DE19508685C2 - Stromsteuermodul - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein linear betriebenes Stromsteuer
modul für einen Laststromkreis mit mehreren parallel ge
schalteten Bauelementen, gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Linear gesteuerte Halbleiter, wie bipolare Transistoren,
MOSFETs, IGBTs und ähnliche, werden immer mehr auch in
Hochleistungsanwendungen eingesetzt. Typische Beispiele
sind Verstärker oder linear geregelte Netzteile. Häufig
reicht die durch die Chipgröße und Gehäuse vorgegebene
maximale Verlustleistung bzw. Strombelastbarkeit eines
Einzelhalbleiters nicht für solche Anwendungen aus. Daher
kann es notwendig sein, mehrere solche Leistungshalbleiter
parallel zu schalten.
Bei einer solchen Parallelschaltung treten schwerwiegende
technische Probleme auf. Wären alle Halbleiter identisch
aufgebaut und wäre die Schaltungsanordnung absolut symme
trisch, so ergäbe sich eine symmetrische Strom- bzw. Lei
stungsverteilung auf alle Halbleiter. In der Praxis ergibt
sich durch fertigungsbedingte Toleranzen eine nicht ver
nachlässigbare Streuung wichtiger Parameter wie z. B. der
Basis-Ermitterspannung, der Gate-Source-Schwellspannung,
der Stromverstärkung und der Steilheit. Damit ergäben sich
bei einfacher Parallelschaltung mehrerer Halbleiter unter
schiedliche Einsatzpunkte der Stromführung, sowie bei
höherer Aussteuerung starke Abweichungen in den einzelnen
Transistorströmen. Es wurden hier Toleranzen aus Halblei
tern des gleichen Fertigungsloses von bis zu 50% gemessen.
Werden in einer solchen Parallelschaltung Transistoren un
terschiedlicher Fertigungslose oder sogar unterschiedlicher
Hersteller eingesetzt, so kann dies zu einer weitaus höher
en Fehlverteilung führen.
Eine derart starke Fehlverteilung des Stromes kann zur vor
zeitigen Zerstörung einzelner Halbleiter führen, während
andere Halbleiter nur minimal belastet sind. Um dieser
Zerstörung vorzubeugen, werden üblicherweise die folgenden
Maßnahmen angewendet: Einsatz von Halbleitern des gleichen
Herstellers und des gleichen Fertigungsloses, Selektierung
der Halbleiter, Überdimensionierung der Halbleiterstufe, so
daß bei maximaler Abweichung noch keine Überlastung auf
tritt, Einsatz von aktiven und passiven Schaltungsmaßnah
men, z. B. Gegenkopplung, zur Reduzierung der Steilheit. All
diese Maßnahmen sind zeitaufwendig und teuer, z. B. bei der
Selektierung, und bringen logistische Probleme, z. B. bei
der Bereitstellung eines Fertigungsloses oder bei der Bin
dung an den Hersteller, mit sich oder verschlechtern, z. B.
bei der Gegenkopplung, die elektrischen Eigenschaften.
Insbesondere der Einsatz eines Emitterwiderstandes ist bei
Bipolartransistoren ein gängiges Verfahren. Dieser Emitter
widerstand stellt eine zusätzliche Gegenkopplung dar. Er
verringert die Verstärkung jedes einzelnen Transistors und
sorgt damit für eine Angleichung der Verstärkungen aller
Transistoren. Bei dieser Lösung tritt an einem solchen Wi
derstand ein zusätzlicher Spannungsabfall und damit eine
zusätzliche Verlustleistung auf. Das mag bei Bipolartransi
storen noch akzeptiert werden. Bei Leistungsstufen mit MOS
FETs ist eine solche Gegenkopplung oft nicht mehr sinnvoll.
So kann ein typischer MOSFET mit einer Drain-Source-Span
nung von ca. 0,5 V betrieben werden. Die Gate-Source-
Schwellspannungen mehrerer MOSFETs aus unterschiedlichen
Losen können aber bereits um Werte von 1V variieren. Daher
müßte ein möglicherweise angebrachter Sourcewiderstand ei
nen Spannungsabfall in einer ähnlichen Größenordnung auch
bei niedrigen Strömen verursachen, um diese unterschiedli
che Schwellspannung auszugleichen. Damit ist die Verlust
leistung im Gegenkopplungswiderstand bereits um den Faktor
2 höher als im Leistungshalbleiter selbst.
Um die guten Eigenschaften von MOSFETs und anderen modernen
Leistungshalbleitern beizubehalten, müssen hier neue Wege
zur Symmetrierung des Stromes bzw. der Last bei mehreren
parallelgeschalteten Halbleitern gefunden werden.
Ein gattungsgemäßes Stromsteuermodul ist aus der DE 39 32
437 C1 druckschriftlich bekannt. Mit einem Parallelschalt
modul wird eine gleichmäßige Lastaufteilung auf parallel
geschaltete Stromversorgungsschaltungen erzielt. Dabei wird
mit einem Komparator die Leistung einer jeden Stromversor
gungsschaltung gemessen und mit einem Mittelwert verglichen
und dementsprechend erhöht oder erniedrigt, so daß alle
Stromversorgungsschaltungen die gleiche Leistung abgeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
linear betriebenes Stromsteuermodul der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches besonders einfach aufgebaut und
zugleich zuverlässig ist.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Stromsteuermo
dul erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Alternative Ausgestaltungen eines er
findungsgemäßen Stromsteuermoduls sind in den Ansprüchen 2
und 3 angegeben.
Als Leistungshalbleiter soll hier nicht nur ein einzelner
Halbleiterchip verstanden werden. Vielmehr bezeichnet die
ser Begriff auch Hybridschaltungen und diskret aufgebaute
Halbleitermodule, in denen mehrere gleichartige Halbleiter
chips mit gleichartigen elektrischen Daten unmittelbar par
allel geschaltet sind.
Die Steuerung des Stromes erfolgt mit Hilfe mehrerer paral
lel geschalteter Stromsteuereinheiten, in welche der Strom
zu Eingangsanschlüssen hinein und zu Ausgangsanschlüssen
wieder hinausfließt. Alle Stromsteuereinheiten erhalten
einen gemeinsamen Stromsollwert, welcher über einen weiteren
Anschluß zugeführt wird.
Jede Stromsteuereinheit besteht aus einem Leistungshalblei
ter, einem Stromsensor, welcher in dem Leistungsstrompfad
zwischen den Anschlüssen zur Stromzuführung und den An
schlüssen zur Stromabführung an beliebiger Stelle ange
bracht ist, sowie einem Differenzverstärker.
Der Differenzverstärker ermittelt die Differenz zwischen
dem zugeführten Stromsollwert und dem vom Stromsensor er
mittelten Stromistwert und führt diesen, um einen Faktor k
verstärkt, als Steuersignal dem Leistungshalbleiter zu.
Wählt man den Verstärkungsfaktor k groß genug, so stellt
sich durch den Leistungshalbleiter ein Strom proportional
zum Sollwert ein. Die Größe dieses Stromes wird nicht mehr
durch die elektrischen Eigenschaften des Leistungshalblei
ters, sondern durch den Stromsensor bestimmt. Damit wird
gewährleistet, daß alle Stromsteuereinheiten den gleichen
Strom führen und die gleiche Verlustleistung aufnehmen.
Die Technologie des Stromsensors kann den Anforderungen
entsprechend ausgewählt werden. Im einfachsten Falle kann
dieser ein Widerstand im Leistungsstrompfad sein. Besonders
wirtschaftlich ist es dann, die Verbindungsleitung bzw. die
Stromanschlußschiene, welche die einzelne Leistungssteuer
einheit mit einer Gesamtstromsammelschiene verbindet, als
Widerstand zu verwenden. Zur Erzielung höherer Genauigkeit
en können Hall-Sensoren oder Zero-Flux-Sensoren vorgesehen
sein.
Der Regelverstärker muß entsprechend den Anforderungen
dimensioniert werden. So soll die Verstärkung ausreichend
hoch sein. Eine zu hohe Verstärkung führt allerdings zu
einer Schwingneigung. Zur Verbesserung des Regelverhaltens
kann auch ein Integral- oder Differentialanteil hinzugefügt
werden. Die Polarität des Regelverstärkers muß immer den
Polaritäten des Stromsensors und des Leistungshalbleiters
angepaßt sein, so daß sich der richtige Regelsinn ergibt.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten schematischen
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Strom
steuermoduls mit drei parallel geschalteten Strom
steuereinheiten und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer einzelnen erfindungsge
mäßen Stromsteuereinheit.
Fig. 1 zeigt die Parallelschaltung mehrerer Stromsteuer
einheiten 20, 21 und 22 in einem erfindungsgemäßen Strom
steuermodul 1 zur Steuerung des Stromflusses in einem Last
kreis.
Die Steuerung des Stromes über die gesamte Anordnung 1 er
folgt mit Hilfe mehrerer parallel geschalteter Stromsteuer
einheiten 20, 21 und 22. In diesen Stromsteuereinheiten 20,
21 und 22 fließt der Strom zu den Eingangsanschlüssen 10,
11 und 12 hinein und zu den Ausgangsanschlüssen 40, 41, 42
wieder hinaus. Alle Stromsteuereinheiten 20, 21, 22 erhal
ten einen gemeinsamen Stromsollwert 3, welcher über die
Anschlüsse 30, 31 und 32 zugeführt wird.
Jede Stromsteuereinheit, Fig. 2 zeigt ein detailliertes
Blockschaltbild der Stromsteuereinheit 20 entsprechend dem
Ausschnitt 20a an Fig. 1, besteht aus einem Leistungshalb
leiter 5, einem Stromsensor 6, welcher im Leistungsstrom
pfad 40 zwischen dem Anschluß 10 zur Stromzuführung und dem
Anschluß 40 zur Stromabführung an beliebiger Stelle ange
bracht ist, sowie aus einem Differenzverstärker 7.
Der Differenzverstärker 7 ermittelt die Differenz zwischen
dem über den Anschluß 30 zugeführten Stromsollwert 3 und
dem vom Stromsensor 6 ermittelten Stromistwert und führt
diesen, um einen Faktor k verstärkt, als Steuersignal dem
Leistungshalbleiter 5 zu. Wählt man den Verstärkungsfaktor k
groß genug, so stellt sich durch den Leistungshalbleiter 5
ein Strom proportional zum Stromsollwert ein. Der Strom
wird nicht mehr durch die elektrischen Eigenschaften des
Leistungshalbleiters 5, sondern durch den Stromsensor 6 be
stimmt. Damit wird gewährleistet, daß alle Stromsteuerein
heiten 20, 21 und 22 den gleichen Strom führen und damit
die gleiche Verlustleistung aufnehmen.
Die Technologie des Stromsensors 6 kann den Anforderungen
entsprechend ausgewählt werden. So kann dieser im einfach
sten Falle nur ein Widerstand im Leistungsstrompfad sein.
Besonders wirtschaftlich ist es dann, die Verbindungslei
tung bzw. die Stromanschlußschiene, welche die einzelne
Leistungssteuereinheit mit einer Gesamtstromsammelschiene
verbindet als Widerstand zu verwenden. Zur Erzielung höhe
rer Genauigkeiten können auch Hall-Sensoren oder Zero-Flux-
Sensoren verwendet werden.
Der Regel- bzw. Differenzverstärker 7 muß entsprechend den
Anforderungen dimensioniert werden. So soll die Verstärkung
ausreichend hoch sein. Eine zu hohe Verstärkung führt al
lerdings zu einer Schwingneigung. Zur Verbesserung des Re
gelverhaltens kann auch ein Integral- oder ein Differenti
alanteil hinzugefügt werden. Die Polarität des Regel
verstärkers 7 muß immer den Polaritäten des Stromsensors 6
und des Leistungshalbleiters 5 angepaßt werden, so daß sich
der richtige Regelsinn ergibt.
Zur Veranschaulichung ist in Fig. 2 als Leistungshalbleiter
5 ein Bipolartransistor gezeigt. Selbstverständlich können
auch FETs, IGBTs oder andere linear steuer
bare Halbleiter vorgesehen sein.
Claims (3)
1. Linear betriebenes Stromsteuermodul (1) für einen
Laststromkreis mit mehreren parallel geschalteten
Bauelementen, wobei im Laststromkreis eines jeden
Bauelements ein Stromsensor (6) vorgesehen ist, jedem
Bauelement ein Differenzverstärker (7) zugeordnet
ist, welchem ein Sollstrom-Signal und ein Iststrom-Si
gnal zugeführt ist und im Differenzverstärker (7) die
Differenz des Sollstrom-Signals und des Iststrom-Si
gnals, um einen Faktor k verstärkt, als Steuersignal
dem zugehörigen Bauelement zugeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stromsteuermodul (1) für einen Laststromkreis mit
mehreren parallel geschalteten Leistungshalbleitern
(20, 21, 22) ausgelegt ist, daß der Differenz
verstärker (7) integrales oder differentielles Ver
halten aufweist, und daß als Stromsensor (6) der Wi
derstand der Verbindungsleitung bzw. der Strom
schlußschiene, welche die einzelnen Stromsteuerein
heiten (20, 21, 22) mit einer Gesamtstromsammelschie
ne verbindet, vorgesehen ist.
2. Linear betriebenes Stromsteuermodul (1) nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stromsensor (6) anstelle des Widerstands der
Verbindungsleitung ein Hall-Sensor vorgesehen ist.
3. Linear betriebenes Stromsteuermodul (1) nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stromsensor (6) anstelle des Widerstands der
Verbindungsleitung ein Zero-Flux-Sensor vorgesehen
ist.
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Cited By (1)
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DE102005045530A1 (de) * | 2005-09-23 | 2007-04-05 | Infineon Technologies Ag | Verfahren zur Spannungsregelung einer Halbleiterschaltung sowie entsprechende Spannungsregelvorrichtung und Halbleiterschaltung |
Families Citing this family (1)
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1995
- 1995-03-10 DE DE1995108685 patent/DE19508685C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
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Also Published As
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