DE19602033A1 - Verfahren zur Regelung stufenloser Getriebe von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Regelung stufenloser Getriebe von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Antriebseinheit von Kraftfahrzeugen (der Motor und das dazugehörige
Getriebe) wird in zunehmendem Maße Regelungs- und Steuerungsmecha
nismen unterworfen, um das Zusammenspiel des Motors mit dem Getriebe
zu optimieren; beispielsweise muß zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs
von Kraftfahrzeugen neben einer verbesserten Ansteuerung des Motors
auch die Getriebeübersetzung angepaßt werden. Hierfür bieten sich Auto
matikgetriebe an, wobei in zunehmendem Maße stufenlose Getriebe
(CVT-Getriebe: "Continuous Variable Transmission") eingesetzt werden, bei denen
das Getriebe so lange verstellt wird, bis sich das gewünschte Getriebe
übersetzungsverhältnis eingestellt hat. Durch ein zwischen den Scheiben
zweier Scheibensätze angeordnetes Transmissionselement (Kette, Band,
Riemen etc.) kann das erforderliche Getriebeübersetzungsverhältnis kon
tinuierlich (stufenlos) verändert werden: durch Anlegen des gleichen Werts
der Anpreßkraft auf die beiden Scheibensätze - dies entspricht der sog. Vor
spannkraft -, wird das Kraftniveau für das Transmissionselement eingestellt;
durch Vorgabe unterschiedlicher Werte der Anpreßkraft auf die beiden
Scheibensätze wird eine zusätzliche Kraftkomponente zum Transport des
Transmissionselements erzeugt, wobei durch Variation der Anpreßkraft und
damit der Transportkraft das Getriebeübersetzungsverhältnis in beliebigen
Schritten stufenlos variiert werden kann.
Die bei stufenlosen Getrieben eingesetzten Regelverfahren verwenden übli
cherweise als Regler einen Übersetzungsregler oder Drehzahlregler. Bei
einem als Drehzahlregler ausgebildeten Regelkreis wird die Getriebeein
gangsdrehzahl bzw. Antriebsdrehzahl geregelt, die sich als Produkt aus der
zur Fahrzeuggeschwindigkeit proportionalen Getriebeausgangsdrehzahl
bzw. Abtriebsdrehzahl (Störgröße) und dem Getriebeübersetzungsverhältnis
(Stellgröße) ergibt. Hierzu weist der Regelkreis am Reglereingang ein Sum
mationsglied auf, dem als erster Summand der Sollwert der Getriebeein
gangsdrehzahl als Führungsgröße und als zweiter Summand der Istwert der
Getriebeeingangsdrehzahl als Regelgröße zugeführt wird; die durch Diffe
renzbildung der beiden Größen Sollwert der Getriebeeingangsdrehzahl und
Istwert der Getriebeeingangsdrehzahl am Ausgang des Summationsglieds
erhaltene Regelabweichung wird einem Regelglied aus Proportionalregler,
Begrenzer und Tiefpaß zugeführt, an dessen Ausgang (dem Reglerausgang)
die zeitliche Ableitung (der Gradient) der Getriebeeingangsdrehzahl ansteht.
Zur Verbesserung des Regelverhaltens kann dem Drehzahlregler ein zweiter
Regelkreis in der Art eines Beschleunigungsreglers unterlagert (nachgeschal
tet) werden, bei dem die vom Reglerausgang des Drehzahlreglers als Soll
wert bereitgestellte zeitliche Ableitung (der Gradient) der Getriebeeingangs
drehzahl die Führungsgröße bildet; d. h. zusätzlich zur Drehzahlregelung
erfolgt eine Drehzahlgradientenregelung.
Nachteilig bei diesen Verfahren zur Regelung stufenloser Getriebe ist, daß
das den Sollwert des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl anhand der
Regelabweichung (der Drehzahldifferenz der Getriebeeingangsdrehzahlen)
generierende und damit das Regelverhalten bestimmende Regelglied des
Drehzahlreglers einen konstanten Proportionalanteil aufweist, d. h. die Ver
stellgeschwindigkeit bzw. Verstellrate der Getriebeeingangsdrehzahl und da
mit das Regelverhalten ist (unabhängig von der jeweiligen Sollwertvorgabe
für die Getriebeeingangsdrehzahl) immer gleich groß. Demzufolge wird
auch immer das gleiche Regelverhalten vorgegeben, so daß eine (oftmals
wünschenswerte) Beeinflussung der Ausgangsgröße am Reglerausgang des
Drehzahlreglers bzw. der Führungsgröße des Drehzahlgradientenreglers in
Abhängigkeit der Sollwertvorgabe für die Getriebeeingangsdrehzahl nicht
möglich ist, was wiederum Auswirkungen auf die Fahrsicherheit bzw. den
Fahrkomfort hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 anzugeben, bei dem auf einfache Weise eine
Überwachung bzw. Kontrolle des Regelverhaltens ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Beim vorgestellten Verfahren zur Regelung stufenloser Getriebe von Kraft
fahrzeugen wird bei einem zweistufigen Regler aus Drehzahlregler und un
terlagertem (nachgeschaltetem) Drehzahlgradientenregler das Regelglied
des Drehzahlreglers mittels eines nicht-linearen Filterglieds realisiert; durch
Definition unterschiedlicher Filterfunktionen für das Filterglied und des Ver
laufs der jeweiligen Filterfunktion wird ein Regelverhalten mit einem varia
blen (nicht-konstanten) Proportionalanteil und einer variablen Begrenzung
ermöglicht. Demzufolge kann bei einer erforderlichen oder gewünschten
Variation des als Führungsgröße bzw. Eingangsgröße des Drehzahlreglers
fungierenden Sollwerts der Getriebeeingangsdrehzahl der Regelverlauf und
damit der Gradient (die Verstellgeschwindigkeit) des Sollwerts der Getrie
beeingangsdrehzahl als Ausgangsgröße des Drehzahlreglers variabel vor
gegeben werden, indem der Einfluß der Regelung auf den Gradienten des
Sollwerts der Getriebeeingangsdrehzahl (d. h. auf die Sollwertvorgabe für
den unterlagerten Drehzahlgradientenregler) in Abhängigkeit der Betriebs
bedingungen des Kraftfahrzeugs variiert wird. Der jeweilige Verlauf der Fil
terfunktion (Bereichsgrenzen, Grenzwerte, Maximalwerte, Minimalwerte,
Steigungen etc.), d. h. die funktionale Abhängigkeit der Ausgangsgröße Gra
dient (Verstellgeschwindigkeit) des Sollwerts der Getriebeeingangsdrehzahl
von der Eingangsgröße Sollwert der Getriebeeingangsdrehzahl und damit
der jeweilige Regelverlauf kann - beispielsweise anhand einer (zweidimen
sionalen) Kennlinie oder eines (dreidimensionalen) Kennfelds - nach Maß
gabe unterschiedlicher Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs vorgege
ben bzw. variiert werden; beispielsweise in Abhängigkeit der jeweiligen
Fahrsituation (Überholvorgänge, "kick-down" des Gaspedals, Bremsvorgän
ge), und/oder der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit, und/oder des mo
mentanen Getriebeübersetzungsverhältnisses, und/oder der maximal mögli
chen mechanischen Änderungsgeschwindigkeit für das Getriebeüberset
zungsverhältnis, und/oder der Umweltbedingungen (beispielsweise Schlupf
erkennung, Zugbetrieb/Schubbetrieb, Anhängerfahrt, Bergfahrt), und/oder
des Fahrertyps (Motorleistungsbedarf des jeweiligen Fahrers) und/oder der
Größe der Regelabweichung (Drehzahldifferenz aus Istwert und Sollwert der
Getriebeeingangsdrehzahl) etc. in Abhängigkeit dieser Kriterien werden
unterschiedliche Filterfunktionen mit charakteristischem Funktionsverlauf
(beispielsweise Kennlinien- bzw. Kennfeldverlauf) definiert; anhand minde
stens eines der genannten Kriterien für die aktuellen Betriebsbedingungen
des Kraftfahrzeugs wird unter Verwendung der definierten Filterfunktionen
die adäquate Filterfunktion als aktuelle Filterfunktion generiert; anhand der
aktuellen Filterfunktion mit ihrem charakteristischen Funktionsverlauf
(Kennlinien- bzw. Kennfeldverlauf) und ihren Funktionswerten ergeben sich
die Filterwerte als Ausgangsgröße des Drehzahlreglers, mit denen der Dreh
zahlgradientenregler als Führungsgröße beaufschlagt wird. Bei einer nicht
eindeutigen Charakterisierung der momentanen Betriebsbedingungen bzw.
Zuordnungsmöglichkeit der momentanen Betriebsbedingungen zu einer
bestimmten Filterfunktion können zwei oder mehr Filterfunktionen zur
Bestimmung der Filterwerte (der Funktionswerte der aktuellen
Filterfunktion) herangezogen werden; beispielsweise kann eine Inter
polation zwischen den Funktionswerten zweier oder mehrerer Filterfunk
tionen vorgenommen, und der derart gemittelte Funktionswert als Filter
wert dem Drehzahlgradientenregler zugeführt werden. Bei der Definition
der Filterfunktionen (d. h. der Vorgabe der Funktionswerte der Filterfunktio
nen) müssen dabei die Systemgrenzen des Reglers, empirische Kundenwün
sche und die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeugs (Grenzwerte, Fahrbar
keit etc.) berücksichtigt werden.
Infolge der durch das vorgestellte Verfahren ermöglichten variablen Vorga
be des Sollwerts des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl (und damit
der Verstellgeschwindigkeit für das Getriebeübersetzungsverhältnis) kann
das Regelverhalten des zweistufigen Reglers aus Drehzahlregler und unterla
gertem Drehzahlgradientenregler an unterschiedliche Gegebenheiten bzw.
Erfordernisse angepaßt und hierdurch der Fahrkomfort, das Fahrverhalten
und demzufolge auch die Fahrsicherheit verbessert werden.
Anhand der Zeichnung mit den Fig. 1 bis 3 wird das Verfahren zur Rege
lung stufenloser Getriebe am Beispiel der Anwendung im CVT-Getriebe eines
Kraftfahrzeugs erläutert, wobei in der Fig. 1 ein Blockschaltbild des Reglers
mit den beiden Regelkreisen Drehzahlregler und Drehzahlgradientenregler
dargestellt ist und die Fig. 2 und Fig. 3 jeweils den Verlauf zweier
Filterfunktionen des Filterglieds des Drehzahlreglers für zwei unterschied
liche, die Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs charakterisierende
Kriterien zeigen.
Gemäß der Fig. 1 besteht der zweistufige Regler aus dem ersten Regelkreis
1 (Drehzahlregler) zur Regelung der Getriebeeingangsdrehzahl nIN als Pro
dukt nOUT·ÜV der Getriebeausgangsdrehzahl nOUT (diese ist proportional zur
Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs) und des Getriebeübersetzungsverhält
nisses ÜV und aus dem dem ersten Regelkreis 1 nachgeschalteten (unterla
gerten) zweiten Regelkreis 2 (Drehzahlgradientenregler) zur Regelung des
Gradienten (der zeitlichen Ableitung d/dt) der Getriebeeingangsdrehzahl nIN.
Der erste Regelkreis 1 weist am Reglereingang RE1 ein Summationsglied 11
auf, dem als erster Summand der Sollwert nIN,OUT der Getriebeeingangsdreh
zahl nIN als Führungsgröße FG1 und als zweiter Summand der Istwert nIN,IST
der Getriebeeingangsdrehzahl nIN als Regelgröße RG1 zugeführt wird. Die
durch Differenzbildung der beiden Größen nIN,SOLL und nIN,IST am Ausgang des
Summationsglieds 11 gebildete Regelabweichung Δ1 (Δ1 = nIN,SOLL - nIN,IST)
wird dem als Filterglied ausgebildeten Regelglied 12 zugeführt, an dessen
Ausgang (dem Reglerausgang RA1) der Sollwert d/dt(nIN,SOLL) des Gradienten
d/dt(nIN) der Getriebeeingangsdrehzahl nIN ansteht.
Der zweite Regelkreis 2 weist am Reglereingang RE2 ein mit dem Regleraus
gang RA1 des ersten Regelkreises 1 verbundenes Summationsglied 21 auf,
dem als erster Summand vom ersten Regelkreis 1 der Sollwert d/dt(nIN,SOLL)
des Gradienten d/dt(nIN) der Getriebeeingangsdrehzahl nIN als Führungsgröße
FG2 und als zweiter Summand der Istwert d/dt(nIN,IST) des Gradienten d/dt(nIN)
der Getriebeeingangsdrehzahl nIN als Regelgröße RG2 zugeführt wird. Die
durch Differenzbildung der beiden Größen d/dt(nIN,SOLL) und d/dt(nIN,IST) am
Ausgang des Summationsglieds 21 gebildete Regelabweichung Δ2 (Δ2 =
d/dt(nIN,SOLL) - d/dt(nIN,IST)) wird dem als PI-Regler ausgebildeten Regelglied 22
zugeführt, das über das Stellglied 23 bzw. die Regelstrecke als Stellgröße SG
das Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV vorgibt. Dem am Ausgang des Stell
glieds 23 angeschlossenen Multiplikationsglied 24 wird als erster Produktfak
tor die Stellgröße SG Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV und als zweiter
Produktfaktor die als Störgröße StG fungierende Getriebeausgangsdrehzahl
nOUT zugeführt; durch Multiplikation der beiden Größen Getriebeüberset
zungsverhältnis ÜV und Getriebeausgangsdrehzahl nOUT wird der Istwert
nIN,IST der Getriebeeingangsdrehzahl nIN gebildet. Der Istwert nIN,IST der Ge
triebeeingangsdrehzahl nIN am Ausgang RA2 des zweiten Regelkreises 2 wird
als Regelgröße RG1 dem Summationsglied 11 am Reglereingang RE1 des er
sten Regelkreises 1 und - über ein Differenzierglied 25 zur Bildung der zeitli
chen Ableitung - als Regelgröße RG2 dem Summationsglied 21 am Reglerein
gang RE2 des zweiten Regelkreises 2 zugeführt.
In Abhängigkeit der Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs werden unter
schiedliche Filterfunktionen FF definiert und dem Filterglied 12 bereitge
stellt. Mit dem Verlauf der Filterfunktion FF wird ein fester Zusammenhang
zwischen der Regelabweichung Δ1 = nIN,SOLL - nIN,IST und dem Sollwert
d/dt(nIN,SOLL) des Gradienten d/dt(nIN) der Getriebeeingangsdrehzahl nIN(Aus
gangsgröße Filterglied 12) vorgegeben. Bei sprungförmigen Änderungen
des Sollwerts nIN,SOLL der Getriebeeingangsdrehzahl nIN wird in Abhängigkeit
der Regelabweichung Δ1 immer ein definierter Sollwert des Gradienten
d/dt(nIN) der Getriebeeingangsdrehzahl nIN gefordert, d. h. mit dem Verlauf
der Filterfunktion FF wird kontrolliert, wie (mit welchem Gradienten) die Re
gelabweichung Δ1 = nIN,SOLL - nIN,IST zu Null geregelt wird. Die Auslegung der
Filterfunktion FF erfolgt z. B. nach Komfort, maximaler Fahrzeugbeschleu
nigung oder optimalem Verbrauch. In Abhängigkeit der aktuellen Betriebs
bedingungen des Kraftfahrzeugs wird mittels der dem Filterglied 12 bereit
gestellten Filterfunktionen FF die jeweils adäquate aktuelle Filterfunktion
FFa generiert (entweder unter Verwendung der Funktionswerte nur einer
der Filterfunktionen FF oder unter Verwendung der Funktionswerte minde
stens zweier Filterfunktionen FF); als Ausgangsgröße des Filterglieds 12 wer
den die Funktionswerte der aktuellen Filterfunktion FFa als Filterwerte FW
dem Summationsglied 21 am Reglereingang RE2 des zweiten Regelkreises 2
als Führungsgröße FG2 zugeführt. Durch geeignete Wahl des Verlaufs der Fil
terfunktionen FF des Filterglieds 12 bzw. durch geeignete Generierung der
jeweiligen aktuellen Filterfunktion FFa bzw. der Filterwerte FW wird das Re
gelverhalten des zweiten Regelkreises 2 (Drehzahlgradientenregler) dahinge
hend beeinflußt, daß bei Änderungen des Sollwerts nIN,SOLL der Getrie
beeingangsdrehzahl nIN das Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV als Stellgrö
ße SG entsprechend dem aktuellen Wunsch (beispielsweise verbrauchsopti
miert) geändert wird.
In der Fig. 2 und der Fig. 3 ist der beispielhafte Verlauf verschiedener Fil
terfunktionen FF mit der Eingangsgröße Sollwert nIN,SOLL der Getriebeein
gangsdrehzahl nIN und der Ausgangsgröße Verstellgeschwindigkeit Vn des
Sollwerts nIN,SOLL der Getriebeeingangsdrehzahl nIN in Abhängigkeit zweier
für die Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs charakteristischer Kriterien
dargestellt.
Gemäß der Fig. 2 ist der qualitative Verlauf für vom Fahrertyp abhängiger
Filterfunktionen am Beispiel zweier Filterfunktionen FF1 und FF2 darge
stellt, wobei der Verlauf der Filterfunktion FF1 für einen "sportlichen" Fahrer
mit einem hohen Leistungsbedarf und der Verlauf der Filterfunktion FF2 für
einen "ökonomischen" Fahrer mit einem geringen Leistungsbedarf charak
teristisch ist. Fordert ein Fahrer durch Betätigen des Fahrpedals eine höhere
Leistung und damit einen größeren Sollwert nIN,SOLL der Getriebeeingangs
drehzahl nIN (nIN,SOLL < nIN,IST), erreicht der "sportliche" Fahrer mit Hilfe der Fil
terfunktion FF1 und der sich daraus ergebenden Verstellgeschwindigkeit Vn
des Sollwerts nIN,SOLL der Getriebeeingangsdrehzahl nIN schneller ein kürzeres
Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV wie der "ökonomische" Fahrer mit Hilfe
der Filterfunktion FF2. Bei negativen Änderungen des Sollwerts nIN,SOLL der
Getriebeeingangsdrehzahl nIN (nIN,SOLL < nIN,IST) ist es umgekehrt, d. h. der "öko
nomische" Fahrer erreicht mit Hilfe der Filterfunktion FF2 und der sich dar
aus ergebenden Verstellgeschwindigkeit Vn schneller ein längeres Getrie
beübersetzungsverhältnis ÜV wie der "sportliche" Fahrer mit Hilfe der Fil
terfunktion FF1. Zur Bestimmung der dem Drehzahlgradientenregler 2 zu
geführten fahrertypabhängigen Filterwerte FW kann nun jedem Fahrer des
Kraftfahrzeugs entweder eine dieser Filterfunktionen FF1, FF2 als aktuelle
Filterfunktion FFa zugeordnet werden oder je nach Fahrverhalten des Fah
rers die aktuelle Filterfunktion FFa durch geeignete Interpolation zwischen
diesen beiden Filterfunktionen FF1, FF2 gewonnen werden.
Gemäß der Fig. 3 ist der quantitative Verlauf für vom Fahrzustand des
Kraftfahrzeugs (Schubbetrieb/Zugbetrieb) abhängiger Filterfunktionen am
Beispiel zweier Filterfunktionen FF3 und FF4 dargestellt, wobei der Verlauf
der Filterfunktion FF3 für den Schubbetrieb (das Kraftfahrzeug wird nicht
vom Motor angetrieben) und der Verlauf der Filterfunktion FF4 für für den
Zugbetrieb (das Kraftfahrzeug wird vom Motor angetrieben) charakteri
stisch ist; ein Schubbetrieb wird hierbei bei einem Fahrpedalwinkel oder
Drosselklappenwinkel von weniger als 1° angenommen, ein Zugbetrieb da
gegen bei einem Fahrpedalwinkel oder Drosselklappenwinkel von mehr als
1°. Bei positiven Änderungen des Sollwerts nIN,SOLL der Getriebeeingangs
drehzahl nIN (nIN,SOLL < nIN,IST) erreicht man im Schubbetrieb mit Hilfe der Fil
terfunktion FF3 und der sich hieraus ergebenden Verstellgeschwindigkeit Vn
schneller ein kürzeres Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV wie im Zugbetrieb
mit der Hilfe der Filterfunktion FF4; damit kann beispielsweise das Brems
moment des Kraftfahrzeugs im Schubbetrieb (dies ergibt sich aus dem
Motorbremsmoment und dem Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV) un
abhängig von der im Zugbetrieb (ohne Motorbremswirkung) gewünschten
Verstellgeschwindigkeit Vn kontrolliert werden. Die gleiche Unterscheidungs
möglichkeit gibt es bei negativen Änderungen des Sollwerts nIN,SOLL der
Getriebeeingangsdrehzahl nIN, d. h. beim Verstellen in Richtung längeres
Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV (nIN,SOLL < nIN,IST). Beim Schubbetrieb (Fil
terfunktion FF3) wird das längere Getriebeübersetzungsverhältnis ÜV schnel
ler als im Zugbetrieb (Filterfunktion FF4) erreicht; hierdurch kann das Brems
moment des Kraftfahrzeugs im Schubbetrieb so klein wie möglich gehalten
werden.
Für andere Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs bzw. andere Randbe
dingungen (beispielsweise kick-down, Leerlauf, betätigte Bremse) können
Verlauf der Filterfunktion FF (insbesondere deren Steigung und Grenzwerte)
entsprechend angepaßt bzw. variiert werden. Weiterhin kann die bei zwei
oder mehr für die Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs herangezo
genen Kriterien am besten geeignete (adäquate) aktuelle Filterfunktion FFa
entweder durch Vorgabe einer bereits definierten Filterfunktion FF oder
durch geeignete Interpolation zwischen mindestens zwei bereits defi
nierten Filterfunktionen FF ermittelt werden. Die Filterfunktion FF kann
auch durch Interpolation aus einem Kennfeld gewonnen werden - beispiels
weise über der Regelabweichung Δ1 = nIN,SOLL - nIN,IST und einer Kennziffer für
den Fahrertyp (beispielsweise 0 für einen "ökonomischen" Fahrer und 128
für einen "sportlichen" Fahrer).
Claims (8)
1. Verfahren zur Regelung stufenloser Getriebe von Kraftfahrzeugen mittels
eines Reglers aus
- - einem ersten Regelkreis (1) als Drehzahlregler zur Regelung der Getriebe eingangsdrehzahl (nIN) als Produkt der Getriebeausgangsdrehzahl (nOUT) und des Getriebeübersetzungsverhältnisses (ÜV), mit einem Summati onsglied (11) am Reglereingang (RE1) und mit einem Regelglied (12), und
- - einem dem ersten Regelkreis (1) unterlagerten zweiten Regelkreis (2) als Drehzahlgradientenregler zur Regelung der zeitlichen Ableitung (d/dt) der Getriebeeingangsdrehzahl (nIN), mit einem Summationsglied (21) am Reglereingang (RE2),
dadurch gekennzeichnet:
- - zur Vorgabe eines variablen Regelverhaltens des Reglers werden in Ab hängigkeit der Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs unterschiedliche Filterfunktionen (FF) als Zusammenhang zwischen der Eingangsgröße Re gelabweichung (Δ1) der Getriebeeingangsdrehzahl (nIN) als Differenz aus Sollwert (nIN,SOLL) und Istwert (nIN,IST) der Getriebeeingangsdrehzahl (nIN) und der Ausgangsgröße Sollwert des Gradienten (d/dt(nIN)) der Getriebe eingangsdrehzahl (nIN) definiert,
- - abhängig von den aktuellen Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs wird von dem als Filterglied ausgebildeten Regelglied (12) des ersten Re gelkreises (1) anhand der definierten Filterfunktionen (FF) eine Filterfunk tion als aktuelle Filterfunktion (FFa) generiert,
- - die Funktionswerte der aktuellen Filterfunktion (FFa) werden vom Filter glied (12) als Filterwerte (FW) dem Summationsglied (21) am Reglerein gang (RE2) des zweiten Regelkreises (2) als Führungsgröße (FG2) zugeführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängig
keit der Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs die Filterfunktionen (FF)
hinsichtlich Steigung, Maximalwerte, Minimalwerte und Bereichsgrenzen va
riiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filterfunktionen (FF) in Abhängigkeit der Fahrsituation des Kraftfahrzeugs
und/oder der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder des Getriebe
übersetzungsverhältnisses (ÜV) und/oder der maximalen Änderungsge
schwindigkeit des Getriebeübersetzungsverhältnisses (ÜV) und/oder des Fah
rertyps und/oder der Größe der Regelabweichung als Differenz zwischen
Sollwert und Istwert der Getriebeeingangsdrehzahl (nIN) definiert bzw. vari
iert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionswerte der aktuellen Filterfunktion (FFa) als Funktionswerte
einer definierten Filterfunktion (FF) gewählt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionswerte der aktuellen Filterfunktion (FFa) unter Verwendung
mindestens zweier definierter Filterfunktionen (FF) bestimmt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktions
werte der aktuellen Filterfunktion (FFa) durch Interpolation zwischen den
Funktionswerten der definierten Filterfunktionen (FF) bestimmt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionswerte der aktuellen Filterfunktion (FFa) durch Interpola
tion aus einem Kennfeld ermittelt werden.
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DE19602033A DE19602033C2 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Verfahren zur Regelung stufenlos verstellbarer Getriebe von Kraftfahrzeugen |
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DE19602033C2 DE19602033C2 (de) | 2000-06-21 |
Family
ID=7783280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19602033A Expired - Lifetime DE19602033C2 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Verfahren zur Regelung stufenlos verstellbarer Getriebe von Kraftfahrzeugen |
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Country | Link |
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US (1) | US5906649A (de) |
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