DE19535122C1 - Verfahren zur Ermittlung von Daten zur Regelung der Fahrt von spurgebundenen Fahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Daten zur Regelung der Fahrt von spurgebundenen FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Daten zur Regelung der Fahrt von spurge
bundenen Fahrzeugen.
Bei der Regelung von spurgebundenen Fahrzeugen und Netzen
spurgebundener Fahrzeuge ist die schnelle und hinreichend ge
naue Berechnung des fahrdynamischen Verhaltens der einzelnen
Fahrzeuge ein zentrales Problem.
Dabei muß das fahrdynamische Verhalten, möglicherweise inklu
sive des Energiebedarfs der einzelnen spurgebundenen Fahrzeu
ge, vorausberechnet werden, um sowohl im energetischen als
auch im zeitlichen Sinne optimale Fahrkurven berechnen zu
können. Insbesondere ist dies bei automatischen Fahrzeugen
unter sicherheitstechnischem Aspekt wichtig, also beispiels
weise die Ermittlung des Bremsweges oder auch Ermittlung von
Daten für zielgenaues Bremsen.
Es ist bekannt, die von den spurgebundenen Fahrzeugen befah
rene Strecke zu stückeln und für jedes Teilstück der zu be
fahrenden Strecke die Bewegung des spurgebundenen Fahrzeugs
mit der Annahme konstanter Beschleunigung zu linearisieren.
Anschließend werden sukzessive entlang der zu befahrenden
Strecke die Bewegungsdaten berechnet (Wende, Fahrdynamik,
transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 2. Auflage,
ISBN 3-344-00363-1, 1990, S. 15 bis 17).
Das Verfahren führt zu hohen Rechenzeiten, was einen erhebli
chen Nachteil des beschriebenen Verfahrens darstellt. Des
weiteren liegt ein Nachteil dieses Verfahrens darin, daß sich
Anfangsfehler bei der Datenermittlung auf die Fehler bei der
Ermittlung der Bewegungsdaten bei entfernter liegenden Strec
kenabschnitten auswirken, wodurch sich die Fehler akkumulie
ren.
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, mit dem Bewegungsdaten zur Regelung von spurgebundenen
Fahrzeugen ermittelt werden, wobei die Ermittlung der Daten
schneller durchführbar sein soll, als es mit dem bekannten
Verfahren möglich ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Beschleunigung
abhängig von der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges gemessen.
Anhand dieser Bewegungsdifferentialgleichung wird das Ge
schwindigkeitsverhalten abhängig von der Zeit bestimmt. Dar
aus werden alle weiteren Bewegungsgleichungen, z. B. die Be
schleunigung, abhängig von der Zeit oder auch der zurückge
legte Weg abhängig von der Zeit, bestimmt.
Diese Gleichungen werden für jedes spurgebundene Fahrzeug nur
einmal gelöst.
Änderungen, die z. B. durch Änderungen der Fahrbahnstrecke
oder durch Änderung der Masse des Fahrzeugs, z. B. durch Zu
ladung oder durch Aufnahme von Passagieren, verursacht wer
den, werden in Approximationsfaktoren berücksichtigt und zu
sammengefaßt. Die Approximationsfaktoren sind leicht bestimm
bar, und werden jeweils für beliebig klein wählbare Geschwin
digkeitsintervalle oder auch für mehrere Geschwindigkeitsin
tervalle bestimmt. Für wählbare Teile der Geschwindigkeitsin
tervalle wird nun der Approximationsfaktor mit den ursprüng
lich bestimmten Bewegungsgleichungen verknüpft, so daß eine
approximierte Bewegungsgleichung entsteht. Die approximierten
Bewegungsgleichungen nähern die "Normallösung" unter Berück
sichtigung der im vorigen dargestellten Änderungen sehr gut
an.
Daraus ist ersichtlich, daß in dem Verfahren vor allem der
Vorteil zu sehen ist, daß eine die Änderungen des Fahrverhal
tens berücksichtigende, sehr gut approximierende Lösung sehr
schnell ermittelt werden kann und somit eine schnelle und
verläßliche Regelung der Fahrzeuge ermöglicht wird.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
In den Figuren sind einige typische Ausführungsbeispiele dar
gestellt und werden im weiteren näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm, das einzelne Verfahrens
schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens be
schreibt;
Fig. 2 zeigt eine Skizze, in der die verschiedenen Mög
lichkeiten zur Bildung der im weiteren beschriebe
nen Approximationsintegrale dargestellt sind;
Fig. 3 eine Skizze, in der verschiedene Möglichkeiten zur
Bildung der Approximationsfaktoren dargestellt
sind.
Anhand der Fig. 1 bis 3 wird das Verfahren weiter erläu
tert.
In Fig. 1 ist in Form eines Ablaufdiagramms das Verfahren in
seinen einzelnen Verfahrensschritten dargestellt.
In einem ersten Schritt 1 werden für spurgebundene Fahrzeuge
Fi Bewegungsgrößen ai(v) ermittelt. Ein erster Index i be
zeichnet hierbei jeweils einen Fahrzeugtyp mit gleichen
Fahreigenschaften eindeutig. Der Index i ist eine beliebige
natürliche Zahl.
Es werden also die Bewegungsgrößen ai(v), die jeweils das Be
schleunigungsverhalten der spurgebundenen Fahrzeuge Fi abhän
gig von allen möglichen Geschwindigkeiten vi der verschiede
nen spurgebundenen Fahrzeuge Fi beschreiben, gemessen.
Dies geschieht üblicherweise anhand der Untersuchung eines
leeren, also unbeladenen spurgebundenen Fahrzeugs Fi auf ebe
ner, gerader, windstiller Strecke unter Berücksichtigung da
bei auftretender Fahrwiderstände.
Die Berücksichtigung weiterer Widerstände, wie beispielsweise
die Neigung der Strecke oder die Zuladung, erfolgt, wie im
weiteren beschrieben wird, in weiteren Schritten.
Zur Bestimmung von Geschwindigkeiten vi(t) der einzelnen
spurgebundenen Fahrzeuge Fi, abhängig von einer Zeit t, wer
den Bewegungsdifferentialgleichungen
i(t) = ai(v)
der einzelnen spurgebundenen Fahrzeuge Fi gelöst (Schritt 2).
Als Ergebnis erhält man die Abhängigkeit der Geschwindigkei
ten vi(t) der spurgebundenen Fahrzeuge Fi von der Zeit t, al
so den Geschwindigkeitsverlauf des jeweiligen spurgebundenen
Fahrzeugs Fi bei einem Start des spurgebundenen Fahrzeugs Fi
mit einer Anfangsgeschwindigkeit v₀ = 0 zu einer Anfangszeit
t₀ = 0.
Die ermittelten Geschwindigkeiten vi(t) der spurgebundenen
Fahrzeuge Fi werden in einem Speicher eines Rechners gespei
chert (Schritt 3).
Aus diesen Geschwindigkeiten vi(t) können weitere Bewegungs
gleichungen ermittelt werden, beispielsweise durch Differen
tiation der Geschwindigkeiten vi(t) eine Beschleunigung ai(t)
des jeweiligen spurgebundenen Fahrzeugs Fi abhängig von der
Zeit t bei Start des spurgebundenen Fahrzeugs Fi mit der An
fangsgeschwindigkeit v₀ = 0 zu dem Anfangszeitpunkt t₀ = 0.
Die Ermittlung der weiteren Bewegungsgleichungen geschieht
abhängig von der Information, die zur Regelung der spurgebun
denen Fahrzeuge Fi jeweils benötigt wird und ist von Fall zu
Fall unterschiedlich.
Weitere Bewegungsgleichungen, wie die Abhängigkeit des Weges
si(t) von der Zeit t bei Start der spurgebundenen Fahrzeuge
Fi mit der Anfangsgeschwindigkeit v₀ = 0 zu dem Anfangszeit
punkt t₀ = 0 sind ebenfalls zu berechnen. Eine weitere Bewe
gungsgleichung stellt die Abhängigkeit des Weges si(v) von
den Geschwindigkeiten vi dar, also den Beschleunigungsweg des
spurgebundenen Fahrzeugs Fi, der für eine Beschleunigung von
einer Anfangsbeschleunigung a₀ = 0 zu der jeweiligen Ge
schwindigkeit vi benötigt wird.
Auch die Beschleunigungszeit t₁(v), die für die Beschleuni
gung der spurgebundenen Fahrzeuge F₁ von einer Anfangsge
schwindigkeit v₀ = 0 nach der jeweiligen Geschwindigkeit v₁
benötigt wird, stellt eine solche Bewegungsgleichung dar.
Die Bewegungsdifferentialgleichungen a₁(v) sind beispielswei
se in Form von n Stützpunkten gegeben. Diese Stützpunkte bil
den Geschwindigkeitsintervalle [vÿ, vÿ+1], die bestimmt
werden entsprechend der benötigten Genauigkeit der Approxima
tion (Schritt 4), wie dies im weiteren beschrieben wird.
Hierbei bezeichnet wiederum der erste Index i den jeweiligen
Fahrzeugtyp Fi und ein zweiter Index j bezeichnet jeweils ei
nen Polygonzug, also ein Geschwindigkeitsintervall eindeutig.
Die Polygonzüge in dem jeweiligen Geschwindigkeitsintervall
haben die Form cÿ·vi+dj, sind also linear. Die Konstanten cj
und dj sind allgemeine Konstanten zur Lösung von Differenti
algleichungen.
Weiterhin können die Bewegungsdifferentialgleichungen ai(v)
nicht nur in Polygonzügen, sondern auch in Form einer expli
ziten Funktion dargestellt werden oder in Form von sogenann
ten Splines, also in Form von quadratischen Polynomen, die
eine Glättung der Bewegungsdifferentialgleichungen ai(v) an
den n Stützpunkten ermöglichen.
Im folgenden wird jedoch das Ausführungsbeispiel nur anhand
von Geschwindigkeitsintervallen, die in Polygonzügen darge
stellt werden, weiter erläutert. Die weiteren Schritte des
Verfahrens können jedoch auch bei Verwendung von Splines zur
Darstellung der Bewegungsdifferentialgleichungen ai(v) oder
einer expliziten Darstellung unverändert durchgeführt werden.
In der folgenden Herleitung wird der erste Index i weggelas
sen, da die Lösung anhand nur eines spurgebundenen Fahrzeuges
Fi erläutert wird. Dadurch wird selbstverständlich die Allge
meingültigkeit der folgenden Formeln in keinster Weise einge
schränkt.
Für den Fall, daß die Konstante cj ungleich 0 ist, lautet die
Lösung der Bewegungsdifferentialgleichung a(v):
Daraus ergibt sich durch einfache Integration, Differentiati
on oder durch Einsetzen von Bewegungsgleichungen ineinander
für die weiteren Bewegungsgleichungen:
Die Bewegungsgleichung v(s) kann nicht explizit dargestellt
werden, sondern muß numerisch aus der Bewegungsgleichung s(v)
ermittelt werden. Anwendbar hierfür ist beispielsweise das
Newton-Verfahren, das in (J. Stoer, R. Bulirsch, Introduction
to Numerical Analysis, Springer Verlag, ISBN 0-387-90420-4,
S. 244-252, 1980) . Weitere mögliche Verfahren sind in dieser
Literaturstelle ebenso angegeben.
Die Konstanten kj¹ und kj² werden sukzessive aus den Anfangs
werten bestimmt:
mit
t₀ = 0; s₀ = 0; tj = t(vj); sj = (tj).
Hierbei sind die Zeitpunkte tj jeweils die Zeitpunkte, in de
nen das spurgebundene Fahrzeug die Geschwindigkeit vj er
reicht. Dies geschieht an einer Stelle sj.
Wenn die Konstante cj gleich 0 ist, ergibt sich eine andere
Lösung für die Bewegungsgleichungen:
Die Konstanten kj³ und kj⁴ werden wiederum sukzessive aus den
Anfangswerten auf folgende Weise bestimmt:
Die Gesamtbewegungsgleichungen setzen sich dann aus den Lö
sungen der Bewegungsgleichungen in den jeweiligen Geschwin
digkeitsintervallen zusammen.
Dieses im vorigen beschriebene Verfahren muß nur einmal für
jede Bewegungsgröße ai(v) eines spurgebundenen Fahrzeuges Fi
ermittelt werden. Da diese im vorigen beschriebenen Lösungs
verfahren sehr aufwendig sind, kann mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren, wie es im weiteren beschrieben wird, das Verfahren
sehr schnell durchgeführt werden, da immer auf die im vorigen
ermittelten Größen, die in einem Speicher des das Verfahren
durchführenden Rechners abgespeichert werden (Schritt 3), zu
rückgegriffen werden kann.
Wenn sich das tatsächliche Fahrverhalten der spurgebundenen
Fahrzeuge Fi verändert, wird diese Veränderung durch Ermitt
lung von Approximationsfaktoren pi berücksichtigt. Wenn die
Approximationsfaktoren pi genau genug ermittelt werden, so
daß sie die tatsächlichen Änderungen genügend gut nachbilden,
so kann das jeweils eigentlich immer wieder notwendige neue
Lösen der Bewegungsdifferentialgleichungen vermieden werden.
Dies ist einsichtig, da, wenn beispielsweise die Geschwindig
keiten vi(t) Lösungen der Bewegungsdifferentialgleichungen
dvi/dt = ai(v) ist, dann sind offenbar vi(t, pi): = vi(t · pi)
Lösungen der Bewegungsdifferentialgleichungen dvi/dt = pi · ai(v).
Diese sind unabhängig von der speziellen Form der Be
wegungsdifferentialgleichungen ai(v).
Weiterhin gilt dann in diesem Fall für die weiteren Bewe
gungsgleichungen folgendes:
ai (t,pi) = pi · ai (t · pi)
vi (si,pi) = vi (si · pi)
Dieser bisher betrachtete "globale Approximationsfaktor pi"
wird natürlich bei Betrachtung jeweils von Geschwindigkeits-
Intervallen [vil, vil+1] zu Approximationsfaktoren pil, die
jeweils für jedes Geschwindigkeitsapproximationsintervall
[vil, vil+1] neu berechnet werden.
Die Approximationsfaktoren pil werden also jeweils für frei
wählbare Geschwindigkeitsapproximationsintervalle [vil,
vil+1] ermittelt werden. Die Geschwindigkeitsapproximations
intervalle [vil, vil+1] brauchen nicht mit den im vorigen be
schriebenen Geschwindigkeitsintervallen [vÿ, vÿ+1] zusammen
zupassen. Sie können sich in beliebiger Weise voneinander un
terscheiden und überlappen.
Ein Index l ist hierbei eine beliebige natürliche Zahl und
bezeichnet jedes Geschwindigkeitsapproximationsintervall
[vil, vil+1] eindeutig.
Es werden die Approximationsfaktoren pil gebildet, die bei
einer Änderung der Bewegungsgrößen ai(v) in Bewegungsgrößen
ail1(v) in der Weise die tatsächliche Änderung der Bewegungs
größen ai(v) approximieren, daß gilt:
pil · ai(v) ≈ ail1(v) in dem jeweiligen Geschwindigkeits
approximationsintervall [vil, vil+1].
Das Geschwindigkeitsapproximationsintervall [vil, vil+1] kann
je nach benötigter Güte der Approximation immer weiter unter
teilt werden. Damit gewinnt man expliziten Zugang zu den in
teressierenden fahrdynamischen Größen und ist nicht auf ite
rative Approximationen angewiesen. Je kleiner die Geschwin
digkeitsapproximationsintervalle [vil, vil+1] gewählt werden,
um so genauer wird natürlich die Approximation. Allerdings
steigt damit auch der Rechenzeitbedarf der zur Ermittlung der
Approximation benötigten Rechner.
Es werden unterschiedliche Möglichkeiten zur Bildung der
Approximationsfaktoren pil in verschiedenen Varianten des
Ausführungsbeispiels verwendet.
Eine erste Möglichkeit besteht darin, daß die Approximations
faktoren pil so gebildet werden, daß die jeweilige durch
schnittliche Beschleunigung in dem Geschwindigkeitsapproxima
tionsintervall [vil, vil+1] gleichbleibt (siehe dazu Fig. 3,
31, 32) . Dies ist äquivalent damit, daß gilt:
Hierbei bezeichnet der Term ail1(vi) tatsächliche Bewegungs
größen in dem jeweiligen Geschwindigkeitsapproximationsinter
vall [vil, vil+1], die sich von den Bewegungsgrößen (ai(vi))
in folgender Weise unterscheiden:
ail1(vi) = fi(vi) * ai(vi) + qi(vi),
wobei die Größen fi(vi) und qi(vi) abhängig sind von physika
lischen Größen jeweils in dem Geschwindigkeitsapproximations-
Intervall [vil, vil+1], die Einfluß haben auf ein verändertes
Beschleunigungsverhalten der spurgebundenen Fahrzeuge Fi.
In diesem besonderen Fall ist fi(vi) als konstant angenommen
und mit fi bezeichnet.
In diesem Fall können mit Schritt 7 die Approximationsfakto
ren pil auf folgende Weise ermittelt werden (siehe 5, 7, 21,
31):
Kann insbesondere das Polynom qi(vi) durch eine lineare Nähe
rung gebildet werden, gilt also
qi(vi) = b₁vi + b₂,
wobei wiederum Konstanten b₁ und b₂ jeweils die Änderungen
des Beschleunigungsverhaltens des jeweiligen spurgebundenen
Fahrzeugs Fi beschreiben. Für diesen Fall vereinfacht sich
die Bildung der Approximationsfaktoren pil zu:
Für den besonders bei Streckenneigungen oder bei Veränderun
gen des Gewichts der spurgebundenen Fahrzeuge Fi vorkommen
den, sehr einfachen Fall ist das Polynom qi(vi) = K kon
stant.
Die Konstante K ist ebenfalls jeweils von der Applikation ab
hängig. Für diesen Fall kann die Bildung der Approximations
faktoren pil vereinfacht werden zu:
In allen obigen Gleichungen auftauchende Approximationsinte
grale AIil
können jeweils, da sie nicht von den Änderungen direkt abhän
gig sind, im voraus berechnet werden und, beispielsweise ta
bellarisch, im Schritt 6 abgespeichert werden für die An
fangsgeschwindigkeit v₀ = 0 und jeweils fest bestimmte Ge
schwindigkeiten vi.
Dadurch wird die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens noch weiter beschleunigt.
Die speziellen Werte für das Polynom qi(vi) und den Faktor fi
sind abhängig von den jeweiligen Ursachen der Änderungen des
Beschleunigungsverhaltens der einzelnen spurgebundenen Fahr
zeuge Fi und sind beispielsweise beschrieben in (Wende, Fahr
dynamik, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 2.
Auflage, ISBN 3-344-00363-1, 1990, S. 31 bis 56).
Die Approximationsfaktoren pil werden gemäß Schritt 8 in ei
nem Speicher des zur Approximation verwendeten Rechners ge
speichert.
Aus den gespeicherten Geschwindigkeiten vi(t) der Bewegungs
differentialgleichungen
i(t) = ai(v)
und dem Approximationsfaktor pil wird jeweils eine approxi
mierte Lösung ALil der Bewegungsdifferentialgleichungen
i(t) = ai(v)
für jedes Geschwindigkeitsapproximationsintervall [vil,
vil+1] gemäß Schritt 9 in folgender Weise ermittelt:
ALil = pil · ai(vi) ≈ ail1(vi).
Die approximierten Lösungen ALil werden nun gemäß Schritt 10
verwendet, um die Fahreigenschaften der einzelnen spurgebun
denen Fahrzeuge Fi zu regeln, also z. B. die Geschwindigkeit
der einzelnen spurgebundenen Fahrzeuge Fi. Damit wird ein
besserer Verkehrsfluß erreicht.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel ist das Kriterium zur
Bildung der Approximationsfaktoren pil die Minimierung des
quadratischen Fehlers bei der Änderung des Beschleunigungs
verhaltens der einzelnen spurgebundenen Fahrzeuge Fi.
Es gilt also folgendes:
Daraus folgt für die allgemeine Formel zur Bildung der
Approximationsfaktoren pil:
Durch dieselbe Vorgehensweise wie im vorigen bei dem ersten
Ausführungsbeispiel, erhält man entsprechend kompliziertere
Formeln für dieses Ausführungsbeispiel, wenn die tatsächliche
Änderung ail1(v) tatsächlich approximiert wird.
Wiederum ergibt sich jedoch die Möglichkeit, die Approximati
onsintegrale AIil a priori zu berechnen und abzuspeichern.
Diese haben in diesem Ausführungsbeispiel dann folgenden Auf
bau:
In einem dritten Ausführungsbeispiel werden die einzelnen Än
derungen zusätzlich in dem Geschwindigkeitsapproximationsin
tervall [vil, vil+1] unterschiedlich mit Gewichtungsfunktio
nen giµ(v) gewichtet. In diesem Fall ergibt sich für die Bil
dung der Approximationsfaktoren pil folgendes:
Der Index µ bezeichnet jede Gewichtungsfunktionen giµ(v) ein
deutig und ist eine beliebige natürliche Zahl. Die Interval
le, in denen jeweils eine Gewichtungsfunktion giµ(v) gültig
ist, sind wiederum völlig unabhängig von den Geschwindig
keitsapproximationsintervallen [vil, vil+1] und den Geschwin
digkeitsintervallen [vÿ, vÿ+1].
Wiederum ergibt sich die Möglichkeit, die Approximationsinte
grale AIil a priori zu berechnen und zu speichern. Diese ha
ben in dem dritten Ausführungsbeispiel folgenden Aufbau:
Die Gewichtung der Änderungen zwischen den Bewegungsgrößen
ai(vi) und der geänderten Bewegungsgrößen ail1(vi) in den
jeweiligen Geschwindigkeitsapproximationsintervallen [vil,
vil+1] wird in der Weise durchgeführt, daß beispielsweise
Fehler in der Beschleunigungsphase bei kleinen Geschwindig
keiten stärker gewichtet werden.
Als Gewichtungsfunktionen gµ(v) reichen lineare Funktionen im
allgemeinen aus.
Es ist beispielsweise in speziellen Anwendungsfällen möglich,
die Regelung der Fahrdynamik für Stadtbahnen oder Güterzüge
noch weiter zu verbessern, indem man die speziellen, bekann
ten Eigenheiten der verschiedenen Fahrzeugtypen bei der Er
mittlung der Approximationsfaktoren pil berücksichtigt.
Auch wenn die Regelung in den Ausführungsbeispielen nur für
den Fall der Beschleunigung der Fahrzeuge explizit dargelegt
wurde, ist es möglich, daß sich dieselbe Vorgehensweise auch
für den Fall des Bremsens der spurgebundenen Fahrzeuge Fi er
gibt, da das Bremsen nichts anderes ist als eine negative Be
schleunigung und somit das Verfahren keinerlei Änderungen be
darf für diesen Fall, der implizit in den Ausführungsbeispie
len enthalten ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung von Daten zur Regelung der Fahrt
von spurgebundenen Fahrzeugen Fi, wobei i = 1 . . . n einen Fahr
zeugtyp mit gleichen Fahreigenschaften bezeichnet,
- - bei dem Bewegungsgrößen ai(v), die das Beschleunigungsver halten der spurgebundenen Fahrzeuge Fi abhängig von mögli chen Geschwindigkeiten vi der jeweiligen Fahrzeugtypen be schreiben, gemessen werden (1),
- - bei dem Geschwindigkeiten vi(t) abhängig von einer Zeit t bestimmt werden aus die Bewegungsgrößen ai(v) enthaltenden Bewegungsdifferentialgleichungen i(t) = ai(v) der spurge bundenen Fahrzeuge Fi (2),
- - bei dem die Geschwindigkeiten vi(t) gespeichert werden (3),
- - bei dem die möglichen Geschwindigkeiten vi in eine beliebi ge Anzahl von Geschwindigkeitsintervallen [vil, vil+1], wo bei j = 0 . . . m, unterteilt werden (4),
- - bei dem für alle Bewegungsgrößen ai(v) für Geschwindig keitsapproximationsintervalle [vil, vil+1] jeweils ein Approximationsintegral AIil gebildet wird, wobei l = 1 . . . k (5),
- - bei dem die Approximationsintegrale AIil gespeichert werden (6),
- - bei dem jeweils für jedes zu regelnde spurgebundene Fahr zeug Fi in allen Geschwindigkeitsapproximationsintervallen [vil, vil+1], jeweils ein Approximationsfaktor pil ermit telt und gespeichert wird (7, 8),
- - bei dem aus den gespeicherten Geschwindigkeiten vi(t) der Bewegungsdifferentialgleichungen i(t) = ai(v) und dem Approximationsfaktor pil jeweils eine approximierte Lösung ALil der Bewegungsdifferentialgleichungen i(t) = ai(v) für das jeweilige Geschwindigkeitsapproximationsintervall [vil, vil+1] ermittelt wird (9), und
- - bei dem die approximierte Lösung ALil zur Regelung der Fahrt der Fahrzeuge Fi verwendet wird (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
- - bei dem mindestens eines der Approximationsintegrale AIil (24) gebildet wird durch: und
- - bei dem mindestens einer der Approximationsfaktoren pil (32) gebildet wird durch: wobei ein Term ail1(vi) tatsächliche Bewegungsgrößen in dem jeweiligen Geschwindigkeitsintervall [vil, vil+1] bezeich net, die sich von den Bewegungsgrößen ai(vi) in folgender Weise unterscheiden:ail1(vi) = fi(vi) * ai(vi) + qi(vi),wobei die Größen fi(vi) und qi(vi) abhängig sind von physi kalischen Größen jeweils in dem Geschwindigkeitsintervall [vil, vil+1], die Einfluß haben auf ein verändertes Be schleunigungsverhalten der spurgebundenen Fahrzeuge Fi.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
- - bei dem mindestens eines der Approximationsintegrale AIil (22) gebildet wird durch:
- - bei dem mindestens einer der Approximationsfaktoren pil (33) gebildet wird durch: wobei ein Term ail1(vi) tatsächliche Bewegungsgrößen in dem jeweiligen Geschwindigkeitsapproximationsintervall [vil, vil+1] bezeichnet, die sich von den Bewegungsgrößen ai(v) in folgender Weise unterscheiden:ail1(vi) = fi(vi) * ai(vi) + qi(vi),wobei die Größen fi(vi) und qi(vi) abhängig sind von physi kalischen Größen jeweils in dem Geschwindigkeitsapproxima tionsintervall [vil, vil+1], die Einfluß haben auf ein ver ändertes Beschleunigungsverhalten der spurgebundenen Fahr zeuge Fi.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
- - bei dem mindestens eines der Approximationsintegrale AIil (23) gebildet wird durch: wobei eine Gewichtungsfunktion gi(vi) die Bewegungsgrößen ai(vi) in den unterschiedlichen Geschwindigkeitsapproxima tionsintervallen [vil, vil+1] gewichtet, und
- - bei dem mindestens einer der Approximationsfaktoren pil (34) gebildet wird durch: wobei ein Term ail1(vi) tatsächliche Bewegungsgrößen in dem jeweiligen Geschwindigkeitsapproximationsintervall [vil, vil+1] bezeichnet, die sich von den Bewegungsgrößen ai(vi) in folgender Weise unterscheiden:ail1(vi) = fi(vi) * ai(vi) + qi(vi),wobei die Größen fi(vi) und qi(vi) abhängig sind von physi kalischen Größen jeweils in dem Geschwindigkeitsapproxima tionsintervall [vil, vil+1], die Einfluß haben auf ein ver ändertes Beschleunigungsverhalten der spurgebundenen Fahr zeuge Fi.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem weite
re Bewegungsgleichungen mit Hilfe des mindestens einen
Approximationsintegrals AIil und/oder mit Hilfe des minde
stens einen Approximationsfaktors pil bestimmt werden.
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WENDE: Fahrdynamik, Transpress VEB-Verlag für Verkehrswesen Berlin, 1990, S. 15-17 und 31-56 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1134142A3 (de) * | 2000-03-16 | 2002-10-30 | DaimlerChrysler Rail Systems GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Geschwindigkeit eines Schienenfahrzeugs |
EP1719687A3 (de) * | 2005-05-02 | 2007-07-25 | DB Systems GmbH | Exacte Ermittlung der Fahrzeit von Schienenfahrzeugen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1997010983A1 (de) | 1997-03-27 |
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