DE19547182A1

DE19547182A1 - Vorrichtung zur Behandlung von Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE19547182A1
Application number: DE1995147182
Authority: DE
Inventors: Guenter Linzmaier
Original assignee: Guenter Linzmaier
Current assignee: LINZMAIER, GUENTER, 08112 WILKAU-HASSLAU, DE
Priority date: 1995-12-16
Filing date: 1995-12-16
Publication date: 1997-06-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Klärfiltration von Flüssigkeiten mit darin enthaltenen Feststoffen, bei der der Klärung eine Filtration nachgeschaltet ist. Sie findet Anwendung im Bereich der Wasserwirtschaft, insbesondere bei der Flockungsfiltration, aber auch im gewerblichen und industriellen Bereich, wie z. B. der Papier- und der Textilindustrie sowie bei der Abproduktbehandlung im kommunalen Bereich.

Um zu Reinigungszwecken die in Flüssigkeiten enthaltenen Feststoffe zu separieren, zu filtrieren und damit auszuscheiden sind verschiedene Filter wie Membran-, Kerzen-, Trommel- oder Kiesfilter bekannt. Der Einsatz dieser Filter erfordert eine Stellfläche mit einem Gehäuse für die Filter und Zuflußleitungen mit zum Teil hohen Pumpleistungen für den effektiven Durchsatz der Filter. Die durch diese Pumpleistungen zwangsläufig auf die in der Flüssigkeit enthaltenen instabilen Flocken einwirkenden Kräfte zerstören die Flocken und bewirken, daß ein Ausfiltern nur mit hohem technischen Aufwand und teilweise dennoch unzureichend möglich ist.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine effektive und ausreichende Filtration mit geringem Energieaufwand ohne zusätzliche Turbulenzen und ohne separater Stellfläche sowie ohne Filtergehäuse zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem vorhandenen Klärbehälter ein nach unten offener Filter vor dem Klärbehälterüberlauf mit einer Flüssigkeitszuführung unterhalb des Wasserspiegels des Klärbehälters angeordnet ist, in dessen Filterkörper unterhalb des Filtermaterials zusammengefaßte beidseitig offene Röhrchen angeordnet sind, die nach unten mit dem Auffangbecken des Klärbehälters und nach oben mit dem Filtermaterial in Verbindung stehen sowie daß der Ablauf oberhalb des Filtermaterials in Verbindung mit dem Überlauf des Klärbehälters und dahinter angeordneten geeigneten Sammeleinrichtungen steht.

Bei kleineren Klärbehältern wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch gelöst, daß ein nach unten offener Filter über der gesamten Oberfläche des Klärbehälters angeordnet ist und über in dem Filterkörper unterhalb des Filtermaterials angeordnete, zusammengefaßte beidseitig offene Röhrchen mit dem mit einem Zulauf für die Flüssigkeit, deren Flüssigkeitsniveau über der Oberfläche des Filterkörpers liegt, versehenen Auffangbecken des Klärbehälters in Verbindung steht sowie daß in dem Filterkörper eine oder mehrere nach unten in Richtung des Auffangbeckens des Klärbehälters geschlossene Rinnen angeordnet sind, die mit einem im unteren Bereich des Filterkörpers angeordneten Abflußkanal für die geklärte und gefilterte Flüssigkeit in Verbindung stehen und nach oben durch das Filtermaterial geführt sind.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Hierbei zeigen

Fig. 1 den Schnitt durch die in einem vorhandenen runden Klärbehälter angeordnete erfindungsgemäße Vorrichtung,

Fig. 2 den Schnitt durch einen kleinen Klärbehälter mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Entsprechend des ersten Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 1 befindet sich in dem Klärbehälter 1, der am Boden ein Auffangbecken 2 aufweist, ein Filterkörper 3 mit beidseitig offenen Röhrchen 4, welcher vor dem Klärbehälterüberlauf 5 angeordnet ist. Die Röhrchen 3 stehen unten mit dem Auffangbecken 2 und oben mit dem Filtermaterial 6 in Verbindung. Der Ablauf oberhalb des Filtermaterials 6 steht in Verbindung mit dem Klärbehälterüberlauf 5 und dieser mit einem am Klärbehälter 1 angeordneten Sammelkanal 7. Auf dem Filtermaterial 6 ist ein Stützgitter 8 angeordnet.

Das Abwasser klärt sich im Klärbehälter 1, indem sich die darin enthaltenen Feststoffe im Absetzbecken 2 des Klärbehälters 1 niederschlagen, und strömt zwangsläufig durch den höheren Wasserspiegel des Klärbehälters 1 durch den Filterkörper 3 und die darin angeordneten Röhrchen 4 infolge des Niveauunterschiedes und der Wirkung der Kapillarkräfte in das Filtermaterial 6, welches durch das Stützgitter 8 gegen ein Auftreiben gesichert ist. Das Filtrat sammelt sich nach Überwindung des entsprechenden Filterwiderstandes oberhalb des Filtermaterials 6 und fließt über den Klärbehälterüberlauf 5 in den Sammelkanal 7.

Der kleine Klärbehälter 1 gemäß des zweiten Ausführungsbeispieles weist einen nach unten offenen Filter auf, der über in seinem Filterkörper 3 unterhalb des Filtermaterials 6 angeordnete, zusammengefaßte beidseitig offene Röhrchen 4 mit dem einen Zulauf für die Flüssigkeit, deren Wassersäule über dem Niveau der Filterkörperoberfläche liegt, aufweisenden Auffangbecken 2 des Klärbehälters 1 in Verbindung steht und der über der gesamten Oberfläche des Klärbehälters 1 angeordnet ist. Den Filterkörper 3 schließt nach oben Filtermaterial 6 mit einem über ihm liegenden Stützgitter 8 ab, das die gesamte Oberfläche des Filterkörpers 3 bedeckt. In dem Filterkörper 3 sind desweiteren nach unten geschlossene Rinnen 9 parallel zu den Röhrchen 4 angeordnet. Die Rinnen 9 stehen mit einem im unteren Bereich des Filterkörpers 3 angeordneten Abflußkanal 10 in Verbindung und sind nach oben durch das Filtermaterial 6 geführt, über dem sie enden.

Das eingeleitete Abwasser klärt sich im Klärbehälter 1, indem sich die darin enthaltenen Feststoffe im Absetzbecken 2 des Klärbehälters 1 niederschlagen, und strömt zwangsläufig durch den äußeren höheren Wasserspiegel durch den Filterkörper 3 und die darin angeordneten Röhrchen 4 infolge des Niveauunterschiedes und der Wirkung der Kapillarkräfte durch das Filtermaterial 6, welches durch das Stützgitter 8 gegen ein Auftreiben gesichert ist. Das Filtrat sammelt sich nach Überwindung des entsprechenden Filterwiderstandes oberhalb des Filtermaterials 6 und gelangt über die Rinnen 9 und das gegebene Gefälle in den Kanal 10.

Damit wird eine zweckentsprechende Reinigung ohne zusätzlichen Energieaufwand für das Fördern und Filtern der Flüssigkeit und ohne zusätzliche, die Klärung und Filterung durch Zerstörung der in der Flüssigkeit enthaltenen instabilen Flocken behindernde Turbulenzen erzielt.

Durch Wasserstandsabsenkung im Klärbehälter 1 und Besprühen der Oberfläche des Filterkörpers 3 von oben kann eine Reinigung des Filtermaterials 6 erfolgen, wobei die Rückstände in das Absetzbecken 2 des Klärbehälters 1 gespült werden.

Der gewünschte Filterwiderstand wird durch die Auslegung des äußeren höheren Wasserspiegels erzielt.

Zur Verhinderung der Auswirkungen von Turbulenzen im Klärbehälter 1 auf die Filtration kann durch Veränderung der Länge der Röhrchen 4 die jeweils erforderliche Beruhigungszone geschaffen werden.

Eine vorteilhafte Gestaltung ist letztendlich die Optimierung der Filterfläche in Abhängigkeit von der Filterleistung durch die Veränderung des Anteils der Röhrchen 4 im Verhältnis zu den dazwischenliegenden Rinnen 9 im Filterkörper 3 bei kleinen Klärbehältern bzw. durch die Veränderung der Größe der Filterkörperoberfläche bei großen Klärbehältern.

Bezugszeichenliste

1 Klärbehälter
2 Auffangbecken
3 Filterkörper
4 Röhrchen
5 Klärbehälterüberlauf
6 Filtermaterial
7 Sammelkanal
8 Stützgitter
9 Rinne
10 Kanal

Claims

1. Vorrichtung zur Behandlung von Flüssigkeiten, bestehend aus einem Klärbehälter mit Zu- und Ablauf sowie einem Auffangbecken in seinem Bodenbereich und einem im Klärbehälter angeordneten Filterkörper, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach unten offener Filter vor dem Klärbehälterüberlauf (5) mit einer Flüssigkeitszuführung unterhalb des Wasserspiegels des Klärbehälters (1) angeordnet ist, daß in dem Filterkörper (3) unterhalb des Filtermaterials (6) zusammengefaßte beidseitig offene Röhrchen (4) angeordnet sind, die nach unten mit dem Auffangbecken (2) des Klärbehälters (1) und nach oben mit dem Filtermaterial (6) in Verbindung stehen sowie daß der Ablauf oberhalb des Filtermaterials (6) in Verbindung mit dem Klärbehälterüberlauf (5) und dahinter angeordneten geeigneten Sammeleinrichtungen steht.

2. Vorrichtung zur Behandlung von Flüssigkeiten, bestehend aus einem Klärbehälter mit Zu- und Ablauf sowie einem Auffangbecken in seinem Bodenbereich und einem im Klärbehälter angeordneten Filterkörper, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach unten offener Filter über der gesamten Oberfläche des Klärbehälters (1) angeordnet ist und über in seinem Filterkörper (3) unterhalb des Filtermaterials (6) angeordnete, zusammengefaßte beidseitig offene Röhrchen (4) mit dem einen Zulauf für die Flüssigkeit, deren Flüssigkeitsniveau über der Oberfläche des Filterkörpers (1) liegt, aufweisenden Auffangbecken (2) des Klärbehälters (1) in Verbindung steht sowie daß in dem Filterkörper (3) eine oder mehrere nach unten in Richtung des Auffangbeckens (2) des Klärbehälters (1) geschlossene Rinnen (9) angeordnet sind, die mit einem im unteren Bereich des Filterkörpers (3) angeordneten Abflußkanal (10) für die geklärte und gefilterte Flüssigkeit in Verbindung stehen und nach oben durch das Filtermaterial (6) geführt sind.

3. Vorrichtung zur Behandlung von Flüssigkeiten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermaterial (6) durch ein darüber angeordnetes Stützgitter (8) gegen ein Auftreiben in der Flüssigkeit gesichert ist.