DE19502728A1 - Telekommunikationsvorrichtung - Google Patents
TelekommunikationsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Telekommunikationsvorrichtung
mit einer zur Steuerung von Funktionsabläufen dienenden
Software aus mehreren getrennt kompilierbaren Programm
einheiten.
Digitale Telekommunikationsvorrichtungen, insbesondere
digitale Vermittlungsvorrichtungen, werden häufig mit
einer Software gesteuert, die einen beträchtlichen Umfang
beispielsweise von mehreren Megabyte umfassen kann. Eine
solche Software setzt sich aus mehreren Programmeinheiten
zusammen, die getrennt kompiliert und gebunden werden.
Ausgehend von verschiedenen Einsatzfällen solcher Tele
kommunikationsvorrichtungen werden verschiedene Software-
Konfigurationen eingesetzt, die unterschiedliche Untermen
gen aus der Menge der verfügbaren Programmeinheiten
aufweisen. Unterschiedliche Software-Konfigurationen
lassen sich so mit geringem programmiertechnischem Aufwand
erstellen. Die verfügbaren Programmeinheiten sind in einer
Bibliothek des verwendeten Softwareentwicklungssystems
abgelegt. Sie weisen einen hohen Wiederverwendungsgrad
auf.
Bei der Produktion der Telekommunikationsvorrichtung
werden die benötigten Programmeinheiten aus der Bibliothek
selektiert. Nach dem Binden mit Hilfe eines Binders
("Linker") wird die Software auf ein nichtflüchtiges
Speichermedium der Telekommunikationsvorrichtung kopiert,
z. B. auf Disketten oder einen Magnetplattenspeicher. Das
Kompilieren und Binden nimmt bei einer Software mit
umfangreichen Programmeinheiten ein erhebliches Maß an
Zeit in Anspruch. So sind bei mehreren Megabyte Software
für das Kompilieren und Binden der Programmeinheiten
einige Stunden Verarbeitungszeit notwendig. Weiterhin
ergeben sich beim Austausch von Programmeinheiten bei
spielsweise zu Reparaturzwecken oder bei der Hinzufügung
neuer Programmeinheiten hohe Durchlaufzeiten für die
Implementierung der geänderten Software in die Telekommu
nikationsvorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Telekommuni
kationsvorrichtung der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß ihre Produktionsdauer und die Dauer zur
Durchführung von Softwareänderungen verkürzt werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Programmeinheiten
jeweils einen Kopf mit zur Adressierung von in den Pro
grammeinheiten zusammengefaßten Prozeduren und/oder Daten
dienenden Adressen aufweisen und daß ein für alle gelade
nen Programmeinheiten verfügbarer Katalog vorgesehen ist,
der Referenzen zur Adressierung der Köpfe der Programm
einheiten enthält.
Bei einer derart gestalteten Software reicht es im Rahmen
der Produktion der Telekommunikationsvorrichtung aus, die
benötigten kompilierten und für sich gebundenen Programm
einheiten direkt aus der Bibliothek des Softwareentwick
lungssystems auf das vorgesehene nichtflüchtige Speicher
medium der Telekommunikationsvorrichtung zu kopieren und
den Katalog zu aktualisieren. Ein vorheriges zeitintensi
ves Kompilieren und Binden der zusammenwirkenden Programm
einheiten ist nicht erforderlich, da die Programmeinheiten
in kompilierter Form in der Bibliothek vorliegen und der
Zusammenhang zwischen den Programmeinheiten durch den
Katalog in Verbindung mit den Köpfen der Programmeinheiten
hergestellt wird. In den Programmeinheiten sind ein oder
mehrere Prozeduren, die innerhalb der jeweiligen Programm
einheiten gebunden sind, und/oder Daten zusammengefaßt.
Als Daten können auch in einer Sprungtabelle zusammenge
faßte Sprungadressen aufgefaßt werden. Beispielsweise
erfolgt der Aufruf einer Prozedur einer ersten Programm
einheit durch eine Prozedur einer zweiten Programmeinheit
dadurch, daß mit Hilfe einer Referenz im die Programm
einheiten katalogisierenden Katalog zunächst die Position
des Kopfes der ersten Programmeinheit mit der auf zurufen
den Prozedur im Arbeitsspeicher ermittelt wird. Der
aufrufenden Prozedur bzw. der zugehörigen zweiten Pro
grammeinheit ist bekannt, an welcher Stelle im Kopf der
ersten Programmeinheit die Adresse zur Adressierung der
aufzurufenden Prozedur abgelegt ist, so daß mit Hilfe
dieser Adresse die aufzurufende Prozedur adressierbar ist.
Ein weiterer Vorteil ist die leichte Austauschbarkeit von
Programmeinheiten ohne zusätzliche Kompilier- und Binde
vorgänge. Fehlerhafte oder zu ergänzende Prozeduren oder
Daten einer Programmeinheit können berichtigt oder ergänzt
werden, wobei die Programmeinheit durch ihre geänderte
Fassung ohne ein erneutes Kompilieren und Binden der
implementierten Programmeinheiten austauschbar ist. Der
Zeitaufwand für Korrekturen der Software wird erheblich
reduziert. Die Erfindung ist insbesondere in Vermittlungs
vorrichtungen, aber auch beispielsweise in Übertragungs
vorrichtungen einsetzbar.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Köpfe der genannten Programmeinheiten jeweils einen
ersten Abschnitt aufweisen, dessen Struktur a priori für
die Software festgelegt ist.
Die Struktur des ersten Abschnitts des Kopfes einer der
genannten Programmeinheiten wird per Konvention schon vor
der Entwicklung der ältesten Programmeinheiten der Softwa
re festgelegt, die insbesondere Programmeinheiten des
Betriebssystems sind. Insbesondere Betriebssystem-Pro
grammeinheiten, die von den Programmeinheiten der Software
als erste erstellt werden, sind somit in der Lage, über
die Einsprungadressen des jeweiligen ersten Abschnitts
eines Programmeinheitskopfes auch Programmeinheiten zu
benutzen, die bei der Erstellung der Betriebssystem-
Programmeinheiten bis auf den ersten Abschnitt ihres
jeweiligen Programmeinheitskopfes noch gar nicht definiert
waren.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Köpfe der genannten Programmeinheiten jeweils einen
zweiten Abschnitt aufweisen, dessen Struktur spezifisch
für die zugehörigen Programmeinheit ist.
Im jeweils zweiten Abschnitt der Köpfe von Programmeinhei
ten stehen Einsprungadressen, die nur von gleichzeitig
oder später entwickelten Programmeinheiten benutzbar sind,
da die Struktur des zweiten Abschnitts nicht a priori wie
der entsprechende erste Abschnitt eines Programmeinheits
kopfes feststeht. Die Struktur des zweiten Abschnitts wird
erst bei der Entwicklung der zugehörigen Programmeinheit
festgelegt. Die über den zweiten Abschnitt aufrufbaren
Prozeduren oder Daten können somit anwendungsspezifischer
als die dem ersten Abschnitt des entsprechenden Kopfes
zugeordneten Proreduren und Daten sein. Die Software ist
auf diese Weise an die jeweilige spezifische Anwendung der
Telekommunikationsvorrichtung anpaßbar. Die anwendungs
spezifische Ausführung der Software wird dabei insbesonde
re von den jüngeren Programmeinheiten bestimmt, um die
sich unterschiedliche Softwarekonfigurationen unterschei
den.
Die Erfindung wird weiterhin dadurch ausgestaltet, daß der
Kopf einer Programmeinheit Adressen zur Adressierung einer
Sprungtabelle enthält, die zur Adressierung von Prozeduren
dieser Programmeinheit dient.
Diese Ausgestaltung wird dann angewendet, wenn mit Hilfe
einer einzigen Einsprungadresse im Kopf der Programmein
heit eine je nach Software-Konfiguration variable Menge an
aufzurufenden Prozeduren adressierbar sein soll. So kann
die Menge der aufzurufenden Prozeduren geändert werden,
ohne daß der Kopf der zugehörigen Programmeinheit geändert
werden muß. Dies ist insbesondere für aufrufende Betriebs
system-Prozeduren vorteilhaft, da diese bei Software-
Änderungen nicht mitgeändert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vermittlungs
vorrichtung
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Software für
die Vermittlungsvorrichtung,
Fig. 3 und 4 Blockschaltbilder des Zusammenwirkens
verschiedener Programmeinheiten.
Die in Fig. 1 dargestellte Vermittlungsvorrichtung 1
enthält eine Peripheriebaugruppeneinheit 2, die einen eine
oder mehrere Netzschnittstellen aufweisenden Funktions
block 3, einen Servicefunktionsblock 4 und einen minde
stens eine Teilnehmerschnittstelle aufweisenden Funktions
block 5 enthält. Der Funktionsblock 3 koppelt die Vermitt
lungsvorrichtung 1 mit einem Kommunikationsnetz 6, wobei
die Kopplung insbesondere über eine der im Kommunikations
netz 6 integrierten Vermittlungsvorrichtungen erfolgt, die
in der Fig. 1 als Knotenpunkte angedeutet sind. Der
Servicefunktionsblock 4 generiert beispielsweise Sprach
ansagen oder Signaltöne oder dient zur Bereitstellung
spezieller Dienste, wie beispielsweise der Unterstützung
von Rufen für den Aufbau von Konferenzschaltungen. Der
Funktionsblock 5 koppelt Teilnehmervorrichtungen 7,
beispielsweise Telefone oder Faxgeräte, über jeweils eine
in den Funktionsblock 5 integrierte Schnitt stelle mit der
Vermittlungsvorrichtung 1. Über einen Bus 8 sind die
Funktionsblöcke 3, 4 und 5 der Peripheriebaugruppeneinheit
2 mit einem Koppelfeld 9 gekoppelt. Dieses Koppelfeld 9
wiederum kommuniziert über einen Bus 10 mit einer zen
tralen Steuereinheit 11. Die Steuereinheit 11 weist zwei
unabhängig voneinander arbeitende Mikroprozessoreinheiten
12 und 13 auf, die unabhängig voneinander arbeiten, so daß
im Fall des Ausfalls einer der beiden Mikroprozessorein
heiten 12 oder 13 die jeweils andere Mikroprozessoreinheit
die Steuerung der Vermittlungsvorrichtung 1 allein über
nimmt. Die Kommunikation der zentralen Steuereinheit 11
mit der Peripheriebaugruppeneinheit 2 erfolgt über das
Koppelfeld 9. Die Mikroprozessoreinheiten 12 und 13
enthalten Mikroprozessoren und Arbeitsspeicher (flüchtiger
Speicher, RAM). Auch nicht dargestellte Speichereinheiten
mit nichtflüchtigem Speicher (EPROM, Disketten, Magnet
plattenspeicher) sind vorgesehen. Weiterhin ist als
Bestandteil der Steuereinheit 11 ein Funktionsblock 14
dargestellt, der Schnittstellen zu in einem Funktionsblock
15 zusammengefaßten Einheiten enthält, mit denen zum
Zwecke der Inbetriebhaltung und Wartung von außen über
Tastaturen und Bildschirme auf die Vermittlungsvorrichtung
1 eingewirkt werden kann.
In Fig. 2 ist die Struktur einer Software dargestellt, die
die Steuerungsabläufe in den Mikroprozessoreinheiten 12
und 13 und somit Funktionsabläufe der Vermittlungsvor
richtung 1 bestimmt. Die Software besteht aus Programm
einheiten 20, die jeweils mindestens eine Prozedur
und/oder mindestens einen Datenblock zusammenfassen. Die
Software ist hierarchisch in Schichten L0, L1, . . . , Ln
gegliedert, die jeweils mehrere Programmeinheiten 20
zusammenfassen. Je tiefer eine Schicht in diesem Schema
angeordnet ist, desto abstrakter, anwendungsunabhängiger
und älter sind die in dieser Schicht angeordneten Pro
grammeinheiten 20. So sind beispielsweise in der untersten
Schicht L0 im wesentlichen Programmeinheiten 20 angeord
net, die zur Realisierung von Betriebssystemfunktionen
dienen und somit für alle Software-Konfigurationen gleich
sind. Diese werden bei der Softwareentwicklung als erste
definiert und erstellt. Die in der obersten Schicht Ln
angeordneten Programmeinheiten 20 bestimmen im wesentli
chen die spezielle Ausführungsform der Vermittlungsvor
richtung 1 bzw. der verwendeten Software-Konfiguration und
werden somit je nach Anwendungsfall ausgetauscht oder
weggelassen. Die Programmeinheiten 20 sind getrennt
voneinander kompilierbar und bindbar. Sie können in
kompilierter und gebundener Form aus einer Bibliothek, die
alle verfügbaren entwickelten Programmeinheiten 20 umfaßt,
je nach Anwendungsfall entnommen und in die Software der
Vermittlungsvorrichtung 1 integriert werden. Durch Pfeile
zwischen den Programmeinheiten 20 sind mögliche Aufruf
möglichkeiten der Programmeinheiten 20 exemplarisch
dargestellt. Im Regelfall wird eine Programmeinheit 20 von
einer anderen Programmeinheit 20 aufgerufen, die einer
über ihr liegenden Schicht zugeordnet ist. Doch insbesonde
re die Programmeinheiten 20 der untersten Schicht L0 rufen
auch andere Programmeinheiten 20 aus über ihnen liegenden
Schichten auf. Dieser Fall ist durch Fig. 4 näher erläu
tert.
Anhand von Fig. 3 soll das Zusammenwirken der Programm
einheiten 20 der Vermittlungsvorrichtung 1 am Beispiel von
drei Programmeinheiten 20a, 20b und 20c erläutert werden,
deren Bezugsziffern zur besseren Unterscheidbarkeit neben
der Zahl 20 die Buchstaben a, b und c enthalten. Jede
Programmeinheit weist wie die Programmeinheit 20c einen
Kopf 21 auf, der aus einem ersten Abschnitt 22 und einem
zweiten Abschnitt 23 besteht. Bei den Programmeinheiten
20a und 20b ist der jeweils zugehörige Programmeinheits
kopf nicht dargestellt. Der erste Abschnitt 22 enthält
Bereiche 24, 25 und 26. Im Bereich 24 sind Daten zur
Programmfehlerbeseitigung oder auch Administrationsdaten
abgelegt. Der Bereich 25 enthält Adressen zur Adressierung
von Prozeduren, der Bereich 26 enthält Adressen zur
Adressierung von Daten bzw. Datenfeldern. Der Bereich 27
enthält wie der Bereich 25 ebenfalls Adressen zur Adres
sierung von Prozeduren.
Der erste Abschnitt 22 des Kopfes 21 ist per Konvention
und somit a priori festgelegt und somit von der jeweils zu
implementierenden Programmeinheitsversion unabhängig.
Änderungen bei neuen Versionen der Programmeinheit 20c
haben keinen Einfluß auf die Struktur des ersten Ab
schnitts 22. Die Struktur des ersten Abschnitts 22 einer
beliebigen Programmeinheit steht somit auch für noch nicht
entwickelte Programmeinheiten schon fest. Der zweite
Abschnitt 23 des Kopfes 21 ist spezifisch für die Pro
grammeinheit 20c. Bei Änderungen der Programmeinheit 20c
kann der zweite Abschnitt 23 geändert werden. Beispiels
weise können für zusätzliche Prozeduren der Programmein
heit 20c entsprechende Einsprungadressen an den Abschnitt
23 angehängt werden. Einsprungsadressen des zweiten
Abschnitts 23 der Programmeinheit 20c können nur von
Programmeinheiten aufgerufen werden, die entsprechend Fig.
2 in der gleichen oder einer höheren Schicht liegen und
die somit gleichzeitig oder später entwickelt wurden. Alle
Programmeinheiten 20, so auch die Programmeinheiten 20a
und 20b weisen einen nach diesem Schema strukturierten
Kopf auf.
Die Programmeinheit 20a, die in einer höheren Schicht der
Software als die Programmeinheit 20c angeordnet ist, weist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Prozedur 28 auf.
Während des Programmablaufs der Prozedur 28 ruft diese
eine Prozedur 29 der Programmeinheit 20c dadurch auf, daß
zunächst eine Speicherzelle A₁ des Bereichs 27 des Kopfes
21 adressiert wird. Unter dieser Adresse A₁ ist die
Anfangsadresse Ap1 der Prozedur 29 abgelegt, so daß die
Prozedur 29 über den Kopf 21 von der Prozedur 28 indirekt
aufrufbar ist.
Die Programmeinheit 20b enthält eine Prozedur 30, die
während ihres Ablaufs eine in der Programmeinheit 20c
enthaltene Prozedur 31 aufruft und weiterhin Daten eines
Datenfeldes 32 der Programmeinheit 20c ausliest. Die
Programmeinheit 20b gehört zum Betriebssystem der Vermitt
lungsvorrichtung 1 und ist somit in der untersten Schicht
L0 der Software der Vermittlungsvorrichtung 1 angeordnet.
Diese Programmeinheit 30 adressiert Prozeduren und Daten
der Programmeinheit 20c mit Hilfe der Bereiche 25 und 26
des Kopfes 21. Im vorliegenden Fall adressiert die Proze
dur 30 zum Aufruf der Prozedur 31 zunächst eine Speicher
zelle des Bereichs 25 mit der Adresse Aj, in der wiederum
die Anfangsadresse Ap2 der Prozedur 31 gespeichert ist,
über die die Prozedur 31 dann aufrufbar ist. Weiterhin
adressiert die Prozedur 30 der Programmeinheit 20b eine im
Bereich 26 des Kopfes 21 der Programmeinheit 20c einer
Adresse Ak zugeordnete Speicherzelle, in der die Anfangs
adresse Ad des Datenfeldes 32 abgelegt ist, die beim Beginn
des Auslesens des Datenfeldes 32 anzulegen ist. Die
Struktur der Bereiche 25 und 26 ist per Konvention festge
legt. Eine Anpassung der Bereiche 25 und 26 beispielsweise
bei Software-Versionsänderungen ist nicht vorgesehen.
Diese Bereiche 25 und 26 stellen somit fest definierte
Einsprungadressen zur Verfügung.
Weiterhin ist ein Katalog 33 vorgesehen, der zur Katalogi
sierung aller in die Software der Vermittlungsvorrich
tung 1 integrierten Programmeinheiten 20 (also auch der
Programmeinheit 20c) dient. Im Katalog 33 sind Referenzen
auf alle Programmeinheiten 20 unter jeweils einer bestimm
ten Programmeinheitsnummer abgelegt. Der Katalog 33 wird
bei der Inbetriebnahme der Vermittlungsvorrichtung 1
zusammen mit den erforderlichen Programmeinheiten 20 vom
nichtflüchtigen Speicher in den Arbeitsspeicher der
Vermittlungsvorrichtung 1 geladen. Mit Hilfe der Referen
zen (z. B. Adreßangaben) wird die Position/Anfangsadresse
des Kopfes 21 der Programmeinheit 20c im Arbeitsspeicher
der Vermittlungsvorrichtung 1 ermittelt. Auf den Katalog
33 greifen sowohl die Programmeinheit 20a mit ihrer
Prozedur 28 als auch die Programmeinheit 20b mit ihrer
Prozedur 30 zu, wenn sie Prozeduren oder Daten aus der
Programmeinheit 20c benutzen wollen. Den aufrufenden
Prozeduren 28 und 30 der kompilierten Programmeinheiten
20a und 20b müssen lediglich die relativen Positionen der
Einsprungadressen A₁ und Aj bzw. Ak im Kopf 21 der Programm
einheit 20c zugänglich sein. Diese relativen Positionen
stehen insbesondere in den Prozeduren 28 und 30 selbst,
sie können aber auch an anderen Stellen innerhalb der
Programmeinheiten 20a und 20b vermerkt sein. Die Position
des Katalogs 33 im Arbeitsspeicher der Vermittlungsvor
richtung 1 ist per Konvention festgelegt und damit fest,
so daß er für Prozeduren jeder Programmeinheit 20 (hier:
Prozeduren 28 und 30) auffindbar bzw. adressierbar und
damit verfügbar ist.
Da zum Betriebssystem der Vermittlungsvorrichtung 1
gehörende Programmeinheiten wie die Programmeinheit 20b
bei Software-Konfigurationsänderungen nicht mehr mitgeän
dert und rekompiliert werden und auch bei Änderungen der
Programmeinheit 20c deren Prozeduren und Datenfelder von
der Programmeinheit 20b aufrufbar/auslesbar sein müssen,
besitzen die Bereiche 25 und 26, die die Speicherzellen
mit den Adressen Aj und Ak enthalten, eine feste relative
Position im Adressbereich des Kopfes 21. Auch die eben
falls im ersten Abschnitt 22 im Bereich 24 angeordneten
Daten zur Programmfehlerbeseitigung müssen eine feste
relative Position im Kopf 21 haben, da die Programmfehler
beseitigung ebenfalls mit Hilfe von dem Betriebssystem
zuzuordnenden Programmeinheiten 20 durchgeführt wird.
Bei einer solchermaßen strukturierten Software ist es
nicht mehr notwendig, die für eine bestimmte Software-
Konfiguration benötigten Programmeinheiten 20 vor dem
Einsatz in der Vermittlungsvorrichtung 1 zu binden, da das
Zusammenwirken der Programmeinheiten 20 mit Hilfe des
Kataloges 33 und des jeweiligen Kopfes der Programmeinhei
ten 20 ermöglicht wird. Ein Kompilieren ist ebenfalls
nicht erforderlich, da die Programmeinheiten in kompilier
ter Form in einer Bibliothek vorliegen. Da bei Vermitt
lungsvorrichtungen eine umfangreiche Software erforderlich
ist, bei der das Kompilieren und Binden der zugehörigen
Programmeinheiten 20 einige Stunden in Anspruch nehmen
kann, ist es mit Hilfe der Erfindung möglich, die Produk
tionszeit der Vermittlungsvorrichtung 1 zu verkürzen. So
können nun vorgefertigte Programmeinheiten, die getrennt
kompiliert und gebunden sind, aus einer Bibliothek auf
transportierbare Datenträger (z. B. Disketten) und von den
transportierbaren Datenträgern in den nichtflüchtigen
Speicher (z. B. Magnetplattenspeicher) der Vermittlungs
vorrichtung 1 kopiert werden. Die einzelnen Programmein
heiten 20 sind dabei in jeweils einem File abgespeichert.
Beim Kopieren auf die transportierbaren Datenträger und
beim Kopieren in den nichtflüchtigen Speicher der Vermitt
lungsvorrichtung ist die besondere erfindungsgemäße
Struktur der Vermittlungsvorrichtungssoftware unwesent
lich.
Erst beim Laden der Programmeinheiten in den Arbeitsspei
cher der Vermittlungsvorrichtung 1 wird die erfindungs
gemäße Struktur der Programmeinheiten benutzt. Zunächst
werden die Köpfe der Programmeinheiten 20 vom Lader
ausgewertet. Dies beinhaltet die Ermittlung der Länge der
Programmeinheit, um bei einer nicht dargestellten Frei
speicherverwaltung der Steuereinheit 11 den entsprechenden
Speicherplatz anfordern zu können, der Programmeinheits
nummer für den Katalog 33 und von Informationen über die
Datenbereiche innerhalb der Programmeinheiten, z. B. die
jeweilige Datenklasse und Datenlänge, die von einer nicht
dargestellten Speicherverwaltungseinheit ("Memory Manage
ment Unit", MMU) der Steuereinheit 11 zur Regelung von
Zugriffsrechten ausgewertet werden. Gemäß der Ergebnisse
der Auswertung der Programmeinheitsköpfe werden die
Programmeinheiten in den Arbeitsspeicher geladen, wird die
Speicherverwaltungseinheit (MMU) eingestellt und der
Katalog 33 angelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die
Vermittlungsvorrichtung mit ihrer Software noch nicht
betriebsbereit. Um die Betriebsbereitschaft zu bewirken,
schließt sich ein sogenannter "Recovery"-Vorgang an, bei
dem unter anderem Daten initialisiert und Prozesse ge
startet werden. Dazu ruft der Lader über die Programmein
heitsköpfe spezielle Prozeduren der Programmeinheiten auf.
Die Prozesse lassen sich als spezielle Form von Prozeduren
innerhalb der Programmeinheiten auffassen.
Soll eine Programmeinheit 20 der Software der Vermitt
lungsvorrichtung 1 zum Beispiel repariert oder durch eine
verbesserte Version ersetzt werden, so ist dies bei der
erfindungsgemäßen Vermittlungsvorrichtung 1 leicht durch
einfaches Löschen der alten Programmeinheit und Hinzufügen
der neuen Programmeinheit möglich, ohne daß ein erneutes
Binden erforderlich ist. Dabei bleibt die Programmein
heitsnummer und die zugehörige Referenz im Katalog 33
gleich. Die Übergabeparameter der entsprechenden Programm
einheit dürfen allerdings nicht geändert werden und auch
die Reihenfolge der Einsprungadressen im Kopf der ausge
tauschten Programmeinheit muß erhalten bleiben. Die neue
Programmeinheitsversion darf ansonsten durchaus größer
oder kleiner als die alte Version der Programmeinheit
sein. So darf eine neue Programmeinheitsversion auch
zusätzliche Prozeduren enthalten. Verweise auf solche
zusätzlichen Prozeduren werden an den Kopf der erweiterten
Programmeinheitsversion am Ende des zweiten Abschnitts des
Kopfes angehängt. Auf diese Weise kann mit Hilfe der
ergänzten Prozeduren erreicht werden, daß andere Programm
einheiten für die erwähnte neue Programmeinheitversion
auf rufbar werden, die nach der vorherigen älteren Pro
grammeinheitsversion entstanden sind und dementsprechend
später der Software hinzugefügt wurden. Bei entsprechender
Änderung der Referenz im Katalog 33 kann eine Programm
einheit auch im Arbeitsspeicher verschoben werden. Weiter
hin ist bei Verwendung eines geeigneten Laders auch ein
Austausch von Programmeinheiten während des laufenden
Betriebs der Vermittlungsvorrichtung 1 möglich.
Beim Herausnehmen einer Programmeinheit 20 aus der Softwa
re der Vermittlungsvorrichtung 1 wird der entsprechende
Eintrag im Katalog 33 gelöscht und damit auch die Referenz
auf den entsprechenden Kopf dieser Programmeinheit 20. Der
Speicher, den diese Programmeinheit 20 beanspruchte, kann
nun freigegeben werden. Die übrigen Programmeinheiten 20
bleiben unverändert.
In Fig. 4 ist eine weitere Möglichkeit einer Kommunikation
zwischen Programmeinheiten 20 anhand zweier mit 20d und
20e bezeichneten Programmeinheiten dargestellt. Die
Programmeinheit 20e enthält einen Kopf 40, der wie der
Kopf 21 der Programmeinheit 20c aus Fig. 3 einen festen
Abschnitt mit drei Bereichen 41, 42 und 43 und einen
variablen Abschnitt mit einem Bereich 44 aufweist. Die
Programmeinheit 20d enthält eine Prozedur 45. Die Pro
grammeinheit 20d ist dem Betriebssystem der Vermittlungs
vorrichtung 1 zugeordnet und der untersten Schicht L0 der
Software der Vermittlungseinrichtung 1 zugewiesen. Die
Prozedur 45 ruft während ihres Ablaufs eine Prozedur 46
der Programmeinheit 20e auf, indem sie zunächst eine
Speicherzelle im Bereich 42 des Kopfes 40 mit der Adresse
Aj adressiert und mit Hilfe der in dieser Speicherzelle
abgelegten Referenz bzw. Adresse einen bestimmten Eintrag
in einer Sprungtabelle 47 der Programmeinheit 20e adres
siert, wo wiederum die Anfangsadresse Ap der aufzurufenden
Prozedur 46 abgelegt ist. Die Einträge der Sprungtabelle
47 sind fortlaufend durchnumeriert (im vorliegenden Fall
von 0 bis 6). Bei der Kommunikation zwischen der aufrufen
den Prozedur 45 und der Programmeinheit 20e wird von der
Prozedur 45 beim Aufruf die relative Lage des benötigten
Eintrags in der Sprungtabelle 47 mit weiteren Übergabe
parametern übergeben. Der Eintrag ist im vorliegenden Fall
unter der Nummer 3 abgelegt.
Die Ermittlung der relativen Lage der Programmeinheit 20e
im Arbeitsspeicher der Vermittlungsvorrichtung 1 durch die
Programmeinheit 20d erfolgt wiederum analog zur Beschrei
bung von Fig. 3 mit Hilfe des Katalogs 33, in dem alle
verfügbaren Programmeinheiten 20 (und damit auch die
Programmeinheit 20e) katalogisiert sind.
Durch die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vermitt
lungsvorrichtung 1 gemäß Fig. 4 wird erreicht, daß mit
Hilfe des Inhaltes einer einzigen und hier mit A adres
sierten Speicherzelle im Bereich 42 des Kopfes 40 und der
Übergabe von anderen relativen Positionen innerhalb der
Tabelle 47 neben der Prozedur 46 weitere nichtdargestellte
Prozeduren adressierbar sind. Die Tabelle 47 und die Menge
der Prozeduren, die mit ihrer Hilfe adressiert werden,
kann beliebig erweitert werden, ohne daß für den beschrie
benen Aufruf der Prozedur 46 durch die Prozedur 45 die
Programmeinheit 20d geändert und neu kompiliert werden
muß, wenn nur die relative Lage des benötigten Tabellen
eintrags in der Tabelle 47 und die relative Lage der
Prozedur 46 in der Programmeinheit 20e erhalten bleibt.
Claims (4)
1. Telekommunikationsvorrichtung mit einer zur Steuerung
von Funktionsabläufen dienenden Software aus mehreren
getrennt kompilierbaren Programmeinheiten (20a, . . . , 20e),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Programmeinheiten (20a, . . . , 20e) jeweils einen Kopf (21, 40) mit zur Adressierung von in den Programm einheiten (20a, . . . , 20e) zusammengefaßten Prozeduren (29, 31, 46) und/oder Daten (32) dienenden Adressen (Ap1, Ap2, Ad, Ap) aufweisen und
daß ein für alle geladenen Programmeinheiten (20a, . . . , 20e) verfügbarer Katalog (33) vorgesehen ist, der Referen zen zur Adressierung der Köpfe (21, 40) der Programmein heiten (20a, . . . , 20e) enthält.
daß die Programmeinheiten (20a, . . . , 20e) jeweils einen Kopf (21, 40) mit zur Adressierung von in den Programm einheiten (20a, . . . , 20e) zusammengefaßten Prozeduren (29, 31, 46) und/oder Daten (32) dienenden Adressen (Ap1, Ap2, Ad, Ap) aufweisen und
daß ein für alle geladenen Programmeinheiten (20a, . . . , 20e) verfügbarer Katalog (33) vorgesehen ist, der Referen zen zur Adressierung der Köpfe (21, 40) der Programmein heiten (20a, . . . , 20e) enthält.
2. Telekommunikationsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Köpfe (21) der genannten Programmeinheiten (20c)
jeweils einen ersten Abschnitt (22) aufweisen, dessen
Struktur a priori für die Software festgelegt ist.
3. Telekommunikationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Köpfe (21) der genannten Programmeinheiten (20c)
jeweils einen zweiten Abschnitt (23) aufweisen, dessen
Struktur spezifisch für die zugehörigen Programmeinheit
ist.
4. Telekommunikationsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf (40) einer Programmeinheit (20e) Adressen zur
Adressierung einer Sprungtabelle (47) enthält, die zur
Adressierung von Prozeduren (46) dieser Programmeinheit
(20e) dient.
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