DE1952785A1

DE1952785A1 - Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines flaechenhaften Gegenstands mit kammer- bzw. kanalartigen Hohlraeumen

Info

Publication number: DE1952785A1
Application number: DE19691952785
Authority: DE
Inventors: Norbert Niklasch
Original assignee: LISSMANN ALKOR WERK
Current assignee: LISSMANN ALKOR WERK
Priority date: 1969-10-20
Filing date: 1969-10-20
Publication date: 1971-04-29

Description

Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines flächenhaften Gegenstands mit kammer- bzw. kanalartigen Hohlräumen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines flächenhaften Gegenstands aus mindestens zwei Materialbairnen mit zwischen den Materialbahnen angeordneten kammer- bzw. kanalartigen Hohlräumen.
Es ist bekannt, zwei Materialbahnen an bestimmten Stellen derart miteinander zu verbinden, daß Hohlräume zwischen den Bahnen entstehen, indem die Bahnen nur an bestimmten Stellen unten Druckanwendung miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Verschweißen, Heißsiegeln oder Verkleben. Diese bekannten Methoden haben den Nachteil, daß die Druckanwendung nicht auf der gesamten Bahnenfläche erfolgen kann, sondern nur an bestimmten Stellen ausgeiibt werden darf, wozu aufwendige Vorrichtungen und erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich sind. Besonders schlecht eignen sich die bekannten Methoden für kontinuierliche Herstellungsverfahren. Sie sind auch wenig anpassungsfähig und variabel und bereiten insbesondere bei komplizierten Hohlrau:r-£mustern große Schwierlgkeiten, Ziel der Erfindung istsdaher die Schaffung eines #erfahrens, welches die erwähnten Nachteile nicht aufweist, besonders einfach ist, die Herstellung aller, auch der kompliziertesten Kammerstrukturen zuläßt und vorzüglich zur kontinuierlichen Durchführung geeignet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum kontinuierlichen 11erstellen eines flächenhaften Gegenstandes mit kammer- bzw.
kanalartigen Hohlräumen besteht darin, daß auf mindestens eine Seite einer ersten Materialbahn ein Trennmittel an den den gewünschten Hohlräumen entsprechenden Stellen a;ufgebracht und dann diese Seite nach an sich bekannten Methoden mit einer zweiten Materialbahn, die unter den Kaschierungsbedingungen an den trennmittelhaltigen Stellen keine stoffschlüssige Verbindung mit der ersten Bahn eingeht, kaschiert wird und gegebenenfalls anschließend die Hohlräume durch Eindrücken eines Fluids aufgeweitet werden.
Man erhält auf diese Weise verbundbahnen, die nur an den trennmittelfreien Stellen stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Die erfindungsgemäß erhältlichen, flächenhaften Gegenstände bestehen aus mindestens zwei Material bahnen. Sie können aber auch aus drei oder mehr Materialbahnen aufgebaut sein. So kann auf eine Materialbahn beidseitig Trennmittal aufgebracht werden und dann beiiseitig eine Kaschierung mit zwei weiteren Bahnen, die ihrerseits entweder gleich oder verschieden sein können, erfolgen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Bahnen können aus beliebigen Materialien bestehen. Vorzugsweise werden Kunststoffbahnen verwendet, insbesondere solche aus thermoplastischen, heißsiege#baren #jrnststoffen oder mit solchen beschichtete, nicht thermor,lastische FlächenOebilde wie z.B. kunststoffbeschichtete Textilien, Papier und dergl. Sehr geeignet sind auch verstärkte Kunststoffbahnen, bei denen die Verstärkung z.3. aus Gewebe-, Papier-oder etalloahnen besteht. Die Bahnen können aber auch aus Metallbahnen bestehen. Besonders interessante Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich dann, wenn eine der Materialoahnen aus einer Metallfolie oder -platte--besteht.
Im allgemeinen werden flexible Bahnen verwendet. Es ist aber auch möglich, daß wenigstens eine der Bahnen aus einer starren Materialplatte besteht. Es ist auch möglich, mehr als eine Platte erfindungsgemäß zu einem flächenhaften Gegenstand mit Hohlräumen zu verbinden, indem zwischen je zwei Materialplatten eine flexible Folie einkaschiert wird, die vorzugsweise beidseitig ein Trennmittelmuster trägt.
Als Trennmittel werden erfindungsgemäß Substanzen verwendet, die unter den angewandten Kaschierungsbedingungen das Entstehen einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen den Materialbahnen an den Stellen verhindern, welche das Treimmittel tragen. Zweckmäßig soll das Trennmittel unter den angewandten Druckbedingungen zwischen den beiden: Material bahnen nicht "wandern, um eine genaue Einhaltung des gewünschten Verbindungsmusters sicherzustellen. Für besondere Zwecke, z.B. bei Dekofolien, kann aber eine solche Wanderung auch erwünscht sein.
Welche Trennmittel geeignet sind, hängt vom Material der miteinander zu verbindenden Bahnen ab. Werden Bahnen aus gleichem Material miteinander kaschiert, so wird das Trennmittel mit keiner der beiden Bahnen eine stoffschlüssige Verbindung eingehen. Werden Bahnen aus unterschiedlichem Material miteinander kaschiert, so genügt es, wenn das Trennmittel nur mit einer der beiden Bahnen keine oder eine leicht lösbare Verbindung eingeht. Beispiele für erfolgreich verwendete Trennmittel sind Polyvinylalkohol, Polyäthylen, Polytetrafluoräthylen, Polychlortrifluoräthylen, Polyamide, Methylcellulose, Silicone, Wachse, Polyvinylchlorid, Puder und Celluloseester.
Beispiele für erfindungsgemäß miteinander kaschierbare thermoplastische Kunststoffolien' sind PVC (Polyvinylchlorid) plus PVC, sowohl weich als auch hart, Polyäthylen plus Polyäthylen! Mehrschichtfolien mit Außenschichten aus gleichem Material, Polyamid mit Polyamid, Polystyrol mit Polystyrol, Thermoplaste mit Metallen, mit Thermoplasten wie PVC beschichtete Gewebe miteinander, mit Thermoplast beschichtetes Gewebe mit trägeloser Folie und dergl.
Bei der Verbindung von zwei PVC-Schichten eignen sich als Trenninittel beispielsweise Polytetrafluoräthylen, Pclychlortrifluoräthylen, Polyäthylen, Polyamid, Polystyrol, Polyvinylalkohol, Celluloseester, Silicone, Wachse und andere. Bei der Verbindung von zwei Polyäthylenfolien erwiesen sich als geeignet Trennmittel z.B. PVC, Polytetrafluoräthylen, Polychlortrifluoräthylen, Silicone, Celluloseester, Polyamide, Polystyrol. Bei Verbindung von Polystyrol-Schichten miteinander erwiesen sich s.B. PVC, Polyäthylen, Polyamid, Polytetrafluoräthylen, Polychlor:trifluoräthylen, Silicone und Celluloseester als geeignete Trennmittel Die Trennmittel können fest oder flüssig, im letzteren Fall vorzugsweise hochviskos, sein. Die festen Trennmittel wiederum können pulverförmig oder fest sein, im letzteren Fall z.B. aus gelochten Folien bestehen, deren Lochmuster den gewünschten Verbindungen zwischen den Trägerbahnen entspricht.
Bevorzugt verwendet ~werden flüssige Trennmittel. Diese lassen sich vorteilhaft unter Anwendung an sich aus der Drucktechnik bekannter ~Methoden aufbringen. Geeignete Aufbringmethoden sind z.B. Siebdruck, Tiefdruck, Offset druck, Flachdruck u#nd Buchdruck. Weitere günstige Aufbringmethoden sind Schablonenspritzen und AufStreichen.
Die Verbindung der flächigen Bahnen miteinander erfolgt durch Druckeinwirkung, vorzugsweise bei erhöhter Demperatur, insbesondere durch Walzenkaschierung in an sich bekannter Weise. Hierzu können bekannte Vorrichtungen verwendet werden wie z.B. reine Walzenkaschierer, Stahlbandkaschierer (Auma) oder andere, dem Fachmann bekannte Vorrichtungen. Das Bedrucken mit dem Trennmittel und Kaschieren der Bahnen kann in unmittelbar aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten erfolgen, z.B. indem in einem bekannten Walzenkaschierer eine der Folien vor dem Eintritt in den Kaschierwalzenspalt durch eine Druckvorrichtung, s.B. eine Offsetmaschine, läuft.
Nachdem die Bahnen miteinander kaschiert sind, können die Hohlräume durch Eindrücken eines Fluidmediums, beispielsweise von Wasser oder Luft, aufgeweitet werden.
Die erfindungsgemäß erhältlichen, flächenhaften Gebilde mit beliebig angeordneten Kammern oder Kanälen sind außerordentlich vielseitig anwendbar. Beispiele für-Anwendungsmöglichkeiten sind im Rahmen der Werbung z.B. aufblasbare Schriftbilder. Bei Verwendung einer transparenten Folie und indrcen von gefärbt ein Wasser können im Farbton wechselnde Schriftbilder erhalten werden.
Durch das Eindrücken von Luft oder einem anderen gasförmigen Ned£um können stoßhemmende Bahnen hergestellt werden, die z.B. für den Transportschutz geeignet sind. Insbesondere bei Verwendung vod Netallbahnen oder -platten lassen sich Wärmeübertragungsflächen, beispielsweise flexible Heiz- oder Kühlflächen, herstellen, wobei durch die Kammern oder Kanäle ein Wärmeübertragungsmedlum geleitet wird, z.B. warmes Wasser oder eine Kühlflüssigkeit. Aus zwei Metallplatten mit einer dazwischenliegenden, flexiblen Kunststoffschicht lassen sich beispielsweise Radiatoren oder andere Wärmeübertragungsmittel flachiger Form erstellen. Durch besondere Anordnung der Kanäle können großflächige, planenartige Gebilde geschaffen werden, die durch Füllung der Kanäle mit einem fluiden Medium, z*B. Druckluft, für alle Arten von Polsterzwecke als Matten geeigne-t sind. Die Gebilde lassen sich beispielsweise in Baustoffe wie Beton als Heiz- oder Kühlkanäle einlegen, eignen sich zur Flüssigkeits- oder Gasführung und vielem anderen. Auch aufblasbare Figuren und dgl. lassen sich so einfach und rationell herstellen.
Beispiele für erfindungsgemäß erhältliche Bahnen mit kammer- bzw. kanalartigen Hohlräumen zeigt die beigefügte Zeichnung. In dieser stellen dar: Fig. 1 eine aus zwei thermoplastischen Folien bestehende Matte mit Kanälen und Kammern, Fig. 2 eine aus kunststoffkaschiertem Gewebe und einer thermoplastischen Folie hergestellte Bahn mit langen, durchgehenden Kanälen, Die Matte von Fig. 1 besteht aus aufeinanderkaschierten Bahnen 1 und 2 aus einem thermoplastischen Kunststoff, z.
B. PVC, die Kanäle 3 und Kammern 4 enthalten, welche den mit Trennmittel, z.B. Polyvinylalkohol, bestrichenen Stellen entsprechen0 Fig. 2 zeigt eine Matte 5, die aus einer polyäthylenbeschichteten Gewebebahn 6 und einer Polyäthylenfolie 7 besteht und durchgehende Kanäle 8 aufweist. Die Kanäle 8 befinden sich an den vorher mit dem Trennmittel, beispielsweise Polytetrafluoräthylen, bedruckten Stellen.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung weiter.
3 e i 5 p i e 1 Eine schlagfest eingestellte Hart-PVC-Folie mit einer Dicke von G,8 L~fl wird im Siebdruck mit Polyamid mit einem kanalförmigen, durchgehenden Muster bedruckt. Auf der bew druckten Seite wird dann eine zweite entsprechende Hart-PVC-Folie gleicher Dicke in üblicher Weise unter Verwendung eines Walzenkaschierers aufdoubliert. In die Kanäle der so hergestellten Bahn wurde Wasser eingedrückt. Es wurde festgestellt, daß die Kanäle bis zu einem maximalen Druck von 10 atü mit Wasser oder Luft bei 2000 beaufschlagt werden können.

Claims

P a t e- n t a n S p r ü c h e

Q Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines flächenhaften Gegenstands mit kammer- bzw. kanalartigen Hohlräumen, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens eine Seite einer#ersten Materialbahn ein Trennmittel an den den gewünschten Hohlräumen entsprechenden Stellen aufgebracht und dann die trennmitteltragende Seite nach an sich bekannten Methoden mit einer zweiten Materialbahn, die unter den Kaschierungsbedingungen an den trennmittelhaltigen Stellen keine stoffschlüssige Verbindung mit der ersten Materialbahn eingeht, kaschiert wird und gegebenenfalls anschließend die Hohlräume durch Eindrücken eines Fluids aufgeweitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Materialbahnen miteinander heißsiegelbare Kunststoffbahnen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Kunststoffbahnen verstärkt ist, insbesondere durch eine Gewebe , Papier- oder Netallbahn.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicet, daß eine der Materialbahnen eine Metallfolie oder -plat ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein fließfähiges Trennmittel verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel nach einem an sich bekannten Druckverfahren aufgetragen wird.
7 Yerfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4##dadurch gekennzeichnet, daß eine feste Trennmittelbahn verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennmittel ein hochfluoriertes Kohlenwasserstoffpolymeres wie Polytetrafluoräthylen oder ein Silicon verwendet wird,