DE19537980A1 - Bleichaktivatoren in Granulatform (III) - Google Patents
Bleichaktivatoren in Granulatform (III)Info
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Description
Die Erfindung betrifft neue schütt- und rieselfähige Granulate, die als Hauptbe
standteil Bleichaktivatoren für die Textilwäsche eingebettet in eine Bindemittel
phase enthalten, wobei die Bindemittelphase Tenside enthält, die bei Raum
temperatur und mäßig erhöhten Temperaturen fest sind. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieser neuen Bleichaktivatorgranulate.
Anorganische Peroxyverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung von
Wasserstoffperoxid lösen, wie Natriumperborat und Natriumpercarbonat, werden
seit langem als Oxidationsmittel zu Desinfektions- und Bleichzwecken ver
wendet. Die Oxidationswirkung dieser Substanzen hängt in verdünnten Lösun
gen stark von der Temperatur ab. So erzielt man mit Perborat in alkalischen
Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb 60°C eine ausreichend schnelle
Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren Temperaturen kann die Oxida
tionswirkung der anorganischen Perverbindungen durch Zusatz von Aktivatoren
verbessert werden, für die zahlreiche Vorschläge in der Literatur bekannt ge
worden sind. Der Zusatz dieser Aktivatoren kann die Bleichwirkung wäßriger
Peroxidflotten so weit steigern, daß diese schon im Temperaturbereich von 30
bis 60°C aktiv sind, d. h. bei Temperaturen, die für das Waschen empfindlicher
Textilien gefordert werden.
Diese Aktivatoren, beispielsweise aus der Klasse der N- und O-Acylverbindun
gen sind allerdings stark hydrolyseempfindlich, vor allem in Gegenwart der in
Waschmitteln allgemein üblichen Alkalien. Die sich daraus für die Lagerstabilität
der Textilwaschmittel ableitenden Probleme werden dadurch verstärkt, daß die
Aktivatoren häufig in Wasser schlecht löslich sind, so daß bevorzugt feinstpulv
rige Materialien mit schneller Dispergierbarkeit zum Einsatz kommen sollen.
Diese feinstteilige Form ermöglicht aber aufgrund der vergrößerten Oberfläche
die verstärkte Hydrolyse der Aktivatoren bei ihrer Lagerung.
Zur Abhilfe sieht die Praxis vor, die Bleichaktivatorkomponente in Form getrennt
hergestellter Granulate den trockenen Wasch- bzw. Reinigungsmittelgemischen
zuzusetzen, wobei die Agglomerate feinster Bleichmittelteilchen mit Hilfsstoffen
überzogen sind. Als Granulierhilfsstoffe und Überzugsmaterialien für solche
Aktivatorgranulate sind die verschiedenartigsten organischen und anor
ganischen Substanzen vorgeschlagen worden. Bekannt ist insbesondere der
Einsatz von bei Raumtemperatur festen tensidischen Verbindungen aus den
Klassen der anionischen, kationischen und/oder nichtionischen Tenside, von
polymeren Materialien oder von Wachsen. Bezüglich Einzelheiten zum Stand
der Technik wird auf die deutsche Patentanmeldung DE 40 24 759 hingewiesen,
die ebenfalls Bleichaktivatoren in Granulatform betrifft.
Gegenstand der Anmeldung DE 40 24 759 sind Granulate, in denen der feintei
lige Bleichaktivator in eine als Bindemittel dienende praktisch wasserfreie Phase
aus einem Gemisch anionischer und nichtionischer Tensidverbindungen einge
bettet ist, wobei diese Granulate durch Extrusion des plastifizierten Gemisches
bei erhöhter Temperatur hergestellt werden. Je nach Qualität des verwendeten
nichtionischen Tensids haben sich diese Granulate entweder als zu langsam
löslich bei niedrigen Temperaturen erwiesen oder aber sie besaßen eine so
hohe Sprödigkeit, daß beim Abrunden der Granulatkörner ein unvertretbar hoher
Anteil an feinkörnigem Material anfiel.
Eine gewisse Verbesserung stellte die in der deutschen Patentanmeldung
DE 41 43 016 beschriebene Weiterentwicklung dar, die allerdings den Zusatz
von nicht waschaktiven Solubilisierungshilfsmitteln aus der Gruppe der Po
lyethylenglykole erforderte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die oben genannten Nach
teile der bisher bekannten Granulate zu vermeiden, ohne deren Vorteile, insbe
sondere die hohe Lagerstabilität und die leichte Herstellbarkeit, aufzugeben.
Die Lösung dieser Aufgabe gelang durch besondere Auswahl der als Solubilisie
rungshilfsmittel dienenden Komponenten, so daß das Herstellverfahren im übri
gen beibehalten werden konnte.
Gegenstand der Erfindung ist ein schütt- und rieselfähiges Granulat, das als
Hauptbestandteil Bleichaktivatoren für die Textilwäsche als feindisperse Fest
stoffphase eingebettet in eine das Granulatkorn durchdringende und als Bin
demittel dienende Phase enthält und das durch Extrusion eines Gemisches aus
Bleichaktivator, Aniontensid, Solubilisierungshilfsmittel aus der Gruppe der kurz
kettigen Alkylsulfate mit nicht mehr als 10 C-Atomen und gegebenenfalls wei
teren Zusatzstoffen hergestellt wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des
Granulats, bei dem man den feinteiligen Bleichaktivator mit den übrigen Kompo
nenten vormischt, das Stoffgemisch bei bevorzugt erhöhter Temperatur zu einer
strangförmig verpreßbaren Masse homogenisiert und unter Anwendung erhöhten
Drucks strangförmig extrudiert, die austretenden Stränge, gegebenenfalls nach
Kühlung, in kurze Stücke schneidet und diese Stücke gegebenenfalls abrundet
und, soweit gewünscht, nach Größe klassiert.
Wesentlich an der Lehre der Erfindung ist der gemeinsame Einsatz von anio
nischen Tensiden und Solubilisierungshilfsmitteln in den Bleichaktivatorgranu
laten. Beide Komponenten zusammen können Binderfunktionen und Hüllfunktio
nen übernehmen und dabei so ausgewählt werden, daß die Mischung aller
Granulatbestandteile bei Raumtemperatur oder nur mäßig erhöhter Temperatur
plastische Eigenschaften annehmen und strangförmig extrudierbar sind. Trotz
dieser Eigenschaft sind die erhaltenen Granulate bei den Temperaturen, denen
sie während der späteren Lagerung üblicherweise ausgesetzt sind, nicht klebrig
und bleiben rieselfähig. Gleichzeitig wird durch die Verwendung der oben ge
nannten Komponenten als Bindemittel eine hohe Lagerstabilität, insbesondere in
feuchter Atmosphäre und in Gegenwart anderer Waschmittelbestandteile er
reicht.
Durch den Einsatz von Solubilisierungshilfsmitteln aus der Gruppe der kurz
kettigen Alkylsulfate wird die Belastung des Waschmittels und damit des Ab
wassers durch nicht waschaktive Substanzen vermieden und es kann darüber
hinaus auch der Gehalt an Solubilisierungshilfsmitteln im Aktivatorgranulat ge
ringer gehalten werden.
Vorzugsweise wird das als Bindemittel dienende Gemisch aus Aniontensid und
Solubilisierungshilfsmittel so gewählt, daß dieses Gemisch erst bei Temperatu
ren oberhalb der höchsten üblichen Lagertemperaturen, d. h. oberhalb von Tem
peraturen von etwa 35 bis 40°C erweicht. Die Granulierung erfolgt in einem da
rüberliegenden Temperaturbereich, wobei dann, wenn temperaturempfindliche
Bleichaktivatoren oder Granulatkomponenten verwendet werden, entsprechende
obere Grenztemperaturen eingehalten werden müssen. Vorzugsweise liegen die
Arbeitstemperaturen bei der Granulierung nicht über 90°C, insbesondere nicht
über 80°C, wobei Arbeitstemperaturen im Bereich von etwa 45 bis 75°C
besonders geeignet sein können.
Erfindungsgemäß kann es bevorzugt sein, die Aniontensidkomponente als den
größeren Anteil im Bindemittelgemisch zu wählen. Insbesondere ist hier bevor
zugt, entsprechende bei Raum- und Granulatbildungstemperatur feste anion
tensidische Verbindungen einzusetzen, die wenigstens 55 Gew.-% und bis zu 98
Gew.-% des Bindemittelgemisches ausmachen können. In zweckmäßiger
Ausgestaltung liegt der Aniontensidanteil im Bereich von 60 bis 95 Gew.-%, ins
besondere 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Bindemittelgemi
sches. Bezogen auf das Gesamtgewicht des Granulats liegt der Anteil vorzugs
weise bei 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere bei 10 bis 40 Gew.-%.
Geeignete feste Aniontenside sind die in der Waschmitteltechnologie insbe
sondere im Rahmen von Textilwaschmitteln bekannten festen Komponenten, die
insbesondere zu den nachfolgenden Stoffklassen zählen: Alkylsulfate, Alkyl
sulfonate, Alkylarylsulfonate, sulfonierte Fettsäureester und/oder Seifen mit je
weils 12 bis 22 C-Atomen. Besonders geeignete Aniontenside sind beispiels
weise C₁₂-C₁₈-Fettalkoholsulfate, die einzeln oder im Gemisch vorliegen
können wie Laurylsulfat, Myristylsulfat und hier insbesondere C₁₆-C₁₈-Talgalko
holsulfat. Andere geeignete spezielle Aniontensidkomponenten sind Alkylben
zolsulfonate (ABS) mit 9 bis 13 C-Atomen in der Alkylkette, insbesondere
C₁₂-Alkylbenzolsulfonat, waschaktive Salze von alpha-sulfonierten Fett
säuremethylestern und/oder Natriumseifen von Fettsäuren, insbesondere der
Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen. Ebenfalls können sich die Salze langkettiger
Estercarbonsäuren eignen, wie sie aus Fettalkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen und
Di- oder Polycarbonsäuren, beispielsweise Maleinsäureanhydrid oder Zitronen
säure, erhältlich sind. Vorzugsweise werden die anionischen Tenside in Form
der Natriumsalze eingesetzt. Durch Mitverwendung ungesättigter Komponenten
und/oder durch Einsatz von Kaliumseifen kann auf die Plastifizierbarkeit des
Bindemittelgemisches bei den erhöhten Arbeitstemperaturen Einfluß genommen
werden.
Bei den erfindungsgemäß als Solubilisierungshilfsmittel eingesetzten Verbin
dungen handelt es sich um kurzkettige Alkylsulfate, also um die Salze von
Schwefelsäuremonoester kurzkettiger Alkohole mit bis zu 10 C-Atomen. Vor
zugsweise werden die Alkylsulfate von linearen Alkoholen, insbesondere von
primären Alkoholen verwendet, wobei die Alkylsulfate, die sich von den aus na
türlichen Fettsäuren durch Hydrierung erhältlichen Fettalkoholen ableiten, be
sonders bevorzugt werden. Die Alkylsulfate können sich auch von Alkoholgemi
schen ableiten, die dann eine mittlere Zahl der C-Atome nicht über 10 aufweisen
sollen. Sofern in den kurzkettigen Alkylsulfaten Anteile mit Alkylgruppen, die
mehr als 10 C-Atomen aufweisen, enthalten sind, zählen diese Anteile nicht zu
den Solubilisierungshilfsmitteln in Sinne dieser Erfindung. Besonders bevorzugt
werden als Solubilisierungshilfsmittel die Alkylsulfate mit 6 bis 10 C-Atomen ins
besondere mit 8 bis 10 C-Atomen in der Alkylgruppe. Die Alkylsulfate liegen vor
zugsweise als Alkalisalze, insbesondere als Natriumsalze vor.
Die Menge an Alkylsulfaten, die als Solubilisierungshilfsmittel dienen, liegt vor
zugsweise zwischen etwa 0,5 Gew.-% und etwa 10 Gew.-% insbesondere zwi
schen etwa 1 Gew.-% und etwa 6 Gew.-% gerechnet als wasserfreie Substanz
und bezogen auf das Gesamtgewicht des Granulats.
Das als Solubilisierungshilfsmittel dienende Alkylsulfat kann bei der Herstellung
der Granulate in wasserfreier Form, aber auch in Form wäßriger Lösungen oder
Suspensionen zugeliefert werden. Bei Verwendung wasserhaltiger Formen wird
die Konzentration und damit die Wassermenge vorzugsweise so gewählt, daß
das enthaltene Wasser von den übrigen Bestandteilen der Granulate aufge
nommen werden kann und unmittelbar ohne Trocknungsschritt nichtklebrige
Granulate entstehen.
In der erfindungsgemäß wichtigsten Ausführungsform werden als Bindemittel
solche Gemische aus Aniontensid und Solubilisierhilfsmittel eingesetzt, die bei
Arbeitstemperatur der Granulierung hochwirksame Plastifiziermittel sind, so daß
schon mit beschränkten Mengen des Bindemittels die gewünschte plastifizierte
Gutbeschaffenheit eingestellt werden kann. Die Bindemittelmengen liegen in
dieser Ausführungsform vorzugsweise unterhalb etwa 50 Gew.-% des
Gesamtgemisches, vorzugsweise liegt in diesem Gesamtgemisch der Bleichak
tivator in Mengen von etwa 60 bis 95 Gew.-% vor. Besonders geeignete Ak
tivatorgehalte können im Bereich von etwa 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das
gesamte Granulat, liegen. Der Rest des Granulatkorns wird durch das Binde
mittel oder wenigstens zu einem substantiellen Anteil durch dieses tensidische
Bindemittel gebildet. In wichtigen Ausführungsformen enthalten die Granulate
das Bindemittelgemisch wenigstens zu etwa 3 Gew.-%, vorzugsweise zu wenig
stens etwa 5 Gew.-%, bezogen jeweils auf das gesamte Granulat, wobei Bin
demittelmengen im Bereich von etwa 7 bis 35 Gew.-% besonders bevorzugt sein
können.
Die im Verfahren unmittelbar anfallenden rieselfähigen Kompaktate können als
Bleichaktivatoren alle heute für diesen Einsatzzweck bekannten Stoffe bzw.
Stoffgemische enthalten. Nur beispielhaft seien die Stoffe noch einmal wie folgt
zusammengefaßt: Geeignete Bleichaktivatoren für Perverbindungen sind dem
entsprechend O- und/oder N-acylierte Verbindungen wie Pentaacetylglucose
(PAG), Pentapropionylglucose (PPG), Tetraacetylethylendiamin (TAED), Tetra
acetylglycoluril (TAGU), acylierte Triazinderivate wie 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo
hexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), Carbonsäureanhydride, wie Bernsteinsäure-,
Benzoesäure- oder Phthalsäureanhydrid, Salze gemischter Anhydride, wie
Natrium- oder Magnesiumdiacetylphosphat (NADAP bzw. MGDAP), Phenolester
wie p-Carboxylphenylacetat, p-Sulfonylphenylacetat, sowie weitere Phenolester
mit einem anionischen Substituenten am Phenylrest.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Bleichaktivatorgranulate
ist in einer besonderen Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß man das
Mehrstoffgemisch zunächst im Bereich der Raumtemperatur oder nur mäßig
erhöhter Temperaturen in einer geeigneten Mischungsvorrichtung möglichst
gleichmäßig vermischt. In dem Mischer können dabei alle Bestandteile des Gra
nulats einzeln eingetragen werden, doch kann auch von Vorgemischen einzelner
Bestandteile, gegebenenfalls bereits in Form eines Vorgranulats, ausgegangen
werden. Als Mischvorrichtung sind alle üblichen entsprechenden Geräte, bei
spielsweise von der Art des Lödige-Pflugschar-Mischers geeignet. Dieses Vor
gemisch wird dann der Stufe der Homogenisierung und strangförmigen Ver
pressung zugeführt. Wenn auch grundsätzlich beliebige Homogenisier- und
Extrusionsvorrichtungen geeignet sind, so haben sich doch für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zwei Verarbeitungsvorrichtungen als
besonders geeignet erwiesen. Hierbei handelt es sich zum einen um die
strangförmige Verpressung mittels einer Pelletpresse. Dabei kann das Arbeiten
in Vorrichtungen dieses Typs mit temperierbarem Koller (Preßrolle) zweckmäßig
sein, wie sie im einzelnen in der DE 38 16 842 beschrieben sind. Mittels dieses
temperierbaren Kollers kann die Guttemperatur im Arbeitsraum der Pelletpresse
auf vorbestimmte Werte eingestellt werden, wobei hier der zuvor genannte
Temperaturbereich bis vorzugsweise maximal 90°C und insbesondere von 45 bis
70°C gewählt wird. Zum anderen wird die Extrusion vorzugsweise in linear
arbeitenden Schneckenextrudern durchgeführt, wobei hier in ähnlichen
Temperaturbereichen gearbeitet wird.
Bei der Extrusion des auf Arbeitstemperatur gebrachten Mehrstoffgemisches
können Verdichtungsverhältnisse so eingestellt werden, daß die fertigen
Granulate Schüttgewichte von wenigstens 500 g/l aufweisen. Geeignet sind hier
insbesondere Schüttgewichte im Bereich bis 1000 g/l, wobei Schüttgewichte im
Bereich von 600 bis 900 g/l bevorzugt sein können. Dabei kann durch Wahl der
jeweils vorgegebenen Extrusionsdrucke und sonstigen Verarbei
tungsbedingungen in Abhängigkeit von den Stoffeigenschaften des Mehrkompo
nentengemisches praktisch jeder im Einzelfall gewünschte Dichtebereich im
Granulatkorn zielgerichtet eingestellt werden.
Bevorzugte Granulatkörner besitzen entweder Zylinder- oder Kugelform. Die
zusätzliche Abrundung der zylindrischen Formen kann zweckmäßigerweise un
mittelbar im Anschluß an das Ablängen am noch hinreichend warmen Granulat
korn erfolgen. Zur Abrundung geeignete Hilfsvorrichtungen sind bekannt, zu
nennen sind hier beispielsweise die zu diesem Zweck eingesetzten Marumerizer.
Das abgelängte Granulat wird erforderlichenfalls einer Schockkühlung unterwor
fen. Als Kühlmedium kann hier Luft oder gekühlte Luft eingesetzt werden. Zu
sätzlich oder alternativ kann das primär extrudierte und abgelängte Granulat mit
feinstteiligen Feststoffen oberflächlich beladen werden. Beispiele hierfür sind
pulverförmige Zeolithe, insbesondere Zeolith NaA von Waschmittelqualität, Tal
kum, Kieselsäure und dergleichen.
Die Korngröße der Granulate wird in an sich bekannter Weise geregelt und
zweckmäßigerweise auf den Bereich von 0,7 bis 3 mm eingestellt. So kann die
Ablängung der Granulate beispielsweise auf die gewünschte Kornlänge von 0,7
bis 3 mm erfolgen. Diese zylinderförmigen Granulate werden gegebenenfalls
verrundet. Zylinderförmige Granulate besitzen vorzugsweise eine Länge bis zu 2
mm, während zusätzlich abgerundete, weitgehend kugelförmige Granulate
vorzugsweise einen Teilchendurchmesser im Bereich von 0,4 mm bis 1,6 mm
aufweisen.
Es kann erwünscht oder zweckmäßig sein, in das Granulatkorn neben den
feinstteiligen festen Bleichaktivatoren und dem Bindemittel weitere Hilfs- oder
Zusatzstoffe einzuarbeiten. Der Anteil dieser Zusatzstoffe beträgt vorzugsweise
nicht über 15 Gew.-%, insbesondere nicht über 10 Gew.-%, bezogen auf das
Granulat.
Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang feinstverteilte leicht lös
liche Alkalisalze anorganischer oder organischer Säuren. Der Zusatz dieser
Stoffe kann in Einzelfällen eine weitere Beschleunigung der Aktivatorfreisetzung
beim Eintrag des Granulats in Wasser bewirken. Besonders geeignete Salze
sind Natriumcarbonat, Natriumsulfat und Natriumcitrat. Der Anteil dieser Salze
an den Granulaten liegt vorzugsweise nicht über 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Granulats, insbesondere liegt er zwischen etwa 0,5 Gew.-%
und etwa 5 Gew.-%.
Als weitere, häufig verwendete Zusatzstoffe sind Peroxidstabilisatoren insbeson
dere vom Typ der Polyphosphonsäuren und deren Salzen zu erwähnen. Beson
ders bevorzugt werden Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure (EDTMP),
Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure (DETPMP) und deren lösliche
Salze, insbesondere die Alkalisalze. Der Gehalt an derartigen Stabilisatoren be
trägt in den Granulaten vorzugsweise nicht mehr als etwa 7 Gew.-%, vorzugs
weise liegt der Gehalt zwischen etwa 2 und etwa 5 Gew.-%, gerechnet als freie
Säure.
Als weitere Zusatzstoffe kommen beispielsweise Farbstoffe in Betracht, wie sie
im Waschmittelsektor üblich sind. Zur Einarbeitung dieser Stoffe kann es zweck
mäßig sein, sie in flüssigen Granulatbestandteile vor deren Einmischung zu
suspendieren oder zu lösen. Bevorzugte Farbstoffe sind Pigmentfarbstoffe, wie
Kupferphthalocyanin-Farbstoffe. Zur besseren Verteilung des Farbstoffs in den
Granulaten kann es vorteilhaft sein, den Farbstoff vor der Zugabe in geringen
Mengen an Wasser zu dispergieren. Die Wassermenge soll dabei nicht über 1
Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Granulats betragen. Eine stärkere Farbwirkung läßt sich errei
chen, wenn die Farbstoffe nachträglich auf die Oberfläche der Granulate aufge
bracht werden. In gleicher Weise können auch optische Aufheller in die
Granulate eingearbeitet werden, wobei die gesamte, im fertigen Waschmittel be
nötigte Aufhellermenge dem Aktivatorgranulat mitgegeben werden kann. Geeig
net sind alle in Textilwaschmitteln üblichen Aufheller. Der Gehalt an optischen
Aufhellern liegt üblicherweise unter 1 Gew.-%, insbesondere zwischen etwa 0,1
und etwa 0,5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Granulats.
Beispiele weiterer geeigneter Hilfsstoffe sind Sprengmittel und Gleitmittel.
Zur Herstellung der granularen Bleichaktivatoren wurden die jeweiligen Bestand
teile in den in der Tabelle dargestellten Mischungsverhältnissen in einem Pflug
scharmischer (Fa. Lödige, Deutschland) eine Minute intensiv vermischt. Das so
erhaltene Vorgemisch wurde anschließend kontinuierlich einem mit zwei Förder
schnecken ausgerüstetem Extruder (Firma Lihotzki, Deutschland) zugeführt und
dort bei schwach erhöhter Temperatur durch eine Düsenplatte mit einem
Lochdurchmesser von 1,4 mm gepreßt. Die austretenden Stränge wurden durch
ein rotierendes Messer auf mittlere Längen von etwa 1,4 mm geschnitten. Die
genauen Betriebsdaten des Extruders sind in der Tabelle aufgeführt. Die zylin
derförmigen Granulate wurden anschließend in einem Verrunder
(Firma Glatt, Deutschland) 30 Sekunden lang bei einer Umfangsgeschwindigkeit
von 15 m/s nachbehandelt.
Zur Bestimmung der Lösegeschwindigkeit der Granulate wurde je 0,5 g der ab
gerundeten Granulate in 1 Liter Wasser (17° deutsche Härte) von 40°C in einem
Becherglas 5 Minuten lang mit einem Flügelrührer bei 700 Umdrehungen pro
Minute gerührt. Nach dieser Zeit wurde der gesamte Inhalt durch ein Metallsieb
der Maschenweite 0,1 mm filtriert und das Sieb mit dem Rückstand bis zur
Gewichtskonstanz bei Raumtemperatur getrocknet. Die Menge des Rückstands
wird in der Tabelle in % bezogen auf die Einwaage an Granulat angegeben.
Claims (12)
1. Schütt- und rieselfähiges Granulat, das als Hauptbestandteil Bleichaktivato
ren für die Textilwäsche als feindisperse Feststoffphase eingebettet in eine
das Granulatkorn durchdringende und als Bindemittel dienende Phase ent
hält und das durch Extrusion eines Gemisches aus Bleichaktivator, Anion
tensid, Solubilisierungshilfsmittel und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen
hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Solubilisierungshilfsmittel
aus der Gruppe der kurzkettigen Alkylsulfate mit nicht mehr als 10 C-
Atomen in der Alkylgruppe ausgewählt ist.
2. Granulat gemäß Anspruch 1, das als weiteren Zusatzstoff wasserlösliches
Alkalisalz in Mengen bis 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5
Gew.-% enthält.
3. Granulat gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, das als weiteren Zusatzstoff
einen Peroxidstabilisator, in Mengen bis zu 7 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 2 und 5 Gew.-% enthält.
4. Granulat gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, enthaltend
60 bis 95 Gew.-% Bleichaktivator
5 bis 50 Gew.-% anionisches Tensid
0,5 bis 10 Gew.-% Solubilisierungshilfsmittel
0 bis 10 Gew.-% Alkalisalz
0 bis 7 Gew.-% Peroxidstabilisator.
60 bis 95 Gew.-% Bleichaktivator
5 bis 50 Gew.-% anionisches Tensid
0,5 bis 10 Gew.-% Solubilisierungshilfsmittel
0 bis 10 Gew.-% Alkalisalz
0 bis 7 Gew.-% Peroxidstabilisator.
5. Granulat gemäß Anspruch 4, enthaltend
60 bis 80 Gew.-% Bleichaktivator
10 bis 40 Gew.-% anionisches Tensid
1 bis 6 Gew.-% Solubilisierungshilfsmittel
0,5 bis 5 Gew.-% Alkalisalz
2 bis 5 Gew.-% Peroxidstabilisator.
60 bis 80 Gew.-% Bleichaktivator
10 bis 40 Gew.-% anionisches Tensid
1 bis 6 Gew.-% Solubilisierungshilfsmittel
0,5 bis 5 Gew.-% Alkalisalz
2 bis 5 Gew.-% Peroxidstabilisator.
6. Granulat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Bleichaktivator
ausgewählt ist aus der Gruppe Pentaacetylglucose, Tetraacetylethylendia
min, 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin und deren Mischungen.
7. Granulat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Aniontensid aus
gewählt ist aus der Gruppe C₁₂-C₁₈-Fettalkoholsulfate, Alkylbenzolsulfonate
mit 9 bis 13 C-Atomen in der Alkylkette, a-Sulfofettsäuremethylester mit 12
bis 18 C-Atomen im Carbonsäureteil und deren Mischungen.
8. Granulat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das Solubilisierungs
hilfsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe der Alkylsulfate mit 6 bis 10, vor
zugsweise mit 8 bis 10 C-Atomen im Alkylteil.
9. Granulat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das Alkalisalz ausge
wählt ist aus der Gruppe Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Natriumcitrat und
deren Mischungen.
10. Granulat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem der Peroxidstabilisator
ausgewählt ist aus der Gruppe Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure,
Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure, wasserlösliche Salze dieser
Säuren und Gemische dieser Verbindungen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Bleichaktivatorgranulats nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, bei dem man den feinteiligen Bleichaktivator mit den
übrigen Komponenten vormischt, das Stoffgemisch bei bevorzugt erhöhter
Temperatur zu einer strangförmig verpreßbaren Masse homogenisiert und
unter Anwendung erhöhten Drucks strangförmig extrudiert, die austretenden
Stränge, gegebenenfalls nach Kühlung, in kurze Stücke schneidet und diese
Stücke gegebenenfalls abrundet und, soweit gewünscht, nach Größe
klassiert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem man die Arbeitstemperatur auf Werte
bis maximal 80°C ansteigen läßt und bevorzugt im Temperaturbereich von
etwa 45 bis 75°C hält.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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PCT/EP1996/004324 WO1997013834A1 (de) | 1995-10-12 | 1996-10-04 | Bleichaktivatoren in granulatform (iii) |
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Publications (1)
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ID=7774648
Family Applications (1)
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DE1995137980 Withdrawn DE19537980A1 (de) | 1995-10-12 | 1995-10-12 | Bleichaktivatoren in Granulatform (III) |
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JPH07238298A (ja) * | 1994-02-25 | 1995-09-12 | Kao Corp | 粒状漂白活性化剤組成物及びその製造方法 |
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- 1996-10-04 WO PCT/EP1996/004324 patent/WO1997013834A1/de not_active Application Discontinuation
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