DE19512916C2 - Drosselklappenvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drosselklappenvorrichtung,
die aufweist
- - ein Gehäuse,
- - eine Drosselklappe,
die zwischen einem ersten Luftdurchsatzhohlraum und einem zweiten zu einem Fahrzeug-Motor führenden Luft durchsatzhohlraum im Gehäuse angeordnet und die mit einer Drosselklappenwelle zwischen einer Dros selklappenschließ- und einer Vollgasstellung verstell bar ist, - - einer Verstelleinheit
mit wenigstens einer Stellmotoreinheit und einem inte grierten Rückstellmechanismus, die mit der Drossel klappenwelle verbunden sind und - - einer Notlauf-Luftsteuereinrichtung,
mit deren Hilfe bei Ausfall der Stellmotoreinheit ein Luftdurchsatz für ein Bewegen eines Fahrzeuges zur Ver fügung stellbar ist.
Eine Drosselklappenvorrichtung der eingangs genannten
Art ist aus der DE 41 36 131 A1 bekannt. Eine im Ansaug
stutzen einer Brennkraftmaschine drehbar gelagerte Dros
selklappe wird durch ein mit einem Stellmotor und einer
Regeleinrichtung bewegtes Stellelement und eine Rück
stellfeder in dem Maße in Schließstellung zurückge
stellt, in dem der Druck vom Fahrpedal zurückgenommen
wird. Die Bewegung in Schließrichtung wird durch einen
Anschlag begrenzt. Bei Ausfall des Stellmotors oder der
Regeleinrichtung schlägt dann das Stellelement an einem
Anschlag an, die für eine Notlaufposition definiert ist.
Mit Hilfe einer weiteren Feder nimmt die Drosselklappe
eine Notposition ein.
Nachteilig ist, daß der mechanische Aufbau für die Dros
selklappe ein kompliziertes Gestänge und eine Vielzahl
von Federn erfordert und hierdurch störanfällig ist.
Aus der DE 41 24 973 A1 ist eine Drosselklappenvorrich
tung bekannt, bei der eine die Leistung einer Antriebs
maschine bestimmenden Drosselklappe mit Hilfe eines
Stellantriebs verstellt wird. Der Stellantrieb arbeitet
dabei entgegen der Kraft einer Feder. Bei Ausfall des
Stellantriebs wird die Drosselklappe unter der Einwir
kung der Feder in einer bestimmten Stellung außerhalb
des normalen Stellbereiches angehalten. Diese Notleer
laufstellung kann oberhalb einer Leerlauf- oder einer
Vollgasstellung oder unterhalb einer Drosselklappen
schließstellung liegen.
Nachteilig ist, daß es bei einer Verstellung der Dros
selklappe in die Limp-Home-Stellung zu einem Verklemmen
im Gehäuse kommen kann und die Drosselklappe nicht eine
solche Stellung einnimmt, die den entsprechenden Luft
durchsatz für ein Notlaufverhalten eines Motors ge
währleistet.
Aus der DE 32 34 468 C2 ist eine Ventilsteuervorrichtung
für ein Drosselorgan in einer Luft oder Gemisch führen
den Leitung einer Brennkraftmaschine bekannt. Sie ist in
einer als Steuerleitung dienenden Bypaß-Leitung angeord
net, die parallel zu einem Ansaugrohr mit einer Drossel
klappe liegt. Durch einen Stellmotor wird das Drossel
organ entgegen der Kraft eines Federelements in eine
durch ein Steuergerät vorbestimmte, einen Regelöffnungs
querschnitt öffnende Regelöffnungsstellung bewegt. Bei
nicht erregtem Stellmotor stellt das Federelement das
Drosselorgan in eine Endstellung. Fällt allerdings der
Stellmotor aus, wird auch bei dieser bekannten Lösung
nur mit Hilfe einer zweiten Feder das Drosselorgan bis
zu einem gehäusefesten Anschlag gedreht und gibt eine
entsprechende Drosselöffnung frei.
In der EP 06 23 772 A2 ist ein elektromagnetisch be
triebenes Ventil angegeben, das eine in einem Gehäuse
angeordnete, ringförmig ausgebildete Magnetspule umfaßt.
Sie umschließt einen hin und her bewegbaren Magnetanker
mit einer Durchbrechung aus einem metallischen Werk
stoff. Der Magnetanker ist auf der dem Ventilsitz zuge
wandten Stirnseite mit einem Dichtkörper aus elastomerem
Werkstoff versehen, der die Durchbrechung vollständig
aushüllt. Eine Schraubendruckfeder ist im Bereich der
vom Dichtkörper abgewandten Seite außenseitig geführt.
Eingesetzt wird ein derartiges Ventil nur für eine Ent
lüftung eines Fahrzeugtanks.
Ausgehend von einer Drosselklappenvorrichtung mit einer
Notlauf-Luftsteuereinrichtung der eingangs genannten be
kannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Notlauf-Luftsteuereinrichtung einfacher und sicherer
zu gestalten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß die Ventileinheit, die an sich die
Aufgabe hat, vom Tank abgegebene Kraftstoffdämpfe abzu
geben, einer weiteren Verwendung zugeführt wird. Durch
eine gezielte Ansteuerung der Ventileinheit übernimmt
diese bei Ausfall der Stellmotoreinheit die Aufgabe, dem
Luftdurchsatzhohlraum so viel Luft zur Verfügung zu stel
len, daß ein ausreichendes, zündfähiges Gemisch zur Ver
fügung steht, die dem Fahrer es ermöglicht, ganz gezielt
sein Fahrzeug aus der Gefahrenzone bzw. an einen anderen
Ort zu bewegen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Anspruch 1 angegebenen Drosselklappenvorrichtung mög
lich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeich
nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie
ben. Hierbei werden die Vorteile der erfindungsgemäßen
Lösung durch weitere Ausführungen ergänzt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Drosselklappenvorrichtung mit einer weite
ren Notlauf-Luftsteuereinrichtung in einer
schematischen Schnittdarstellung,
Fig. 2 eine Drosselklappenvorrichtung gemäß Fig. 1 in
einer weiteren Darstellung und
Fig. 3a und 3b eine Unterbringungsvariante einer Steuer
einrichtung.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Teil eines
Drive-by-wire-Systems dargestellt.
Es setzt sich aus
- - einer Drosselklappeneinheit 20 und
- - einer Verstelleinheit 17
zusammen.
Die Drosselklappeneinheit 20 und die Verstelleinheit 17
befinden sich in einem gemeinsamen Gehäuse 8. Im Gehäuse
8 ist eine Drosselklappenwelle 9 angeordnet. An der Dros
selklappenwelle 9 befindet sich eine Drosselklappe 10,
die in einer Drosselklappenschließstellung DS einen
Luftdurchsatzhohlraum 2 von einem Luftdurchsatzhohlraum
13 trennt. Mit der Drosselklappenwelle 9 ist die Ver
stelleinheit 17 verbunden. Sie besteht aus einer Stell
motoreinheit 1, die über eine Rotoreinheit 7 mit der
Drosselklappenwelle 9 verbunden ist. In die Verstellein
heit 17 ist ein Rückstellmechanismus integriert, der
dafür sorgt, daß die Drosselklappe nach einer Verstel
lung in einen Drosselklappenwinkel immer in die Drossel
klappenschließstellung DS zurückkehrt. Einsetzbar hier
für wäre eine Rückstellfeder. An der gegenüberliegenden
Seite der Drosselklappenwelle 9 ist eine Winkelsensorein
heit 3 befestigt. Sie besteht aus einer stationären
Einheit 3.1 und einer rotierenden Einheit 3.2. Die
rotierende Einheit 3.2 ist mit der Drosselklappenwelle
verbunden, während die stationäre Einheit im
Drosselklappengehäuse 8 gehalten ist. Das
Drosselklappengehäuse 8 umschließt darüber hinaus, wie
Fig. 2 zeigt, eine Ventileinheit 5. Die Ventileinheit 5
weist einen Anschlußstutzen 5.1 für einen Gummischlauch
auf. Sie ist durch eine Kraftdunstausnehmung 12 mit dem
Inneren des Gasgemischhohlraums 13 verbunden. Die
Ventileinheit 5 hat an sich die Aufgabe, insbesondere
die vom Tank bzw. Aktivkohlefilter der Tankentlüftung
kommenden Benzindämpfe entsprechend zu steuern. Sie ist
ein elektromagnetisch betätigbares Ventil (AKF-Ventil),
umfassend eine ringförmig ausgebildete Magnetspule, die
einen in axialer Richtung der Magnetspule hin und her
bewegbare Magnetanker aus metallischem Werkstoff um
schließt, wobei der Magnetanker auf der dem Ventilsitz
zugewandten Stirnseite mit einem Dichtkörper aus elasto
merem Werkstoff versehen ist. Der Magnetanker und der
Dichtkörper sind formschlüssig miteinander verbunden.
Bei dem elektromagnetisch betätigbaren Ventil handelt es
sich um ein Komplett-Bauteil, wie es in der EP 06 23 772
A2 ausführlich beschrieben ist.
Der Ventileinheit 5 gegenüberliegend ist eine Zentral
steckereinheit 6 angeordnet. Im Gehäuse ist ein Leitungs
kanal 11 vorgesehen. Das Gehäuse 8 umschließt dabei
darüber hinaus eine Drosselklappensteuereinheit 16. Sie
ist gemäß Fig. 2 unmittelbar hinter der Stellmotorein
heit 1 positioniert.
Eine andere Möglichkeit der Unterbringung der Drossel
klappensteuereinheit 16 ist in den Fig. 3a und 3b ge
zeigt. Hier wird eine Drosselklappensteuereinheit im
Inneren eines Gehäusedeckelelements 15 angeordnet.
Wesentlich ist, daß in beiden Fällen die Steuereinheit 6
bzw. 16 vor äußeren Einflüssen geschützt direkter Be
standteil der Drosselklappeneinheit ist. Innerhalb des
Gehäuseelements zu verlegende Steuerleitungen können
geschützt in den Leitungskanal 11 geführt werden und
zentral über die Zentralsteckereinheit 6 nach außen ge
leitet werden. Um eine Temperatursensoreinheit 4 gleich
falls vor äußeren Einflüssen geschützt zu positionieren,
ist diese im Inneren der Zentralsteckereinheit 6 ange
ordnet.
Die Arbeitsweise der Notlauf-Luftsteuereinrichtung, wie
sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, sei erläutert:
Wird das Gaspedal betätigt, wird dessen Stellungssignal auf die Drosselklappensteuereinheit 16 übertragen. Die Stellmotoreinheit 1 mit der Rotoreinheit 7 sorgt dabei dafür, daß der Drosselklappenwinkel von der Drosselklap penschließstellung DS bis hin zur Vollgasstellung VL entsprechend verstellt wird. Hierdurch wird ein Luft durchsatz gewährleistet, der für die Bereitstellung eines entsprechenden Gemisches erforderlich ist. Mit Hilfe der Winkelsensoreinheit 3 wird der entsprechende Drosselklappenwinkel gemessen und für eine weitere Ver arbeitung bereitgestellt.
Wird das Gaspedal betätigt, wird dessen Stellungssignal auf die Drosselklappensteuereinheit 16 übertragen. Die Stellmotoreinheit 1 mit der Rotoreinheit 7 sorgt dabei dafür, daß der Drosselklappenwinkel von der Drosselklap penschließstellung DS bis hin zur Vollgasstellung VL entsprechend verstellt wird. Hierdurch wird ein Luft durchsatz gewährleistet, der für die Bereitstellung eines entsprechenden Gemisches erforderlich ist. Mit Hilfe der Winkelsensoreinheit 3 wird der entsprechende Drosselklappenwinkel gemessen und für eine weitere Ver arbeitung bereitgestellt.
Fällt die Stellmotoreinheit 1 aus, wird durch entspre
chende Rückstellelemente die Drosselklappe 10 in die
Drosselklappenschließstellung DS zurückgefahren. Danach
wird die Ventileinheit mit einem Notlaufstellungssignal
angesteuert. Das Notlaufstellungssignal führt zu einem
dauerhaften Öffnen der Ventileinheit 5, und zwar wird
die Öffnung so weit gestellt, daß ein Luftdurchsatz von
etwa 46 kg Luft/h gewährleistet ist. Diese Luft wird aus
dem Tank bzw. über den Aktivkohlefilter der Tankent
lüftung dem Luftdurchsatzhohlraum 13 zugeführt. Die so
zugeführte Luftmenge reicht aus, um das Fahrzeug aus
einer Gefahrenzone heraus zu bewegen bzw. es zu einer
Werkstatt zur Behebung des Schadens zu fahren. Die An
steuerung der Ventileinheit 5 sollte dabei so vorge
nommen werden, daß sie von den üblicherweise verwendeten
Steuersignalen unabhängig ist. Es ist zu gewährleisten,
daß selbst bei Ausfall der Steuereinheit bzw. der Strom
versorgung zur Drosselklappeneinheit 20 ein separates
Ansteuern der Ventileinheit 5 gegeben ist.
Claims (3)
1. Drosselklappenvorrichtung, die aufweist
- - ein Gehäuse (8),
- - eine Drosselklappe (9)
die zwischen einem ersten Luftdurchsatzhohlraum (2) und einem zweiten zu einem Fahrzeug-Motor führenden Luftdurchsatzhohlraum (13) im Gehäuse (8) angeordnet und die mit einer Drosselklappenwelle (9) zwischen einer Drosselklappenschließ- und einer Vollgas stellung (DS, VL) verstellbar ist, - - einer Verstelleinheit (17)
mit wenigstens einer Stellmotoreinheit (1) und einem integrierten Rückstellmechanismus, die mit der Drosselklappenwelle (10) verbunden sind und - - einer Notlauf-Luftsteuereinrichtung (5, 12)
mit deren Hilfe bei Ausfall der Stellmotoreinheit (1) ein Luftdurchsatz (L) für ein Bewegen eines Fahrzeuges zur Verfügung stellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauf-Luftsteuer einrichtung derart ausgebildet ist,
daß eine am Gehäuse (8) angeordnete Ventileinheit (5) mit einer durch das Gehäuse (8) führenden Kraft stoffdunstausnehmung (12) mit dem zweiten Luftdurch satzhohlraum (13) verbunden ist und
daß bei Ausfall der Stellmotoreinheit (1) mit dem Rückstellmechanismus die Drosselklappe (9) in die Drosselklappenschließstellung (DS) stellbar ist und die Ventilsteuereinheit (5) derart ansteuerbar ist, daß von einem Tank oder über eine Tankentlüftung der Luftdurchsatz (L) für das Bewegen des Fahrzeuges gewährleistet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventileinheit (5) ein elektromagnetisch be
tätigbares Ventil, das eine im wesentlichen ringför
mige Magnetspule umfaßt, die einen in axialer Rich
tung hin und her bewegbaren Magnetanker aus metalli
schem Werkstoff umschließt, wobei der Magnetanker
auf der dem Ventilsitz zugewandten Stirnseite mit
einem Dichtkörper aus elastomerem Werkstoff ver
schlossen ist und wobei der Magnetanker und der
Dichtkörper formschlüssig miteinander verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftdurchsatz (L) 20 bis 80 kg
Luft/h, vorzugsweise 40 kg Luft/h beträgt.
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