DE1953582C3 - Klebemasse für gummierte Streifen auf Basis von Mischpolymeren aus Vinylacetat \ind Alkylacrylat - Google Patents
Klebemasse für gummierte Streifen auf Basis von Mischpolymeren aus Vinylacetat \ind AlkylacrylatInfo
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Description
Bei den bisher bekannten gummierten Streifen besteht die Klebmasse aus einem oder mehr als zwei
natürlichen Gummiarten wie Leim, Dextrin oder Gummiarabikum und wasserlöslichen polymeren Stoffen
wie Polyvinylalkohol. Indessen besitzen die gummierten Streifen, die Klebmaterial verwenden, das in
der Hauptsache aus natürlichen Gummistoffen besteht, mancherlei Nachteile, wie beispielsweise eine
ungenügende Adhäsion und Beständigkeit gegenüber Hitze und Kälte, außerdem zeigen sie eine Tendenz
:ium Blocken und zur Verschlechterung und Zersetzung während längeren Lagerns. Auf der anderen
Seite haben Klebmasse, die aus wassirlöslichen synthetischen Polymeren wie Polyvinylalkohol bestehen
(der im folgenden als PVA abgekürzt wird) den Nachteil, daß sie eine ungenügende Anfangsklebkraft aufweisen.
Es wurde bereits ein Klebmaterial vorgeschlagen, das aus PVA unter Zusatz von Alkalisalzen von Alkylsulfaten
besteht, um die Anfangsklebkraft zu verbessern. Indessen zeigt auch dieses Klebmaterial noch
eine ungenügende Klebkraft und die unerwünschte Eigenschaft des Blockens.
Der Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer neuen Klebmasse für gummierte Streifen, die eine
große Klebkraft gegenüber verschiedenen Gegenständen besitzl: und bei der wahrend der Lagerung
kein Blocken auftritt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Klebmasse für gummierte Streifen, bestehend aus einem Gemisch
eines wasserunlöslichen Mischpolymeren aus Vinylacetat und einem niedrigen Alkylacrylat, welches
Alkylgruppon mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen besitzt, einer wäßrigen Lösungeines oberflächenaktiven Mittels
vom Resinattyp, und zwar in einem Feststoffverhdlinis
des Mischpolymeren zum oberflächenaktiven Mittel zwischen 90:10 und 10:90. und weiterhin
Dextrin, Gelatine oder Leim in einem Gewichtsverhältnis von I : 99 bis 80:20. bezogen auf das Mischpolymere.
Die in dem gemäß der Erfindung verwendeten Mischpolymerisat aus Vinylacetat und einem niedrigen
Acrylat von Alkyl vorhandene Alkylgruppe ist eine niedrige Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
also Methyl, Äthyl, Propyl oder Butyl. Das Verhältnis der Mischpolymerisation des Vinylacctats (im
folgenden als VAC abgekürzt) und des niedrigen Alkylacrylats in Mol gerechnet liegt zwischen 90:10
und 10:90 und der Polymerisationsgrad beträgt 100 bis 3000.
Die oberflächenaktiven Mittel vom Resinuttyp,
die im wesentlichen aus Alkaliresinaten bestehen und zum Löslicnroachen der Mischpolymerisate verwendet
werden, können Alkaliresinate, Alkahsalze von
Harzen, Tallölbarz, destilliertem Tallöl oder gere,-Scm
Tallöl wie Harzseife oder Addukte dieser Verbindungen mit einer mehrbasischen ,^-ungesättigten
Saure wie Maleinsäure, also beispielsweise muleinsaures Harz oder Alkahsalze solcher Addukte sem.
Das Verhältnis des Mischpolymeren zu dem oberflächenaktiven Mittel vom Resinattyp in der Klebstoffmasse gemäß der Erfindung soll im allgemeinen
zwi-hen 10:90 und 90:10 Gewichtsprozent hegen.
Dextrin Gelatine oder Leim können in solcher Menge zugesetzt werden, daß das Verhältnis dieser
Substanzen zu dem gesamten FeststofTgehalt des
Mischpolymeren und dem oberflächenaktiven Mittel in Gewichtsprozenten gerechnet zwirnen 1:99 und
80-20 vorzugsweise zwischen 10:90 und 40:60 liegt.
Typische bevorzugte Verfahren zur Herstellung der Klebmasse gemäß der Erfindung bestehen dann.
eine b.-stimmte Menge des Mischpolymeren in 1-orm
von Küiielchen. Schnitzeln oder einer Emulsion 111
einer 10- bis 15%igen konzentrierten Losung cmc-,
oberflächenaktiven Mittels vom Resinatup /u lo*en
und dann 10 bis 40% einer wäßrigen Losung w-n
Dextrin. Gelatine oder Leim in die so erhaltene
Lösuna hineinzugeben.
Die~Klebmasse gemäß der E.rfindung kann mn
Vorteil in Form einer wäßrigen Lösung angewendet werden, die einen Feststoffgehalt von 3 bis 30"« ...ifweisi
aber sie kann auch in einer Konzentration außerhalb dieses Gebietes verwendet werden, wenn
eine etwas länaerc Härtungsperiode oder eine geringere
Wirksamkeit bei der Verarbeitung keine Rolle spielt.
Es wurden Versuche über die Klebkraft und das Blocken an gummierten Streifen durchgeführt, die
\on den folgenden Proben verschiedener klebstoffmassen hergestellt waren.
1. Proben
Λ. Wäßriue Lösung einer Klebsioffmasse. die x"
eines Mischpolymerisats aus VAC und AtIn.-acrylat im Verhältnis 2:K enthält, dessen IOK-mcrisationsgrad etwa 10(K) beträgt, ferner 10",, Harzscife und 4.5% Leim.
eines Mischpolymerisats aus VAC und AtIn.-acrylat im Verhältnis 2:K enthält, dessen IOK-mcrisationsgrad etwa 10(K) beträgt, ferner 10",, Harzscife und 4.5% Leim.
B. Wäßrige Lösung einer Klebmasse, die 8"„ fines
Mischpolymerisats aus VAC und Athylaerylat im Verhältnis 2:8 enthält, dessen Polymerisationsgrad
etwa 10(W beträgt, ferner Id1,, llar/-scife
und 4.5% Dextrin.
C. Wäßrige Lösung einer Klebmasse, die 2.5",, eines Mischpolymerisats aus VAC und Butylacrylat
im Verhältnis 5:5 enthält, mit einem ungefähren Polymcrisutionsgrad von KXXl ferner
10% Harzseife und 2,5% Gelatine.
D. Wäßrige Lösung einer Klebmassc. enthalten 4,5% eines Mischpolymerisats aus VAC und
Butylacrylat im Verhältnis von 5:5 mit einem ungefähren Polymerisationsgrad von 1000. ferner
10% Natriumresinat und 5.8% Gelatine.
E. Wäßrige Lösung einer Klebmasse, enthalten 8% eines Mischpolymerisats aus VAC und Äthyl-
acrylat im Verhältnis von 2:8 mit einem ungefähren Polymerisationsgrad von 1000. ferner
i 953
10% Natriumsalz eines maleinsnuren Harzes
und 4,5% Gelatine,
F. Wäßrige Lösung einer Klebmasse, enthalten 2,9% VAC mit einem ungefähren Polymerisationsgrad
von 960, ferner 10% Harzseife und 5,2% Gelatine.
G. Eine wäßrige, etwa 20%ige Lösung eines handelsüblichen Klebmitlels für gummierte Streifen, das
aus einer Mischung von Leim und Dextrin im Verhältnis 8:2 zu bestand.
H. Eine wäßrige Lösung einer Klebmasse, enthalten 30% PVA mit einem ungefähren Polymerisationsgrad
von 1000 und 7% Naixiumdodecylsulfat.
2. Herstellung der gummierten Streifen
Versuchsstücke der gummierten Streifen wurden durch Aufbringen der wäßrigen, unter (1) beschriebenen
Lösungen auf ein Kraftpapier ir einer Menge
lon 15 g m2 auf den Feststoffgehalt gerechnet hergestellt.
10
15
3. Versuchsmethode zur Prüfung der Klebkraft
Ein Teil in der Größe von 2,5 χ 5 cmJ eines
Versuchsstückes von 2,5 χ 8 cm2 wurde angeleuchtet
durch Auflegen eines nassen Schwammes während 5 Sekunden. 10 Sekunden später wurde der Streifen
gegen die Oberfläche verschiedener Gegenstände unter einem bestimmten Druck aufgepreßt, der mit
Hilfe einer Rolle angewandt wurde. Dabei blieb eine Fläche vor· 2,5 χ 3 cm3 als Lasche übrig. Nach 24stündigem
Trocknen wurde die Lasche des Versuchsstückes mit der Hand ruhig abgezogen in einer Richtung
senkrecht zu dem Versuchsstück, um hierdurch den Streifen des Versuchsstückes abzuziehen. Die
Abziehflächen des Veisuchsstückes und des beklebten Gegenstandes wurden dann geprüft. Der Grad der
Zerstörung des Versuchsstückes wurde durch Augenschein mit einer Fehlergrenze von etwa 10% bestimmt,
und der durchschnittliche Wert von drei Versuchen wurde in der folgenden T.;b^Ik- i als Index
für die Klebkrafl angegeben, wobei größere Werte eine üröliere Fesüükeit bedeuten.
Ta bell.· I
Klebkraft verschiedener Klebstof'/usamnienset/ungen gegenüber veischiedenen Gegenständen ("■<
Klebkraft verschiedener Klebstof'/usamnienset/ungen gegenüber veischiedenen Gegenständen ("■<
Art eier (ieiiensUiulL-
Papier (Kasehiering Tür Wellpappe) 100
Holz (Esche) 30
Glas 100
Rostfreier Stahl 100
Neoprenkautschuk ; 100
Polyvinylchlorid \ 100
Heißbehandeltes Polyäthylen K)O
Polypropylen ' 100
Polystyrol i 60
Acrylharz j 100
Phcnolhar/. 100
Harnstoffharze , Mio
Melaminharz K)O
Tabelle 1 zeigt, daß die gemäß der i-.rtindiing
erhaltenen Klebstoffmassen A his 1 ine ausgezeichnete
Klebkraft aufyveisen. sov.ol ] gegenüber
Kunststoffen als auch gegenüber rostfreiem Stahl.
4. Versuchsmethode zur Feststellung des Bloekens
Versuchsstücke in der Größe von 30 < M) mm von gummierten Streifen wurden in einem Raum
bei 40 C und 65% relativer Feuchtigkeit 30 Minuten lang aufbewahrt, dann mit einer Polyathyleiischicht
bedeckt und unter einer Aluminiumpialtc in
der Größe von 45 χ 30 mm und 1 mm Dicke gelegt. Nach Anwendung einer Belastung von 5(X) g wahrend
24 Stunden wurde die Kraft bestimmt, die erforderlich ist, um die Streifen voneinander abzulösen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt, in der kleinere Zahlen eine geringeres Blocken
bedeuten.
00 | IOD | 100 | 100 | 100 | 100 | 0 |
70 | 50 | 90 | 0 | 10 | 0 | |
00 | 100 | 100 | 100 | 100 | 0 | |
00 | 100 | 100 | 20 | 0 | ||
00 | 100 | 100 | 100 | 0 | ||
100 | 100 | 100 | 100 | 20 | 0 | 0 |
100 | 100 | KK) | 100 | 0 | ||
100 | so | 60 | 50 | 30 | 0 | 0 |
100 | 100 | 100 | 100 | 7(1 | 0 | 0 |
00 | so | 80 | 30 | 0 | 0 | |
00 | 90 | 30 | 0 | |||
100 | 100 | 30 | 0 | |||
100 | so | 100 | 50 | 0 | 0 |
Blocken der gummierten !Streifen (Bedingungen : 40 C. 65'1C. 1. ]■'. und 35.7 g cnr. Belastung während 24Std.)
60
I)
Y:
TabeiL 2 zeigt eindeutig, daß die mit dem crfinuungsgonuißen
Klebstoff gummierten Streifen hinsichtlieh des Bloekens deutlich verbessert sind.
Die zum | Abziehen |
erforilerlu | .•he Kriifl |
It: M) | 111 ml |
50 | ·. 20 |
25 | : 14 |
90 | • 25 |
4.5 | 1 20 |
70 | t 20 |
200 | i 20 |
220 | t 25 |
Claims (1)
- I 953Patentanspruch:Klebmasse für gummierte Streifen, bestehend aus einem Gemisch eines wasserunlöslichen Mischpolymeren aus Vinylacetat und einem niedrigen Alkylacrylat, welches Alkylgruppen mit I bis 4 Kohlenstoffatomen besitzt, einer wäßrigen Lösung eines oberflächenaktiven Mittels vom Resinattyp, und zwar in einem Feststoffverhältnis des Mischpolymeren zum oberflächenaktiven Mittel zwischen 90:10 und 10:90, und weiterhin Dextrin, Gelatine oder Leim in einem Gewichtsverhältnis von 1:99 bis 80:20, bezogen auf das Mischpolymere.
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