DE19503557C2 - Containersystem, insbesondere für den Gepäcktransport - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Containersystem, insbesondere für den Gepäcktrans­ port in Personenfahrzeugen des öffentlichen Verkehrs.

In DE 31 29 242 A1 ist ein Umschlagsystem mit auf Rädern rollbaren, stapelbaren Groß- Containern beschrieben, die horizontal über Führungsschienen zwischen Straßen- oder Schienenfahrzeugen und Laderampen umgeladen werden können. Ihre Oberseiten sind mit Einsenkungen versehen, welche die Rollen eines aufgestapelten gleichartigen Contai­ ners aufnehmen können.

Ganz allgemein sind sog. ISO-Container bekannt, die mit Hebezeugen auf die verschie­ denen Transportmittel aufsetzbar und von diesen abnehmbar sowie aufeinander stapelbar sind. Zur Lagesicherung der Container weisen diese an allen Ecken Beschläge ("corner castings") auf, in die geeignete Riegel eingreifen können. Die Container sind zwischen 20 und 40 Fuß lang und eignen sich nicht zum Verladen in Personenfahrzeuge.

Durch DE 42 36 513 A1 wurden Containeranordnungen für ein- oder zweistöckige Güter­ wagen und doppelstöckige Reisezugwagen bekannt, die auf die jeweiligen Transportfahr­ zeuge so abgestimmt sind, daß ihre Seitenwände schubladenartig Teile der Fahrzeug- Außenwand bilden. Diese nicht stapelbaren Container stehen auf Rollen, die ihre direkte Handhabung sehr erleichtern, können aber auch mit Gabelstaplern umgeschlagen werden.

Aus DE-GM 72 15 684 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der Ladebehälter wie Container über ansetzbare Führungs-Gleitstücke mit auf dem Ladeboden befindlichen Führungs­ schienen so korrespondieren, daß sie von Hand längs einer Ladefläche verschiebbar sind.

Schließlich sind auf Lenkrollen rollbare Paletten bekannt (GB 2 280 166 A), die auf ihrer Oberseite Mulden aufweisen, in denen die Rollen einer aufgestapelten Palette aufgenom­ men und gesichert werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Containersystem der eingangs genannten Art eine gute Raumausnutzung bei gleichbleibend guter Manipulierbarkeit der einzelnen Container zu erreichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Gegenstands an.

Weitere Vorteile des Gegenstands der Erfindung gehen aus der Zeichnung eines Ausfüh­ rungsbeispiels und deren sich im folgenden anschließender eingehender Beschreibung hervor.

Es zeigen in vereinfachter Darstellung anhand einer Designskizze

Fig. 1 eine Anordnung für das Containersystem in einem Schienenfahrzeug,

Fig. 2 eine Ausführungsform der Container mit einigen Details.

Gemäß Fig. 1 hat ein Schienenfahrzeug 1 ein Gepäckabteil 2, das zwischen einem Kopfende und einem durch einige Sitze angedeuteten Passagierabteil angeordnet sein kann. Das Gepäckabteil ist durch eine breite Tür nach außen verschließbar bzw. von außen zugänglich. Auf seinem im wesentlichen ebenen Boden 3 befinden sich paarweise parallele Führungsschienen 4q, 4l. Ein Paar von Führungsschienen 4q erstreckt sich quer zur Fahrzeuglängsachse, während zwei weitere Paare von Führungsschienen 4l parallel zu dieser verlaufen. Die längslaufenden Führungsschienen 4l münden in das querlaufende Paar von Führungsschienen 4q. Sie dienen der Spurführung von rollbaren Containern 5, die in dem Gepäckabteil neben- und übereinander gestapelt werden können.

Wie besser in Fig. 2 sichtbar ist, haben die quaderförmigen, ggf. kubischen Container 5 an allen Ecken Beschläge 6 und auf mindestens einer Seite eine ver- oder abschließbare Ladeklappe 7. Sie sind aus möglichst leichtem Material, z. B. Aluminium, hergestellt, um ihr Taragewicht zu minimieren und die Handhabung einzelner Container zu erleichtern. Ggf. können die Kanten der Quader zur Erhöhung der Formstabilität aus Stahl gefertigt sein und nur die Wände aus Aluminiumblechen bestehen.

Die vier Eckbeschläge 6 an der Unterseite jedes Containers 5 bilden Lager für Rollkugeln 8. Auf diesen kann jeder Container besonders leichtgängig von Hand auf ebenen Flächen freizügig in alle Richtungen oder entlang den auf den Durchmesser der Kugeln abge­ stimmten Führungsschienen verschoben werden. Hingegen sind die oberen vier Eck­ beschläge 6 jedes Containers zur Aufnahme der unterseitigen Rollkugeln 8 eines aufgesetzten gleichartigen Containers mit Kalotten bzw. Ausnehmungen passenden Durchmessers versehen. Damit ist eine direkte formschlüssige Verriegelung der gestapel­ ten Container untereinander möglich.

Vorzugsweise spannen die Rollkugeln 8 ebenso wie die Kalotten oder Ausnehmungen in den oberen Eckbeschlägen Quadrate auf, so daß beim Stapeln der Container keine be­ stimmte gegenseitige Ausrichtung beachtet werden muß.

Eine sinnvolle Ergänzung der Rollkugeln bildet eine Bremse, die an jedem Container von außen zu betätigen ist und ein selbständiges Wegrollen des Containers auf abschüssigen Flächen verhindert.

Die bereits erörterten Führungsschienen sind vorzugsweise in flächig verlegbare und mit­ einander in nicht näher dargestellter Weise verriegelbare Platten 9 eingeformt, deren Größe auf die Spurweite der Schienenpaare abzustimmen ist. Dies hat den Vorteil, daß zum einen jede ebene Fläche, sei es in Fahrzeugen oder auf Bahnsteigen und dgl., in ein­ facher und schneller Weise mit Führungsschienen belegt werden kann. Für Übergänge zwischen Bahnsteigen und Fahrzeugen sind ggf. trichterförmige Aufweitungen der indi­ viduellen Führungsschienen vorzusehen, um einen Positionsausgleich zu schaffen. Wegen der Verfahrbarkeit der Rollkugeln in alle Richtungen kann man aber die Führungs­ schienen z. B. auf Übergangsbrücken weglassen, weil sich die Rollkugeln beidseits des Übergangs durch Querverschub selbst einspuren können.

Ferner sollten zum Erreichen einer engen Packungsdichte die Abstände der Führungs­ schienenpaare etwa den äußeren Maßen der Container entsprechen.

Im Fahrzeug sollten die Führungsschienen ferner mit Festlegemitteln versehen sein, die als kalottenförmige Einsenkungen oder auch als bewegliche Riegel ausgeführt sein können.

Das vorgestellte System hat den Vorteil, daß zwar das Ladegut an sich in den Containern gut geschützt transportiert werden kann, daß aber auch ein schneller Ladungsumschlag von Hand möglich ist. Das rückläufige Angebot der Gepäckmitnahme in Reisezügen könnte damit wieder verbessert werden.

Selbstverständlich wird man an jedem Container Mittel zum Anbringen von geschriebenen Angaben über Ladungsinhalt und Ziel vorsehen. In einer weiteren Ausbaustufe des Sys­ tems wird man ggf. maschinenlesbare Kennzeichnungen an den Containern vorsehen.

Claims (7)

1. Containersystem, insbesondere für den Gepäcktransport in Personenfahrzeugen (1) des öffentlichen Verkehrs, umfassend

• - stapelbare und mit Eckbeschlägen (6) versehene Container (5), wobei die an der Unterseite jedes Containers (5) angebrachten Eckbeschläge (6) feste Lager für Kugel­ rollen (8) bilden und die an der Oberseite jedes Containers angebrachten Eckbeschläge entsprechende Einsenkungen aufweisen, in welche die Rollen (8) eines gleichartigen, aufgestapelten Containers zur Lagesicherung eingreifen, und
• - in Fahrzeugen und/oder auf festen Böden angeordnete Führungsschienen (4l, 4q) mit einer dem Abstand der an den Containern (5) vorgesehenen Kugelrollen (8) entsprechen­ den Spurweite, die sich zum Verfahren der Container in der Fläche paarweise kreuzen.

2. Containersystem nach Anspruch 1, bei dem vier Kugelrollen (8) an der Unterseite jedes Containers (5) ein Quadrat aufspannen.

3. Containersystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Kreuzraster der Führungs­ schienen (4l, 4q) auf die Rollenabstände und/oder die äußeren Maße der Container (5) so abgestimmt ist, daß die darin geführten Container (5) dicht nebeneinander aufstellbar sind.

4. Containersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Führungs­ schienen (4l, 4q) in flächig verlegbare Platten (9) eingeformt sind.

5. Containersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem an jedem Con­ tainer eine von außen zu betätigende Bremse für die Kugelrollen vorgesehen ist.

6. Containersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem jeder Container Mittel zum Anbringen von Informationen über seinen Ladungsinhalt und seine Transport­ bestimmung aufweist.

7. Containersystem nach Anspruch 6, bei dem die Informationen maschinenlesbar codiert sind.