DE19520495C1

DE19520495C1 - Künstliche Hüftgelenkpfanne

Info

Publication number: DE19520495C1
Application number: DE19520495A
Authority: DE
Inventors: Werner Scholz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-03
Filing date: 1995-06-03
Publication date: 1996-11-14
Anticipated expiration: 2015-06-04

Description

Die Erfindung betrifft eine künstliche Hüftgelenkpfanne der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.

Durch EP 0 482 320 A1 ist eine künstliche Hüftge lenkpfanne bekannt, die eine im wesentlichen kegelstumpfför mige äußere Halbschale aus Metall aufweist, auf deren Außen wandung sich ein selbstschneidendes Außengewinde befindet. In der äußeren Halbschale sind im Bereich des selbstschnei denden Außengewindes Durchbrüche vorgesehen, durch die hin durch nach dem Einschrauben in eine komplementär ausgearbei tete Ausnehmung in einem Hüftknochen gebildeten Zwischenraum Knochensubstanz in einen zwischen der äußeren Halbschale und der Wandung der Ausnehmung in dem Hüftknochen Knochensub stanz eingebracht werden soll. Außerdem sollen diese Durch brüche ein Hineinwachsen von neuer Knochensubstanz ermögli chen. Die Durchbrüche gestatten darüber hinaus eine Kontrol le eines ordnungsgemäßen Sitzes der eingeschraubten äußeren Halbschale. Im Inneren der äußeren Halbschale ist eine inne re Halbschale aus Kunststoff angeordnet, deren Innenraum eine halbkugelförmige Wandung zur Aufnahme eines Kugelkopfes des künstlichen Hüftgelenks aufweist.

Diese bekannte Hüftgelenkpfanne hat den Nachteil, daß die innere Halbschale nach der Implantation mit ihrer Außen fläche mit der Knochensubstanz in Berührung steht. Dadurch ergibt sich ein nachteiliger Einfluß auf die innere Halb schale aus Kunststoff, was zu einer vorzeitigen Alterung desselben und der Notwendigkeit führt, die innere Halbschale operativ durch eine neue Halbschale zu ersetzen. Dies stellt einen beträchtlichen Aufwand dar und bringt außerdem für den Patienten eine Belastung und Risiken mit sich.

Durch WO 95/22944 ist eine künstliche Hüftgelenkpfanne der betreffenden Art bekannt, die eine äußere Halbschale aus Metall aufweist, in der sich Schraublöcher befinden, durch die hindurch Schrauben in den umgebenden Knochen einge schraubt werden, um diese äußere Halbschale zu befestigen. In dieser äußeren Halbschale befindet sich ein Einsatz, beste hend aus einer Zwischenschale aus Metall, in die eine innere Halbschale aus Kunststoff eingeschnappt ist, in der sich eine halbkugelförmige Ausnehmung zur Aufnahme eines Kugelkopfes eines Hüftgelenks befindet. Durch den Einsatz der inneren Halbschale aus Kunststoff in die sie umgebende Halbschale aus Metall soll vermieden werden, daß sich der Kunststoff der inneren Halbschale gegenüber der äußeren, im Knochengewebe befestigten Halbschale bewegen und somit beschädigt werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine künst liche Hüftgelenkpfanne der betreffenden Art zu schaffen, die dauerhafter ist und bei der Beeinträchtigungen der inneren Halbschale vermieden sind.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Lehre gelöst.

Der Grundgedanke dieser Lehre besteht darin, nach der Implantation der äußeren Halbschale die Durchbrüche in dieser auf der Innenseite durch eine Zwischenschale aus Metall, das von der Knochensubstanz nicht angreifbar ist, zu ver schließen, um so zu verhindern, daß in die Durchbrüche ein tretende oder einwachsende Knochensubstanz mit dem Material der innen Halbschale in Kontakt kommt und dies beeinträch tigt. Die Zwischenschale kann sehr dünn sein, da ihre allei nige Aufgabe der Verschluß der Durchbrüche ist.

Die erfindungsgemäße Grundlehre gestattet grundsätzlich zwei verschiedene Ausführungsformen, eine Ausführungsform besteht darin, daß die innere Halbschale und die Zwischen schale aus einem Stück und aus Metall bestehen. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß die von der Knochensubstanz nicht beeinträchtigbare Zwischenschale im Ergebnis auch die innere Halbschale bildet, die die kugelförmige Ausnehmung aufweist, die das Gegenlager für den Kugelkopf des Hüftgelenks bildet. Da beides aus einem Stück besteht, ist die Fertigung einfach, und da beides aus Metall besteht, ist die Anordnung dauer haft.

Die erfindungsgemäße Grund lehre gestattet auch eine an dere Ausführungsform, bei der die innere Halbschale aus Kunststoff besteht. Dieser wird häufig deshalb gewählt, weil er gute Lagereigenschaften hat. Die Zwischenschale aus Metall verhindert einen Kontakt der in die Durchbrüche eintretenden oder einwachsenden Knochensubstanz mit dem Kunststoff der inneren Halbschale, so daß diese nicht beeinträchtigt werden kann und somit dauerhaft ist.

Eine zweckmäßige Weiterbildung dieser Ausführungsform besteht darin, daß die Zwischenschale fest oder als Schicht auf der inneren Halbschale angeordnet ist. Innere Halbschale und Zwischenschale oder die diese bildende Schicht bilden also eine Einheit, die bei der Implantation einfach zu hand haben ist.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in an sich bekannter Weise auf der Außenwandung der äußeren Halbschale ein selbstschneidendes Gewinde angeordnet ist, wobei es zweckmäßig ist, daß die Durchbrüche in der äußeren Halbschale zweckmäßigerweise wenigstens teilweise im Bereich des selbstschneidenden Gewindes angeordnet sind. Dies ist von besonderem Vorteil insbesondere dann, wenn die Außenflä che der äußeren Halbschale eine Form hat, die komplementär zu der Ausnehmung in dem Hüftknochen ist, was grundsätzlich eine bündige Anlage der Außenfläche der Hüftgelenkpfanne an der Oberfläche der Ausnehmung im Hüftknochen ermöglicht. Eine solche bündige Anlage würde jedoch durch Knochenspäne verhindert, die durch das selbstschneidende Gewinde beim Einschrauben erzeugt werden. Diese Knochenspäne können durch die Durchbrüche in der äußeren Halbschale entweichen, so daß im Ergebnis überhaupt kein Zwischenraum mehr zwischen der Außenfläche der äußeren Halbschale und damit der Hüftge lenkpfanne und dem Knochen verbleibt. Damit ist schon unmit telbar nach der Operation eine große Belastbarkeit geschaf fen, was dann nicht der Fall ist, wenn ein Zwischenraum ver bleibt, der gemäß der bekannten Hüftgelenkpfanne nach der Implantation mit Knochensubstanz ausgefüllt werden muß, zu deren Verfestigung natürlich eine längere Zeit erforderlich ist, während der noch nicht die Endbelastbarkeit erreicht wird.

Dieser Vorteil wirkt sich dann besonders aus, wenn ge mäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung die Außenfläche der äußeren Halbschale halbkugelförmig aus gebildet ist, also eine Form gewählt ist, die auch bei un terschiedlichen Einschraubrichtungen von der Geometrie her eine bündige Anlage ermöglicht. Bei dieser Ausführungsform können dann auch die sich gegenüberliegenden Flächen der äußeren Halbschale und der Zwischenschale und/oder die sich gegenüberliegenden Flächen der Zwischenschale und der inne ren Halbschale halbkugelförmig ausgebildet sein, so daß für alle Elemente der künstlichen Hüftgelenkpfanne die gleiche Kugelform vorliegt.

Zweckmäßigerweise ist die Zwischenschale bündig zwi schen der äußeren und der inneren Halbschale angeordnet. Das bedeutet, daß die Zwischenschale lediglich als Zwischen schicht wirksam ist und durch ihre Form keine Kräfte zu übertragen braucht. Sie kann daher sehr dünn sein.

Die Zwischenschale kann zweckmäßigerweise in den Innen raum der äußeren Halbschale eindrückbar oder einschnappbar sein.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Aus führungsbeispiel näher erläutert werden.

Die Zeichnung zeigt eine künstliche Hüftgelenkpfanne bestehend aus einer äußeren Halbschale 1 aus Metall, einer inneren Halbschale 2 aus Kunststoff und einer Zwischenschale 3 aus Metall, die fest mit einer Außenfläche 4 der inneren Halbschale 2 verbunden ist und bündig an einer Innenfläche 5 der äußeren Halbschale 1 anliegt. Eine Außenfläche 6 der äußeren Halbschale 1, die Zwischenschale 3, die Innenfläche 5 der äußeren Halbschale 1, die Außenfläche 4 der inneren Halbschale 2 sowie eine innere Wandung 7 derselben sind halbkugelförmig ausgebildet, wobei die Passung zwischen der Zwischenschale 3 und der Innenwandung 5 der äußeren Halb schale 1 so gewählt ist, daß durch Zusammenpressen der Teile ein fester Zusammenhalt gewährleistet ist. Durch die Innen wandung 7 ist ein halbkugelförmiger Innenraum 8 gebildet, der der Aufnahme eines Kugelkopfes für ein künstliches Hüft gelenk dient.

An der Außenfläche 6 der äußeren Halbschale 1 befindet sich ein selbstschneidendes Gewinde 9, dessen Gewindegrund trapezförmig und dessen Gewindegänge nach außen spitz sind. Im Bereich des Gewindes 9 befinden sich in der äußeren Halb schale I Durchbrüche 10, die aufgrund der Zwischenschale 3 nicht mit der inneren Halbschale 2 aus Kunststoff in Verbin dung stehen. Außerdem befindet sich im zentralen Teil der äußeren Halbschale 1 ein weiterer Durchbruch 11, durch den ebenfalls Knochenspäne entweichen können oder durch den Spülflüssigkeit zum Entfernen von Knochenspänen zugeführt werden kann.

Bei der Implantation der Hüftgelenkpfanne wird zunächst allein die äußere Halbschale 1 aus Metall mittels des selbstschneidenden Gewindes 9 in eine komplementär geformte Ausnehmung im Hüftgelenkknochen eingeschraubt. Die dabei entstehenden Knochenspäne können durch die Durchbrüche 10 und 11 entweichen. Außerdem kann durch die Durchbrüche 10 und 11 ein ordnungsgemäßes und bündiges Einschrauben über wacht und gegebenenfalls korrigiert werden. Ist die Außen fläche 6 der äußeren Halbschale 1 bündig in der Ausnehmung im Hüftknochen zur Anlage gekommen, so wird die innere Halb schale 2 zusammen mit der an ihr festsitzenden Zwischenscha le 3 in die innerhalb der inneren Wandung 5 der äußeren Halbschale 1 gebildete Ausnehmung eingesetzt und eingepreßt und so bleibend befestigt. Falls gewünscht, kann vor dem Einsetzen der inneren, aus Zwischenschale 3 und innerer Halbschale 2 bestehenden Einheit noch Knochensubstanz in die Durchbrüche 10 und 11 eingebracht werden, wobei jedoch dar auf zu achten ist, daß die Innenfläche 5 der äußeren Halb schale 1 frei von Knochensubstanz bleibt, damit eine bündige Anlage der Zwischenschale 3 an der Innenwandung 5 gewährlei stet ist.

Im implantierten Zustand verhindert die aus Metall be stehende Zwischenschale 3 einen Kontakt zwischen der Außen fläche 4 der aus Kunststoff bestehenden Innenschale 2 mit der Knochensubstanz, die sich in den Durchbrüchen 10 und 11 befindet bzw. in diese hinweinwächst. Dadurch wird eine Be einträchtigung des Kunststoffes der Halbschale 2 vermieden und deren Lebensdauer verlängert.

Claims

1. Künstliche Hüftgelenkpfanne,

- mit einer äußeren Halbschale aus Metall,
- mit Mitteln zur Befestigung der äußeren Halbschale im Hüftknochen,
- mit einer innerhalb der äußeren Halbschale angeordneten inneren Halbschale aus Kunststoff, deren Innenraum eine halbkugelförmige Wandung zur Aufnahme eines Kugelkopfes des künstlichen Hüftgelenkes aufweist, und
- mit einer zwischen der äußeren Halbschale und der inneren Halbschale angeordneten Zwischenschale aus Metall,

dadurch gekennzeichnet, daß Durchbrüche (10) angeordnet sind und daß die Mittel zur Befestigung der äußeren Halbschale im Hüftknochen durch ein auf der Außenwandung der äußeren Halb schale (1) angeordnetes selbstschneidendes Gewinde (9) ge bildet sind.

2. Künstliche Hüftgelenkpfanne nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Zwischenschale (3) fest oder als Schicht auf der inneren Halbschale (2) angeordnet ist.

3. Künstliche Hüftgelenkpfanne nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Durchbrüche (10) wenigstens teilweise im Bereich des selbstschneidenden Gewindes (9) angeordnet sind.