Die Erfindung betrifft eine Deichsel eines Flurförderzeugs, insbesondere eines
deichselgeführten Hubwagens, bei dem im Bereich eines an der Deichsel
angeordneten Deichselkopfes mindestens ein Handgriff angeordnet ist, wobei im
Bereich des Handgriffs mindestens ein eine Berührungsfläche aufweisender, mit dem
Daumen einer den Handgriff greifenden Hand betätigbarer Drehschalter angeordnet
ist, und wobei der Deichselkopf einen von der Hochmittelebene des Deichselkopfes
symmetrisch geschnittenen Mittelsteg aufweist, auf dessen Oberseite mindestens ein
mit dem Zeigefinger der den Handgriff greifenden Hand betätigbarer Tastschalter
angeordnet ist.
Eine gattungsgemäße Deichsel ist beispielsweise aus der FR-Z: Manutention, Nr. 135,
März 1967, Seite 101, bekannt.
Die Deichsel eines Flurförderzeugs ist drehbar um eine vertikale Achse an einem
Gehäuse des Flurförderzeugs gelagert. Die Drehbewegung der Deichsel um die
vertikale Achse ist dabei direkt oder indirekt mit der Lenkbewegung eines lenkbaren
Rades des Flurförderzeugs gekoppelt. An dem am Ende der Deichsel angeordneten
Deichselkopf befinden sich im Bereich des Handgriffs mehrere Bedienelemente. Mit
diesen Bedienelementen können verschiedene Funktionen des Flurförderzeugs,
beispielsweise der Fahrantrieb, die Hubvorrichtung für einen Lastteil oder eine Hupe
betätigt werden.
Während des alltägliche Betriebs eines gattungsgemäßen Flurförderzeugs treten
häufig Betriebssituationen auf, in denen die Lenkung des Flurförderzeugs sowie die
Bedienelemente für den Fahrantrieb und die Hubvorrichtung aufeinanderfolgend,
ohne zeitliche Verzögerung oder sogar gleichzeitig bedient werden müssen. Bei den
Deichseln des Standes der Technik führen diese Betriebssituationen zu häufigen
Positionsänderungen der Hand am Handgriff, zu unnatürlichen Gelenkstellungen von
Fingern und Hand oder zur Verwendung der zweiten Hand durch die Bedienperson.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Handgriff und die
Bedienelemente ergonomisch günstig am Deichselkopf anzuordnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß daß der Mittelsteg derart
geformt ist, daß die Berührungsfläche des Tastschalters unterhalb einer Ebene
angeordnet ist, die von der Mittelhand der den Handgriff umgreifenden und den
Drehschalter betätigenden Hand gebildet wird.
Aus der räumlichen Anordnung des Handgriffs in der Betriebsposition der Deichsel
und der relativ zum Handgriff vorgegebenen Position des Drehschalters ergibt sich
eine definierte Stellung der Hand am Handgriff. In der definierten Handstellung ist ein
Betätigen des Drehschalters in einer Drehrichtung durch eine kaudale Bewegung des
Daumens und in der anderen Drehrichtung durch eine kraniale Bewegung des
Daumens möglich. Bei dieser definierte Stellung der Hand wird eine gedachte, durch
die Mittelhand verlaufende Ebene auch beim Betätigen des Drehschalters im
wesentlichen nicht verändert. Eine kaudale Bewegung des Daumens liegt vor, wenn
der Daumen im Daumengrundgelenk nach unten gedreht wird, eine kraniale
Bewegung, wenn der Daumen im Daumengrundgelenk nach oben gedreht wird.
Bei der üblicherweise verwendeten Bauform von Deichselköpfen mit einem länglichen
Mittelsteg und links und rechts des Mittelstegs angeordneten Handgriffen mit
Handschutzbügeln ist die durch den Handrücken verlaufende Ebene annähernd
parallel zu einer durch den Handgriff und den Schutzbügel verlaufende
Quermittelebene des Deichselkopfes.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Berührungsflächen des Tastschalters
unterhalb der Ebene der Mittelhand wird es ermöglicht, außer den Drehschalter auch
den Tastschalter ohne Änderung der Handposition am Handgriff zu bedienen. Es ist
dazu keine unnatürliche Bewegung des Zeigefingers über die Ebene der Mittelhand
hinaus erforderlich. Statt dessen befindet sich die Berührungsfläche des Tastschalters
ergonomisch günstig, unterhalb der durch die Mittelhand definierten Ebene.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weist die Oberseite des
Mittelstegs im Bereich der Tastschalter eine Einbuchtung auf.
Ebenso ist es zweckmäßig, wenn im Bereich des Deichselkopfes mindestens zwei mit
Berührungsflächen versehene Tastschalter angeordnet sind und der Abstand der
Berührungsflächen beider Tastschalter zu einem Grundgelenk eines Fingers einer
den Handgriff umgreifenden Hand im wesentlichen gleich ist. Die Tastschalter können
beispielsweise als Druckknöpfe, Kippschalter oder als druckempfindliche Folientasten
ausgeführt sein. Durch diese Anordnung der Berührungsflächen der Tastschalter wird
es ermöglicht, mindestens zwei Tastschalter mit dem selben Finger zu betätigen. Die
Berührungsflächen weisen dabei zu dem Grundgelenk des Fingers den selben
Abstand auf. Die Tastschalter können somit abwechselnd, ohne Änderung der
Position der den Handgriff greifenden Hand, betätigt werden. Der Finger führt dabei in
seinem Grundgelenk eine radiale oder eine ulnare Bewegung aus.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Handgriff relativ
zu einer zur Längsachse des Deichselkopfes senkrechten, den Drehschalter
schneidenden Querachse derart geneigt ist, daß das drehschalterferne Ende des
Handgriffs in Richtung der Längsachse einen größeren Abstand zu der Querachse
aufweist, als das drehschalternahe Ende des Handgriffs. Diese Schrägstellung des
Handriffs erleichtert zusätzlich die gleichzeitige Bedienung des Drehschalters und der
Tastschalter. Ein weiterer, durch die Schrägstellung des Handgriffs erzielter Vorteil
besteht darin, daß die am Handgriff aufgebrachten Lenkkräfte nicht exakt in
Längsrichtung des Handgriffs eingeleitet werden müssen. Dadurch wird das Lenken
des Flurförderzeugs erleichtert.
Mit besonderem ergonomischen Vorteil ist der Handgriff dabei zu der Querachse um
einen Winkel zwischen 0° und 35°, vorzugsweise um 24° geneigt.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Handgriff relativ zu einer zur
Längsachse des Deichselkopfes senkrechten, den Drehschalter schneidenden
Querachse derart geneigt, daß das drehschalterferne Ende des Handgriffs in einer
zur Längsachse und zur Querachse senkrechten Richtung einen größeren Abstand zu
der Querachse aufweist, als das drehschalternahe Ende des Handgriffs. Auch diese
Maßnahme dient der ergonomischen Optimierung des Deichselkopfes.
Vorteilhafterweise ist dabei der Handgriff zu der Querachse um einen Winkel
zwischen 0° und 12°, vorzugsweise um 7° geneigt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet die Querachse die
Drehachse des Drehschalters. Der Drehachse ist somit senkrecht zu der
Hochmittelebene der Deichsel ausgerichtet.
Eine zweckmäßige Weiterbildung besteht darin, daß die Berührungsflächen des
Tastschalters zu einer Hochmittelebene des Deichselkopfes einen gleich großen oder
einen größeren Abstand aufweist, als die Berührungsfläche des Drehschalters.
Dadurch wird es ermöglicht, die Berührungsflächen von Drehschalter und Tastschalter
innerhalb der Reichweite der Finger einer Hand anzuordnen.
Zweckmäßigerweise sind die Berührungsflächen der verschiedenen Tastschalter
entlang eines Kreisbogens angeordnet.
Dabei ist vorteilhafterweise der Mittelpunkt des Kreisbogens von der Position des
Grundgelenks des Zeigefingers einer den Handgriff greifenden Hand gebildet. Damit
entspricht die Anordnung der Berührungsflächen genau der Bewegungsbahn der
Kuppe des Zeigefingers einer den Handgriff umgreifenden Hand.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand eines in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigt
Fig. 1 einen deichselgeführten Hubwagen in Seiten
ansicht,
Fig. 2 einen deichselgeführten Hubwagen in Frontan
sicht,
Fig. 3 eine erfindungsgemäßen Deichselkopf,
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Deichselkopf in Sei
tenansicht,
Fig. 5 einen Querschnitt durch den erfindungsgemä
ßen Deichselkopf und
Fig. 6 eine weitere Ansicht eines erfindungsgemäßen
Deichselkopfes.
In Fig. 1 ist ein deichselgeführter Hubwagen in Sei
tenansicht dargestellt. Der Hubwagen weist einen An
triebsteil 1 und einen mittels einer Hubvorrichtung an
hebbaren Lastteil 2 auf. Mit einer zum Lastteil 2 gehö
renden Gabel 3 können Lasten unterschiedlicher Art,
z. B. Paletten oder Container, aufgenommen und ange
hoben werden. Im Bereich des Antriebsteils 1 befindet
sich ein um die Lenkachse 5 lenkbares Antriebsrad 4.
Die Lenkbewegung des Antriebsrads 4 ist direkt an eine
Drehbewegung einer Deichsel 6 um die Lenkachse 5
gekoppelt. Die Deichsel ist in ihrer Außerbetriebsstel
lung abgebildet und kann in Richtung 7 in eine Betriebs
stellung geschwenkt werden. Die Lage der Betriebsstel
lung der Deichsel kann frei gewählt werden und hängt
beispielsweise von der Körpergröße und von der mo
mentanen Körperstellung der Bedienperson ab. An dem
in der Abbildung oberen Ende der Deichsel 6 befindet
sich der Deichselkopf 9.
In Fig. 2 ist der deichselgeführte Hubwagen in Front
ansicht mit Blick auf den Antriebsteil 1 abgebildet. In
der dargestellten neutralen Lenkposition des Antriebs
rads 4 und der Deichsel 6 wird die Deichsel 6 von einer
Hochmittelebene 8 des Hubwagens symmetrisch geteilt.
Die Lenkachse 5 ist in dieser Ansicht deckungsgleich
mit der Hochmittelebene 8. Der erfindungsgemäße
Deichselkopf 9 wird im Folgenden näher beschrieben.
In Fig. 3 ist der Deichselkopf gemäß Fig. 1 in Blick
richtung B abgebildet. Der Deichselkopf ist mit einem
Mittelsteg 10 an der Deichsel 6 befestigt. Am Mittel
stegs 10 ist beidseitig jeweils ein Handschutzbügel 11
befestigt, welche mit abgerundeten Übergängen in
ebenfalls beiderseits des Mittelstegs 10 angeordnete
Hangriffe 12a, 12b münden. Die Handgriffe 12a und 12b
sind für die rechte bzw. die linke Hand einer Bedienper
son vorgesehen.
Im Bereich der Handgriffe 12a, 12b sind am Deichsel
kopf verschiedene Bedienelemente angeordnet. Ein
Notausschalter 13 befindet sich am deichselfernen Ende
des Mittelstegs 10. Zwischen den Handgriffen 12a, 12b
und dem Mittelsteg befindet sich jeweils ein Drehschal
ter 14 zur Betätigung des Fahrantriebs des Hubwagens.
Die beiden miteinander gekoppelten Drehschalter 14
können um die Querachse 15, ausgehend von einer Neu
tralstellung, in beide Richtungen gedreht werden. Am
Mittelsteg 10 befinden sich außerdem mehrere Tast
schalter 16 zur Betätigung der Hubvorrichtung und ei
ner Hupe. Die Berührungsflächen 17 der Tastschalter
für die Bedienung mit der rechten Hand sind als gestri
chelte Felder gekennzeichnet. Die nicht eingezeichne
ten Berührungsflächen für die Bedienung mit der linken
Hand sind dazu symmetrisch angeordnet. Der gesamte
Deichselkopf ist in bezug auf die Hochmittelebene 8
symmetrisch ausgebildet.
Erfindungsgemäß sind die Berührungsflächen 17 der
Tastschalter 16 entlang eines Kreisbogens 18 angeord
net. Der Mittelpunkt 19 des Kreisbogens 18 entspricht
der Position des Grundgelenks des Zeigefingers einer
den Handgriff 12a umgreifenden rechten Hand der Be
dienperson. Sämtliche Berührungsflächen 17 sind somit
mit dem Zeigefinger ohne Änderung der Handstellung
erreichbar. Gleichzeitig kann der Daumen der selben
Hand den Drehschalter 14 betätigen. Eine Berührungs
fläche 21 des Drehschalters 14 ist dabei so angeordnet,
daß zumindest ein Teil der Berührungsflächen der Tast
schalter zu einer Hochmittelebene 8 des Deichselkopfes
einen ähnlich großen Abstand aufweisen, wie die Berüh
rungsfläche 21 des Drehschalters 14. Zur Verbesserung
der Zugriffsmöglichkeit auf die Berührungsflächen 17,
21 ist der Hangriff 12a, 12b in diesem Ausführungsbei
spiel zu einer Querachse 15 um 24 Grad geneigt.
In Fig. 4 wird die Lage einer den Handgriff 12b grei
fenden Hand veranschaulicht. Die von der Mittelhand
einer den Handgriff umgreifenden Hand gebildete Ebe
ne 23 ist in diesem Ausführungsbeispiel ungefähr paral
lel zu der Quermittelebene 24 des Deichselkopfes und
von der Oberseite des Handgriffs 12b in etwa eine halbe
Handdicke beabstandet. Die Ebene 23 gibt die ergono
misch günstigste Stellung der den Handgriff 12a, 12b
umgreifenden Hand während der Betätigung der Be
dienelemente wieder. Der Handgriff 12a, 12b und der
Handschutzbügel 11 wird von der Quermittelebene 24
geschnitten.
Aus Fig. 5 wird in einem Querschnitt durch den
Deichselkopf die Anordnung der Tastschalter 16 relativ
zu der von der Mittelhand gebildeten Ebene 23 verdeut
licht. Erfindungsgemäß ist der Mittelsteg 10 im Bereich
der Tastschalter 16 nach unten ausgeknickt, so daß diese
unterhalb der Ebene 23 angeordnet sind. Die Querachse
15 des Drehschalters 14 befindet sich in der Quermittel
ebene 24 des Deichselkopfes. Durch diese Anordnung
der Bedienelemente wird eine ergonomische Handha
bung des Hubwagens ermöglicht.
In Fig. 6 ist der Deichselkopf gemäß Fig. 2 in Blick
richtung A abgebildet. Dabei ist zu erkennen, daß der
Handgriff 12a, 12b relativ zur Querachse 15 des Deich
selkopfes nach unten geneigt ist. Der Neigungswinkel
beträgt in diesem Ausführungsbeispiel 7 Grad. Eine
Längsachse 25 des Deichselkopfes stellt die Schnittgera
de der Quermittelebene 24 mit der Hochmittelebene 8
dar.