DE19505716C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden Zierleiste - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden ZierleisteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff
bestehenden, insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmten
Zierleiste nach dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 bzw. 6.
Die hier interessierende, vollständig oder nahezu vollständig
aus Kunststoff bestehende Zierleiste weist mindestens
zwei über ihre Rückseite vorstehende, zum Befestigen
an der Karosserie des Kraftfahrzeuges dienende Positionier-
und Halteelemente auf und wird im Spritzgußverfahren
hergestellt. Dazu wird ausreichend erwärmter Kunststoff
nach dem Schließen eines geteilten Spritzgußwerkzeuges
in das Innere eines Formhohlraumes gefüllt, wobei vorzugsweise
auch ein Nachdruck erzeugt werden kann und wobei
ferner die Zierleiste nach dem Abkühlen aus dem Spritzgußwerkzeug
entnommen wird. Derart hergestellte und technisch
absolut einwandfrei erscheinende Zierleisten können dennoch
zu Beanstandungen durch den jeweiligen Kunden führen, wenn
die Zierleisten im Oberflächenbereich kleine Fehlerstellen
wie Schattierungen, Einfallstellen oder Glanzunterschiede
aufweisen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen
vorzusehen, mit deren Hilfe sich die besagten Fehlerstellen
vermeiden lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung hinsichtlich des
Verfahrens in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1
vor, daß ein oder mehrere Positionier- und Halteelemente
beim Abkühlen der Zierleiste mindestens teilweise für eine
freie Ausgleichsbewegung in Richtung des temperaturbedingten
Schwundes der Zierleiste freigegeben werden.
Mit Hilfe der besagten Maßnahmen wird erreicht, daß die
Zierleisten beim Abkühlen in Längsrichtung ungehindert
schrumpfen können, das heißt also nicht mehr durch sich
quer zur Schrumpfbewegung erstreckende Teile beeinträchtigt
sind. Die Folge davon ist, daß bisher gegebenenfalls
beim Abkühlen auftretende, sich im Inneren der Zierleiste
aufbauende Spannungen nicht mehr in gleicher Weise entstehen
können und entsprechend auch keine bisher als nachteilig
empfundenen Fehlerstellen an der Oberfläche der
Zierleiste mehr auftreten.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zugleich
ein Stück der Oberfläche an der Rückseite der herzustellenden
Zierleiste unmittelbar neben dem jeweils freizugebenden
Positionier- und Halteelement freigegeben wird. Hierdurch
wird werkzeugseitig ein Freiraum im Fußbereich des jeweiligen
Positionier- und Halteelementes geschaffen, in den
es beim Schrumpfen der Zierleiste hineinwandern kann.
Für die Vorrichtung zum Herstellen der Zierleiste ist
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 5
vorgesehen, daß das die Rückseite der Zierleiste bildende
Werkzeug jeweils Schieber zur Formung der Positionier- und
Halteelemente und zur mindestens teilweise dienenden Freigabe
der Positionier- und Halteelemente umfaßt und daß die
Steuereinrichtung und mindestens ein Stellelement für
den/die Schieber derart vorgesehen und wirksam sind, daß
die Positionier- und Halteelemente im Spritzgußwerkzeug
bereits beim Abkühlen der Zierleiste und vor dem Öffnen
des Spritzgußwerkzeuges mindestens für eine in Längsrichtung
der Zierleiste erfolgende Ausgleichsbewegung freigebbar
sind.
Die Schieber umgreifen entweder vollständig die Positionier-
und Halteelemente oder wenigstens in einem solchen
Maße, daß sie im zurückgezogenen Zustand die freie Ausgleichsbewegung
der Positionier- und Halteelemente nicht
mehr behindern. Dabei versteht es sich ferner, daß die
Schieber erst dann zurückgezogen werden, wenn die Positionier-
und Halteelemente durch Abkühlung ausreichend verfestigt
sind, wobei die Verfestigung der Positionier- und
Halteelemente grundsätzlich schneller erfolgt als die Abkühlung
und Verfestigung der übrigen Teile der Zierleiste.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer abgebrochenen Zierleiste
in kleinerem Maßstab;
Fig. 2 einen Schnitt durch wesentliche Teile eines zum
Herstellen der Zierleiste dienenden Spritzgußwerkzeuges
in geschlossenem Zustand;
Fig. 3 einen Schnitt wie in Fig. 2 mit die Positionier-
und Halteelemente freigebenden Schiebern;
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2 in
größerem Maßstab und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 3 in
größerem Maßstab.
Eine Zierleiste 1 umfaßt gemäß Fig. 1 einen Grundkörper 2
mit einer definierten Länge und mit einem üblichen Querschnitt
und weist ferner zum Befestigen an einer Unterlage
wie zum Beispiel an einer Kraftfahrzeugkarosserie ein oder
mehrere Positionier- und Halteelemente 3 auf. Diese Positionier-
und Halteelemente 3 können zum Beispiel clipartige
Halteelemente sein.
Jedes Positionier- und Halteelement 3 steht über die Rückseite
4 des Grundkörpers 2 vor und besitzt einen Querschnitt,
der zum Teil auch geringer als der Querschnitt des
Grundkörpers 2 der Zierleiste 1 sein kann, wie dies auch
aus Fig. 5 hervorgeht. Die Form und Gestalt des Positionier-
und Halteelementes 3 kann von Fall zu Fall variieren
und ist daher nicht auf die in den Figuren dargestellte Gestaltung
beschränkt.
Die Herstellung der vollständig oder größtenteils aus
Kunststoff bestehenden Zierleiste 1 erfolgt in einer Vorrichtung
10, die ein geteiltes Spritzgußwerkzeug 11 umfaßt,
von dem in den Figuren nur Teile eines einen
Formhohlraum 12 (Fig. 5) bildenden Unterwerkzeuges 13 und
Oberwerkzeuges 14 dargestellt sind. Ferner umfaßt die Vorrichtung
10 nicht dargestellte Antriebs-, Versorgungs- sowie
Heiz- und Steuereinrichtungen ebenso wie ein Maschinengestell
usw., wie sie grundsätzlich Stand der Technik
sind.
Gemäß Ausführungsbeispiel befindet sich eine Ausnehmung 15,
in der der Grundkörper 2 der Zierleiste 1 hergestellt wird,
im Unterwerkzeug 13. Die Trennfläche 16 des geteilten
Spritzgußwerkzeuges 11 fällt mit der Oberfläche 17 auf der
Rückseite 4 der Zierleiste 1 zusammen. Die Herstellung des
jeweiligen Positionier- und Halteelementes 3 erfolgt somit
im Bereich des Oberwerkzeuges 14, wie dies auch in den
Figuren dargestellt ist.
Unmittelbar zur Herstellung eines jeden Positionier- und
Halteelementes 3 ist ein Schieber 18 vorgesehen, der quer
zur Trennfläche 16 bewegbar ist und in seiner der Rückseite
4 der Zierleiste 1 zugewandten Stirnfläche 19 eine
Ausnehmung 20 für die Herstellung des Positionier- und Halteelementes
3 aufweist. Der Schieber 18 bzw. mehrere oder
alle Schieber 18 des geteilten Spritzgußwerkzeuges 11 sind
an einem oder mehreren Stellelementen 21 mit Hilfe von
mindestens einer Schraube 22 befestigt, wie dies in den
Fig. 4 und 5 dargestellt sind.
Ferner zeigen die Fig. 3 und 5, daß der bzw. die Schieber
18 das jeweilige Positionier- und Halteelement 3 auf
der Rückseite 4 der Zierleiste 1 bereits vollständig freigeben
können, auch wenn das Unterwerkzeug 13 und das Oberwerkzeug
14 noch geschlossen sind. Dabei erfolgt eine
Freigabe des jeweiligen Positionier- und Halteelementes 3
nicht nur unmittelbar, sondern es erfolgt auch eine Freigabe
eines benachbarten Stückes 22 (Fig. 3) der Oberfläche
15 an der Rückseite 4 der Zierleiste 1 in Richtung des beim
Abkühlen des Kunststoffes wirksamen Schwundes entsprechend
den beiden Pfeilen a und b in den Fig. 2 und 3. In der
Regel dürfte die Schwundrichtung von den freien Enden der
Zierleiste 1 zu deren Mitte hin erfolgen, so daß freie
Oberflächen-Stücke 22 jeweils nur auf einer Seite des jeweiligen
Positionier- und Halteelementes 3 erforderlich
sind. Da gemäß Ausführungsbeispiel die Oberflächen-Stücke
22 jedoch den Ringflächen an den Stirnflächen 19 der Schieber
18 entsprechen, sind auch die jeweils frei werdenden
Oberflächen-Stücke 22 ringförmig. Durch sie werden schließlich
jeweils Freiräume 23 bzw. 24 (Fig. 3) geschaffen, in
die das jeweilige Positionier- und Halteelement 3 hineinwandern
kann, wenn der die Zierleiste 1 bildende Kunststoff
beim Abkühlen schrumpft.
Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Zierleisten 1
symbolisieren sich noch im Abkühlungsprozeß und entsprechend
im Schrumpfprozeß befindliche Zierleisten, wobei die
Fig. 2 und 4 die Situation unmittelbar nach dem Füllen
des Formhohlraums 12 mit Kunststoff veranschaulichen,
während die Fig. 3 und 4 die Situation
beim Abkühlen und Schrumpfen wiedergeben.
Es versteht sich schließlich, daß der Schieber 18 das
Positionier- und Halteelement 3 gegebenenfalls nur teilweise
bzw. derart freigeben muß, daß eine freie Ausgleichsbewegung
durch das Positionier- und Halteelement 3 in
Schrumpfrichtung ungehindert möglich ist.
Grundsätzlich sind Fälle denkbar, bei denen sämtliche Positionier-
und Halteelemente 3 mit Hilfe von Schiebern 18
hergestellt und zum Abkühlen der Zierleiste 1 bzw. ihres
Grundkörpers 2 freigegeben werden müssen. In Einzelfällen
genügen aber auch einige Schieber 18 für einige Positionier-
und Halteelemente 3 bzw. es ist auch denkbar, Schieber
18 derart vorzusehen, daß alle Positionier- und Halteelemente
3 bis auf ein einziges Positionier- und Halteelement
3 freigegeben werden.
Schließlich erfolgt die Freigabe der Positionier- und Halteelemente
3 nicht nur in Längsrichtung der Zierleiste 1,
sondern sie kann zweckmäßigerweise auch quer dazu erfolgen,
wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Andererseits ist aber
auch eine Gestaltung der Schieber 18 derart möglich, daß
das jeweilige Positionier- und Halteelement 3 auch bei bereits
zurückgezogenem Schieber 18 sich zunächst noch
teilweise mit seinem Umfang am Oberwerkzeug 14 abstützen
kann.
Der optimale Zeitpunkt zum Zurückfahren des bzw. der Schieber
18 läßt sich empirisch ermitteln und hängt auch von der
Standfestigkeit des jeweils verwendeten Kunststoffes und
von den jeweiligen Abmessungen des Positionier- und Halteelementes
3 selbst bzw. des Schiebers 20 ab, da grundsätzlich
eine gewisse Abkühlung des Positionier- und
Halteelementes 3 bis zu einer ausreichenden Verfestigung
erfolgt sein sollte, um Ausschuß zu vermeiden. Ein Zurücknehmen
des bzw. der Schieber 18 erfolgt daher grundsätzlich
so frühzeitig, daß der hauptsächliche, abkühlungsbedingte
Schrumpfvorgang des eine relativ große Länge
aufweisenden Grundkörpers 2 der Zierleiste 1 durch den bzw.
die Positionier- und Halteelemente 3 nicht behindert wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen einer mindestens teilweise
aus Kunststoff bestehenden und mindestens zwei Positionier-
und Halteelemente (3) aufweisenden, insbesondere
für Kraftfahrzeuge bestimmten, in einem geteilten
Spritzgußwerkzeug (11) herstellbaren Zierleiste
(1), wobei zunächst der Formhohlraum (12) des
Spritzgußwerkzeuges (11) nach dem Schließen mit
Kunststoff gefüllt und ein Nachdruck
aufgebracht wird und wobei ferner die Zierleiste
(1) nach dem Abkühlen und nach dem Öffnen aus dem
geteilten Spritzgußwerkzeug (11) entnommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Positionier-
und Halteelemente (3) beim Abkühlen der Zierleiste
(1) mindestens teilweise für eine freie Ausgleichsbewegung
in Richtung des temperaturbedingten
Schwundes der Zierleiste (1) freigegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Positionier- und Halteelemente (3) vollkommen
freigegeben werden.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zugleich
ein Stück (22) der Oberfläche (17) auf der Rückseite
(4) der herzustellenden Zierleiste (1) unmittelbar
neben dem jeweils freizugebenden Positionier- und
Halteelement (3) für eine in Längsrichtung der Zierleiste
(1) erfolgende Ausgleichsbewegung freigegeben
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionier-
und Halteelemente (3) freigegeben werden, sobald
sie selbst ausreichend verfestigt sind.
5. Vorrichtung zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden,
insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmten
Zierleiste (1) mit mindestens zwei über ihre Rückseite
(4) vorstehenden Positionier- und Halteelemente (3),
wobei ein geteiltes Spritzgußwerkzeug (11) mindestens
ein Unterwerkzeug (13) und ein Oberwerkzeug (14) und
mindestens einen von diesen gebildeten Formhohlraum
(12) umfaßt und wobei Steuereinrichtungen vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Rückseite (4) der Zierleiste (1) bildende Werkzeug (13, 14) jeweils Schieber (18) zur Formung der Positionier- und Halteelemente (3) und zur mindestens teilweise dienenden Freigabe der Positionier- und Halteelemente (3) umfaßt und
daß die Steuereinrichtung und mindestens ein Stellelement (21) für den/die Schieber (18) derart vorgesehen und wirksam sind, daß die Positionier- und Halteelemente (3) im Spritzgußwerkzeug (11) bereits beim Abkühlen der Zierleiste (1) und vor dem Öffnen des Spritzgußwerkzeuges (11) mindestens für eine in Längsrichtung der Zierleiste (1) erfolgende Ausgleichsbewegung freigebbar sind.
daß das die Rückseite (4) der Zierleiste (1) bildende Werkzeug (13, 14) jeweils Schieber (18) zur Formung der Positionier- und Halteelemente (3) und zur mindestens teilweise dienenden Freigabe der Positionier- und Halteelemente (3) umfaßt und
daß die Steuereinrichtung und mindestens ein Stellelement (21) für den/die Schieber (18) derart vorgesehen und wirksam sind, daß die Positionier- und Halteelemente (3) im Spritzgußwerkzeug (11) bereits beim Abkühlen der Zierleiste (1) und vor dem Öffnen des Spritzgußwerkzeuges (11) mindestens für eine in Längsrichtung der Zierleiste (1) erfolgende Ausgleichsbewegung freigebbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Schieber (18) an einem Stellelement (21)
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995105716 DE19505716C1 (de) | 1995-02-20 | 1995-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden Zierleiste |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995105716 Expired - Fee Related DE19505716C1 (de) | 1995-02-20 | 1995-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer mindestens teilweise aus Kunststoff bestehenden Zierleiste |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19505716C1 (de) |
-
1995
- 1995-02-20 DE DE1995105716 patent/DE19505716C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
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NICHTS ERMITTELT * |
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