DE19522081C1 - Kugelhahn - Google Patents

Kugelhahn

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DE19522081C1 DE1995122081 DE19522081A DE19522081C1 DE 19522081 C1 DE19522081 C1 DE 19522081C1 DE 1995122081 DE1995122081 DE 1995122081 DE 19522081 A DE19522081 A DE 19522081A DE 19522081 C1 DE19522081 C1 DE 19522081C1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kugelhahn mit einem einen Einlaß und einen Auslaß aufweisenden Gehäuse, einem über ein Stellorgan ver­ drehbaren, einen Durchlaß aufweisenden Kugelküken und mit zwei im Gehäuse angeordneten und gegen das Kugelküken anliegenden Dichtringen, welche den Einlaß und den Auslaß umgeben und gegen einen Totraum im Gehäuse abdichten, wobei jeder Dichtring gegen das Kugelküken mit einer Dichtfläche anliegt und gegen einen Dichtungssitz im Gehäuse in radialer Richtung mit einer Außenfläche und einer Innenfläche und in axialer Rich­ tung mit einer gehäuseseitigen Stirnfläche anliegt.
Derartige Armaturen werden in verfahrenstechnischen Anlagen der chemi­ schen Industrie zur Regelung von Fluidströmen, insbesondere Flüssigkeits­ strömen, eingesetzt. Die Dichtringe bestehen in der Regel aus Kunststoff, vorzugsweise aus PTFE. Um eine Dichtheit des Kugelhahns auch im Brand­ fall bei zerstörter Dichtung zu gewährleisten, weisen Einlaß und Auslaß eine sogenannte Firesafe-Lippe auf. Dies sind dünne, sich axial zum Kugel­ küken hin erstreckende Wandungen am Einlaß und am Auslaß des Gehäuses, welche eine konische oder sphärische Stirnfläche aufweisen, gegen die das Kugelküken bei zerstörter Dichtung dicht anliegt. Durch die Firesafe-Lip­ pen, welche jeweils den radial innenliegenden Abschnitt eines Dichtungs­ sitzes bilden, sind die Dichtringe dreiseitig gekammert, das heißt, sie liegen in axialer Richtung mit ihrer Stirnfläche und in radialer Richtung sowohl mit ihrer Innen- als auch ihrer Außenfläche gegen komplementäre Flächen des Dichtungssitzes an.
Ein entscheidender Nachteil dieser Kugelhähne ist die Gefahr der Zerstö­ rung ihrer Dichtringe, wenn sich im Totraum ein unzulässig hoher Über­ druck aufbaut. Der Totraum des Kugelhahns füllt sich spätestens nach mehrmaligem Öffnen und Verschließen mit dem durch den Kugelhahn transportierten Medium. Insbesondere im Falle einer Flüssigkeit können bei vollständig gefülltem Totraum Temperaturerhöhungen oder chemische Reaktionen, die eine Flüssigkeitsausdehnung zur Folge haben, zu einem erheblichen Druckanstieg innerhalb des Totraums führen. Dieser Totraum­ druck wirkt auf die im Totraum liegenden Flächen der Dichtringe und drückt diese in die Dichtungssitze hinein. Aufgrund der dreiseitigen Kam­ merung der Dichtringe können sich diese nicht elastisch in radialer Rich­ tung nach innen verformen und so dem Totraumdruck nachgeben. Über­ schreitet der Totraumdruck einen gewissen Grenzwert, so werden die Dichtringe plastisch verformt und durch den Spalt zwischen dem Kugelkü­ ken und der Firesafe-Lippe gequetscht. Eine derartig beschädigte Dichtung ist zum zuverlässigen Abdichten des Kugelhahns nicht mehr geeignet und muß durch aufwendige Wartungsarbeiten ausgewechselt werden.
Die DE 29 33 459 und die US 3 488 033 zeigen Kugelhähne mit einer Totraum- Druckentlastung. Diese Kugelhähne verfügen jedoch nicht über eine Firesafe-Lippe.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei Kugelhähnen mit Totraum und Firesafe- Lippen die Gefahr der Zerstörung der Dichtringe durch Überdruck im Totraum zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein Dichtring eine kugelseitige Ringkerbe aufweist, die sich, ausgehend von der gegen das Kugelküken anliegenden Dichtfläche, auf die gehäuseseitige Stirnfläche zu erstreckt. Die Kontaktzonen zwischen dem Dichtungssitz und einerseits der Außenfläche und andererseits der gehäuseseitigen Stirnfläche des Dichtrings werden in der Regel schon allein aufgrund der Oberflächenrauhigkeit bei einem bestimmten Überdruck innerhalb des Totraums von dem Medium im Totraum hinterspült.
Um Fehler bei der Montage durch die Verwendung falscher Dichtringe zu vermeiden sowie die Anzahl unterschiedlicher Bauteile des Kugelhahns zu reduzieren, ist es sinnvoll, beide Dichtringe des Kugelhahns identisch auszubilden.
Durch die kugelseitige Ringkerbe wird der Dichtring in einen radial in­ nerhalb der Ringkerbe liegenden Innenteil und einen außerhalb der Ringker­ be liegenden Außenteil unterteilt. Durch die Ringkerbe wird die Biegestei­ figkeit des Dichtrings derart herabgesetzt, daß der Innenteil relativ zum Außenteil zumindest über gewisse Abschnitte des Umfangs elastisch schwenkbar ist. Erreicht der Überdruck innerhalb des Totraums einen Grenzwert, so fließt das Medium im Totraum hinter die Außenfläche des Dichtrings und hinterspült die gehäuseseitige Stirnfläche. Der Druck des Mediums im Totraum schwenkt das Innenteil des Dichtrings gleichzeitig zur Kugelhahnmitte hin und radial nach außen, wobei die kugelseitige Dicht­ fläche des Dichtrings an dem Kugelküken des Kugelhahns entlanggleitet. Sobald diese Schwenkbewegung einen Grenzwert überschreitet, das heißt, sobald der Differenzdruck zwischen Totraum und Durchlaß des Kugelhahns zu groß wird, heben die Dichtflächen des Innenteils des Dichtrings von dem Dichtungssitz ab und das Medium kann aus dem Totraum ausströmen. Dabei kann der Totraumdruck absinken, ohne den Dichtring zu zerstören. Im Idealfall mit homogener Kräfte- und Druckverteilung würden die Innenteile beider Dichtringe simultan verschwenken und gleichzeitig einen Ringspalt zum Abblasen des Mediums aus dem Totraum freigeben. Aufgrund kon­ struktiver Toleranzen und Abweichungen ist jedoch zu erwarten, daß nur einer der beiden Dichtringe an einer Stelle seines Umfangs dem Totraum­ druck nachgibt und eine Druckentlastung bewirkt.
Die notwendige Schwächung der Steifigkeit des Dichtrings läßt sich durch eine ausreichend tiefe Ringkerbe bewirken. Allerdings liegt bei einer tiefen Ringkerbe der Schwenkpunkt, um den der Innenteil des Dichtrings in bezug auf den Außenteil des Dichtrings verschwenkbar ist, weit von der an das Kugelküken anliegenden Dichtfläche entfernt. Beim Verschwenken ergibt sich so eine erhebliche Bewegung der Dichtfläche des Innenteils des Dicht­ rings auf das Kugelküken zu, wodurch das Kugelküken eine dem Druck­ abbau entgegenwirkende Kraft auf die Innenteile der beiden Dichtringe ausübt. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, zusätzlich eine gehäuseseitige Ringkerbe vorzusehen, die sich von der gehäuseseitigen Stirnfläche in Richtung der Dichtfläche erstreckt. Der Schwenkpunkt liegt in diesem Fall auf der Mitte der kürzesten Verbindungslinie zwischen den einander gegen­ überliegenden Ringkerben und somit näher an dem Kugelküken. Die Dicht­ fläche wird beim Verschwenken um ein geringeres Maß auf das Kugelküken zu bewegt, und die von dem Kugelküken gegen die Dichtfläche wirkende Kraft ist geringer als in dem Fall einer einseitigen, allein von der kugelsei­ tigen Dichtfläche ausgehenden Ringkerbe.
Für den Fall, daß die gesamte gehäuseseitige Stirnfläche in einer radialen Ebene liegt, wirkt die Druckkraft, die von dem Medium im Totraum auf den inneren Abschnitt der gehäuseseitigen Stirnfläche ausgeübt wird, in axialer Richtung. Da der Innenabschnitt des Dichtrings sowohl in axialer als auch in radialer Richtung verschwenkt, ist es sinnvoll, auch die Druckkraft in beide Richtungen wirken zu lassen. Hierzu kann der Abschnitt der gehäu­ seseitigen Stirnfläche des Dichtrings, der innerhalb der gehäuseseitigen Ringkerbe liegt, auf einer Kegelfläche verlaufen, deren axialer Abstand zur gegenüberliegenden Fläche des Dichtungssitzes nach innen, daß heißt radial zur Symmetrieachse des Dichtringes hin, zunimmt. Auf diese Weise wird diejenige Fläche des Dichtrings, die das Einschwenken des Innenteils des Dichtrings bewirkt, geneigt. Die Normale auf diese Fläche, in der auch die resultierende Druckkraft liegt, verläuft gleichzeitig axial und radial nach außen, so daß ihre Richtung der Tangente an die gegenüberliegende Fläche des Kugelkükens angenähert ist und die resultierende Druckkraft auf den Innenteil des Dichtrings zuverlässig dessen Verschwenken in dieser tangen­ tialen Richtung bewirkt.
Vorteilhafterweise ist die Ringkante zwischen der Innenfläche und der gehäuseseitigen Stirnfläche des Dichtrings abgerundet. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß diese Kante der Innenfläche des Dichtrings beim Ver­ schwenken des Innenteils des Dichtrings nicht in radialer Richtung nach innen ausgelenkt wird. Dadurch wird vermieden, daß der durch die Firesafe-Lippe gebildete Abschnitt des Dichtungssitzes dem Verschwenken des Innenteils des Dichtrings entgegenwirkt.
Das Hinterspülen der Außenfläche und der gehäuseseitigen Stirnfläche des Dichtrings kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden. Zunächst ist es möglich, diese Flächen und die gegenüberliegenden Flächen des Dichtungs­ sitzes mit einer ausreichend hohen Oberflächenrauhigkeit zu versehen, so daß das Medium im Totraum bei hohem Totraumdruck zwischen diese Flächen kriecht. Weiterhin ist es möglich, die Außenfläche des Dichtrings in axialer Richtung länger als die ihr zugeordnete Fläche des Dichtungs­ sitzes auszubilden, so daß der Endabschnitt der Außenfläche in den Totraum hineinragt. Ein erhöhter Totraumdruck wirkt auf diesen freien Endabschnitt der Außenfläche und drückt diese nach innen aus dem Dichtungssitz heraus, so daß das Medium die Außenfläche hinterspülen kann.
Alternativ oder zusätzlich können die Außenflächen der Dichtringe oder die diesen gegenüberliegenden Flächen des Dichtungssitzes mit sich axial erstreckenden Flüssigkeitskanälen versehen sein.
Dagegen sollten Flüssigkeitskanäle auf der gehäuseseitigen Stirnfläche bzw. der gegenüberliegenden Dichtungssitz-Fläche überhaupt nicht oder nur mit sehr geringer Tiefe angebracht werden, da diese Flächen wesentlich zur Abdichtung des Einlasses und des Auslasses des Kugelhahns beitragen.
Vorzugsweise ist der Abschnitt der Dichtfläche, der in radialer Richtung außerhalb der kugelseitigen Ringkerbe liegt, im Abstand zur Oberfläche des Kugelkükens angeordnet. Auf diese Weise entsteht zwischen diesem Dicht­ flächenabschnitt und dem Kugelküken ein Spalt. Das Kugelküken stützt sich dadurch nicht direkt über das Dichtungsmaterial an dem Gehäuse ab. Viel­ mehr liegt es ausschließlich gegen die an den Innenteilen der Dichtringe befindlichen Dichtflächenabschnitte an, welche sich über den durch die Ringkerben geschwächten, elastisch verformbaren Bereich des Dichtrings und den Außenteil des Dichtrings gegen das Gehäuse abstützen. So wird das Kugelküken durch die beiden Dichtringe elastisch gehalten und kann mit relativ niedrigem Widerstand die Ausweichbewegungen ausführen, die notwendig sind, um ein Einschwenken eines Dichtring-Innenteils zur Druck­ entlastung des Totraums zu ermöglichen.
Weitere Vorzüge und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgen­ den Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kugelhahn im Längsschnitt und
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des Ausschnitts I. aus Fig. 1, in dem insbesondere die Kontur des Dichtrings zu erkennen ist.
Der in den Fig. 1 und 2 dargesellte Kugelhahn umfaßt ein aus zwei Gehäu­ seteilen 1, 2 bestehendes Gehäuse. Beide Gehäuseteile 1, 2 sind mit Schraub­ flanschen 3, 4 zur Verbindung der Gehäuseteile 1, 2 mit Rohrstutzen ver­ sehen. Das Gehäuseteil 1 weist den Einlaß 5 und das Gehäuseteil 2 den Auslaß 6 des Kugelhahns auf. Das Kugelküken 7 mit dem Durchlaß 8 ist in der geöffneten Stellung des Kugelhahns dargestellt, in dem der Durchlaß 8 mit dem Einlaß 5 und dem Auslaß 6 fluchtet. Zum Verstellen des Kugelkü­ kens 7, das heißt zum Verdrehen um seine senkrecht zur Durchlaßachse verlaufenden Hochachse, ist ein Stellorgan vorgesehen, welches hier aus einem Handhebel 9 besteht, der über eine Schaltwelle 10 mit dem Kugelkü­ ken 7 verbunden ist. Die Schaltwelle 10 wird durch Schraubmuttern 11 in ihrem Wellensitz am Gehäuseteil 1 gehalten und mit mehreren, schwarz dargestellten Dichtringen (keine Bezugszeichen) abgedichtet. Selbstver­ ständlich können beliebige andere Stellorgane, beispielsweise ein Stellmotor oder ein hydraulischer Stellantrieb, zum Betätigen des Kugelhahns ver­ wendet werden.
Die beiden Gehäuseteile 1 bzw. 2 weisen an den inneren Enden des Ein­ lasses 5 bzw. des Auslasses 6 jeweils einen Dichtungssitz 12 auf. Der Dichtungssitz 12 umfaßt eine äußere radiale Fläche 13 und eine axiale Anlagefläche 14. Eine innere radiale Fläche 15 des Dichtungssitzes wird von der äußeren Umfangsfläche einer sogenannten Firesafe-Lippe 16 gebil­ det. Die Firesafe-Lippe 16 hat eine konische oder sphärische Stirnfläche und dient als Notdichtung für das Kugelküken 7, falls dessen Kunststoff­ dichtungen zerstört werden.
In den Dichtungssitzen 12 des Kugelhahns sind zwei identische Dichtrin­ ge 17 angeordnet. Die Dichtringe 17 haben eine radiale Außenfläche 18, die gegen die äußere radiale Fläche 13 des Dichtungssitzes 12 anliegt. Die gehäuseseitige Stirnfläche 19 des Dichtrings 17 liegt gegen die axiale Anlagefläche 14 des Dichtungssitzes 12 an, und die radiale Innenfläche 20 wirkt mit der äußeren Umfangsfläche 15 der Firesafe-Lippe 16 zusammen. So ist jeder Dichtring 17 in seinem Dichtungssitz 12 dreiseitig gekammert. Das Kugelküken 7 liegt gegen eine konische oder sphärische Dichtfläche 21 des Dichtrings 17 an.
Die Dichtringe 17 dichten den Durchlaß 8 des Kugelhahns im Bereich des Einlasses 5 und des Auslasses 6 des Gehäuses ab, so daß ein durch die beiden Dichtringe 17 begrenzter und zwischen dem Gehäuse 1, 2 und dem Kugelküken 7 liegender Totraum 22 entsteht. Um diesen Totraum 22 im Falle der eingangs beschriebenen Überdruck-Ausbildung zu entlasten und den Überdruck abzubauen, sind die Dichtungen 17 jeweils mit zwei ringför­ migen Kerben 23, 24 versehen. Die kugelseitige Ringkerbe 23 geht vom mittleren Teil der Dichtfläche 21 aus und erstreckt sich im wesentlichen keilförmig zur gehäuseseitigen Stirnfläche 19 hin. Durch diese Ringker­ be 23 wird das Dichtungsmaterial geschwächt, so daß der Innenteil 25 des Dichtrings 17 gegenüber dessen Außenteil 26 nach außen hin verschwenkbar ist, wobei sich die Dichtfläche 21 am Kugelküken 7 entlangbewegt. Eine zusätzliche Materialschwächung wird durch die gehäuseseitige Ringkerbe 24 erzeugt, die sich von der gehäuseseitigen Stirnfläche 19 im wesentlichen in axialer Richtung auf das Kugelküken 7 zu erstreckt. In der Mitte der Ver­ bindungslinie zwischen dem Kerbengrund der kugelseitigen Ringkerbe 23 und dem Kerbengrund der gehäuseseitigen Ringkerbe 24 liegt der Bereich, um den das Innenteil 25 des Dichtrings 17 bei axialer Belastung herum­ schwenkt.
Die Außenfläche 18 des Dichtrings 17 ist so ausgebildet, daß sie bei einem erhöhten Druck im Totraum 22 von dem Medium im Totraum 22 hinterspült wird. Hierfür sind in Fig. 2 zwei Maßnahmen zu erkennen. Erstens ist die radiale Außenfläche 18 des Dichtrings 17 länger als die äußere radiale An­ lagefläche 13 des Dichtungssitzes, so daß ihr freies Ende 27 in den Totraum 22 hineinragt. Durch dieses überstehende Ende 27 der Außenfläche 18 entsteht bei einem erhöhten Totraumdruck eine radial nach innen wirkende Kraft, die die Außenfläche 18 des Dichtrings 17 von der Anlagefläche 13 des Dichtungssitzes 12 abhebt.
Zweitens sind über den Umfang des Dichtrings 17 verteilte Flüssigkeits­ kanäle 28 vorgesehen, die sich in axialer Richtung erstrecken und ein Einströmen des Mediums aus dem Totraum zwischen die radiale Außen­ fläche 18 des Dichtrings 17 und die äußere Anlagefläche 13 des Dichtungs­ sitzes 12 ermöglichen.
Bei einem weiteren Anstieg des Drucks im Totraum 22 wird das Medium hinter den Dichtring 17, das heißt in den Spalt zwischen der gehäuseseiti­ gen Stirnfläche 19 des Dichtrings 17 und der axialen Anlagefläche 14 des Dichtungssitzes gedrückt, so daß sich auch in diesem Bereich ein Überdruck gegenüber dem inneren Bereich des Kugelhahns aufbaut. Dieser Überdruck wirkt auf den am Innenteil 25 des Dichtrings 17 liegenden Abschnitt 19′ der gehäuseseitigen Stirnfläche 19 und erzeugt eine Kraft, die den Innenteil 25 des Dichtrings 17 nach außen schwenkt. Um ein zuverlässiges Verschwen­ ken des Innenteils 25 des Dichtrings 17 zu bewirken, ist der innere Ab­ schnitt 19′ der gehäuseseitigen Stirnfläche 19 kegelförmig ausgebildet, so daß der Abstand zwischen der axialen Anlagefläche 14 des Dichtungssitzes 12 und dem inneren Stirnflächenabschnitt 19′ sich von der Ringkerbe 24 aus nach innen vergrößert. Hierdurch wirkt die durch den erhöhten Druck auf den inneren Stirnflächenabschnitt 19′ wirkende resultierende Kraft nicht allein in axialer Richtung, sondern schräg nach außen, so daß ihr Verlauf dem Verlauf der Oberfläche des Kugelkükens angepaßt ist.
Darüber hinaus wird durch den schrägen Abschnitt 19′ der gehäuseseitigen Stirnfläche 19 die axiale Erstreckung des Kontaktbereiches zwischen der inneren radialen Anlagefläche 15 des Dichtungssitzes 12 und der radialen Innenfläche 20 des Dichtrings 17 verkürzt. Schon bei einem geringen Ver­ schwenken des Innenteils 25 des Dichtrings 17 lösen sich diese Flächen 15, 20 voneinander und der Abbau des Überdrucks im Totraum 22 wird möglich. Es ist auch möglich, den inneren Stirnflächenabschnitt 19′ lokal mit sich radial erstreckenden Nuten (nicht dargestellt) mit einer geringen Tiefe zu versehen. So können ortlich verkürzte axiale Kontaktbereiche zwischen der radialen Innenfläche 20 des Dichtrings 17 und der inneren radialen Anlagefläche 15 des Dichtungssitzes 12 geschaffen werden, an denen das Totraummedium bei Überdruck austritt.
Schließlich ist der äußere Abschnitt 21′ der Dichtfläche 21 aufgeweitet, so daß ein Spalt zwischen diesem Dichtflächenabschnitt 21 und dem Kugelkü­ ken 7 entsteht. Hierdurch wird eine geringfügige axiale Bewegung des Kugelkükens 7 ermöglicht, die bei dem Verschwenken der Innenteile 25 der Dichtringe 17 erfolgt. Das Kugelküken 7 ist nicht über das starre Material der Dichtringe 17 im Gehäuse 1, 2 gelagert, sondern stützt sich elastisch gegen das Gehäuse 1, 2 ab. Das Kugelküken 7 liegt gegen den inneren Abschnitt der Dichtfläche 21 an, welcher elastisch mit dem Außenteil 26 des Dichtrings 17 verbunden ist, das Außenteil 26 mit seiner gehäuseseiti­ gen Stirnfläche 19 gegen die axiale Anlagefläche 14 des Dichtungssitzes 12 anliegt. Die reguläre Dichtfunktion des Dichtrings 17 bei normalen Druck­ verhältnissen innerhalb des Totraums 22 übernimmt einerseits die am Ku­ gelküken 7 anliegende Dichtfläche 21 und andererseits der axial gegen die Anlagefläche 14 des Dichtungssitzes 12 anliegende Stirnflächenbereich 19.
Die dem Kugelküken 7 gegenüberliegende Dichtfläche 21, 21′ ist im radial äußeren Bereich abgebrochen, da dieser Bereich keine zusätzliche Dicht­ funktion übernimmt. Auf diese Weise entsteht eine freie axiale Fläche 29 des Dichtrings 17, die parallel zu dessen gehäuseseitiger Stirnfläche 19 verläuft.
Das Material der Dichtringe 17 sowie die Abmessungen der Kerben 23, 24 und der Flächen der Dichtringe 17 sowie des Dichtungssitzes 12 sind so auszuwählen, daß der Dichtring 17 bis zu einem gewissen Druck und ins­ besondere bei einem relativen Unterdruck im Totraum 22 zuverlässig dichtet. Bei der dargestellten Ausführungsform der Dichtringe 17 aus PTFE erfolgt beispielsweise eine Totraumentlastung bei einem Überdruck von 15 bis 20 bar.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuseteil
2 Gehäuseteil
3 Schraubflansch
4 Schraubflansch
5 Einlaß
6 Auslaß
7 Kugelküken
8 Durchlaß
9 Handhebel
10 Schaltwelle
11 Schraubmutter
12 Dichtungssitz
13 äußere radiale Anlagefläche
14 axiale Anlagefläche
15 äußere Umfangsfläche der Firesafe-Lippe = innere radiale Anlagefläche des Dichtungssitzes
16 Firesafe-Lippe
17 Dichtring
18 radiale Außenfläche
19 gehäuseseitige Stirnfläche
19′ innerer Abschnitt der Stirnfläche
20 radiale Innenfläche
21 Dichtfläche
21′ äußerer Abschnitt der Dichtfläche
22 Totraum
23 kugelseitige Ringkerbe
24 gehäuseseitige Ringkerbe
25 Innenteil
26 Außenteil
27 freies Ende
28 Flüssigkeitskanal
29 freie axiale Fläche

Claims (8)

1. Kugelhahn mit einem einen Einlaß (5) und einen Auslaß (6) aufweisenden Gehäuse (1, 2), einem über ein Stellorgan (9, 10) verdrehbaren, einen Durch­ laß (8) aufweisenden Kugelküken (7) und mit zwei im Gehäuse (1, 2) an­ geordneten und gegen das Kugelküken (7) anliegenden Dichtringen (17), welche den Einlaß (5) und den Auslaß (6) umgeben und gegen einen To­ traum (22) im Gehäuse (1, 2) abdichten, wobei jeder Dichtring (17) gegen das Kugelküken (7) mit einer Dichtfläche (21) anliegt und gegen einen Dichtungssitz (12) im Gehäuse (1, 2) in radialer Richtung mit einer Außen­ fläche (18) und einer Innenfläche (20) und in axialer Richtung mit einer gehäuseseitigen Stirnfläche (19) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dichtring (17) eine kugelseitige Ringkerbe (23) aufweist, die sich, ausgehend von der gegen das Kugelküken (7) anliegenden Dichtfläche (21), auf die gehäuseseitige Stirnfläche (19) zu erstreckt.
2. Kugelhahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dichtring (17) eine der kugelseitigen Ringkerbe (23) gegenüberliegende gehäuseseitige Ringkerbe (24) aufweist, die sich, ausgehend von der gehäu­ seseitigen Stirnfläche (19), auf die gegen das Kugelküken (7) anliegende Dichtfläche (21) zu erstreckt.
3. Kugelhahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (19′) der gehäuseseitigen Stirnfläche (19), der radial innerhalb der gehäuseseitigen Ringkerbe (24) liegt, auf einer Kegelfläche verläuft, deren axialer Abstand zur gegenüberliegenden Fläche (14) des Dichtungs­ sitzes (12) von außen nach innen zunimmt.
4. Kugelhahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ringkante zwischen der Innenfläche (20) und der gehäuseseitigen Stirnfläche (19, 19′) des Dichtrings (17) abgerundet ist.
5. Kugelhahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (18) des Dichtrings (17) in axialer Richtung länger ist als die ihr gegenüberliegende Fläche (13) des Dichtungssitzes (12), so daß der Endabschnitt (27) der Außenfläche (18) des Dichtrings (17) frei in den Totraum (22) hineinragt.
6. Kugelhahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (18) des Dichtrings (17) sich axial erstreckende Flüssigkeitskanäle (28) aufweist.
7. Kugelhahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die der Außenfläche (18) des Dichtrings (17) gegenüberliegenden Flächen (13) des Dichtungssitzes (12) sich axial er­ streckende Flüssigkeitskanäle aufweisen.
8. Kugelhahn nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (21′) der Dichtfläche (21), der in radialer Richtung außerhalb der kugelseitigen Ringkerbe (23) liegt, im Ab­ stand zur Oberfläche des Kugelkükens (7) verläuft.
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