DE19538711A1 - Verwendung von Leerzugasche aus steinkohlegefeuerten Anlagen - Google Patents
Verwendung von Leerzugasche aus steinkohlegefeuerten AnlagenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verwendung von Leerzugasche aus
steinkohlegefeuerten Anlagen.
Allgemein sind stein- wie braunkohlegefeuerte Kraftwerkskessel
derart aufgebaut, daß im Strahlungsteil (Brennkammer) gröbere, unbrenn
bare Bestandteile zusammen mit unverbrannten Kohle- bzw. Koksteilchen in
einem darunter befindlichen Wasserbad als sogenannte Naßasche oder Kes
selsand aufgefangen werden, während das Rauchgas über Berührungsheizflä
chen weitere Wärme abgebend zu Elektro- oder Tuchfiltern geleitet wird,
wo der Feinstaub als sogenannte Filterasche abgeschieden wird.
In den Kesselteilen und Rauchgasleitungen, die zwischen Brenn
kammer und Staubfilter angeordnet sind (Querzug, Leerzug, zweiter und
dritter Zug, Luftvorwärmerzug, deren Aschen im folgenden insgesamt als
Leerzugasche bezeichnet werden) fallen relativ grobkörnige Aschen an,
die über Förderleitungen zur Abkühlung in das unterhalb der Brennkammer
befindliche Wasserbad für die Naßasche bzw. in die Förderaggregate der
Naßasche geleitet werden.
Während es für Filteraschen bekannt ist, diese für bestimmte
Zwecke wieder aufzubereiten, vgl. EP 0 615 518 B1, ist die Naßasche auf
grund ihres Wassergehalts eher problematisch und daher nur beschränkt
wiederverwendbar, zumal die Korngröße relativ groß ist und sehr stark
schwankt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine zweckmäßige Einsatzmöglich
keit für die Verwendung von einem Teil der bisher in Steinkohlekraftwer
ken als Naßasche anfallenden Asche ohne aufwendige Behandlung zu schaf
fen.
Diese Aufgabe wird durch Verwendung von Leerzugasche aus
steinkohlegefeuerten Anlagen als Bettsand bei der Wirbelschichtfeuerung
gelöst.
Entgegen der bisherigen, viele Jahrzehnte währenden Praxis,
die Leerzugasche in das Wasserbad für die Naßasche bzw. in die Förder
leitung für Naßasche zu leiten, wird diese erfindungsgemäß trocken und
separat aufgefangen, wobei die Leerzugaschen mehrerer Kraftwerksblöcke
zusammengeführt werden können, indem die jeweiligen Fallrohre zu einem
Sammelsilo geleitet werden.
Leerzugasche besitzt eine Korngrößenverteilung, die zwar von
praktisch null bis zu etwa 1 mm reicht, jedoch liegt der bei weitem
größte Anteil der mineralischen Bestandteile (im allgemeinen mehr als
90%) im Bereich zwischen etwa 100 bis 500 µm. Auch in bezug auf die che
mische Zusammensetzung hat sich herausgestellt, daß Leerzugasche wenig
schwankend ist. Die Leerzugasche kann zunächst einer Magnetscheidung un
terworfen werden, wenn eisenhaltige Bestandteile vorhanden sein und stö
ren sollten.
Als Bettsand für die Wirbelschichtfeuerung wird ein Sand mit
einer Korngröße zwischen 100 und 300 µm benötigt, der, da eine entspre
chende Naßmahlung und Trocknung notwendig ist, entsprechend teuer ist,
wenn er aus Natursand hergestellt wird. Wegen der bei der Leerzugasche
auftretenden Korngrößenverteilung (im allgemeinen etwa 70% im Bereich
von 100 bis 300 µm) ist es bevorzugt, diese als Bettsand einzusetzen,
und zwar insbesondere als solche, wie sie aufgefangen wurde, wobei der
geringe Kornanteil < 100 µm in die Flugasche ausgetragen wird, während
der ebenfalls relativ geringe Kornanteil < 300 µm mit anderem grobem
Korn abgezogen wird. Der Anteil an Kokspartikeln kann zugleich als
Brennstoff im Wirbelbett genutzt werden, es sei denn, man will die
Kokspartikel als Aktivkoks oder anderweitig als Brennstoff einsetzen, in
welchem Fall sie beispielsweise vorher durch eine Siebtrennung mit einem
Schnitt bei etwa 500 µm oder durch eine luftgepulste Schwingsortierung
abgetrennt werden können. Man kann auch eine Sichtung derart durchfüh
ren, daß ein Kornbereich bis etwa 250 bis 300 µm abgetrennt wird, der
als Bettsand Verwendung findet. Hierdurch hat man dann den gröberen
Kornanteil und die Kokspartikel entfernt.
Eine Kombination von Siebung und Sichtung kann hierbei eben
falls zweckmäßig sein, um einerseits Bettsand mit der gewünschten fei
nen Körnung bis etwa 250 bis 300 µm und andererseits Brennstoff gröberer
Körnung zu erzeugen, der im gleichem Zusammenhang verwendbar ist. Der so
gewonnene Brennstoff kann getrennt dosiert werden.
Vorteilhaft bei dieser Verwendung der Leerzugasche als Bett
sand ist, daß der Quarzsandanteil der Leerzugasche angesichts dessen,
daß er einer Hochtemperaturbehandlung während des Verbrennungsvorgangs
unterworfen war, weniger abrasiv als Feinsand aus einer Naturlagerstätte
ist, weil das Korn abgerundeter ist.
Zur Herstellung eines Bettsandes für Wirbelschichtfeuerungen,
der die dortigen Anforderungen exakt erfüllt, kann die Leerzugasche auch
bei ca. 300 µm gesichtet werden, wie oben erwähnt wurde, wobei die dabei
erhaltene, Feinsand von etwa 300 bis 1000 µm und Kohlenstoffpartikel
enthaltende Fraktion gegebenenfalls zusätzlich in mineralische und Koh
lenstoffpartikel getrennt und, wie oben beschrieben, verwendet werden
kann. Der hier erhaltene gröbere Feinsand kann gegebenenfalls anderwei
tig verwendet werden.
Claims (4)
1. Verwendung von Leerzugasche aus steinkohlegefeuerten Anla
gen als Bettsand bei der Wirbelschichtfeuerung.
2. Verwendung der Leerzugasche von Anspruch 1, bei der die
trocken aufgefangene Leerzugasche verwendet wird.
3. Verwendung von Leerzugasche nach Anspruch 1 oder 2, bei der
die brennbaren Bestandteile der Leerzugasche als zusätzlicher Brennstoff
bei der Wirbelschichtfeuerung eingesetzt werden.
4. Verwendung der Leerzugasche nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei der ein Kornbereich mit einer oberen Korngrenze von etwa 500 µm,
insbesondere etwa 250 bis 300 µm durch Sieben und/oder Sichten abge
trennt und als Bettsand verwendet wird.
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Title |
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Hey W., Pelz W.: Entsorgungswege und Forschungs- bedarf bei Verbrennungsrückständen aus Wirbel- schichtfeuerungen in: "Wirbelschichtsysteme", 1990, Vortrag auf der VGB-Konferenz, VGB-TB 212, Abschnitt V6, S. 1-13 * |
Also Published As
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US5782363A (en) | 1998-07-21 |
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