DE19501866C2 - Vorrichtung zum Verbinden von Blechbauteilen mittels Schweißen - Google Patents
Vorrichtung zum Verbinden von Blechbauteilen mittels SchweißenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden von Blechbauteilen
mittels Schweißen, insbesondere mittels Laserstrahlschweißen, wobei die
Schweißvorrichtung mit einem an die unmittelbare Schweißstelle
angrenzenden und auf eines der Bauteile einwirkenden Andrückelement
ausgestattet ist.
Schweißvorrichtungen der eingangs geschilderten Art sind im Stand der
Technik bekannt (Gebrauchsmuster, DE 89 00 556 U1, US-A 5 194 710, DE 34 07 770 C2
sowie die ältere Patentanmeldung DE 44 15 035 A1 der
Anmelderin).
Das vorstehend erwähnte Gebrauchsmuster DE 89 00 556 U1 betrifft eine
Vorrichtung, mit der zwei miteinander zu verbindende, überlappende Bleche
im Bereich der Schweißstelle gegeneinander gepresst und durch eine
synchron mitgeführte Lasereinrichtung verschweißt werden. Die
Andrückeinrichtung ist im Anpressbereich mit Rollen versehen und
zusammen mit einer Laserstrahl-Fokussiereinrichtung an einer
gemeinsamen Trägereinheit befestigt. Durch die rollend unmittelbar neben
der Schweißstelle aufgebrachte Presskraft soll während des
Schweißvorganges der erforderliche Spaltabstand zwischen den zu
verschweißenden Blechen eingehalten werden.
Das erwähnte US-Patent US-A 5 194 710 beschreibt eine Vorrichtung,
welche zum Andrücken eines Anschlussdrahtes sowie zum Abdecken eines
Substrates während eines Bondvorganges verwendet wird. Das
Andrückelement weist eine rechteckförmige Andrückfläche auf, welche über
eine Rille verfügt, in die der Laserstrahl für den Bondvorgang eingestrahlt
wird.
Die DE 34 07 770 C2 befasst sich mit einem Verfahren zum Verschweißen
von Blechflanschen mittels Laserstrahl und mit einer dazu entsprechend
geeigneten Vorrichtung, wobei die Blechflansche angrenzend an die für die
Schweißnaht vorgesehene Stelle mittels Auflage und Niederhalter derart
zusammengedrückt werden, dass sich eine spaltfreie Auflage der
Blechflansche aufeinander ergibt.
Die eingangs schließlich noch zitierte ältere Patentanmeldung DE 44 15 035 A1
der Anmelderin beschreibt eine Vorrichtung zum Herstellen von
Blechverbindungen durch Nahtschweißen mittels Laserstrahl, wobei
angrenzend an die unmittelbare Schweißstelle dem Laserstrahl ein auf eines
der Bleche einwirkendes Andrückelement zugeordnet ist, welches als
stiftförmiger Niederhalter ausgebildet ist, der in Richtung der herzustellenden
Schweißnaht dem Laserstrahl vor- oder nachgelagert ist. Der Niederhalter
besitzt darüber hinaus eine Einrichtung zur Zufuhr von Schutzgas für den
Schweißprozess.
Das Laserstrahlschweißen unter Verwendung von Festkörper- oder Gaslaser
gewinnt, insbesondere in der Automobiltechnik, immer größere Bedeutung.
Um allerdings die Vorteile dieses Schweißverfahrens optimal nutzen zu
können und ein entsprechendes Arbeitsergebnis zu erhalten, ist es gerade
hier erforderlich, daß z. B. der Spalt zwischen zwei im Überlappstoß
miteinander zu verbindenden Blechen nur ein Bruchteil (bis ca. 0,25) der
Blechdicke beträgt. Diese geringen Fertigungstoleranzen lassen sich jedoch
in der Regel beim Herstellungsprozeß (z. B. Tiefziehen) der Blechteile nicht
erreichen, so daß die Ungleichmäßigkeiten und Ungenauigkeiten in der
Blechkontur die geforderten Toleranzen überschreiten.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, schlägt der eingangs zitierte
Stand der Technik, wie erwähnt, verschiedenerlei ausgestaltete
Andrückelemente (eine oder mehrere Rollen, rechteckförmiges
Andrückelement, gelenkartiger Halter mit zugeordnetem Niederhalter,
stiftförmiges Andruckpin) vor, die dem Zweck dienen, die miteinander zu
verbindenden Bleche im unmittelbaren Bereich der Schweißstelle
gegeneinander zu pressen.
Die konstruktive Ausgestaltung dieser Andrückelemente im einzelnen muß
stets verschiedenerlei Kriterien Rechnung tragen. So sind gerade im Fahr
zeug-Karosseriebau häufig Schweißnähte bzw. Schweißpunkte an ausgesprochen
unzugänglichen Stellen herzustellen. Desweiteren werden Ausfüh
rung und Anordnung des Andrückelements im wesentlichen vom Schweiß
verfahren selbst mitbestimmt, nämlich dahingehend, ob Schweißnähte oder
einzelne Schweißpunkte herzustellen sind.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte
Schweißvorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß deren Flexibilität
erhöht, d. h. deren Anwendungsmöglichkeiten ohne großen Aufwand
erweitert werden können.
Ausgehend von einer Schweißvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 ist die erfindungsgemäße Lösung in den kenn
zeichnenden Merkmalen dieses Patentanspruches zu sehen.
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unter
ansprüchen hervor. Ein Ausführungsbeispiel ist anhand der Zeichnung
nachstehend erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Schweißvorrichtung mit
Laser-Fokussiereinheit und dieser zugeordnetem Andruckelement und
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Andruckelement.
In Fig. 1 ist lediglich der hier interessierende Bereich einer
Laserstrahlschweißvorrichtung 1 gezeigt; die übrigen
Vorrichtungsbestandteile können wie im Stand der Technik bekannt,
beispielsweise also gemäß der älteren Patentanmeldung DE 44 15 035 A1,
ausgeführt sein, ggf. auch eine x-y-Lineareinheit aufweisen.
Die Darstellungen nach den Fig. 1 und 2 zeigen in der Zusammenschau ei
nen Endabschnitt einer Laserstrahlfokussierung 2 mit daraus austretendem
und auf eine Verbindungsstelle (Schweißstelle) zweier zu verbindender
Blechbauteile 3, 4 gerichteten Laserstrahl 5. Ein als abgewinkelter Stab
ausgebildeter Träger 6 für ein endseitig angesetztes stiftförmiges
Andruckpin 7 mit einer kegelig zulaufenden Pinspitze 8 ist mit der
Laserstrahlfokussierung 2 auf an sich bekannte Weise bewegungsmäßig
gekoppelt. Ein solchermaßen ausgeführtes Andruckelement ist
beispielsweise dann besonders geeignet, wenn eine Schweißnaht
hergestellt werden soll und das Andruckpin 7 dem Laserstrahl 5 in Richtung
der herzustellenden Schweißnaht vorauseilend die zu verbindenden
Blechbauteile 3, 4 mit der notwendigen Andruckkraft zusammenpreßt. Die
dabei über das gegenüberliegende Blechbauteil 4 aufzubringende
Gegenkraft kann ohne weiteres durch das betreffende Blechbauteil 4 selbst
aufgebracht werden, wenn es beispielsweise Bestandteil einer einigermaßen
steifen Struktur (z. B. bereits geschweißter Rahmen oder zusam
mengesetztes Profilteil) ist. Ansonsten genügt ein entsprechend dimensio
nierter Auflagerahmen für dieses Blechbauteil 4. Ein solcher ist hier aber der
Einfachheit halber nicht dargestellt.
Der mittels angeschweißtem (Schweißstelle 9) Bügel 10 versteifte stabför
mige Träger 6 sowie auch das Andruckpin 7 dienen gleichzeitig dem Zufüh
ren von Schutzgas (z. B. Argon, Helium oder ein Gemisch aus beiden) für
den Schweißprozeß. Zu diesem Zweck weist der Träger 6 entsprechende
Durchflußbohrungen 12, 13 auf, die in eine weitere Bohrung 14 im An
druckpin 7 übergehen. Ein zentrischer (auf die Längsachse 11 bezogen) An
schlußzapfen 15 ragt in eine entsprechende, ebenfalls zentrische Ausneh
mung 16 im stabförmigen Träger 6 hinein und sorgt so für die exakte Posi
tionierung des Andruckpins 7. Letzteres ist schließlich mittels Überwurfmut
ter 17, welche mit einem trägerseitigen Gewinde 18 zusammenwirkt, fest mit
dem stabförmigen Träger 6 verbunden.
Sollen die beiden Blechbauteile 3, 4 anstatt mit einer Schweißnaht nunmehr
über einzelne Schweißpunkte oder eine Pickernaht miteinander verbunden
werden oder machen anderweitige Umstände bzgl. der konstruktiven
Gegebenheiten der zu verbindenden Blechbauteile 3, 4 eine anders
gestaltete (also nicht mehr die kegelige Pinspitze 8) Andruckfläche eines
Andruckelementes erforderlich, so bietet die Erfindung hier eine
ausgesprochen rasche Anpaßbarkeit durch Verwendung des beispielsweise
in den Fig. 1 und 2 in zwei Ansichten gezeigten Druckstückes 19.
Dieses weist gegenüber der kegeligen Pinspitze 8 eine wesentlich größere,
rechteckförmige Andruckfläche 20 auf und besitzt darüberhinaus im vorde
ren Bereich eine etwa halbkreisförmige Ausnehmung 22 für den Durchtritt
des Laserstrahls 5. Das Druckstück 19 ist desweiteren mit einer
entsprechend der Abwinkelung des Trägers 6 bzw. des Andruckpins 7
schräg gerichteten und bis zur Ausnehmung 22 reichenden
Aufnahmebohrung 23 für das Andruckpin 7 ausgestattet. Von dieser
Aufnahmebohrung 23 ausgehend nach hinten verlaufend ist das Druckstück
19 mit einem es teilenden Schlitz 24 ausgestattet, so daß es über eine
quergerichtete Spannschraube 25 (Aufnahmeöffnung 26 und Gewinde
bohrung 27 in den beiden Druckstückenden 28, 29) über die
Aufnahmebohrung 23 mit dem Andruckpin 7 kraftschlüssig (Klemmung)
verbunden werden kann.
Es versteht sich und liegt im Rahmen der Erfindung, daß anstatt des gezeig
ten Druckstückes 19 ein beliebig anderes mit insbesondere anders gestalte
ter Andruckfläche an das Andruckpin 7 ansetzbar ist.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Verbinden von Blechbauteilen mittels Schweißen, insbe
sondere mittels Laserstrahlschweißen, wobei die Schweißvorrichtung mit
einem an die unmittelbare Schweißstelle angrenzenden und auf eines
der Bauteile einwirkenden Andrückelement ausgestattet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Andrückelement (19) als mit einem bereits an
der Schweißvorrichtung (1) befestigten ersten Andrückelement (7)
verbindbares und statt diesem auf die Blechbauteile (3, 4) einwirkendes
weiteres Andrückelement mit gegenüber dem ersten Andrückelement (7)
anders gestalteter Bauteil-Kontaktfläche (20) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Andrückelement als stiftförmiges Andruckpin (7) ausgebildet ist, während
das zweite Andrückelement ein Druckstück (19) mit rechteckförmiger
Andruckfläche (20) ist, welches über eine Aufnahmebohrung (23) für eine
kraftschlüssige Verbindung mit dem Andruckpin (7) verfügt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckstück (19) im vorderen Bereich über eine etwa halbkreisförmige
Ausnehmung (22) für den Durchtritt des Laserstrahls (5) verfügt, während
von der im mittleren Bereich angeordneten Aufnahmebohrung (23)
ausgehend nach hinten verlaufend ein das Druckstück (19) teilender
Schlitz vorhanden ist und in die dadurch gebildeten Druckstückenden
(28, 29) eine quergerichtete Spannschraube (25) eingreift.
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