DE19521795A1 - Elektro-mechanisches Überlagerungslenkgetriebe für ein Kettenfahrzeug - Google Patents
Elektro-mechanisches Überlagerungslenkgetriebe für ein KettenfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überlagerungslenkgetriebe
für ein Kettenfahrzeug, insbesondere ein Überlagerungslenk
getriebe mit mehreren festen Übersetzungen.
Zur Steuerung von Kettenfahrzeugen wird eine Geschwin
digkeitsdifferenz der beiden Antriebsketten erzeugt, wo
durch sich ein Kurvenradius einstellt, bei dem das Verhält
nis des inneren Radius zum äußeren Radius dem Geschwindig
keitsverhältnis der inneren zur äußeren Kette entspricht.
Zur Erzeugung dieser Geschwindigkeitsdifferenz werden Über
lagerungslenkgetriebe benutzt, die dem eigentlichen Vor
trieb die gewünschte Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
rechter und linker Kette überlagern.
Die heute bekannten Überlagerungslenkgetriebe für Ket
tenfahrzeuge lassen sich in die zwei Kategorien einteilen:
- a) mechanische Lenkgetriebe mit festen Übersetzungen, die teilweise zusätzlich über einen kleinen, stufenlosen Bereich für große Radien verfügen und
- b) hydrostatische oder hydrodynamische Lenkgetriebebau formen, die über den gesamten oder zumindest einen großen Bereich stufenlos arbeiten.
Die mechanischen Lenkgetriebe zeichnen sich vorteil
haft durch geringe Kosten, hohen Wirkungsgrad, einfachen
Aufbau und kleine Reaktionszeiten aus, haben jedoch den
Nachteil, keinen oder nur einen sehr geringen stufenlosen
Bereich zu besitzen, was zu hohen Anforderungen an den Fah
rer führt und relativ aufwendige Absicherungen gegen Dreh
momentüberlastungen erfordert.
Die hydrostatischen oder -dynamischen Lenkgetriebe
stellen aufgrund ihres großen stufenlosen Lenkbereichs
nur geringe Anforderungen an den Fahrer und sind einfach
gegen Drehmomentüberlastungen absicherbar, während sie
durch den komplexen Aufbau hohe Kosten erzeugen, einen nie
drigeren Wirkungsgrad und längere Reaktionszeiten besitzen.
Aus der DE-A 36 19 055 ist ein mechanisches Überlage
rungslenkgetriebe mit drei Radienbereichen bekannt. Dieses
Getriebe setzt sich aus einem hydrostatischen und einem
mechanischen Teilgetriebe zusammen. Eine Null-Welle des
Lenkgetriebes wirkt mit Summierungsgetrieben des Grundge
triebes zusammen. In einem ersten Radienbereich ist aus
schließlich das hydrostatische Teilgetriebe, in einem zwei
ten Radienbereich zusätzlich das mechanische Teilgetriebe
und in einem dritten, festen Radius ist ausschließlich das
mechanische Teilgetriebe wirksam.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein mechanisches Überla
gerungslenkgetriebe so fortzuentwickeln, daß einerseits die
oben beschriebenen Vorteile erhalten bleiben, andererseits
jedoch ein großer stufenloser Lenkbereich entsteht.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Demgemäß wird ein an sich konventionell aufgebautes,
mechanisches Lenkgetriebe genutzt, das mit einer automati
schen Lenkradienumschaltung und einer Steuerung versehen
wird, wobei entsprechend der Lenkradiusvorgabe des Fahrers
automatisch durch die Steuerung derart zwischen den beste
henden festen Lenkradien umgeschaltet wird, daß der ge
wünschte Bogen (mit entsprechendem Radius) durch eine Viel
zahl von Bogensegmenten (mit festen Radien) angenähert
wird.
Die Erfindung ist anhand eines Beispiels mit einem
mechanischen Drei-Radien-Lenkgetriebe in den Figuren näher
beschrieben. Darin ist im übrigen folgendes dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 Räderschema Lenkgetriebe;
Fig. 2 Schema Kettenfahrzeuggetriebe;
Fig. 3 Hydraulikschema;
Fig. 4 Funktionsdiagramm;
Fig. 5 Lenkradius = f (Drehwinkel am Lenkrad);
Fig. 6 Übergang digitaler/analoger Bereich;
Fig. 7 Aufteilung Lenkwinkel;
Fig. 8
und 9 Lenkstrategie;
Fig. 10 Kurvenfahrt;
Fig. 11 Lenkstrategie;
Fig. 12 Abschaltbedingungen Lenkgetriebe und
Fig. 13 "Reset"-Bedingung Lenkgetriebeabsicherung.
Fig. 1 zeigt ein Räderschema des beispielhaften Lenk
getriebes. Das Lenkgetriebe besteht im wesentlichen aus ei
nem konventionellen, primär angetriebenen Drei-Radien-Lenk
getriebe mit drei festen Radienübersetzungen sowie einem
stufenlosen Radienbereich für große Lenkradien. Der stufen
lose Radienbereich wird durch gezielten Schlupf in der
Kupplung KR1/2/3 erreicht und über einen mechanisch betä
tigten, hydraulischen Lenksteuerschieber angesteuert.
Fig. 2 zeigt das Schema des Kettenfahrzeuggetriebes.
Dieses Lenkgetriebe ist durch je einen Drehzahlsensor am
Lenkgetriebeeingang, an der Eingangswelle für die Stabili
sierungskupplungen links und rechts sowie am Lenkgetriebe
abtrieb für die Messung der entsprechenden Drehzahlen er
weitert worden.
Fig. 3 zeigt das Hydraulikschema, das auf dem System
basiert. Die Ansteuerung der Lenkgetriebekupplungen KR1/2/3
und KR3 bzw. der Bremse BR2/3 ist um die Magnetventile M0,
M1, M2 und M3 sowie um die Steuerventile Nr. 11, 21, 31,
12, 22, 32 erweitert worden. Auf der Betätigungswelle für
den Lenkstellungsgeber ist getriebefest ein Drehwinkelgeber
für die Messung des Lenkradwinkels (Fahrerwunsch) instal
liert.
Fig. 4 zeigt das Funktionsdiagramm der elektronischen
Getriebesteuerung. Dies ist gegenüber dem System hard- und
softwaremäßig um den Funktionsumfang "Logik-Lenkgetriebe"
erweitert. Die dazugehörige Hardware hat die Aufgabe, die
vom Lenkgetriebe bzw. von der Peripherie und von der "Lo
gik-Fahrgetriebe" kommenden elektrischen Eingangssignale
für die Software aufzubereiten sowie die Ausgangssignale
für das Lenkgetriebe, die Peripherie und die "Logik-Fahr
getriebe" zu generieren.
Fig. 5 zeigt den Funktionszusammenhang zwischen dem
Drehwinkel am Lenkrad und dem Lenkradius. Über den Drehwin
kelgeber auf der Betätigungswelle des Lenksteuerschiebers
wird der elektronischen Steuerung kontinuierlich der Soll
kurvenradius des Fahrers übermittelt. Aus dieser Informa
tion wird die Lage des Sollkurvenradius zu den vom Lenkge
triebe zur Verfügung gestellten Festradien berechnet und
damit die Steuerungsstrategie bestimmt.
Im folgenden werden die unterschiedlichen Lenkzustände
beschrieben:
Für den Geradeauslauf werden die Stabilisierungskupp
lungen Stab_li und Stab_re (Fig. 3) durch den hydraulischen
Lenksteuerschieber angesteuert. Dadurch wird eine Gerade
ausfahrt selbst bei unterschiedlichen Fahrwiderständen er
zwungen. Zur Sicherstellung einer schnellen Lenkreaktion
wird ebenfalls die Kupplung KR1/2/3 über das Magnetven
til M1 und das Ventil 11 mit einer entsprechenden Pulsbrei
te pulsweitenmoduliert, so daß sich ein Druck von ca. 0,8
bis 1,0 bar einstellt.
Die Kupplung KR1/2/3 ist thermisch so ausgelegt, daß
sie einen stufenlosen Bereich in gewissen Grenzen über
Schlupf erzeugen kann. Liegt der Sollkurvenradius in diesem
Bereich, wird der Druck in der Kupplung KR1/2/3 durch Puls
weitenmodulation so weit innerhalb der zulässigen Druck
grenze in Abhängigkeit der Kupplungsdifferenzdrehzahl hoch
gefahren, bis der Sollkurvenradius dem Istkurvenradius
- gemessen über der Abtriebsdrehzahl des Lenkgetriebes und
der Abtriebsdrehzahl des Fahrgetriebes - entspricht. Darge
stellt ist dies in den Fig. 6 und 7.
Liegt der gewünschte Kurvenradius auf einem kleineren
Radius als er durch den analogen stufenlosen Lenkbereich
erreichbar ist, so wird die nachfolgende Lenkstrategie an
gewandt. Aus der Information des Sollkurvenradius und der
festen vom Lenkgetriebe verfügbaren Radien wird von der
elektronischen Steuerung berechnet, mit welchen Teilkurven
radien aus den benachbarten Festradien der Sollkurvenradius
mit der kleinsten zulässigen vorgegebenen Kurvenradiusab
weichung erreicht werden kann. Eine derartige Näherung ist
in den Fig. 8 und 9 dargestellt. Hier soll das Kettenfahr
zeug einen Kurvenradius, welcher zwischen den vom Lenkge
triebe zur Verfügung gestellten Festradien R1 und R2 liegt,
beginnend am Punkt 1 mit dem Radios R_οll um den Mittel
punkt M_Soll fahren, wobei die maximale Abweichung vom
Sollradius delta_R_max nicht überschritten werden darf. Die
elektronische Steuerung berechnet nun für die maximal zu
lässige Kurvenradiusabweichung delta_R_max die Weganteile
für Festradien des Lenkgetriebes und steuert die entspre
chenden Lenkgetriebekupplungen bzw. Bremse an. Die Festra
dien werden dabei aus der Beziehung R_th = K * n_Ab_Fahr
getr/n_Ab_Lenkgetr geöffnet. Da das Verhältnis n_Ab_Fahr
getr/n_Ab_Lenkgetr und damit der theoretische Festradius
sich aufgrund einer offenen Wandlerkupplung ändern kann,
wird der zu Beginn des Wegintervalls gemessene Schlupf in
der Abtriebsdrehzahl des Fahrgetriebes über die Wegstrecke
von Punkt 1 nach Punkt 4 als konstant angenommen (Fig. 10).
Diese Strategie wird auch in den Fällen angewandt, bei
denen der Sollkurvenradius kleiner als der über das analoge
Verfahren erreichbare Kurvenradius und größer als der größ
te feste Kurvenradius ist, wie es in Fig. 11 dargestellt
ist.
Die maximale Kurvenradiusabweichung ist eine Funktion
der Schaltfrequenz der Lenkgetriebekupplungen. Die minimal
erzielbare Kurvenradiusabweichung delta_R_max wird dabei
durch die thermische Kupplungsbeanspruchung des Lenkgetrie
bes begrenzt. Das bedeutet wiederum, daß die Schaltfrequenz
der Kupplungen so begrenzt werden muß, daß sie im Rahmen
der Schaltfrequenz liegt, wie sie heute bei der manuellen
Steuerung üblich ist.
Bei kleinen Sollkurvenradien kann es vorkommen, daß
insbesondere im Schubbetrieb bei offener Wandlerkupplung
die Motordrehzahl und damit die Lenkgetriebeantriebsdreh
zahl im Verhältnis zur Schaltgetriebeabtriebsdrehzahl zu
gering ist, um den Sollkurvenradius zu realisieren. In die
sem Fall wird von der Lenkgetriebesteuerung mit dem Signal
"Anforderung n_An_Lenk" bei der Fahrgetriebesteuerung ein
Schließen der Wandlerkupplung bzw. eine Rückschaltung im
Fahrgetriebe angefordert (siehe Fig. 4).
Beim Fahrmanöver Pivot wird der digitale Bereich abge
schaltet, da keine Überlagerungsdrehzahl vom Fahrgetriebe
vorhanden ist. D. h. die Ansteuerung der Lenkgetriebekupp
lungen erfolgt konventionell über den Lenksteuerschieber.
Damit ist eine stufenlose Drehgeschwindigkeit des Fahrzeu
ges über die Lenkradvorgabe nur im analogen Bereich verfüg
bar.
Um für eine Sicherheit bei eventuellen elektrischen
Störungen zu sorgen, ist das Steuerungssystem so aufgebaut,
daß parallel zur elektronischen Ansteuerung der Lenkgetrie
bekupplungen der hydraulische Lenksteuerschieber mechanisch
mitangesteuert wird und durch die Ventile 12, 22 und 32,
welche durch das Magnetventil M0 geschaltet werden, von den
Lenkgetriebekupplungen getrennt ist. Somit ist gewährlei
stet, daß bei einer elektrischen Störung durch Abschaltung
von Magnetventil M0 die Kontrolle des Lenkgetriebes automa
tisch vom hydraulischen Lenksteuerschieber übernommen wird.
Die elektronische Steuerung ist wiederum so aufgebaut, daß
sie sich selbst laufend durch Plausibilitätskriterien über
prüft (Fig. 3).
Bei Störungen in der elektronischen Getriebesteuerung
wird mit dem Signal "Umschalt.Notlenk" mit der elektroni
schen Fahrgetriebesteuerung ein kurzzeitiges Öffnen der
Wandlerkupplung angefordert, um einen eventuellen Kurvenra
diussprung bei der Umschaltung in den Notlenkbetrieb zu
minimieren (Fig. 4).
Einer Überlastung des Lenkgetriebes wird dadurch vor
gebeugt, daß die Kupplungen des Lenkgetriebes so ausgelegt
sind, daß bei einer Drehmomentüberlastung des Lenkgetriebes
die entsprechende Stabilisierungskupplung durchrutscht.
Diese Stabilisierungskupplungen werden bei kleinen Ge
schwindigkeiten - bei denen der Drehpunkt theoretisch zwi
schen den Ketten liegen kann und es wegen sehr hoher Wende
widerstände zu Überlastungen kommen kann - laufend auf
Schlupf überprüft. Wird Schlupf erkannt, schaltet die elek
tronische Steuerung des Lenkgetriebes zunächst in einen
rutschfesten Bereich, so daß bei festgefahrenem Fahrzeug
das Drehmoment zunächst an den Ketten erhalten bleibt. Nach
Ablauf einer fest eingestellten Zeit wird das Lenkgetriebe
durch die Lenkgetriebesteuerung über Ansteuerung Magnetven
til M0 und Spannungsfreischaltung der Magnetventile M1, M2
und M3 abgeschaltet. Eine entsprechende Darstellung der
Abschaltungsbedingungen ist in der Fig. 12 gezeigt. Der
Lenkradwinkel "alpha_1" bezieht sich auf einen Lenkradwin
kel der sicherstellt, daß sich der Arbeitsbereich des Lenk
getriebes im dauerrutschfesten Bereich befindet. Die in
Fig. 12 dargestellten Abschaltbedingungen Lenkgetriebeab
sicherung sind als UND-Verknüpfung der verschiedenen Ein
gangsgrößen zu interpretieren. Durch die Eingangsgröße "Ge
schwindigkeit" wird sichergestellt, daß die Absicherungs
einrichtung nur bei sehr kleinen Geschwindigkeiten auf
"stand-by" geschaltet wird, bei der das Lenkgetriebe prin
zipiell einer Überlastungsgefahr ausgesetzt sein kann. Aus
allgemeinen Sicherheitsbetrachtungen wird das Lenkgetriebe
ebenfalls bei Neutralstellung des Fahrschalters für das
Fahrgetriebe nach Ablauf von ca. 2,5 Sekunden abgeschaltet.
Falls der Fahrer mit eingelegter Feststellbremse losfährt,
wird beim Überfahren des Lenkradwinkels "alpha_1" das Lenk
getriebe ebenfalls abgeschaltet. Da primärseitig angetrie
bene Lenkgetriebe direkt vom Motor angetrieben werden, kann
der Motor bei Panikbremsung mit betätigter Lenkung, bei der
die Ketten blockieren, abgewürgt werden. Dies kann verhin
dert werden, indem das Lenkgetriebe beim Unterfahren einer
bestimmten Motordrehzahl "n_1" abgeschaltet wird.
Fig. 13 zeigt die Reset-Bedingungen der Lenkgetriebe
absicherung, die in Abhängigkeit der Stellung des Gangwahl
hebels, der Lenkradstellung und der Fahrgeschwindigkeit
erfolgt. Mit der Eingangsgröße Geschwindigkeit wird auf
jeden Fall sichergestellt, daß das Lenkgetriebe bei Über
schreitung einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit "v_2"
zugeschaltet wird.
Ein erfindungsgemäßes Überlagerungslenkgetriebe zur
Lenkung eines Kettenfahrzeuges beinhaltet somit mindestens
zwei feste mechanische Übersetzungen, die entsprechend min
destens zwei Kurvenradien bewirken; eine automatische Lenk
radienumschaltung zwischen den festen Übersetzungen (festen
Lenkradien); eine Vorrichtung zur Eingabe eines gewünschten
Lenkradius durch den Fahrer; eine Steuereinheit, die ent
sprechend der Lenkradiusvorgabe des Fahrers zwischen einer
Vielzahl der festen Lenkradien umschaltet und den gewünsch
ten Lenkradius annähert.
Vorteilhaft kann sein, wenn das Überlagerungslenkge
triebe zusätzlich einen direkt stufenlosen Lenkbereich für
große Radien besitzt und von der Steuerung, je nach vorge
gebenem Kurvenradius, zwischen direkt stufenlosem Lenkbe
reich und abgestuftem Lenkbereich umgeschaltet wird.
Eine vorteilhafte Ausführung des Überlagerungslenkge
triebes kann beispielsweise drei feste Übersetzungen haben.
Vorteilhaft ist auch, wenn in der Steuerung ein Mikro
prozessor vorgesehen ist, der mit Hilfe eines entsprechen
den Programms den gewünschten Kurvenradius aus einer Viel
zahl benachbarter, fester Kurvenradien bei Einhaltung einer
vorgegebenen maximalen Abweichung berechnet und das Lenkge
triebe ansteuert. Möglich ist hierbei auch, daß eine Opti
mierung bezüglich einer minimalen Anzahl von Schaltvorgän
gen vorgenommen wird.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Kupplun
gen und/oder Bremsen im Lenkgetriebe so ausgelegt sind, daß
bei Überlast nur die Stabilisierungskupplungen durchrut
schen können.
Ebenfalls günstig ist ein Überlagerungslenkgetriebe,
welches zur Betätigung der Kupplungen eine geschwindig
keitsabhängige Grundfrequenz für die Pulsweitenmodulation
im Bereich des digitalen Lenkens verwendet. Hierdurch be
steht eine konstante Schaltfrequenz der Kupplungen, bezogen
auf den zurückgelegten Weg, das heißt, die maximale Abwei
chung vom theoretischen Kurvenverlauf ist damit von der
Fahrgeschwindigkeit unabhängig.
Vorteilhaft ist auch ein Überlagerungslenkgetriebe,
das eine Schlupfüberwachung der Stabilisierungskupplungen
mit einer Abschaltung des Lenkgetriebes über die Magnetven
tile der Radienkupplungen oder mit einer Umschaltung in den
stufenlosen Bereich des ersten Radius vorsieht.
Ebenfalls kann vorteilhaft sein, bei dem Überlage
rungslenkgetriebe eine Abschaltung des Lenkgetriebes nach
Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach der Rückschaltung in
den rutschfesten Bereich vorzusehen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Überlagerungs
lenkgetriebe einen mechanisch betätigten hydraulischen
Lenksteuerschieber vorsieht, der immer mitgeführt wird
und bei Störungen in der elektronischen Steuerung automa
tisch die Kontrolle über das Lenkgetriebe an diesen hydrau
lischen Lenksteuerschieber übergeben wird. Dadurch besteht
auch bei Ausfall der Elektronik weiterhin gute Einsatzfä
higkeit (Notlenkbereich). Hier ist es sinnvoll, wenn ein
auftretender Kurvenradiussprung beim Umschalten in den Not
lenkbereich dadurch minimiert wird, daß kurzzeitig die
Wandlerkupplung geöffnet wird.
Das erfindungsgemäße Überlagerungslenkgetriebe eignet
sich sowohl für einen primärseitigen (motorseitigen) An
trieb, als auch für einen sekundärseitigen (abtriebsseiti
gen) Antrieb.
Bezugszeichenliste
11 Steuerventil
12 Steuerventil
21 Steuerventil
22 Steuerventil
31 Steuerventil
32 Steuerventil
alpha_1 Lenkradwinkel
BR2/3 Bremse
delta_R_max maximal zulässige Kurvenradiusabweichung
KR1/2/3 Lenkgetriebekupplung
KR3 Lenkgetriebekupplung
M0 Magnetventil
M1 Magnetventil
M2 Magnetventil
M3 Magnetventil
M_soll Mittelpunkt
n_1 Motordrehzahl
R1 Festradius
R2 Festradius
R_soll Radius
Stab_li Stabilisierungskupplung
Stab_re Stabilisierungskupplung
v_2 Fahrzeuggeschwindigkeit
12 Steuerventil
21 Steuerventil
22 Steuerventil
31 Steuerventil
32 Steuerventil
alpha_1 Lenkradwinkel
BR2/3 Bremse
delta_R_max maximal zulässige Kurvenradiusabweichung
KR1/2/3 Lenkgetriebekupplung
KR3 Lenkgetriebekupplung
M0 Magnetventil
M1 Magnetventil
M2 Magnetventil
M3 Magnetventil
M_soll Mittelpunkt
n_1 Motordrehzahl
R1 Festradius
R2 Festradius
R_soll Radius
Stab_li Stabilisierungskupplung
Stab_re Stabilisierungskupplung
v_2 Fahrzeuggeschwindigkeit
Claims (13)
1. Überlagerungslenkgetriebe zur Lenkung eines Ketten
fahrzeuges mit den folgenden Merkmalen:
es sind mindestens zwei feste mechanische Übersetzungen vorgesehen, die entsprechend mindestens zwei Kurvenradien bewirken;
es ist eine automatische Lenkradienumschaltung zwischen den festen Übersetzungen (festen Lenkradien) vorgesehen;
es ist eine Vorrichtung zur Eingabe eines gewünschten Lenk radius durch den Fahrer vorgesehen;
es ist eine Steuereinheit vorgesehen, die entsprechend der Lenkradiusvorgabe des Fahrers zwischen einer Vielzahl der festen Lenkradien umschaltet und den gewünschten Lenkradius annähert.
es sind mindestens zwei feste mechanische Übersetzungen vorgesehen, die entsprechend mindestens zwei Kurvenradien bewirken;
es ist eine automatische Lenkradienumschaltung zwischen den festen Übersetzungen (festen Lenkradien) vorgesehen;
es ist eine Vorrichtung zur Eingabe eines gewünschten Lenk radius durch den Fahrer vorgesehen;
es ist eine Steuereinheit vorgesehen, die entsprechend der Lenkradiusvorgabe des Fahrers zwischen einer Vielzahl der festen Lenkradien umschaltet und den gewünschten Lenkradius annähert.
2. Überlagerungslenkgetriebe gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich ein direkt
stufenloser Lenkbereich für große Radien vorgesehen ist und
von der Steuerung, je nach vorgegebenem Kurvenradius, zwi
schen direkt stufenlosem Lenkbereich und abgestuftem Lenk
bereich umgeschaltet wird.
3. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
drei feste Übersetzungen vorgesehen sind.
4. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Steuerung ein Mikroprozessor mit einem Programm vor
gesehen ist, der den gewünschten Kurvenradius aus einer
Vielzahl oder minimalen Anzahl benachbarter fester Kurven
radien bei Einhaltung einer vorgegebenen maximalen Abwei
chung berechnen und das Lenkgetriebe ansteuern kann.
5. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Kupplungen und/oder Bremsen im Lenkgetriebe so ausgelegt
sind, daß bei Überlast nur die Stabilisierungskupplungen
durchrutschen können.
6. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Betätigung der Kupplungen eine geschwindigkeitsabhängi
ge Grundfrequenz für die Pulsweitenmodulation im Bereich
des digitalen Lenkens verwendet wird.
7. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schlupfüberwachung der Stabilisierungskupplungen mit
Abschaltung des Lenkgetriebes über Magnetventile der
Radienkupplungen vorgesehen ist.
8. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schlupfüberwachung der Stabilisierungskupplungen mit
Umschaltung in den stufenlosen Bereich des ersten Radius
vorgesehen ist.
9. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Abschaltung des Lenkgetriebes nach Ablauf einer vor
gegebenen Zeit nach der Rückschaltung in den rutschfesten
Bereich vorgesehen ist.
10. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein mechanisch betätigter, hydraulischer Lenk
steuerschieber vorgesehen ist, der immer mitgeführt wird
und bei Störungen in der elektronischen Steuerung automa
tisch die Kontrolle über das Lenkgetriebe an diesen hydrau
lischen Lenksteuerschieber übernimmt (Umschaltung in Not
lenkbereich).
11. Überlagerungslenkgetriebe gemäß Anspruch 11, da
durch gekennzeichnet, daß ein auftreten
der Kurvenradiussprung beim Umschalten in einen Notlenkbe
reich dadurch minimiert wird, daß kurzzeitig die Wandler
kupplung geöffnet wird.
12. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
es für einen primärseitigen (motorseitigen) Antrieb vorge
sehen ist.
13. Überlagerungslenkgetriebe gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
es für einen sekundärseitigen (abtriebsseitigen) Antrieb
vorgesehen ist.
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