DE19548068C1 - Verfahren zur Herstellung hellfarbiger, niedrigviskoser Tensidkonzentrate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hellfarbiger, niedrigviskoser TensidkonzentrateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hellfarbiger, niedrigviskoser Tensidkonzentrate
durch Vermischen von Zuckertensiden und Betainen in der Gelphase.
Alkyloligoglykoside, insbesondere Alkyloligoglucoside, stellen nichtionische Tenside dar, die infolge ih
rer ausgezeichneten Detergenseigenschaften und hohen ökotoxikologischen Verträglichkeit zuneh
mend an Bedeutung gewinnen. Herstellung und Verwendung dieser Stoffe sind gerade in letzter Zeit in
einer Reihe von Übersichtsartikeln dargestellt worden, von denen stellvertretend die Veröffentlichungen
von H.Hensen in Skin Care Forum, 1, (Okt.1992), D.Balzer und N.Ripke in Seifen-Öle-Fette-Wachse
118, 894 (1992) und B.Brancq in Seifen- Öle-Fette-Wachse 118, 905 (1992) genannt werden sollen.
Ähnlich vorteilhafte Eigen-schaften sind von einer zweiten Gruppe von Zuckertensiden, den Fettsäure-
N-alkylpolyhydroxyalkylamiden, insbesondere den Fettsäure-N-alkylglucamiden, bekannt.
In mancher Hinsicht ist der Einsatz von Zuckertensiden jedoch mit Problemen behaftet. So lassen sich
beispielsweise keine pumpfähigen wäßrigen Konzentrate mit einem Feststoffgehalt oberhalb von 40
Gew.-% herstellen, ohne daß es im Zuge der Aufkonzentrierung zu einer partiellen Zersetzung der
Zuckerkomponente kommt. Diese Eigenschaft haben die Glykoside und Glucamide übrigens mit den
meisten anionischen Tensiden gemeinsam, die oberhalb eines Aktivsubstanzgehaltes von etwa 35
Gew.-% eine zähflüssige Gelphase bilden. Die Zuckertenside zeigen ferner die Tendenz, im Laufe
einer Lagerung bei niedrigen Temperaturen zu kristallisieren, was ihre weitere Verwendung signifikant
erschwert.
Die gemeinsame Verwendung von Zuckertensiden der genannten Typen zusammen mit amphoteren
bzw. zwitterionischen Tensiden vom Betaintyp in oberflächenaktiven Mitteln ist aus dem Stand der
Technik grundsätzlich bekannt.
Erstmalig offenbart werden Mischungen von - allerdings kurzkettigen - Alkylglucosiden und Alkylamido
betainen bzw. lmidazoliniumbetainen in einem Aufsatz von G.Proserpio et al. in Rivista Italiana 56
567 (1974). In der EP-A 0 075 994 (Procter & Gamble) werden Kombinationen von Alkylglucosiden mit
Aminoxiden, ungesättigten Seifen, wasserlöslichen Buildern und ausgewählten Aniontensiden
offenbart. Die Mischungen können ferner amphotere Tenside, beispielsweise Betaine vom Typ des 6-(-
N-dodecylbenzyl-N, N-dimethyl-ammonium)hexanoats enthalten. Aus der US 4,668,422 (Henkel Corp.)
sind Flüssigseifen und Schaumbäder mit einem Gehalt an Alkylglucosiden, Betainen und Aminoxiden
bekannt. Gegenstand der EP-A 0 250 181 (Helene Curtis) sind Flüssigwaschmittel, enthaltend Alkyl
glucoside, anionische Tenside und ausgewählte amphotere Tenside mit Betainstruktur. In der EP-A 0
341 071 (Unilever) werden Tensidkombinationen offenbart, enthaltend Alkylglucoside, Alkylsulfate, Be
taine und/oder Aminoxide und gegebenenfalls Alkanolamide. Manuelle Geschirrspülmittel, enthaltend
Alkylglucoside, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate und Betaine sind aus den Schriften EP-A 0
513 138, DE-A1 42 34 487 und DE-A1 43 11 114 (alle Henkel) bekannt. In der EP-A 0 453 238 (Uni
lever) werden milde Shampoos auf Basis von Alkylglucosiden, anionischen Tensiden und Betainen be
schrieben. Die EP-A 0 508 507 (Berol Nobel) betrifft schließlich Flüssigwaschmittel mit einem Gehalt an
Alkylglucosiden, an ionischen Tensiden und ausgewählten amphoteren Tensiden mit Betainstruktur. Alle
diese Druckschriften haben jedoch verdünnte wäßrige Tensidgemische oder Mittel und keine Konzen
trate zum Gegenstand. Schließlich werden in der Japanischen Offenlegungsschrift JP-A2 Hei 02/187
499 Reinigungsmittel vorgeschlagen, die Alkylpolyglucoside und Betaine enthalten.
Auch die Verwendung der Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide ist Gegenstand einer Vielzahl von
Veröffentlichungen. Aus der Europäischen Patentanmeldung EP-A1 0 285 768 (Hüls) ist beispielsweise
ihr Einsatz als Verdickungsmittel bekannt. In der Französischen Offenlegungsschrift FR-A1 580 491
(Henkel) werden wäßrige Detergensgemische auf Basis von Sulfaten und/oder Sulfonaten, Niotensiden
und gegebenenfalls Seifen beschrieben, die Fettsäure-N-alkylglucamide als Schaumregulatoren
enthalten. Mischungen von kurz- und längerkettigen Glucamiden werden in der Deutschen Patentschrift
DE-C1 44 00 632 (Henkel) beschrieben. In der Deutschen Offenlegungsschrift DE-A1 43 09 567
(Henkel) wird ferner über den Einsatz von Glucamiden mit längeren Alkylresten als Pseudoceramide in
Hautpflegemitteln sowie über Kombinationen von Glucamiden mit Proteinhydrolysaten und kationischen
Tensiden in Haarpfiegeprodukten berichtet.
Gegenstand der Internationalen Patentanmeldungen WO 92/06153; WO 92/06156; WO 92/06157; WO
92/06158; WO 92/06159 und WO 92/06160 (Procter & Gamble) sind Mischungen von Fettsäure-N-
alkylglucamiden mit an ionischen Tensiden, Tensiden mit Sulfat- und/oder Sulfonatstruktur, Ether
carbonsauren, Ethersulfaten, Methylestersulfonaten und nichtionischen Tensiden. Die Verwendung
dieser Stoffe in den unterschiedlichsten Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln wird in den Internatio
nalen Patentanmeldungen WO 92/06152; WO 92/06154; WO 92/06155; WO 92/06161; WO 92/06162;
WO 92/06164; WO 92/06170; WO 92/06171 und WO 92/06172 (Procter & Gamble) beschrieben.
Im Markt besteht ein Bedürfnis nach konzentrierten Tensidmischungen auf Basis von Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglucosiden, die bei einem Feststoffgehalt oberhalb von 30 Gew.-% und vorzugsweise von
etwa 40 bis 60 Gew.-% fließ- und pumpfähig sind sowie eine signifikant verminderte Kristallisationsnei
gung, d. h. eine verbesserte Lagerstabilität aufweisen. Da derartige Tensidcompounds überwiegend in
Handgeschirrspülmitteln und Haarshampoos Verwendung finden, ist die hautkosmetische bzw. derma
tologische Verträglichkeit ebenfalls überaus wichtig.
Die Tensidkonzentrate stellen für Hersteller und Anwender eine besonders vorteilhafte Handelsform
dar, da sie hinsichtlich ihres Wassergehaltes minimiert worden sind und somit geringere Kosten bei
Transport und Lagerung verursachen. Gleichwohl ist erwünscht, daß die Tensidkonzentrate bei Einsatz
in den Endformulierungen, die naturgemäß stark verdünnt sind und einen Feststoffgehalt von 20 bis 30
Gew.-% aufweisen, eine ausreichend hohe Viskosität aufweisen bzw. sich problemlos unter Einsatz
bekannter Zusatzstoffe verdicken lassen.
Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, hellfarbige, pumpfähige wäßrige
Tensidkonzentrate mit guter hautkosmetischer Verträglichkeit auf Basis von Alkylglykosiden bzw.
Fettsäureglucamiden und Betainen zur Verfügung zu stellen, die sich durch eine hohe Lagerstabilität
auszeichnen, eine Viskosität nach Brookfield von maximal 10.000 mPas sowie einen Feststoffgehalt
von 40 bis 60 Gew.-% aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen, niedrigviskosen Tensid
konzentraten mit einem Feststoffgehalt von 40 bis 60 Gew.-%, bei dem man
- (a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
- (a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
- (b) Betaintenside
im Gewichtsverhältnis a : b von 90 : 10 bis 10 : 90 vermischt, mit der Maßgabe, daß die konzentrierten
Einsatzstoffe in der Gelphase vorliegen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß es für die Herstellung der gewünschten Konzentrate nicht
erforderlich ist, von niedrigviskosen, d. h. verdünnten wäßrigen Einsatzstoffen auszugehen und diese
nachträglich aufzukonzentrieren. Vielmehr wurde gefunden, daß sich beim Vermischen von kon
zentrierten Einsatzstoffen, die sich in der Gelphase befinden und somit selbst nicht niedrigviskos sind,
Produkte ergeben, die ihrerseits niedrigviskos, hellfarbig und lagerstabil sind.
Alkyl- und Alkenyloligoglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die der Formel (I) folgen,
R¹O-[G]p (I)
in der R¹ für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den ein
schlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Stellvertretend für das
umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften EP-A1-0 301 298 und WO 90/03977 verwiesen. Die
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoff
atomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (1) gibt
den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht
für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß
und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes
Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl
darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomeri
sierungsgrad p von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl
und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbe
sondere zwischen 1,2 und 1,4 liegt.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R¹ kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinal
kohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hy
drierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der
Roelen′schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C₈-
C₁₀ (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C₈-C₁₈-Kokosfett
alkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C₁₂-Alkohol verunreinigt sein können
sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw.
Alkenylrest R¹ kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol,
Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren tech
nische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligo
glucoside auf Basis von gehärtetem C12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen nichtionische Tenside dar, die der Formel (II) folgen,
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R³ für einen Alkyl- oder
Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Poly
hydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch
reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und
nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid
erhalten werden können. Hinsichtlich der Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften
US 1,985,424, US 2,016,962 und US 2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung WO
92/06984 verwiesen. Eine Übersicht zu diesem Thema von H.Kelkenberg findet sich in Tens. Surf.
Det. 25, 8 (1988). Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzie
renden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevorzugten
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher Fettsäu re-N-alkylglucamide dar, wie sie durch
die Formel (III) wiedergegeben werden:
Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel (Ill) einge
setzt, in der R³ für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R²CO für den Acylrest der Capron
säure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearin
säure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure,
Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders
bevorzugt sind Fettsäure-N-alkylglucamide der Formel (Ill), die durch reduktive Aminierung von Glu
cose mit Methylamin und anschließende Acylierung mit Laurinsäure oder C12/14-Kokosfettsäure bzw.
einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können sich die Polyhydroxyalkylamide
auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung, vorzugsweise
Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden die
Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat
kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die Anlagerung von
ungesättigten Carbonsäuren wie beispielsweise Acrylsäure möglich. Zur Nomenklatur und insbeson
dere zur Unterscheidung zwischen Betainen und "echten" Amphotensiden sei auf den Beitrag von
U.Ploog in Seifen-Öle-Fette-Wachse, 198, 373 (1982) verwiesen. Weitere Übersichten zu diesem
Thema finden sich beispielsweise von A.O′Lennick et al. in HAPPI, Nov. 70 (1986), S.Holzman et al. in
Tens. Det. 23, 309 (1986), R.Bilbo et al. in Soap Cosm. Chem. Spec. Apr. 46 (1990) und P.Ellis et al.
in Euro Cosm. 1,14 (1994). Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte
von sekundären und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel (IV) folgen,
in der R⁴ für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R⁵ für Wasserstoff oder
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R⁶ für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen
von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind
die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyld imethylamin, Octyldimethylamin,
Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin, C12/14-Kokos
alkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyld imethylamin, Stearyldimethylamin, Stearylethylmethyl
amin, Oleyld imethylamin, C16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische. Weiterhin
kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amidoaminen in Betracht, die der Formel (V) folgen,
in der R⁷CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 3 Doppel
bindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R⁵, R⁶, n und X die oben angegebenen Bedeutungen
haben. Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Capnnsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palm
oleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolen
säure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadolein-säure, Behensäure und Erucasäure sowie deren
technische Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethyl
aminoethylamin und N,N-Di-ethylaminopropylamin, die mit Natriumchloracetat kondensiert werden. Be
vorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C8/18-Kokosfettsäure-N,N-dimethylamino
propylamid mit Natriumchloracetat. Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne
der Erfindung einzusetzenden Betaine auch Imidazoline in Betracht, die der Formel (VI) folgen,
in der R⁸ für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R⁹ für eine Hydroxylgruppe, einen OCOR⁸-
oder NHCOR⁸-Rest und m für 2 oder 3 steht. Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte
Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure mit mehrwerti
gen Aminen wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder Diethylentriamin erhalten werden
können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische unterschiedlicher offen
kettiger Betaine dar. Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren
mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure oder wiederum C12/14-Kokosfettsäure,
die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
Zur Herstellung der Tensidkonzentrate geht man von hochkonzentrierten, in der Gelform vorliegenden
wäßrigen Ausgangsstoffen aus. Das bedeutet, daß man die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/
oder die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide in Form wäßriger Gele mit einem Zuckertensidgehalt
im Bereich von 45 bis 60 und vorzugsweise 45 bis 55 Gew.-% einsetzt. Die Betaintenside werden in der
Regel mit einem nicht-wäßrigen Gehalt im Bereich von 45 bis 60, vorzugsweise 48 bis 54 Gew.-% und
einem Betaingehalt im Bereich von 25 bis 40, vorzugsweise 28 bis 35 Gew.-% einsetzt. Die Herstellung
der Tensidkonzentrate erfolgt auf rein mechanischem Wege durch Vermischen der gelförmigen Aus
gangsstoffe, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und starker Scherung. In einer bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung werden die Betaine in bekannter Weise, beispielsweise durch Umsetzung
von geeigneten tertiären Aminen mit wäßriger Natrium-chloracetatlösung bei ca. 90°C umgesetzt und
die rohen Betaine ohne Abkühlen mit den wäßrigen Glucosid- bzw. Glucamidpasten versetzt. Dabei
wird die Betainisierung mit gerade der Menge an Wasser als Lösungsmittel durchgeführt, daß sich im
Mischprodukt mit den Zuckertensiden der gewünschte Feststoffgehalt einstellt. In Summe bedeutet
dies, daß die Betainisierung mit einer ungewöhnlich niedrigen Menge an Lösungsmittel durchgeführt
werden kann.
Zur Verbesserung der Fließfähigkeit kann man den Konzentrate geringe Mengen an Polyolen zusetzen,
als da sind:
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10, wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Hydroxycarbonsäuren, wie beispielsweise Glycolsäure, Weinsäure und Citronensäure;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche, mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispiels weise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin.
Vorzugsweise setzt man den Konzentraten 0,5 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die
Konzentrate - Polyole und dabei insbesondere Glycerin zu. Als weitere Fließfähigkeitsverbesserer
können die Tensidkonzentrate geringe Mengen, d. h. 0,5 bis 3 und vorzugsweise 1 bis 2 Gew.-% -
bezogen auf die Konzentrate - freie Fettsäuren enthalten. Typische Beispiele sind Capronsäure,
Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Eruca
säure sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von natürlichen Fetten und
Ölen, bei der Reduktion von Aldehyden aus der Roelen′schen Oxosynthese oder der Dimerisierung von
ungesättigten Fettsäuren anfallen.
Die erfindungsgemäßen Tensidkonzentrate zeichnen sich durch eine niedrige Viskosität und
Fließgrenze aus. Sie sind hellfarbig, farb- und lagerstabil. Sie eignen sich daher zur Herstellung einer
Vielzahl von oberflächenaktiven Mitteln, wie beispielsweise Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln, in
denen sie in Mengen von 0,5 bis 50 und vorzugsweise 2 bis 35 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - ent
halten sein können.
Im folgenden wurden die in Tabelle 1 beschriebenen tensidischen Einsatzstoffe eingesetzt. Die
tensidischen Inhaltsstoffe wurden bei 40°C abgemischt, wobei Tensidkonzentrate der in Tabelle 2
wiedergegebenen Zusammensetzung resultierten.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen, niedrigviskosen Tensidkonzentraten mit einem
Feststoffgehalt von 40 bis 60 Gew.-%, bei dem man
- (a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
- (a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
- (b) Betaintenside
im Gewichtsverhältnis a : b von 90 : 10 bis 10 : 90 vermischt, mit der Maßgabe, daß die
konzentrierten Einsatzstoffe in der Gelphase vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a1) Alkyl- und
Alkenyloligoglykoside der Formel (I) einsetzt,
R¹O-[G]p (I)in der R¹ für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zucker
rest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente
(a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide der Formel (II) einsetzt,
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R³ für Wasserstoff,
einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder
verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b)
Betaintenside der Formel (IV) einsetzt,
in der R⁴ für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R⁵ für Wasserstoff oder
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R⁶ für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für
Zahlen von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder Erd-alkalimetall oder Ammonium steht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b)
Betaintenside der Formel (V) einsetzt,
in der R⁷CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 3
Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R⁵, R⁶, n und X die oben angegebenen
Bedeutungen haben.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkyl- und/ oder
Alkenyloligoglykoside und/oder Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide in Form wäßriger Gele mit
einem Zuckertensidgehalt im Bereich von 45 bis 60 Gew.-% einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Betaine in Form
wäßriger Gele mit einem nicht-wäßrigen Gehalt im Bereich von 45 bis 60 und einem Betaingehalt
im Bereich von 25 bis 40 Gew.-% einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Konzentraten
0,5 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Konzentrate - Glycerin zusetzt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Konzentrate 0,5
bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Konzentrate - Fettsäuren zusetzt.
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