DE19501100C2 - Spritzbetonbindemittelmischung - Google Patents

Spritzbetonbindemittelmischung

Info

Publication number
DE19501100C2
DE19501100C2 DE1995101100 DE19501100A DE19501100C2 DE 19501100 C2 DE19501100 C2 DE 19501100C2 DE 1995101100 DE1995101100 DE 1995101100 DE 19501100 A DE19501100 A DE 19501100A DE 19501100 C2 DE19501100 C2 DE 19501100C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
binder mixture
parts
mixture according
weight
solidification
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1995101100
Other languages
English (en)
Other versions
DE19501100A1 (de
Inventor
Udo Ludwig
Martin Kanig
Wolfgang Moeller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Readymix Westzement 59269 Beckum De GmbH
Knauf Gips KG
Original Assignee
READYMIX ZEMENTWERKE
Promineral Gesellschaft zur Verwendung von Mineralstoffen mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by READYMIX ZEMENTWERKE, Promineral Gesellschaft zur Verwendung von Mineralstoffen mbH filed Critical READYMIX ZEMENTWERKE
Priority to DE1995101100 priority Critical patent/DE19501100C2/de
Publication of DE19501100A1 publication Critical patent/DE19501100A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19501100C2 publication Critical patent/DE19501100C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/14Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements
    • C04B28/145Calcium sulfate hemi-hydrate with a specific crystal form
    • C04B28/146Calcium sulfate hemi-hydrate with a specific crystal form alpha-hemihydrate
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
    • C04B2111/00034Physico-chemical characteristics of the mixtures
    • C04B2111/00146Sprayable or pumpable mixtures
    • C04B2111/00155Sprayable, i.e. concrete-like, materials able to be shaped by spraying instead of by casting, e.g. gunite
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2111/00Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
    • C04B2111/00474Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00
    • C04B2111/00724Uses not provided for elsewhere in C04B2111/00 in mining operations, e.g. for backfilling; in making tunnels or galleries
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/91Use of waste materials as fillers for mortars or concrete

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine im wesentlichen aus mineralischen Bindemitteln bestehende Bindemittelmischung zur Herstellung von Spritzbeton insbesondere für das Trockenspritzverfahren, vor­ nehmlich für den Tunnelbau, zur Sicherung von Baugruben und von Hängen.
Beim Trockenspritzverfahren wird ein trockenes Baustoffgemisch aus Zement und Zuschlagstoff von einer Betonspritzmaschine ver­ mischt mit Druckluft (Dünnstromverfahren) zur Einbaustelle ge­ fördert. An der Spritzdüse erfolgt eine Wasserzugabe. Zusatz­ mittel, wie insbesondere Erstarrungsbeschleuniger, können dem Baustoffgemisch in Pulverform zugesetzt werden; sie werden aber überwiegend in flüssiger Form ebenfalls erst an der Spritzdüse zugegeben und in den Baustoffgemischstrom eingespritzt.
Als Bindemittelmischung für Spritzbeton sind derzeit nur der Norm entsprechende Zemente zugelassen. Der Spritzbeton muß nach dem Auftrag bzw. dem Verspritzen an der Auftragsstelle einen dauerhaften Verbund mit dem Untergrund eingehen, einen in sich homogenen Baukörper bilden und deswegen sofort und schnell erstarren. Der Regelung des Erstarrungsverhaltens kommt somit besondere Bedeutung zu. Die Druckfestigkeitsentwicklung für den "jungen" Spritzbeton soll daher bei Wasserzementwerten (W/Z) um 0,6 zwischen 1 und 9 N/mm2 betragen. Die Druckfestigkeit nach 28 Tagen soll der eines Betons B25 entsprechen.
Mit den bekannten Spritzbetonen können zwar die Festigkeitsan­ forderungen erfüllt werden, das Endprodukt weist aber nachteili­ ge Eigenschaften auf, die insbesondere aus der Wirkung der be­ kannten üblicherweise verwendeten Erstarrungsbeschleuniger, wie Wasserglas, NaAlO2-Lösungen oder dergleichen resultieren. Die Er­ starrungsbeschleuniger erzeugen mit Wasser ein Milieu hoher Alkalität bzw. Basizität, das stark ätzend wirkt und dadurch die Bedienpersonen beim Spritzen gefährden kann. Zum Schutz der Bedienpersonen sind bezüglich der Arbeitshygiene relativ hohe Aufwendungen erforderlich. Außerdem beeinträchtigen diese Er­ starrungsbeschleuniger meist auch noch die Endfestigkeit des Spritzbetons. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Erstar­ rungsbeschleuniger aber ist, daß sie auch im erhärteten Spritz­ betonstein bzw. in der Spritzbetonschale ein stark basisches Milieu aufrechterhalten, das Auslaug- und Ausfallreaktionen bei Kontakt mit Berg- oder Grundwasser begünstigt. So können z. B. Alkalien freigesetzt oder lösliche Bestandteile aus dem Spritz­ betonstein, wie Calciumhydrogencarbonat und Calciumhydroxyd, ausgelaugt und bei Kontakt mit Kohlensäure, die durch die Luft oder das Wasser vorgehalten werden, schwer lösliches Calciumcar­ bonat bilden. Derart ausgefälltes Calciumcarbonat führt z. B. zur raschen Versinterung bzw. Verstopfung von Dränageleitungen eines Tunnels. Das Vorhandensein der leichtlöslichen, insbesondere aus den Erstarrungsbeschleunigern stammenden Erdalkalihydrate in der Matrix des Spritzbetonsteins begünstigt derartige Auslaugungen und Ausfällungen besonders. Die zur Beseitigung einer Versinte­ rung aufzuwendenden Reinigungsarbeiten an den Dränageleitungen eines Tunnels sind sehr aufwendig. Schließlich verursachen die bekannten Erstarrungsbeschleuniger einen hohen Kostenanteil von z. B. 1-6%, bezogen auf die Bindemittelmischungskosten.
Es ist daher versucht worden, Erstarrungsbeschleuniger zur Ver­ fügung zu stellen, die keine so hohe Alkalität verursachen. Beispielsweise wird vorgeschlagen, kolloidale Kieselsäure zu verwenden. Dabei treten aber andere spritztechnische Nachteile, wie unverwünschte Thixotropie, in der frischen Spritzbetonmasse auf. Ein weiterer Vorschlag ist, gipsfreie oder gipsarme Zemente zu verwenden. Diese Zemente weisen aber eine äußerst geringe Lagerstabilität auf. Sie müssen gesondert gelagert und dabei gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Außerdem liegt deren bau­ praktische Erstarrungszeit ungünstig und die Frühfestigkeit zu niedrig. Beispielsweise werden derartige Bindemittel in der DE 33 40 681 C2 und DE 40 27 332 A1 beschrieben.
In der DE 38 43 625 C2 wird ein nach dem Anmachen mit Wasser schnell erstarrendes, hydraulisches Bindemittel mit definierter Wasserfestigkeit der daraus hergestellten erhärteten Masse be­ schrieben, bei dem zur Erzielung einer hohen Früh- und Endfe­ stigkeit die Bindemittelkomponenten α-Halbhydratgips und gemah­ lener Hüttensand verwendet werden. Für die Verwendung als Spritzbeton, insbesondere in wasserführenden Gesteinsschichten, ist die Wasserundurchlässigkeit eines derartigen gipsreichen, in Spritzbeton eingesetzten Bindemittels nicht ausreichend.
In der DE 30 49 003 wird eine hydraulische anorganische Masse beschrieben, welche zu 80 Gewichtsteilen aus gemahlenem Hütten­ sand und zu 20 Gewichtsteilen aus Calciumsulfat-Halbhydrat oder -Anhydrit besteht und desweiteren als Additiv alkalische Här­ tungshilfsmittel und neutrale Härtungsbeschleuniger enthält. Die Masse härtet rasch, wobei eine nennenswerte Ausdehnung auf­ tritt. Eine besondere Eignung dieses Bindemittels für Spritzbe­ ton ist der Schrift nicht zu entnehmen.
Die DE 44 10 850 beinhaltet ein Bindemittel auf Basis Hütten­ sand und Alphahalbhydrat sowie bis zu 5 Gew.-% reaktive Alumi­ nate zur Herstellung von wasserfestem Fließestrich. Ein Fließ­ estrichbindemittel ist gekennzeichnet durch einen verzögerten Erstarrungsbeginn und ein relativ langes Erstarrungsintervall und somit für Spritzbetonanwendung ungeeignet.
Das in der DE 37 01 717 beschriebene Bindemittel auf Basis von i. w. Hochofenschlacke sowie einem Calciumsulfatträger zeichnet sich ebenfalls durch ein verzögertes Erstarrungs- und Erhär­ tungsverhalten aus, welches hier ohne Einsatz von Verzögerungs­ mitteln auftritt, und ist somit für Spritzbeton nicht verwend­ bar.
Aufgabe der Erfindung ist eine arbeitshygienisch einwandfreie, preiswerte Bindemittelmischung für den eingangs angegebenen Zweck zu schaffen, mit der auslaugungs- und ausfällungssicherer Spritzbeton herstellbar ist, und die lagerstabil ist, wobei der Erstarrungsbeginn und die Verarbeitungszeit durch kombinierte Beschleuniger und Verzögerer sowie optimal auf den jeweiligen Anwendungsfall bezogene Festigkeitsentwicklungen gesteuert ge­ währleistet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unter­ ansprüchen gekennzeichnet.
Ein aus der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung hergestellter Spritzbeton erfüllt alle Anforderungen nach der einschlägigen Norm, insbesondere bezüglich der Festigkeitsentwicklung. Der Erstarrungsbeschleuniger befindet sich als Trockenkomponente bereits in der Bindemittelmischung, so daß die Verarbeitungs­ technik im Vergleich zum Zusetzen eines flüssigen Erstarrungs­ beschleunigers erst an der Spritzdüse einfacher ist. Nach dem Anmachen mit Wasser und in der Betonsteinmatrix ergibt sich ein relativ niedriges alkalisches Milieu. Zur Gewährleistung der optimalen Festigkeitsentwicklung stehen mehrere Parameter, insbesondere die Zusatzmenge des Erstarrungsbeschleunigers und die Feinheit der Mischungspartner zur Verfügung. Die Mischungen sind baustellenspezifisch kurzfristig herstellbar, weil sie aus handelsüblichen Bestandteilen unmittelbar zusammengemischt wer­ den können. Aus der neuen Bindemittelmischung hergestellte Spritzbetonkörper weisen eine extrem hohe Wasserundurchlässig­ keit auf.
Erfindungsgemäß enthält die Bindemittelmischung im wesentlichen, zwingend α-Halbhydratgips, gemahlenen Hüttensand und gemah­ lenen Portlandzementklinker sowie zur Erstarrungsregulierung mindestens einen Erstarrungsbeschleuniger und einen Erstarrungs­ verzögerer für den Gips. Wahlweise kann die Bindemittelmischung zudem noch Tonerdezement, mindestens einen natürlichen und/oder künstlichen Puzzolan und mindestens einen natürlichen und/oder künstlichen inerten Füllstoff enthalten. Diese Mischungspartner werden wie folgt zusammengemischt oder durch gemeinsames Ver­ mahlen zusammengebracht.
25-40, insbesondere 25-35 Massenteile α-Halbhydratgips
45-70, insbesondere 50-70 Massenteile Hüttensand
5-15, insbesondere 6-13 Massenteile Portlandzement­ klinker,
wobei die Summe dieser Mischungspartner jeweils auf 100 Massen­ teile abgestellt wird. Der jeweiligen Bindemittelmischung werden zur Erstarrungsregulierung des Gipses in Pulverform zugesetzt:
  • a) als Erstarrungsbeschleuniger
    0,2-10, insbesondere 0,4-8 Massenteile Calciumsul­ fat-Dihydrat und/oder
    0,2-1 Massenteile mindestens eines leichtlöslichen Sulfats
  • b) als Erstarrungsverzögerer
    0,01-0,5 Massenteile eines organischen, an sich bekannten Erstarrungsverzögerers.
Wahlweise kann die Bindemittelmischung zudem enthalten
0-5, insbesondere 2-4 Massenteile Tonerdezement
0-20, insbesondere 5-15 Massenteile natürliche und/oder künstliche Puzzolane
0-15, insbesondere 4-13 Massenteile natürliche und/oder künstliche inerte Füllstoffe.
Als α-Halbhydratgips wird insbesondere ein feinteiliger Gips verwendet, der nach der DE 38 16 513 A1 oder DE 38 19 652 A1 gewonnen wird. Dieser Gips kann mit unterschiedlichem Erstar­ rungsverhalten hergestellt werden, so daß durch eine gezielte Auswahl dieses Gipses insoweit schon ein vorherbestimmbares Erstarrungsverhalten gewährleistbar ist. Der α-Halbhydratgips wird mit einer Kornfeinheit von 2.000-5.000, insbesondere von 3.000-4.000 cm2/g nach BLAINE verwendet.
Hüttensand wird zweckmäßigerweise als Mehl mit einer Feinheit von 3.000-6.000, insbesondere von 4.000-5.000 cm2/g nach BLAINE eingesetzt.
Der Portlandzementklinker wird als vermahlener Portlandzement­ klinker mit normaler Zementfeinheit oder in Form von normalem Portlandzement oder Hochofenzement verwendet. Der Portlandzementklinker dient zum einen zur alkalischen Anregung des Hüttensandmehles und zum anderen als Reaktionspartner für das Hüttensandmehl und den α-Halbhydratgips, wobei festigkeits­ tragender Ettringit gebildet wird. Dementsprechend werden vor­ zugsweise calciumaluminatreiche (C3A-reiche) Portlandzementklin­ ker bevorzugt.
Die Schwankungsbreite der errechneten Gehalte der einzelnen Klinkerphasen von Zementen sind beispielsweise im "Zementta­ schenbuch" (48. Auflage, S. 52, Bauverlag Wiesbaden-Berlin) mit entsprechenden Höchst-, Mittel- und Niedrigstwerten angege­ ben.
Das Calciumsulfat-Dihydrat, das bevorzugt als Erstarrungsbe­ schleuniger eingesetzt wird, wird bezüglich einer gezielten unterschiedlichen Wirkungsweise mit entsprechend unterschiedli­ cher Mahlfeinheit verwendet. Vorzugsweise liegt der Verwendungs­ bereich dabei über 5.000 cm2/g nach BLAINE. Zweckmäßigerweise wird das Calciumsulfat-Dihydrat verwendet, das durch die Rehy­ dratation (Abbindung mit Wasser) des α-Halbhydratgipses gewonnen wird, der im Rahmen der Erfindung, wie oben angegeben, vorzugs­ weise als Bindemittelmischungspartner eingesetzt wird.
Die leichtlöslichen Sulfate, die allein oder zusammen mit Calci­ umsulfat-Dihydrat als Erstarrungsbeschleuniger verwendbar sind, sind z. B. Aluminiumsulfat, Kaliumsulfat oder dgl.
Als organische Erstarrungsverzögerer dienen insbesondere Frucht­ säuren z. B. Zitronensäure und/oder deren Salze sowie auch leicht benetzend und leicht verflüssigend wirkende Oxycarbonsäure und/oder deren Salze.
Die erfindungsgemäße Bindemittelmischung enthält als Puzzolane vorzugsweise Steinkohlen-Elektrofilterasche (Flugasche). Die Puzzolane dienen dazu, freie, gegebenenfalls auch auslaugbare Calcium-Ionen in Form von Calciumsilikathydratphasen zu binden, die das Gefüge einer erhärteten Spritzbetonsteinmatrix zudem verdichten. Außerdem wird dadurch eine unerwünschte Treibreak­ tion, verursacht durch Sekundär-Ettringitbildung im Spritzbeton unterbunden. Beispielsweise wirken gleichermaßen auch Traß- und Ziegelmehl. Die Feinheit der Puzzolane beträgt zweckmäßigerweise 2.000-4.000 cm2/g nach BLAINE.
Die natürlichen oder künstlichen inerten Füllstoffe, wie z. B. Kalksteinmehl, werden vorzugsweise mit Feinheiten zwischen 5.000 und 15.000 cm2/g nach BLAINE verwendet.
Die neue Bindemittelmischung erfordert keine externen Flüssigbe­ schleuniger, wodurch die Verarbeitungstechnik zu Spritzbeton vereinfacht wird. Sie erzeugt außerdem eine relativ niedrige Alkalität und gewährleistet sofort erstarrende, sowie früh er­ starrende Eigenschaften und hinreichend hohe Frühfestigkeiten. Außerdem werden schädliche Aussalzungen und Auslaugungen bzw. Ausfällungen verhindert. Das erfindungsgemäße Schnellbindesystem ist ohne Verätzungsrisiko und nahezu alkalifrei, insbesondere aber chloridfrei. Die Alkalität liegt unter pH 11,5. Die Sulfat­ eluation hält alle vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Kalkaussin­ terungen sind ausgeschlossen. Das Gefüge ist äußerst dicht. Festigkeitsstörungen treten nicht auf. Erzeugt wird eine beson­ ders hohe Frühfestigkeit. Hervorzuheben ist die hohe Flexibili­ tät in bezug auf die anwendungsgerechte Regelung der Erstarrung bei hoher Frühfestigkeitsentwicklung. Das Bindemittelsystem ist äußerst schwindarm. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Schnell­ erstarrung gegenüber Temperatureinflüssen, insbesondere bei tie­ fen Temperaturen, relativ, unempfindlich ist. Das Bindemittel­ system ist außerdem sulfatbeständig.
Die neue Bindemittelmischung eignet sich insbesondere für das Trockenspritzverfahren, wobei die Zugabe eines Erstarrungsbe­ schleunigers an der Düse entfallen kann. Die neue Bindemittel­ mischung kann aber auch im Naßspritzverfahren über Dünn- oder Dichtstromförderung verarbeitet werden. Je nach Anwendungsfall werden übliche Zuschlagsstoffe, wie z. B. Kies, Splitt z. B. in einer abgestuften Körnung von 0-8 mm, oder 0-16 mm in Do­ siermengen von 600-850 kg/t im trockenen Spritzbeton verwen­ det.
Das sich in der frischen Spritzbetonmasse und im erhärteten Spritzbetonstein bildende Milieu gewährleistet zudem Korrosions­ schutz in weit höherem Maße als herkömmliche Spritzbetonmassen in bezug auf z. B. Eisenarmierungen.
Die erfindungsgemäße Bindemittelmischung eignet sich selbstver­ ständlich auch zur Herstellung von Spritzmörteln oder dgl. Pro­ dukte.
Nachfolgend werden 2 Beispielrezepturen für die erfindungsgemä­ ße Spritzbetonbindemittelmischung (in Masseteile MT bzw. M.-%) mit den relevanten technischen Kennwerten des Spritzbetons an­ gegeben:

Claims (23)

1. Spritzbetonbindemittelmischung, enthaltend
  • 1. ein Bindemittelgemisch aus
    25 bis 40 Masseteilen α-Halbhydratgips
    45 bis 70 Masseteilen Hüttensand und
    5 bis 15 Masseteilen Portlandzementklinker, eingebracht als gemahlener Portlandzement­ klinker, Portlandzement oder Hochofenzement,
wobei die Summe dieser Mischungspartner auf 100 Masseteile abgestellt ist,
  • 1. und zur Erstarrungsregulierung des Gipses in Pulverform, jeweils bezogen auf die 100 Masseteile Bindemittelgemisch
    • a) als Erstarrungsbeschleuniger
      0,2 bis 10 Masseteile Calciumsulfatdihydrat und/oder
      0,2 bis 1 Masseteile mindestens eines leichter lös­ lichen Sulfats sowie
    • b) als Erstarrungsverzögerer
      0,01 bis 0,5 Masseteile eines organischen, an sich bekannten Erstarrungsverzögerers.
2. Bindemittelmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 25 bis 35 Masseteilen α-Halbhydrat.
3. Bindemittelmischung nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 50 bis 70 Masseteilen Hüttensand.
4. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 6 bis 13 Masseteilen Portlandzementklin­ ker.
5. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Erstarrungsbeschleuniger 0,4 bis 8 Massenteile Calcium­ sulfatdihydrat und/oder 0,2 bis 1 Massenteile mindestens eines leichter löslichen Sulfats enthalten sind.
6. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mindestens einen der folgenden Stoffe enthält:
bis 5 Masseteile Tonerdezement,
bis 20 Masseteile natürliche und/oder künstliche Puzzolane,
bis 15 Masseteile natürliche und/oder künstliche inerte Füllstoffe.
7. Bindemittelmischung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 2 bis 4 Masseteile Tonerdezement.
8. Bindemittelmischung nach Anspruch 6 und/oder 7, gekenn­ zeichnet durch einen Gehalt von 5 bis 15 Masseteile natürlicher und/oder künstlicher Puzzolane.
9. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 4 bis 13 Masseteile natürlicher und/oder künstlicher inerter Füllstoffe.
10. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie als α-Halbhydratgips einen feinteiligen Gips ent­ hält, der dadurch erzeugt wurde, daß feinteiliges Calcium­ sulfat-Dihydrat durch Umkristallisation in Anwesenheit von gesättigtem Wasserdampf in einem Autoklaven bei Temperatu­ ren zwischen 110 und 180°C mit einem der Temperatur ent­ sprechenden Druck behandelt wird, wobei das Calciumsulfat- Dihydrat in Form von Formkörpern in den Autoklaven einge­ führt wurde, die 15 bis 60% Porenvolumen aufwiesen, wobei in den Poren der einzelnen Formkörper mehr als 5 Vol.-% Luft und zumindest 3 Massenteile Wasser enthalten waren.
11. Bindemittelmischung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß der α-Halbhydratgips mit einer Kornfeinheit von 2.000 bis 5.000 cm2/g nach BLAINE vorliegt.
12. Bindemittelmischung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß der α-Halbhydratgips mit einer Kornfeinheit von 3.000 bis 4.000 cm2/g nach BLAINE vorliegt.
13. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüttensand als Mehl mit einer Feinheit von 3.000 bis 6.000 cm2/g nach BLAINE vorliegt.
14. Bindemittelmischung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich­ net, daß der Hüttensand als Mehl mit einer Feinheit von 4.000 bis 5.000 cm2/g nach BLAINE vorliegt.
15. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Portlandzementklinker calciumaluminatreich ist.
16. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat-Dihydrat mit einer Kornfeinheit von über 5.000 cm2/g nach BLAINE vorliegt.
17. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat-Dihydrat ein rehydratisierter α-Halbhydratgips nach Anspruch 10 ist.
18. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die als Erstarrungsbeschleuniger verwendeten leichter löslichen Sulfate Aluminiumsulfat und/oder Kaliumsulfat sind.
19. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Erstarrungsverzögerer Fruchtsäuren, insbesondere Zitronensäure und/oder deren Salze enthalten sind.
20. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Puzzolane Steinkohlen-Elektrofilterasche ent­ hält.
21. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Puzzolane mit einer Feinheit von 2.000 bis 4.000 cm2/g nach BLAINE vorliegen.
22. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die natürlichen oder künstlichen inerten Füllstoffe mit Feinheiten zwischen 5.000 und 15.000 cm2/g nach BLAINE vorliegen.
23. Bindemittelmischung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich­ net, daß der inerte Füllstoff Kalksteinmehl ist.
DE1995101100 1995-01-16 1995-01-16 Spritzbetonbindemittelmischung Expired - Lifetime DE19501100C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995101100 DE19501100C2 (de) 1995-01-16 1995-01-16 Spritzbetonbindemittelmischung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995101100 DE19501100C2 (de) 1995-01-16 1995-01-16 Spritzbetonbindemittelmischung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19501100A1 DE19501100A1 (de) 1996-07-18
DE19501100C2 true DE19501100C2 (de) 1999-10-21

Family

ID=7751584

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1995101100 Expired - Lifetime DE19501100C2 (de) 1995-01-16 1995-01-16 Spritzbetonbindemittelmischung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19501100C2 (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19961633A1 (de) * 1999-12-10 2001-06-21 Walter Lukas Verfahren zur Herstellung einer brandbeständigen Tunnelkonstruktion aus Beton, insbesondere aus Spritzbeton, der auf das Deckgebirge aufgebracht wird
DE102005001101B4 (de) 2005-01-08 2007-05-24 Henkel Kgaa Trockenmischung und deren Verwendung in oder für Spachtel-, Estrich- oder Bodenausgleichsmasse
KR100708769B1 (ko) * 2006-02-06 2007-04-18 태원물산주식회사 석고수지몰탈의 제조방법
FR2952050B1 (fr) * 2009-11-05 2012-12-14 Saint Gobain Weber France Liants pour materiaux de construction
FR2999565B1 (fr) 2012-12-18 2016-02-26 Francais Ciments Materiau cimentaire durcissable a base de liants hydrauliques pour une mise en oeuvre a basses temperatures
FR2999564B1 (fr) * 2012-12-18 2016-02-26 Francais Ciments Accelerateur de prise et de durcissement de liants hydrauliques et composition cimentaire renfermant ledit accelerateur
AU2014200344B2 (en) 2013-02-05 2017-03-02 Promat Research and Technology Centre NV Fire Protection Mortar
EP3279172A1 (de) 2013-03-07 2018-02-07 STO SE & Co. KGaA Zementhaltige trockenzusammensetzung und verfahren zur erhöhung der lagerstabilität einer zementhaltigen trockenzusammensetzung
WO2021046585A1 (en) * 2019-09-04 2021-03-11 K2019441565 (South Africa) (Pty) Ltd Backfilling process and composition

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3049003A1 (de) * 1979-05-04 1981-09-10 Japan Process Engineering Co. Ltd., 107 Tokyo Hydraulische anorganische masse
DE3701717C1 (en) * 1987-01-22 1988-04-07 Readymix Zementwerke Binder and building material mixture produced therefrom
DE4410850A1 (de) * 1994-03-29 1995-10-05 Pro Mineral Ges Bindemittel für hydraulisch abbindende Fließstriche oder Industrieböden

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3049003A1 (de) * 1979-05-04 1981-09-10 Japan Process Engineering Co. Ltd., 107 Tokyo Hydraulische anorganische masse
DE3701717C1 (en) * 1987-01-22 1988-04-07 Readymix Zementwerke Binder and building material mixture produced therefrom
DE4410850A1 (de) * 1994-03-29 1995-10-05 Pro Mineral Ges Bindemittel für hydraulisch abbindende Fließstriche oder Industrieböden

Also Published As

Publication number Publication date
DE19501100A1 (de) 1996-07-18

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT392637B (de) Verfahren zur herstellung eines bindemittels zur verwendung in dick- bzw. rohschlamm, moertel oder beton
EP1719742B2 (de) Hydraulisches Bindemittel
DE60029770T2 (de) Schnellerhärtende ultrafrüh hochfeste portland-artige zementzusammensetzungen, neue klinker und herstellungsverfahren
DE60108391T2 (de) Schnellbinder für selbst-verdichtenden beton und verwendung eines solchen bindemittels
DE2428711B2 (de) Verfahren zur herstellung von schnellhaertendem zement
AT511689B1 (de) Hydraulisches bindemittel
DE3527981A1 (de) Mischung zur herstellung schnellerhaertender moertel fuer putze und ausbesserungen
DE19501100C2 (de) Spritzbetonbindemittelmischung
EP0213390B1 (de) Mörtelmischung für schnellerhärtende Zementestriche
EP0228595B1 (de) Schnellerhärtende Bindemittelmischung
WO2008034616A1 (de) Bindemittel enthaltend portlandzement und kalkhydrat
EP2994439B1 (de) Verwendungen eines mineralischen, hydraulischen pulverförmigen bindemittels
DE3049003A1 (de) Hydraulische anorganische masse
DE10141864B4 (de) Verwendung einer Schnellzement-Bindemittelmischung für einen schnellerhärtenden strukturviskosen Beton, insbesondere für Verkehrsflächen
DE10115827C5 (de) Verfahren zur Herstellung von Porenbeton
DE2341493C3 (de) Hydraulischer Zement mit hoher Anfangsfestigkeit
DE2953652C1 (de) Hydraulische anorganische Masse
DE102019123616A1 (de) Gießereibindermischung und Gießereiformstoffmischung zur Herstellung eines Gießereiformstoffs zur Herstellung von Gießereiformen und -kernen
DE10124149B4 (de) Selbstnivellierende Anhydritfließestrichmischung
DE4434322C2 (de) Zementbeimischung und deren Verwendung in chemisch vorgespanntem Beton
DE2625067C3 (de) Verfullmasse auf Zementbasis mit hohen Wasser-Bindemittelwerten
DE19707038C1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Bindemittels
DE102004026229B4 (de) Verwendung einer zementhaltigen Zusammensetzung
DE102023119344A1 (de) Baustoff, Verfahren zur Herstellung und Verwendung
DE2158500A1 (en) Quick setting portland cement compsn with early - high strength properties - contains sodium metasilicate

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: PROMINERAL GESELLSCHAFT ZUR VERWENDUNG VON MINERAL

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: RHEINISCHE BAUSTOFFWERKE GMBH, 50129 BERGHEIM, DE

Owner name: READYMIX WESTZEMENT GMBH, 59269 BECKUM, DE

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: READYMIX WESTZEMENT GMBH, 59269 BECKUM, DE

Owner name: KNAUF GIPS KG, 97346 IPHOFEN, DE

R071 Expiry of right
R071 Expiry of right