DE19508952C2 - Press device for producing a molded part and corresponding molded part - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein durch Pressen von Metallpulver und anschließendes Sintern hergestelltes Formteil mit quer zur Preßrichtung liegenden eingeformten Vertiefungen, sowie die Vorrichtung zu seiner Herstellung nebst zugehörigem Herstellungsverfahren, mit den in den Ansprüchen dargestellten Merkmalen.The invention relates to a by pressing metal powder and subsequent sintering produced molded part with molded recesses lying transversely to the pressing direction, as well as the device for its manufacture and the associated manufacturing process, with the features presented in the claims.

Formkörper, die aus Metallpulver durch Pressen hergestellt werden, können in einer Vielzahl von Formen erzeugt werden, müssen insbesondere nicht, wie Produkte aus anderen Herstellverfahren, axial-symmetrisch gebaut sein. Formen, bei denen der Körper Vertiefungen in den Außen- oder Innenflächen aufwies, waren aber bisher nur herstellbar, wenn die Vertiefungen am Anfang oder am Ende des Körpers (in Preßrichtung gesehen) lagen. Hinterschneidungen oder andere Teileaussparungen, wie zum Beispiel Querbohrungen, Nuten für Paßfedern, Kerben und dergleichen ließen sich im Preßverfahren nicht erzeugen und mußten, wenn erforderlich, nachträglich geschaffen werden, entweder durch spanende oder chemische Bearbeitung, Warmverstemmen oder durch Zusammenfügen mehrerer Formteile, die an ihren einander gegenüberliegenden Flächen entsprechend abgesetzt waren. Ein solches gefügtes Formteil ist zum Beispiel aus der DE-OS 37 34 002 bekannt.Shaped bodies, which are made of metal powder by pressing, can in one Variety of shapes need not be produced, in particular like products other manufacturing processes, be built axially symmetrical. Shapes in which the body Has had depressions in the outer or inner surfaces, but so far were only producible if the depressions at the beginning or at the end of the body (in Press direction seen) were. Undercuts or other part recesses, such as for example cross holes, grooves for keys, notches and the like can be not produce in the pressing process and, if necessary, had to be created subsequently either by machining or chemical processing, hot caulking or by assembling several molded parts that are opposite to each other Areas were set accordingly. One such molded part is, for example known from DE-OS 37 34 002.

Auch die Entwicklung mehrteiliger Preßwerkzeuge, deren Teile während des Preß­ vorgangs mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch gegeneinander bewegt werden können, brachte zunächst keine Besserung dieses Zustandes.Also the development of multi-part pressing tools, the parts of which during the pressing process mechanically, hydraulically, pneumatically or electrically against each other At first, there was no improvement in this condition.

In der DE 94 05 774 U1 sind ein Formteil, eine zu gehörige Vorrichtung und ein Herstellverfahren beschrieben, mit dem es möglich ist, Hinterschneidungen zu pressen. Hierzu weist das Preßwerkzeug zusätzliche Formbacken auf, die beim Preßvorgang die Hinterschneidungen einformen und so angeordnet sind, daß sich das fertig geformte Preßteil, nachdem es aus der die äußere Gesamtform ausbildenden Matrize ausgehoben wurde, seitlich aus der Preßform herausschieben läßt. Diese Gestaltung hat jedoch den zwangsläufigen Nachteil, daß die Hinterschneidungen am Formteil nicht in freier Anordnung angebracht werden können. Insbesondere lassen sie sich nicht gleichmäßig am Außenumfang eines zylindrischen oder ähnlichen Formteils positionieren, was bei vielen Anwendungsfällen wünschenswert ist. Bohrungen und ähnliche, tiefer in das Formteil eingreifende Aussparungen, sind nach dem beschriebenen Verfahren nicht herstellbar, ebensowenig derartige Vertiefungen in den Innenflächen.In DE 94 05 774 U1 a molded part is one associated device and a manufacturing method described with which it is possible To press undercuts. For this purpose, the pressing tool has additional Form jaws, which form the undercuts during the pressing process and so on are arranged so that the finished molded part after it is out of the outer Overall form-forming die was lifted, laterally from the mold can slide out. However, this design has the inevitable disadvantage that the Undercuts on the molded part cannot be freely arranged. In particular, they cannot be uniform on the outer circumference of a cylindrical one or similar molded part position, which is desirable in many applications is. Bores and similar recesses that engage deeper into the molded part are behind the method described cannot be produced, nor can such depressions the inner surfaces.

Die DE-OS 15 52 997 zeigt einen im Preßstempel gelagerten Lochstempel. Dieser ist aber nur in Preßrichtung beweglich, bewirkt also keine Verformung der Pulversäule quer zur Preßachse. Die Bewegung des Lochstempels wird nicht aus dem Kernstempel heraus erzeugt. Der Lochstempel ist an einem Ansatz befestigt, der sich außerhalb des Preßstempels befindet.DE-OS 15 52 997 shows a stored in the ram Punch. But this is only movable in the pressing direction, so it does not cause any Deformation of the powder column across the press axis. The movement of the punch becomes  not created from the core stamp. The punch is at one end attached, which is located outside the ram.

Die DE 28 52 429 A1 weist zwar einen quer zur Preßrichtung verschieblichen Kern auf, der dazu dient, Pulvermaterial aus der Preßkammer zu verdrängen. Er ist jedoch während des Preßvorgangs im Verhältnis zur Matrize fixiert, so daß eine aktive Beeinflussung der Pulversäule während des Preßvorgangs nicht möglich ist.DE 28 52 429 A1 does have a cross to the pressing direction slidable core, which serves to powder material from the bale chamber oust. However, it is fixed in relation to the die during the pressing process, so that an active influence on the powder column during the pressing process is not possible is.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die dargestellten Nachteile zu beseitigen und damit ein Formverfahren zu schaffen, aus dem Formteile mit beliebig anzuordnenden und zu gestaltenden Vertiefungen, Hinterschneidungen oder Aussparungen entstehen können; Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den Sach- und Vorrichtungsansprüchen.The object of the present invention is to eliminate the disadvantages shown and thus creating a molding process from which molded parts can be arranged as desired and indentations, undercuts or recesses to be designed can; The invention solves this problem with the features in the factual and Device claims.

Entsprechend dem Stand der Technik besteht das erfindungsgemäße Formteil aus Metallpulver, vorzugsweise aus Eisen, Aluminium, Kupfer und entsprechenden Legierungen. Es wird durch Verdichten in einer Preßvorrichtung in einem Preßvorgang erzeugt und muß nicht aus mehreren Teilen zusammengesetzt oder nach dem Sintern bearbeitet werden. Es hat damit die bekannten Herstellungs- und Kostenvorteile von Sinterformteilen.According to the prior art, the molded part according to the invention consists of Metal powder, preferably made of iron, aluminum, copper and the like Alloys. It is made by compacting in a pressing device in one pressing operation generated and does not have to be composed of several parts or after sintering to be edited. It has the well-known manufacturing and cost advantages of Sintered parts.

Um die Einformung von Vertiefungen zu ermöglichen, weist das Preßwerkzeug Segmentelemente oder Stößel auf, die im Werkzeug annähernd radial vor- und zurückbewegt werden können. Zu Beginn des Preßvorgangs befinden sie sich in zurückgezogener Stellung in der Matrize. Nach Befüllung des Matrizenhohlraums mit dem zunächst noch losen Pulver, u. U. auch während oder erst nach einem oder mehreren Teil-Preßvorgängen, werden sie in ungefährer Richtung zur Matrizenmitte verschoben und verdrängen so das Pulver aus den späteren Aussparungen. Während des folgenden Verdichtungsvorgangs sind sie in der erreichten Endposition fixiert, können dabei auch durch Unterstempel und zusätzliche tragende Bestandteile des Preßwerkzeugs unterstützt werden, so daß sie gegen Bruch geschützt sind. Nach völligem oder teilweisem Abschluß des Verdichtungsvorgangs werden sie wieder in die Ausgangsposition zurückgeführt. Das Ausheben des u. U. erst nach weiteren Teil- Preßvorgängen fertig geformten Teils ist danach ohne Schwierigkeiten möglich. Die Anordnung der Segmentelemente oder Stößel in der Matrize ist, in den Grenzen, die sich durch die äußere Pressen- und Werkzeugbauart setzen, frei möglich. Sowohl die Verwendung eines Segmentelements oder Stößels als auch mehrerer, in beliebigen Abständen zueinander, sind denkbar, wie auch die Anordnung solcher Segmentelemente oder Stößel in mehrteiligen Werkzeugen, bei denen mehrere Stempel und die Matrize relativ zueinander in Axialrichtung bewegt werden, um gestufte Formteile zu erzeugen. Die Segmentelemente oder Stößel können auch außerhalb der Matrize, z. B. über oder unter ihr angeordnet sein. Die Vorrichtungen, welche die Segmentelemente oder Stößel in radialer Richtung bewegen, werden aus den bekannten entsprechenden Vorrichtungen ausgewählt, wirken also mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch. Die Achsen der Bewegungen der Segmentelemente oder Stößel können recht- oder spitzwinklig zur Preßrichtung liegen, ebenso tangential zu einem Kreis um die Preßachse, dessen Radius gegen diese auch geneigt sein kann.In order to enable the indentations to be formed, the pressing tool has Segment elements or plungers that advance and radially approximately in the tool can be moved back. At the beginning of the pressing process they are in withdrawn position in the die. After filling the die cavity with the initially still loose powder, u. Maybe also during or only after one or several partial presses, they become approximately in the direction of the die center shifted and thus displace the powder from the later recesses. While of the following compression process, they are fixed in the final position reached thereby also by lower stamp and additional load-bearing components of the Press tool are supported so that they are protected against breakage. After full or partial completion of the compression process, they will be back in the Starting position returned. The excavation of the u. U. only after further partial Pressing of the molded part is then possible without difficulty. The Arrangement of the segment elements or plunger in the die is within the limits that are through the outer press and tool design, freely possible. Both the Use of a segment element or plunger as well as several, in any Distances from one another are conceivable, as is the arrangement of such segment elements or plunger in multi-part tools, where several punches and the die are moved relative to each other in the axial direction to produce stepped moldings. The segment elements or plungers can also be outside the die, e.g. B. over or be arranged below it. The devices that the segment elements or plunger Moving in the radial direction are known from the corresponding devices  selected, they work mechanically, hydraulically, pneumatically or electrically. The Axes of the movements of the segment elements or plungers can be right or right lie at an acute angle to the pressing direction, also tangential to a circle around the pressing axis, whose radius can also be inclined against this.

Häufig weisen Formteile der beschriebenen Art im Inneren Aussparungen auf. Diese werden mittels innerhalb der Matrize in Preßrichtung beweglicher Kernstempel geformt. In derartigen Fällen kann es ebenfalls wünschenswert sein, quer oder schräg zur Preßrichtung liegende Vertiefungen, Bohrungen usw. in der inneren Wand des Teils anzubringen. Hierbei ist das vorstehend beschriebene Verfahren ebenfalls anwendbar, wenn die Segmentelemente oder Stößel im Kernstempel angeordnet werden und von hier aus nach außen wirken. Voraussetzung ist, daß der Kernstempel eine geeignete ausreichende Baugröße aufweist.Shaped parts of the type described often have recesses on the inside. This are formed by means of core punches which can be moved in the pressing direction within the die. In such cases, it may also be desirable to be transverse or oblique to Indentations, bores etc. in the pressing direction in the inner wall of the part to attach. The method described above can also be used here, if the segment elements or plungers are arranged in the core stamp and from here from the outside. The prerequisite is that the core stamp is a suitable one has sufficient size.

In den Fig. 1-4 sei das behandelte Formteil mit zugehörigen Vorrichtungen und Verfahren im folgenden beschrieben anhand des Beispiels einer Grundplatte, wie sie zur Befestigung von Innenrückspiegeln an der Frontscheibe von Kraftfahrzeugen Verwendung findet.In FIGS. 1-4, the treated mold part is associated with devices and methods described below using the example of a base plate, as is used for mounting of interior rear-view mirrors on the windscreen of motor vehicles.

Fig. 1 zeigt dabei die Grundplatte in Aufsicht und Querschnitt in der bisherigen Ausführung, Fig. 1 shows the base plate in plan view and cross-section in the previous design,

Fig. 2 das gleiche Teil hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, Fig. 2 shows the same part manufactured by the inventive method,

Fig. 3a bis 3c einen Längsschnitt durch das Preßwerkzeug in den Stellungen
FIGS. 3a to 3c a longitudinal section through the press tool in the positions

• - mit Pulver gefüllter Matrize, vor dem Pressen (3a),- die filled with powder, before pressing ( 3 a),
• - während des Preßvorgangs (3b),- during the pressing process ( 3 b),
• - nach dem Ausheben des Formteils (3c), und- After lifting the molded part ( 3 c), and

Fig. 4 einen Querschnitt durch das Preßwerkzeug in der Ebene B-B von Fig. 3b. Fig. 4 shows a cross section through the pressing tool in the plane BB of Fig. 3b.

In Fig. 1a und 2a ist die Verteilung der Hinterschneidungen (1) am Umfang der zentralen Erhebung des Teils (2) zu ersehen, welche, da sie um 120° gegeneinander versetzt sind, es nicht zulassen, das fertiggeformte Teil seitlich aus der Preßform zu entnehmen, sofern die die Hinterschneidungen ausformenden Pressenteile im Preßwerkzeug fest angeordnet sind. Fig. 1b zeigt die Herstellung des Teils nach dem bisherigen Verfahren: Das flache Grundteil (3) und das die mittlere Erhebung ergebende Teil (2) werden an der Schnittstelle (4) durch bekannte Verfahren des Schweißens, Lötens oder Klebens miteinander verbunden. Die an Teil (2) angeformte Einziehung, die beim Zusammenfügen der Teile (2) und (3) die Hinterschneidung (1) ergibt, kann bei getrennter Herstellung von Teil (2) an diesem in einem Werkzeug herkömmlicher Art eingeformt werden.In Fig. 1a and 2a, the distribution of the undercuts ( 1 ) on the circumference of the central elevation of the part ( 2 ) can be seen, which, since they are offset by 120 ° to each other, do not allow the finished part laterally from the mold remove if the press parts forming the undercuts are firmly arranged in the press tool. FIG. 1b shows the production of the part according to the previous procedure: The flat base member (3) and the average elevation resulting part (2) are joined together at the interface (4) by known methods of welding, soldering or gluing. The indentation formed on part ( 2 ), which results in the undercut ( 1 ) when parts ( 2 ) and ( 3 ) are joined together, can be formed in a conventional type of tool when part ( 2 ) is produced separately.

Fig. 2a und 2b unterscheiden sich von Fig. 1a und 1b nur dadurch, daß das Teil keine Schnittstelle (4) mehr aufweist, da es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem Preßvorgang hergestellt werden kann. FIGS. 2a and 2b differ from Fig. 1a and 1b only in that the part has more no interface (4), since it can be produced by the novel process in a pressing operation.

In Fig. 3a bis 3c ist jeweils die Matrize (5) zu sehen, die in ihrem oberen Teil die Hohlform (6) aufweist, in welcher das zum Formteil (20) zu pressende Pulver aufgenommen wird. In FIGS . 3a to 3c, the die ( 5 ) can be seen in each case, which has in its upper part the hollow mold ( 6 ) in which the powder to be pressed to the molded part ( 20 ) is received.

Fig. 3a zeigt den Zustand nach dem Einfüllen des Pulvers in die Hohlform. Die untere Grenze der Hohlform wird gebildet durch den inneren Teil des Unterstempels (7), der seinerseits von dem Kolben (8) vor und zurück bewegt werden kann. Umgeben ist der innere Teil des Unterstempels (7) von äußeren Stempelteilen, den Segmentunterstempeln (9), welche gegenüber dem Unterstempel (7) mittels des Kolbens (10) relativ bewegt werden können. Getragen werden die Unterstempel von der Grundplatte (11); sie und die Matrize werden von den nur gestrichelt angedeuteten Werkzeugstützen (12) gehalten, auf denen die Matrize ihrerseits auf und ab gleiten kann. In der Matrize angeordnet sind die Segmentschieber oder Stößel (13), die von den Segmentkolben (14), welche in ihnen tangential zur Matrizenachse gleiten, auf die Matrizenachse (15) hin oder von dieser weg bewegt werden können. Fig. 3a shows the state after filling the powder into the mold. The lower limit of the hollow shape is formed by the inner part of the lower punch ( 7 ), which in turn can be moved back and forth by the piston ( 8 ). The inner part of the lower stamp ( 7 ) is surrounded by outer stamp parts, the segment lower stamps ( 9 ), which can be moved relative to the lower stamp ( 7 ) by means of the piston ( 10 ). The lower punches are carried by the base plate ( 11 ); it and the die are held by the tool supports ( 12 ), only indicated by dashed lines, on which the die can itself slide up and down. Arranged in the die are the segment slides or plungers ( 13 ) which can be moved towards or away from the die axis ( 15 ) by the segment pistons ( 14 ) which slide tangentially to the die axis.

Im ersten Preßzustand, der in Fig. 3a gezeigt ist, ist der Hohlraum (6) mit dem zu verpressenden Pulver in loser Schüttung gefüllt. Die Segmentschieber (13) befinden sich in Ausgangsstellung, d. h. sie greifen in die Pulversäule nicht ein. Der innere Teil des Unterstempels (7) befindet sich in (zurückgezogener) Ausgangsposition, die Segmentunterstempel (9) befinden sich mit ihrer oberen Begrenzungsfläche (16) auf gleicher Höhe wie die untere Begrenzungsfläche der vorragenden Nase (17) der Segmentschieber (13).In the first pressing state, which is shown in Fig. 3a, the cavity ( 6 ) is filled with the powder to be compressed in bulk. The segment slides ( 13 ) are in the starting position, ie they do not engage in the powder column. The inner part of the lower punch ( 7 ) is in the (retracted) starting position, the segment lower punches ( 9 ) with their upper boundary surface ( 16 ) are at the same height as the lower boundary surface of the protruding nose ( 17 ) of the segment slide ( 13 ).

Fig. 3b zeigt zusätzlich im oberen Teil des Werkzeugs den inneren Oberstempel (18) und den umgebenden äußeren Oberstempel (19). FIG. 3b shows in addition the upper part of the tool the inner punch (18) and the surrounding outer upper punch (19).

Nach dem Befüllen des Hohlraums 6 taucht der äußere Oberstempel (19) zunächst in die Matrize ein und bewegt sich solange synchron mit der Matrize in Preßrichtung nach unten, bis das Pulver den sich nunmehr zwischen innerem Oberstempel (18) und äußerem Oberstempel (19) bildenden Raum durch Pulvertransfer ausgefüllt hat. Sodann werden die Segmentschieber (13) durch das tangentiale Verschieben der Segmentkolben (14) in die innere Endstellung gebracht, bei der sie soweit in die Pulversäule im Hohlraum (6) hineinragen, wie dies zur Erzeugung der Hinterschneidung (bei anderen Teilen: der Bohrung oder sonstigen Vertiefung) gewünscht ist. Der innere Oberstempel (18) wird daraufhin mit höherer Geschwindigkeit als die Matrize (5) und der äußere Oberstempel (19) nach unten bewegt, so daß einerseits die Pulversäule im Hohlraum (6) von oben, andererseits, durch den gegengehaltenen inneren Teil des Unterstempels (7), von unten verdichtet wird.After filling the cavity 6 , the outer upper punch ( 19 ) first dips into the die and moves downward in the pressing direction in synchronism with the die until the powder forms between the inner upper punch ( 18 ) and the outer upper punch ( 19 ) Filled in space by powder transfer. Then the segment slides ( 13 ) are brought into the inner end position by the tangential displacement of the segment pistons ( 14 ), in which they protrude into the powder column in the cavity ( 6 ) as far as this to produce the undercut (in other parts: the bore or other specialization) is desired. The inner upper punch ( 18 ) is then moved at a higher speed than the die ( 5 ) and the outer upper punch ( 19 ) so that on the one hand the powder column in the cavity ( 6 ) from above, on the other hand, through the counter-held inner part of the lower punch ( 7 ), is compressed from below.

Anschließend werden die Segmentschieber (13) durch rückwärtiges tangentiales Verschieben des Segmentkolbens (14) wieder in ihre Ausgangslage zurückbewegt. Es kann jetzt das nahezu fertiggeformte Teil unter Auflast der Oberstempel (18) und (19), welche den Bundbereich des Teils gegen Verformung schützen, mit der Abwärts­ bewegung der Matrize (5) ausgeformt und anschließend durch den inneren Unterstempel (7) ausgestoßen werden. Dieser Zustand ist in Fig. 3c ersichtlich. Das Formteil (20) befindet sich hier bereits außerhalb der Form und kann von dort mit mechanischen Mitteln oder von Hand entnommen werden. The segment slides ( 13 ) are then moved back into their starting position by tangentially displacing the segment piston ( 14 ). It can now the almost finished molded part under load of the upper punches ( 18 ) and ( 19 ), which protect the collar area of the part against deformation, molded with the downward movement of the die ( 5 ) and then ejected through the inner lower punch ( 7 ). This state can be seen in Fig. 3c. The molded part ( 20 ) is already outside the mold and can be removed from there by mechanical means or by hand.

Fig. 4 zeigt einen Querschnitt auf der Ebene B-B durch die Matrize (5) aus Fig. 3b. Die Segmentschieber (13) befinden sich in ihrer Eingriffsstellung, d. h. sie sind zur Matrizen­ mitte hin vorgeschoben. Entsprechend stehen die Segmentkolben (14) in der Stellung, in der die zur Matrizenmitte hin vorhandene Ausbuchtung (21) an dem der Matrizenmitte näher liegenden Teil des Segmentschiebers (13) anliegt. Die Vorrichtung, mittels derer der Segmentkolben (14) vor und zurück bewegt werden kann, ist als hydraulische oder pneumatische Kolben-/Zylinder-Einrichtung (22) dargestellt. Das zu ihrer Betätigung nötige Fluid wird durch die in der Matrize angebrachten Zuleitungen (23) zu- bzw. abgeführt. An dieser Stelle kann jedoch auch eine elektrische oder mechanische Einrichtung als Wirkungsglied angeordnet werden. FIG. 4 shows a cross section on the plane BB through the die ( 5 ) from FIG. 3b. The segment slides ( 13 ) are in their engaged position, ie they are advanced towards the middle of the die. Accordingly, the segment pistons ( 14 ) are in the position in which the bulge ( 21 ) towards the die center rests on the part of the segment slide ( 13 ) closer to the die center. The device by means of which the segment piston ( 14 ) can be moved back and forth is shown as a hydraulic or pneumatic piston / cylinder device ( 22 ). The fluid required for its actuation is supplied or discharged through the feed lines ( 23 ) provided in the die. At this point, however, an electrical or mechanical device can also be arranged as an effective element.

Um die Rückführung der Segmentschieber (13) in die Ausgangsstellung herbeizuführen, werden die Segmentkolben (14) so verschoben, daß die der Matrizenaußenseite zu­ gewandte Ausbuchtung (24) an dem Teil des Segmentschiebers (13), der in Richtung der Matrizenaußenwand liegt, anliegt. Es wird dann der Zustand erreicht, wie er in Fig. 3a und 3c in anderem Schnitt dargestellt ist.In order to bring the segment slides ( 13 ) back into the starting position, the segment pistons ( 14 ) are displaced such that the bulge ( 24 ) facing the outside of the die lies against the part of the segment slider ( 13 ) which lies in the direction of the outside of the die. The state is then reached as shown in another section in FIGS . 3a and 3c.

Die Anordnung der Segmentschieber (13) in der Matrize ist abhängig von der Gestaltform des herzustellenden Formteils. Es leuchtet ein, daß ihre Zahl, Form, Anordnung und Bewegungsgröße - in den Grenzen technischer Machbarkeit - frei wählbar ist. Dies gilt auch für die Anordnung in unterschiedlicher Höhe oder Richtung in Bezug auf die Achse der Matrize gesehen. Der die Hinterschneidung oder sonstige Ausnehmung des Formteils bildende Teil des Segmentschiebers (13) ist von beliebiger Gestalt, entsprechend der Gestalt, die für die Hinterschneidung oder sonstige Ausnehmung gewünscht wird. Er kann dabei Gestaltungen aufweisen, die für die Preßtechnik, insbesondere die Befüllung der umgebenden Räume und die Bewegung des Segmentschiebers (13) im Form­ teilrohling begünstigend wirken, insbesondere also Anschrägungen, Fasen usw. Der in der Längsführung verlaufende Teil des Segmentschiebers kann rund, rechteckig oder mehrkantig sein. Wird er rund gestaltet und die Längsbewegung in Rotation um die Längsachse des Segmentschiebers (13) erzeugt, z. B. durch die Anordnung eines herkömmlichen Schneckentriebs anstelle des Segmentkolbens (22), ist auch die Ausformung einer schraubenförmigen Kontur in der Ausnehmung des Formteils möglich.The arrangement of the segment slides ( 13 ) in the die depends on the shape of the molded part to be produced. It is obvious that their number, shape, arrangement and size of movement - within the limits of technical feasibility - can be freely selected. This also applies to the arrangement seen at different heights or in relation to the axis of the die. The part of the segment slide ( 13 ) which forms the undercut or other recess of the molded part is of any shape, corresponding to the shape which is desired for the undercut or other recess. It can have designs which have a favorable effect on the pressing technology, in particular the filling of the surrounding spaces and the movement of the segment slide ( 13 ) in the form of a blank, in particular thus bevels, chamfers etc. The part of the segment slide running in the longitudinal guide can be round, rectangular or be polygonal. If it is designed round and the longitudinal movement in rotation about the longitudinal axis of the segment slide ( 13 ) generated, for. B. by the arrangement of a conventional worm gear instead of the segment piston ( 22 ), the formation of a helical contour in the recess of the molded part is possible.

Bei einer Klebeplatte wie der vorstehend beschriebenen ist ein Kernstempel nicht vorhanden. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine Formteil­ gestaltung mit Kernstempel ist jedoch für den Fachmann sicher leicht vorzunehmen, so daß auf eine ausführliche Darstellung für diesen Fall verzichtet wird.In the case of an adhesive plate such as that described above, a core stamp is not available. The application of the method according to the invention to a molded part However, design with a core stamp is certainly easy for the specialist to do that there is no detailed description in this case.

Es wird noch angemerkt, daß die Erfindung nicht beschränkt ist auf die Herstellung von Teilen aus Metallpulver. Sie ist ebenso verwendbar bei Teilen, die in vergleichbaren Verfahren aus Keramik- oder Kunststoffpulvern hergestellt werden.It should also be noted that the invention is not limited to the production of Parts made of metal powder. It can also be used for parts that are comparable Processes are made from ceramic or plastic powders.

Claims (11)

1. Preßvorrichtung mit einer Matrize (5) und mehreren Stempeln (7), (9), (18) und (19) zur Herstellung eines Formteils aus Metallpulver mit mindestens einem in der Matrize angeordneten Segmentschieber (13), der quer oder schräg zur Preßrichtung verschoben werden kann und an seinem der Matrizenachse zuweisenden Ende eine Gestaltung entsprechend der Gegenkontur einer Hinterschneidung, Ausnehmung, Bohrung oder sonstigen Vertiefung aufweist, die in dem Formteil ausgebildet werden soll, dadurch gekennzeichnet, daß der Segmentschieber (13) mittels entsprechender Vorschub- und Rückzugseinrichtungen auch während des Preßvorgangs für das Formteil nach Schließen der Preßform bewegt werden kann.1. Press device with a die ( 5 ) and a plurality of punches ( 7 ), ( 9 ), ( 18 ) and ( 19 ) for producing a molded part from metal powder with at least one segment slide ( 13 ) arranged in the die, which is transverse or oblique to Pressing direction can be shifted and has at its end facing the die axis a design corresponding to the counter-contour of an undercut, recess, bore or other recess, which is to be formed in the molded part, characterized in that the segment slide ( 13 ) by means of appropriate feed and retraction devices can also be moved during the pressing process for the molded part after closing the mold. 2. Preßvorrichtung nach Anspruch 1, welche zusätzlich mindestens einen Kernstempel zur Ausbildung von Hohlräumen oder Durchbohrungen im Formteil parallel zur Preßachse aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Segmentschieber in dem Kernstempel befindet und in diesem im wesentlichen quer zur Preßrichtung in Richtung auf eine Innenfläche des Formteils bewegt werden kann.2. Press device according to claim 1, which additionally at least one core stamp to form cavities or holes in the molding parallel to Press axis, characterized in that the segment slide in the core punch is located in this substantially transverse to the pressing direction in Direction can be moved to an inner surface of the molded part. 3. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsachse des Segmentschiebers (13) tangential zu einem um die Achse der Matrize (5) beziehungsweise, falls eine solche wegen der Gestaltung des Formteils (20) nicht vorhanden ist, um eine im Zentralpunkt des Preßwerkzeugs in Preßrichtung gedachte Achse gezogenen Kreis verläuft.3. Press device according to one of claims 1 or 2, characterized in that the axis of movement of the segment slide ( 13 ) tangential to one around the axis of the die ( 5 ) or, if such is not present because of the design of the molded part ( 20 ), runs around a circle drawn in the center of the pressing tool in the pressing direction. 4. Preßvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bewegungsachse des Segmentschiebers (13) rechtwinklig zur Preßrichtung verläuft.4. Press device according to at least one of claims 1 to 3, characterized in that the movement axis of the segment slide ( 13 ) extends at right angles to the pressing direction. 5. Preßvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bewegungsachse des Segmentschiebers (13) spitzwinklig aufwärts - oder abwärts zur Preßrichtung geneigt ist.5. Press device according to at least one of claims 1 to 3, characterized in that the axis of movement of the segment slide ( 13 ) is inclined at an acute angle upwards or downwards to the pressing direction. 6. Preßvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Segment­ schieber (13) außerhalb der Matrize über oder unter ihr angeordnet ist und so zur Matrizenachse geneigt ist, daß sein der Matrizenmitte zugewendetes Ende beim Vorschub durch entsprechende Aussparungen in der Matrize in den das Formteil bildenden Hohlraum (6) eintaucht.6. Press device according to claim 1, characterized in that the segment slide ( 13 ) outside of the die is arranged above or below it and so inclined to the die axis that its die end facing the middle during feed through corresponding recesses in the die in the Immersed molding cavity ( 6 ). 7. Preßvorrichtung gemäß Anspruch 1 und/oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Segmentschieber (13) einen runden, ovalen, rechteckigen, trapezförmigen oder aus den genannten geometrischen Figuren kombinierten Querschnitt aufweist. 7. Press device according to claim 1 and / or one of the following, characterized in that the segment slide ( 13 ) has a round, oval, rectangular, trapezoidal or cross-section combined from the geometric figures mentioned. 8. Preßvorrichtung nach Anspruch 1 und/oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschiebung des Segmentschiebers (13) in Querrichtung zu dessen Gleitrichtung ein Segmentkolben (14) vorhanden ist, der beidseitig Erhöhungen aufweist, die je nach Stellung des Segmentkolbens (14) den Segmentschieber (13) in Richtung zur Matrizenmitte oder zum Rand der Matrize, oder bei Anordnung des Segmentschiebers im Kernstempel in umgekehrten Richtungen, bewegen.8. Press device according to claim 1 and / or one of the following, characterized in that for the displacement of the segment slide ( 13 ) in the transverse direction to its sliding direction, a segment piston ( 14 ) is present, which has increases on both sides, depending on the position of the segment piston ( 14th ) move the segment slide ( 13 ) in the direction of the die center or the edge of the die, or if the segment slide is arranged in the core punch in reverse directions. 9. Preßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Segmentkolben (14) pneumatisch, hydraulisch, mechanisch oder elektrisch mit herkömmlichen Vorrichtungen entsprechender Art verschiebbar ist.9. Press device according to claim 8, characterized in that the segment piston ( 14 ) is displaceable pneumatically, hydraulically, mechanically or electrically with conventional devices of the corresponding type. 10. Preßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Segmentschieber (13) durch eine Schneckenvorrichtung oder durch ent­ sprechende hydraulische, pneumatische oder elektrische Vorrichtungen während der Längsbewegung rotiert.10. Press device according to one of claims 1 or 2, characterized in that the segment slide ( 13 ) rotates by a screw device or by ent speaking hydraulic, pneumatic or electrical devices during the longitudinal movement. 11. Formteil aus Metallpulver, insbesondere Sinterformteil, hergestellt in der Preßvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine in das Formteil quer zur Preßrichtung hineinragende Hinterschneidung, Bohrung, Nut oder sonstige Ausnehmung an beliebiger Stelle der Preßteilaußen- oder -innenfläche angeordnet und während des Preßvorgangs erzeugt ist, aus dem das Formteil hervorgeht.11. molded part made of metal powder, in particular sintered molded part, in the Press device according to at least one of claims 1 to 10, characterized characterized in that at least one in the molded part transverse to the pressing direction protruding undercut, hole, groove or other recess any place of the pressed part outer or inner surface arranged and during the pressing process is generated, from which the molded part emerges.