DE19537609C1 - Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1, mit deren Hilfe verhindert wird, daß ein unrechtmäßiger Be­ nutzer sich Zugang zu dem Fahrzeug verschafft oder das Fahr­ zeug bewegen kann.

Eine bekannte Diebstahlschutzvorrichtung (EP 0138090 A2) hat einen tragbaren Sender, der in einem Schlüssel angeordnet ist und der ein Identifizierungssignal sendet. Eine Empfangsantenne ist in einem Seitenspiegel angeordnet. Sie empfängt das Identifizierungssignal und leitet es an eine Empfangseinheit weiter. Ein Vergleicher vergleicht das Identifizierungssignal mit einem fest gespeicherten Sollsignal und erzeugt ein Steuersignal, wenn die zwei Signale übereinstimmen. Ein elektrischer Aktuator wirkt abhängig von dem Steuersignal auf eine Schließvorrichtung ein.

Die Empfangsantenne ist zusätzlich in das Kraftfahrzeug ein­ gebaut und mit separaten Verbindungsleitungen zu der Empfangseinheit versehen.

Eine weitere bekannte Diebstahlschutzvorrichtung (DE 295 08 903 U1) weist einen Funkempfänger auf, der über eine Antenne ein Funksignal empfangen kann, das über eine Sendeanlage ausgesendet wird. Die Antenne kann als externe Antenne am Kraftfahrzeug montiert oder ein integrierter Bestandteil des Funkempfängers sein. Der Funkempfänger erzeugt bei Empfang des entsprechenden Funksignals ein Empfangssignal, das einem Steuerschaltkreis zugeführt wird. Der Steuerschaltkreis steht in Verbindung mit drei Schaltmitteln, die jeweils einem Stromkreis des zu sichernden Kraftfahrzeugs angeordnet sind und den jeweiligen Stromkreis abhängig von dem Empfangssignal entweder schließen oder öffnen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Diebstahl­ schutzvorrichtung zu schaffen, die einfach und ohne zusätzli­ che Verbindungsleitungen aufgebaut ist.

Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa­ tentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Er­ findung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden unter Bezugnahme auf die schematische Zeichnung näher erläutert.

Die Figur zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Diebstahlschutzvorrichtung.

Eine Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug weist einen Sender 1 und eine Empfangsantenne auf. In dem Sender 1 wird bei Betätigen einer Taste ein binäres Codesignal erzeugt, mit einem hochfrequenten Trägersignal moduliert und als Identifikationssignal ausgesendet.

Die Empfangsantenne empfängt das Identifikationssignal und leitet es an eine Auswerteeinheit 2 weiter. In der Auswerte­ einheit 2 wird das Identifikationssignal in das Codesignal umgewandelt.

Die Diebstahlschutzvorrichtung weist auch eine Steuereinrich­ tung 3 auf, die eine Vergleichsvorrichtung enthält. Das Codesignal wird in der Vergleichsvorrichtung mit einem dort gespeicherten Sollcodesignal verglichen.

Zum Erzeugen des Codesignals und des Sollcodesignals kann ein sogenannter Wechselcode oder Festcode verwendet werden. Bei einem Festcode sind bei jedem Betätigen des Senders 1 das Codesignal und bei Empfang des Codesignals das Sollcodesignal gleich. Bei einem Wechselcode wird bei jedem Betätigen des Senders das Codesignal und bei Empfang des Codesignals das Sollcodesignal mit Hilfe eines mathematischen Algorithmus geändert.

Von der Steuereinrichtung 3 wird ein Steuersignal erzeugt, wenn das Codesignal mit dem Sollcodesignal übereinstimmt.

Ein Sicherheitsaggregat 4 im Kraftfahrzeug wird von der Steuereinrichtung 3 durch das Steuersignal angesteuert. Das Sicherheitsaggregat 4 kann eine Türschloßverriegelung oder ebenso eine sogenannte Wegfahrsperre sein.

Unter einer Wegfahrsperre sind solche elektronischen Geräte im Kraftfahrzeug zu verstehen, die ein Starten des Motors nur bei berechtigter Freigabe ermöglichen. So kann beispielsweise das Motorsteuergerät, ein Ein/Aus-Ventil der Kraftstofflei­ tung oder ein Schalter im Zündkreis von der Steuereinrichtung freigegeben werden.

In Kraftfahrzeugen ist üblicherweise eine Antenne 5 (im folgenden als Radioantenne bezeichnet) für den Empfang von Rundfunksignalen für das Autoradio 6 ohnehin vorhanden. Die Radioantenne 5 ist auch für den Empfang von hochfrequenten Signalen ausgelegt, da Rundfunksignale im Langwellen- bis hin zum Ultrakurzwellenbereich übertragen und empfangen werden.

Erfindungsgemäß wird bei der Diebstahlschutzvorrichtung als Empfangsantenne die Radioantenne 5 verwendet. Zum Empfang des hochfrequenten Identifikationssignals muß somit keine konstruktive Änderung an der Radioantenne 5 vorgenommen werden.

Die Auswerteeinheit 2 ist mit der Radioantenne 5 verbunden, wobei eine ohnehin vorhandene elektrische Verbindung zwischen der Radioantenne 5 und dem Autoradio 6 genutzt wird. Diese Verbindung weist in der Nähe des Autoradios 6 eine Abzweigung zu der Auswerteeinheit 2 auf.

Bei der Diebstahlschutzvorrichtung entfallen folglich die separate Empfangsantenne wie auch Teile der eigenen elektrischen Verbindung zwischen der Auswerteeinheit 2 und der Radioantenne s.

Für Autoradios 6 wird das hinlänglich bekannte Superheterodyn-Prinzip angewendet, das im folgenden kurz erläutert wird. Autoradios, die nach dem Superheterodyn-Prin­ zip aufgebaut sind, weisen einen Eingangsfilter 7, eine Mischstufe 8 und einen Lokaloszillator 9 auf.

Signale, deren Frequenz außerhalb des Frequenzbereichs der Rundfunksignale liegen, werden von dem Eingangsfilter 7 unterdrückt, weil es als breitbandiger Bandpaß ausgeführt ist.

In der Mischstufe 8 wird ein empfangenes Rundfunksignal mit einem Mischsignal multipliziert, das von dem Lokaloszillator 9 erzeugt wird und dessen Frequenz die Oszillatorfrequenz ist. Das Mischsignal hat eine Frequenz, die etwa gleich der Differenz aus der Frequenz eines Trägersignals einer Rundfunkfrequenz und der einer Zwischenfrequenz ist.

Das Rundfunksignal wird in der Mischstufe 8 derart in seiner Frequenzlage umgesetzt, daß die Frequenz des Trägersignals zur Zwischenfrequenz wird. Dadurch wird erreicht, daß unabhängig von der Frequenz des Trägersignals am Ausgang der Mischstufe 8 das Rundfunksignal die Zwischenfrequenz hat.

Ein Zwischenfrequenzfilter 10 ist mit der Mischstufe 8 verbunden und als Bandpaß so ausgelegt, daß nur Frequenzen durchgelassen werden, die in einem schmalen Frequenzband um die Zwischenfrequenz liegen.

Von einem nachgeschalteten Demodulator 11 wird das Rundfunk­ signal demoduliert und an einen Treiber 12 weitergeleitet, der das Rundfunksignal verstärkt und einem Lautsprecher zu führt.

Für die Auswerteinheit 2 der Diebstahlschutzvorrichtung wird auch das Superheterodyn-Prinzip angewendet. So wird für die Auswerteeinheit 2 der Diebstahlschutzvorrichtung das Zwischenfrequenzfilter 10 und der Demodulator 11 des Autoradios 6 verwendet. Dies führt zu einer Vereinfachung der Diebstahlschutzvorrichtung, da ohnehin vorhandene Einrichtungen des Autoradios 6 verwendet werden.

Die Auswerteeinheit 2 weist darüber hinaus auch eine Schaltvorrichtung 13 auf, in der ein Eingangsschalter 14 und ein Ausgangsschalter 15 angeordnet sind. Der Eingangsschalter 14 verbindet in seinem EIN-Zustand die Radioantenne mit einer Umsetzeinrichtung 16. Der Ausgangsschalter 15 verbindet die Umsetzeinrichtung 16 in seinem EIN-Zustand mit dem Zwischenfrequenzfilter 10.

Der Eingangs- und der Ausgangsschalter 14, 15 befinden sich in ihrem EIN-Zustand, solange der Zündschalter ausgeschaltet ist. Somit wird das Identifikationssignal nur dann an die Diebstahlschutzvorrichtung weitergeleitet, wenn der Zündschalter ausgeschaltet ist. Das Identifikationssignal wird dann von der Radioantenne 5 über eine Verbindungsleitung an die Umsetzeinrichtung 16, die einen Vorfilter 17, einen Oszillator 18 und einen Multiplizierer 19 aufweist, weitergeleitet.

Das Vorfilter 17 filtert hochfrequente Störungen des Identifikationssignals aus. Der Oszillator 18 erzeugt ein Multiplikatorsignal, dessen Frequenz ungefähr gleich der Differenz aus der Frequenz des Identifikationssignals und der Zwischenfrequenz ist. Von dem Multiplizierer 19, wird das Identifikationssignal durch multiplizieren mit dem Multiplikatorsignal in ein Zwischenfrequenzsignal umgewandelt und an das Zwischenfrequenzfilter 10 weitergeleitet.

Durch die Umsetzeinrichtung 16 wird das Identifikationssignal so in seiner Frequenz umgesetzt, daß es die gleiche Träger­ frequenz hat wie das Rundfunksignal nach der Mischstufe 8.

Wenn der Zündschalter ausgeschaltet ist, werden der Demodulator 11 und das Zwischenfrequenzfilter 10 unabhängig von der Energieversorgung des Autoradios 6 mit Energie versorgt.

Das Zwischenfrequenzfilter 10 filtert störende Signalanteile in Nebenfrequenzbändern des Zwischenfrequenzsignals heraus, die durch die Multiplikation des Identifikationssignals mit dem Mischsignal entstehen.

Der Demodulator 11 demoduliert das Zwischenfrequenzsignal und erhält dadurch das Codesignal. Für die Erfindung ist es dabei unwesentlich, ob das Zwischenfrequenzsignal ein amplitudenmoduliertes oder ein frequenzmoduliertes Signal ist.

Zwischen dem Demodulator 11 und der Steuereinrichtung 3 kann eine Signalaufbereitungseinheit 20 angeordnet sein, von der Rechtecksignale mit einer hohen Flankensteilheit aus dem demodulierten Signal erzeugt werden. Dadurch kann der Verlust an Flankensteilheit durch den Demodulator 11 mit geringer Güte kompensiert werden. Eine hohe Flankensteilheit wird von der Steuereinrichtung 3 für eine korrekte Verarbeitung des Codesignals benötigt.

Die Steuereinrichtung 3 kann auch einen Mikroprozessor aufweisen, der das Codesignal mit dem Sollcodesignal vergleicht und bei Wechselcode zusätzlich das Sollcodesignal erzeugt. Darüberhinaus kann der Mikroprozessor auch Steuer­ funktionen übernehmen, wie das Steuern der Schaltvorrichtung 13.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Eingangsfilter 7, die Mischstufe 8 und der Lokaloszillator 9 des Autoradios 6 für die Umsetzeinrichtung 16 verwendet, wodurch die Diebstahlschutzvorrichtung vereinfacht wird, da ohnehin vorhandene Teile des Autoradios 6 verwendet werden.

Das Eingangsfilter 7 muß dann so ausgelegt sein, daß es die Frequenz des Identifikationssignals durchläßt. Der Lokal­ oszillator 9 ist dann so ausgebildet, daß die Oszillatorfrequenz von der Steuereinrichtung 3 so steuerbar ist, daß sie in etwa gleich der Differenz aus der Frequenz des Identifikationssignals und der Zwischenfrequenz ist.

Die Schaltvorrichtung 13 entfällt dann, da der Lokal­ oszillator 9 von der Steuereinrichtung 3 so angesteuert wird, daß das Identifikationssignal in der Mischstufe 8 auf die Zwischenfrequenz umgesetzt wird, wenn der Zündschalter ausgeschaltet ist.

In einem Beispiel der Ausgestaltung der Erfindung hat das Identifikationssignal eine Trägerfrequenz von etwa 434 Mhz und die Zwischenfrequenz beträgt in etwa 11 Mhz. Dementsprechend ist die Frequenz des Multiplikatorsignals 423 Mhz. Das Zwischenfrequenzfilter 10 hat als Bandpaß eine Mittenfrequenz von etwa 11 Mhz und eine Bandbreite von etwa 10 Khz.

Claims (4)

1. Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, die auf­ weist:

• - einen Sender (1), der ein Identifikationssignal erzeugt und aussendet,
• - eine Empfangsantenne, die das Identifikationssignal emp­ fängt und an eine Auswerteeinheit (2) weiterleitet,
• - die Auswerteeinheit (2), die das Identifikationssignal in ein Codesignal umwandelt,
• - eine Steuereinrichtung (3), die das Codesignal mit einem Sollcodesignal vergleicht und bei einer Übereinstimmung der beiden Signale ein Steuersignal erzeugt, und
• - ein Sicherheitsaggregat (4), das abhängig von dem Steuer­ signal gesteuert wird,

dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Empfangsantenne die Antenne (5) des Autoradios ist,
• - daß die Auswerteeinheit (2) eine Filtervorrichtung und ei­ ne Demodulatorvorrichtung aufweist,
• - daß als Filtervorrichtung der ohnehin vorhandene Zwischen­ frequenzfilter (10) des Autoradios (6) verwendet wird, und
• - daß als Demodulatorvorrichtung der ohnehin vorhandene De­ modulator (11) des Autoradios (6) verwendet wird.

2. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (2) eine Umsetzein­ richtung (16) aufweist, die das Identifikationssignal durch ein Umsetzen der Frequenz in ein Zwischenfrequenzsignal um­ wandelt, daß die Umsetzeinrichtung (16) mit der Filtervor­ richtung, die das Zwischenfrequenzsignal filtert, verbunden ist, und daß die Demodulatorvorrichtung, die das Zwischen­ frequenzsignal in das Codesignal demoduliert, mit der Filter­ vorrichtung verbunden ist.

3. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Umsetzeinrichtung (16) mit der Antenne (5) und der Demodulatorvorrichtung solange elektrisch verbun­ den ist, wie ein Zündschalter ausgeschaltet ist.