carbonyl]-pyrrolidin-2-carbonitril-Derivate |
WO2014072498A1 (en) | 2012-11-12 | 2014-05-15 | Universitat De Barcelona | 1-[1-(benzoyl)-pyrrolidine-2-carbonyl]-pyrrolidine-2-carbonitrile derivatives |
US10125097B2 (en) | 2012-11-12 | 2018-11-13 | Universitat De Barcelona | 1- [1-(benzoyl)-pyrrolidine-2-carbonyl]-pyrrolidine-2-carbonitrile derivatives |
US10611727B2 (en) | 2012-11-12 | 2020-04-07 | Universitat De Barcelona | 1-[1-(benzoyl)-pyrrolidine-2-carbonyl]-pyrrolidine-2-carbonitrile derivatives |
WO2022008477A1 (en) | 2020-07-07 | 2022-01-13 | Accure Therapeutics, S.L. | 1-[1-(4-benzyloxy-3,5-difluoro-benzoyl)-4-fluoro-pyrrolidine-2-carbonyl]-pyrrolidine-2-carbonitrile |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C07C 6238 |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CYBIO SCREENING GMBH, 07745 JENA, DE |
|
8131 | Rejection |