DE19548524C2 - Schnecke zur Verarbeitung von Kunststoffen - Google Patents
Schnecke zur Verarbeitung von KunststoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schnecke zur Verarbeitung von
Kunststoffen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Schnecken werden insbesondere für Spritzeinheiten
von Spritzgießmaschinen verwendet und dienen dazu, granu
latartiges Kunststoffmaterial zu fördern, zu verdichten, zu
durchmischen und zu plastifizieren bzw. aufzuschmelzen. Die
ein- oder mehrgängige Schnecke dreht dazu in einem Schnec
kenzylinder, dessen Innenwandung einen relativ geringen Ab
stand von den Schneckenstegen aufweist, so daß das zu bear
beitende Material durch die Schneckengänge transportiert
und dabei durch Scher- und Reibungskräfte verformt und auf
geheizt wird. Zur Ünterstützung dieses Vorgangs kann der
Schneckenzylinder von außen zusätzlich beheizbar sein.
Eine Schnecke der eingangs genannten Art ist aus der DE
36 30 208 A1 bekannt. Diese Schnecke weist nach einem eingän
gigen Anfangsbereich einen zweigängigen Abschnitt auf, in dem
ein Sperrsteg mit zum Schneckensteg unterschiedlicher Stei
gung zwischen den eigentlichen Schneckensteg eingebracht
ist. Dieser Sperrsteg hat eine geringere Höhe als der
Schneckensteg und bildet somit einen Überlauf für geschmol
zenes Material. Der Überlauf ist relativ klein ausgestal
tet, um nur Schmelze von einem Gang in den anderen überlau
fen zu lassen. Aufgrund dessen arbeitet die Schnecke sehr
betriebspunktabhängig, und sie kann eine gute Durchmischung
nicht gewährleisten, so daß in der Regel zusätzliche Misch
elemente an der Schneckenspitze vorgesehen werden müssen,
was eine unerwünschte Verlängerung der Schnecke mit sich
bringt.
Die US 4405239 zeigt eine mehrgängige Schnecke aneinan
dergrenzender Schneckengängen, die derart gegenläufige Tie
fen aufweisen, daß das Material zu einem Überlauf gezwungen
wird, wodurch der Energieinhalt erhöht werden soll. Aller
dings wird die Schmelze in den Gängen nicht ausreichend
durchmischt, und die Scherzone (Überlauf) muß immer zwei
gängig ausgeführt werden. Wegen der komplizierten Schnec
kengeometrie ist die Herstellung dieser Schnecke sehr auf
wendig.
Gemäß der DE 31 32 429 C3 soll eine gute Vermischung des Ma
terials in einem Schneckengang durch den Einsatz von Stif
ten erreicht werden. Zusätzlich sind gangtiefe Nuten in die
Stege eingebracht, die die Mischwirkung noch erhöhen sol
len. Zwar wird dadurch eine relativ gute Mischwirkung er
reicht, die Energieeinbringung durch die Schnecke, und da
mit die Aufschmelzung, ist jedoch unzureichend.
Aus der DE-AS 22 56 902 ist die Möglichkeit bekannt, bei einer
Schnecke nach der oben genannten DE-AS 18 16 440 die als
Stege ausgebildeten Barriereelemente mit Nuten zu versehen.
Ein- bzw. mehrgängige Schnecken entsprechen dem Oberbegriff der
Ansprüche 1 bzw. 2 sind aus der DE-AS 18 16 440 und der AT 358 814 bekannt.
Bei mehrgängigen Schnecken ist in zumindest einem Schneckgang
ein stegförmiges Barriereelement angeordnet, dem jeweils ein
Überlaufbereich zugeordnet ist, um die Scherwirkung auf das zu
bearbeitende Material zu erhöhen.
Zwar wird durch den Überlaufbereich die Durchmischung des För
derguts erreicht, aber nach wie vor besteht Nachfrage nach wei
ter verbesserten Schnecken, die eine noch effektivere Durchmi
schung des Fördergutes gewährleisten.
Schließlich beschreibt die DE-OS 21 01 056 Vorrichtung zur Her
stellung von glasfaserverstärkten Kunststoffen mit einer
Schnecke mit stiftförmigen Ablenkorganen bzw. mit stegförmigen
Ablenkorganen, die Nuten aufweisen. Bei dieser Schnecke sind den
einzelnen Ablenkorganen keine Überlaufbereiche zugeordnet, und
die Ablenkorgane sollen einerseits die Durchmischung des Materi
als unterstützen, andererseits aber eine Scherbeanspruchung des
Materials vermeiden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Schnecke für die Kunststoffverarbeitung dahingehend zu ver
bessern, daß bei hohem Durchsatz bzw. hoher Ausstoßleistung
materialschonende Aufschmelzung und eine gute mechanische
und thermische Durchmischung erzielt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Schnecke mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei die Un
teransprüche besondere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung betreffen.
Die erfindungsgemäß in die Schneckengänge eingebrachten
Barriereelemente bewirken einerseits ein Aufstauen des Ma
terials, andererseits eine Aufteilung bzw. ein Fließen des
Materialstroms über die Überlaufbereiche. Dies führt zu ei
ner schonenden Energieeinbringung und bewirkt eine zusätz
liche Durchmischung des Materials im Schneckengang bzw. ,
bei mehrgängigen Schnecken, in den Schneckengängen.
Zugleich ergibt sich der Vorteil einer besseren Farbpig
mentverteilung.
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefüg
ten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Schnecke,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Endes einer
Schnecke mit Barrierenelementen in Form von Stiften
und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Endes einer
Schnecke mit Barrierenelementen in Form von Stegen.
Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Schnecke 1 drei
Zonen, nämlich eine Einzugszone A, eine Umwandlungszone B
und eine Ausstoßzone C. In diesem Beispiel ist die Schnecke
zweigängig, sie kann aber auch eingängig ausgestaltet sein.
Auf dem Schneckenkern 2 sind wendelartig Schnecken
stege 10, 20 gebildet, die Schneckengänge 15, 25 begrenzen.
Ausgehend von der Einzugszone A sind im zweiten Drittel der
Umwandlungszone B und in einem Bereich der Ausstoßzone C
Barriereelemente 30 in einem Schneckengang angeordnet.
Wie Fig. 2 zeigt, können die Barriereelemente 30 als radial
über den Schneckenkern vorstehende Stifte 31 in jeweils
zwei Reihen ausgebildet sein, wobei Stiftdurchmesser und
Stiftabstand frei wählbar sind und den Verarbeitungsbedin
gungen angepaßt werden können. Vorzugsweise haben die
Stifte 31 die gleiche Höhe wie die Schneckenstege 10 bzw.
20, sie können aber auch niedriger ausgebildet werden.
Auf der aktiven Seite (der Einzugszone zugeordnet) ist der
Schneckensteg 10 als Überlaufbereich 50 ausgebildet, in dem
die Höhe des Schneckenstegs vermindert ist. Dieser Über
laufbereich beginnt nach einem vorhergehenden Barrierenele
ment und endet kurz vor oder kurz nach einem darauf folgen
den Barriereelement oder im Bereich zwischen zwei Barriere
elementen. Zur besseren Durchmischung kann dieser von dem
Überlaufbereich gebildete Scherspalt auch teilweise durch
brochen sein, beispielsweise durch gangtiefe Nuten (nicht
dargestellt). Desweiteren kann die Höhe des Scherspaltes
konstant sein oder zur Schneckenspitze hin abnehmen. Die
Abstände zwischen den Barriereelementen sind in Fig. 2 kon
stant, können aber grundsätzlich frei gewählt werden, und
die Zonen können nach Bedarf wiederholt werden.
Fig. 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem
die Barrierenelemente in Form von Stegen 40 ausgebildet
sind. Die Stege 40 verlaufen quer zur Laufrichtung des
Schneckenganges 25 und sind vorzugsweise niedriger als der
Schneckensteg ausgebildet. Rechts und links jeden Stegs
sind Durchbrechungen in From von gangtiefen Nuten 41 vorge
sehen, die eine bessere Durchmischung schaffen. Zusätzlich
können die einzelnen Stege auch durch weitere Nuten geteilt
sein (nicht dargestellt).
In beiden Ausführungsformen verengen die Barriereelemente
den jeweiligen Schneckengang, lassen aber einen begrenzten
Materialdurchtritt unter Scherwirkung zu. Gleichzeitig wird
das Material von den Barriereelementen gestaut und teil
weise über den zugeordneten Überlaufbereich in den (hin
sichtlich der Einzugszone) vor dem betreffenden Barrieren
element liegenden Bereich gezwängt. Vorzugsweise ist je
weils nur an einer Seite des Barriereelements, nämlich an
den zur Einzugsseite gelegenen Schneckensteg, ein Überlauf
bereich vorgesehen, so daß das Material gegen die eigentli
che Förderrichtung der Schnecke gezwängt wird. Die Dimen
sionierung der Barriereelemente bzw. des Scherspaltes sind
vorzugsweise so gewählt, daß nur plastifiziertes Material
bzw. Schmelze durch den Scherspalt gezwängt wird.
Auf diese Weise ergibt sich einerseits eine gute Durchmi
schung, andererseits erfolgt ein hoher Energieeintrag. Da
die Barrierenelemente einfach anzubringen sind, kann die
Schnecke relativ einfach und kostengünstig
hergestellt werden.
Claims (8)
1. Schnecke zur Verarbeitung von Kunststoffen, insbe
sondere für die Spritzeinheit einer Spritzgießmaschine, wo
bei die Schnecke (1) ein- oder mehrgängig ausgebildet ist
und zumindest ein Schneckensteg (10) mindestens einen Über
laufbereich (50) aufweist, dem im stromabwärts gelegenen
angrenzenden Schneckengang (25) Barriereelemente (30) zuge
ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Barriereelemente radial über den Schneckenkern (2) vorste
hende Stifte (30) sind.
2. Schnecke nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Überlaufbereich (50) mehrfach
unterbrochen ist oder Nuten aufweist.
3. Schnecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schnecke (1) eine Ein
zugszone (A), eine Umwandlungszone (B) und eine Ausstoßzone
(C) aufweist, wobei die Stifte (30), ausgehend von der Ein
zugszone, etwa ab der Mitte der Umwandlungszone angeordnet
sind.
4. Schnecke nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stifte (30) quer zum
Schneckeneingang angeordnet sind.
5. Schnecke nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Schnecke im
Bereich der Stifte (30) zweigängig ist.
6. Schnecke nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Schnecke im
Bereich nach den Stiften (30) eingängig ist.
7. Schnecke nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stifte (31) in zwei oder mehr
Reihen hintereinander angeordnet sind.
8. Schnecke nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stifte (31) in benachbarten Rei
hen gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19548524A DE19548524C2 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Schnecke zur Verarbeitung von Kunststoffen |
PCT/EP1996/005781 WO1997023335A1 (de) | 1995-12-22 | 1996-12-20 | Extruderschnecke |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19548524A DE19548524C2 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Schnecke zur Verarbeitung von Kunststoffen |
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DE19548524A1 DE19548524A1 (de) | 1997-06-26 |
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Family
ID=7781274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19548524A Expired - Lifetime DE19548524C2 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Schnecke zur Verarbeitung von Kunststoffen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE19548524C2 (de) |
WO (1) | WO1997023335A1 (de) |
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D2 | Grant after examination | ||
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