DE1949473A1

DE1949473A1 - Substratschaumstoffkoerper fuer die Anzucht und Aufzucht von Pflanzen

Info

Publication number: DE1949473A1
Application number: DE19691949473
Authority: DE
Inventors: Karlheinz Dr Andres; Erwin Dr Weinbrenner
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1969-10-01
Filing date: 1969-10-01
Publication date: 1971-04-15
Also published as: BE756929A; ES162101U; IL35246A0; ES162101Y; FR2064891A5

Description

FARBENFABRIKEN BAYER AG ^1949A73

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Mr/ksch.

Substratschaumstoffkörper für die Anzucht und Aufzucht von Pflanzen

Die vorliegende Erfindung richtet sich auf einen Substratschaumstoff körper insbesondere auf Basis Polyurethan für die Anzucht und Aufzucht von Pflanzen, gegebenenfalls in Kombination mit anderen künstlichen oder natürlichen Substraten.

Nach den bisherigen Methoden zur Aufzucht von Setzlingen aus Saatgut und Stecklingen werden die Setzlinge im ersten Schritt durch. Aussaat der· Saatkörner direkt oder als sogenanntes pilliertes Saatgut auf Aufzuchtböden oder bei StecklingsVermehrung durch Einstecken abgeschnittener Triebe von Mutterpflanzen in Aufzuchtsubstrate gewonnen. Solche Substrate bestehen je nach aufzuziehender Pflanzenart meist aus wechselnden Gemischen von Torf, Sand, Lehm, humösen Stoffen, Holzspänen, Rinden etc.

Nach der Keimung des Saatgutes erfolgt das Verziehen der kleinen .Pflänzchen von Hand und das "Pikleren", d.h. Umsetzen in andere Pflanzerden, auf denen die Pflänzchen bis zur Verkaufsgröße oder bis zur Auspflanzung In das Freiland verbleiben, von Hand. Die Einstellung der Düngungsbedingungen wird bei Aufzucht- und Pflanz-

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boden individuell je nach Pflanzenart vorgenommen. Dio Arbeiten sind zeitraubend und die Handhabung zum Teil sehr empfindlich.

Saatgut wird entweder auf Beeten in Wannen oder in Kleintöpfen aus gebranntem Ton oder neuerdings auch in Kunststofftopfchen zylindrischen oder quadratischen Querschnittes mit Füllungen von Aufzuchterden zur Keimung gebracht. Auch das Einsäen in gepreßte Substratplatten oder Substrat-Tabletten-Kulturen aus Torf ist bekannt.

Mit zunehmender Sproß- und Wurzelentwicklung muß, je nach Wachstumsgröße, umgetopft werden auf größere Einheiten von Tontöpfen oder Kunststqffbehältnissen. Bis 10 cm 0 werden die Behältnisse, im Sprachgebrauch "Töpfe", oberhalb 11 cm 0 "Container" genannt.

Mit Topferden gefüllte Töpfe oder gar Container sind schwer und besitzen zum Teil ein solches Gewicht, daß Frauenarbeit nicht statthaft ist.

Nachstehender Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die zeitraubende Arbeit der Aussaat, des Steckens der Stecklinge, des Vorziehens, Pikierens und Umtopfens durch mechanisierbare Prozesse zu ersetzen und zu einem System zu gelangen, das bei leichtern Gewicht möglichst viele neue Vorteile bringt und ohne Anstrengung von allen Arbeitskräften bewältigt werden kann.

Gemäß der Erfindung sind für das Erstwachstum optimierte Sub~ strate in für das nächste Wachstumsstadium optimierte Substratkörper eingefügt. Auf diese Weise wird bei einem Minimum von Gewicht ein Maximum an Wirksamkeit erreicht.

Als Substratschaumstoffkörper eignen sich auf Basis Polyurethan bevorzugt solche mit Raumgewichten zwischen 6 und 20

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Erfindungsgemäß werden die Substratschaumstoffkörper dadurch hergestellt, daß mit einer Folie ummantelte Schäumstoffprofile in Abschnitte geeigneter Länge zerschnitten werden. Hierzu eignet sich Blockware in Vierkant- oder Rundform, die mit einer Kuhr-1 stofffolie umhüllt ist. Als sehr preiswerte und geeignete Folien haben sich insbesondere dunkeleingefärbte Polyäthylen- oder Polyvinylchlorid- und ABS-Polymerisat-Folien erwiesen.

Sind die Kunststoffblöcke vorgefertigt, so kann das Umhüllen mit der Folie durch Umbänderung oder Längsumhüllung mit thermischer Nahtversiegelung erfolgen.

Ein anderes geeignetes Verfahren zur Herstellung der Schaumstofffolie mit kreisförmigem, quadratischem oder anderem polyedrischem Querschnitt, gegebenenfalls mit Längshohlräumen, besteht darin, daß man in senkrecht oder schrägges=ellten, als Form dienenden Röhrengebilden eine nahtlose oder seitlich verschweißte Schlauchfolie einlegt und mit Vakuum an die Wandung der Form fixiert. Sodann wird ein schäumfähiges Gemisch in die Röhre eingegeben. Die erhaltenen Profile werden auf die jeweils erforderliche Höhe als Pflanztopf oder Container zerschnitten. Die entstandenen Pfl&nztöpfe oder Container, sind dementsprechend mit einer Folie umman-. telt, während die obere und untere Fläche unbedeckt sind.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Substratkörper Hohlräume auf, in die die Pflanzen eingesteckt sind. Vorzugsweise sind die Substratkörper mit Versorgungshohlraumen für Wasserdurchlüftung und Nährstoffe versehen. Dabei können die Versorgungshohlräume als Depoträume ausgebildet sein. Sie können aber auch der kontinuierlichen Zufuhr dienen, indem sie an ein Versorgungssystem angeschlossen sind.

Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Versorgungs-

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hohlräume mit ihrer Längsachse in Richtung der Orientierung der Schäumstoffporen anzuordnen. Auf diese Weise wird eine besonders .gute Versorgung der Pflanzen mit den entsprechenden Stoffen erreicht.

Für die Bepflanzung genügt bei Schaumstoffen mit niedrigem Raumgewicht ein Einstecken der Stecklinge oder des Saatgutes in das Schaumstoffsubstrat. Bei pilliertem Saatgut, das seinen für die Keimung erforderlichen Nährboden schon mit sich bringt, kann der Pflanztopf bereits für das nächste Pflanzenwachsturnstadium optimiert mit speziell hierzu entwickeltem Schaumstoffsubstrat bestehen. . Bei der Saa.tgutaufzucht und der Stecklings Vermehrung, d.h. für die Bewurzelung, verwendet man zweckmäßigerweise aus Raumersparnisgründen kleine Aufzuchtkörper aus Hartschaum-, Halbhart- und Weichschaumstoff-Substrat, die später in entsprechend passende größere Aufzuchttö'pfe oder Container in eine entsprechend ausgebildete Aushöhlung gedrückt werden können. Der Vorgang kann mechanisiert werden.

Für die größeren Substrattöpfe oder Container ist ein Paßloch vorgesehen, das in seiner Dimensionierung dem kleineren Aufzuchtsubstrat-Zylinder oder Quader entspricht und zur Aufnahme des Anzuchtsubstrates mit bewurzelter Pflanze dient. Bei sehr leichten Substratgewichten "werden die Paßlöcher einfach mit einem passenden Stempel bevorzugt vertikal gegen die vertikal orientierte Porenrichtung eingestaucht.

Für ein rasches und verbessertes Durchdringen mit Wasser und zur verbesserten Durchlüftung werden, rund um das Pflanzloch angeordnet, Bewässerungs- und Durchlüftungsröhren gestanzt oder gedruckt. Zur Erhöhung kapillarer Saugkraft der Substrate kann zeitlich unabhängig oder gleichzeitig eine beliebig verteilte Durcnnadelung

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erfolgen, welche diffusionsbegünstigend für Wasseraüfnähme, wasserabgebend und durchlüftend wirkt. Die Substratmasse besteht vorzugsweise aus Pestkörpern aus Kunststoffschäumen oder Preßkörpernj auch aus Flocken, Granulaten, faserigen oder gespanten Schaumstoffen. Ebenso sind Formkörper mit Substrat-Kombinationen verschiedener Zusammensetzung und Bindungsmassen möglich. Auch Formkörper aus sogenannten umgekehrten Emulsionen (Wasserteilchendispersion in polymerisierbaren Monomergemischen können zum Einsatz gebracht werden.)

Weitere Möglichkeiten bestehen darin, mineralische, schüttbare Substanzen, wie Sand etc., organische Produkte, Dochte, Faserabfalle, Papierschnitzel, Holzmehl, expandierter Glimmer, Hornspäne, Rinden, Celluloseprodukte, Strohhäcksel und viele andere Bodensubstratbildner zum Einsatz zu bringen, sei es als Gerüstbildner, Lockerungsmittel oder als Aufbausubstanzen.

Die Substratböden sind mit Bodendesinfektionsmitteln, Insektiziden, Fungiziden, Netzmitteln, Nährstoffen. Spurenelementen, Beschwerungsmitteln u*a. beladbar.

Derartig aufgebaute und kombinierte Töpfe und Container sind als sogenannte Bodenkulturen und für Hydroponikkulturen geeignet. Sie lassen sich für Freiland und Gewächshausanlagen verwenden. Sie sind im Gewicht leicht und stark modifizierbar. Variationen von elastischen bis starren Substrat-Schaumböden sind möglich und in Bezug auf den Luft/Wasserhaushalt, Depotbeladung, Ausflutbarkeit und Befeuchtung sehr variierbar. Die Substrate sind sterile Böden, Können je nach dem Bedürfnis im gewünschten Sinne mit Mikroben und Pilzen besiedelt werden, während andererseits der Zutritt von Schädlingen leicht abgewehrt werden kann.

Die Mechanisierbarkeit der Manipulation gestattet die Entwicklung

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sehr rationeller Arbeitsprozesse,, die zur größeren Ökonomie führen. In. all dem·liegt ein bedeutender technischer und wirtschaftlicher Portschritt.

Anhand einer Zeichnung seien verschiedene Ausführungsbeispiele der Substratschaumstoffkörper erläutert und zwar zeigen:

Figur 1 ein vierkantiges Schäumstoffprofil, aus dem die Substratschaumstoff körper geschnitten werden,

Figur 2 einen Substratschaumstoffkörper mit eingesetztem Substratwürfel im Schnitt,

Figur j5 den· Substratschaumstoffkörper gemäß-Figur 2 in der Draufsicht,

Figur 4 ein Subs tr at schäumst off kör per mit Versorgungshohlräumen, Figur 5 eine Draufsicht auf den Körper gemäß Figur 4,

Figuren 6 und 7 verschiedene Ausführungsformen von Substratseiiaumstoffkörpern als Container in der Draufsicht und

Figur 8 die Anordnung eines Substratschaumstoff körpers auf einer Versorgungsunterlage.

In Figur 1 ist ein Schaumstoffprofil 1 gezeigt, das von einer Mantelfolie 2 umgeben ist, die mit einer Naht j5 verschweißt ist. Das Profil 1 ist entsprechend den angedeuteten Schnittlinien 4 in einzelne Substratschaumstoffkörper 5 zerschnitten.

In Figur 2 und > ist in den Substratschaumstoffkörper % der mifc

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einer Mantelfolie 2 umgeben ist, ein weiteres Substrat J eingesetzt, das einen Einschnitt 8 zum Einstecken der Pflanze aufweist.

In Figur 4 und 5 ist der Substratschaumstoffkörper 5 ebenfalls mit einer Mantelfolie 2 umgeben und weist einen Hohlraum 9 zum Einsatz eines Substratbodens 7 auf. Versorgungshohlräume 10 dienen der Zufuhr von Wasser, Nährstoffen sowie der Durchlüftung.

Die Figuren 6 und 7 zeigen in der Draufsicht als Container verwendbare Substratschaumstoffkörper 5* die mehrere Hohlräume 9 aufweisen, zum^:Einsatz weiterer Substrate 7. Zwischen den Hohlräumen 9 sind Versorgungshohlräume 10 vorgesehen. Gegenüber Figur 6 zeigen die Hohlräume S in Figur 7 Kreisquerschnitt.

Figur 8 zeigt einen alsibpf dienenden. Substratsehaumstoffkörper 5> mit Mantelfolie 2,Versorgungshohlräumen 10 und einen Hohlraum 9, in den ein Substrat 7 eingesetzt ist, in das eine Pflanze 11 eingepflanzt ist. Der Subs trat schäumst off körper 5 ruht auf einem Vließ 12, das von Wasser 1j5 überflutet ist. Das Wasser wird durch den Substratschaumstoffkörper 5 dem Substrat 7 zur Versorgung der Pflanze 11 zugeführt. Der Wasserspiegel ist so niedrig gehalten, daß kein Auftrieb des Subs trat schäumst off körpers stattfinden kann, so daß dieser auf dem Vlies 12 ruht.

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Claims

"19*9473 Patentansprüche:

1. Substratschaurastoffkörper, insbesondere auf Basis Polyurethan, für die Anzucht und Aufzucht von Pflanzen, gegebenenfalls in Kombination mit anderen künstlichen oder natürlichen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß "für das .ßrs Wachs tum optimierte Substrate (7) in für das nächste Wachstumsstadium optimierte Substrat*· körper (5) eingefügt sind«

2. Substratschaurnstoffkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substratkörper (5) Hohlräume (9) aufweisen, in die die Pflanzen (11) eingesteckt sjnd.

J5. Substratschäumstoffkörper nach 4nspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch \^orsorgungshohlräume (10) für V/asser, Durchlüftung und Nährstoffe.

4. Substratschaumstoff kör per nach Anspruch ~5, dadurch gekennzeichnet, daß öie \^rersorgungshohlräune (10) mit ihrer Längsachse in Richtung der Orientierung der Schaumstoffooren angeordnet sind.

5. Verfahren zum Herstellen der Substratschaumstoffkörper nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Folie (2) ummantelte Schaumstoffprofile (1) in Abschnitte geeigneter Länge zerschnitten werden«,

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