DE1946147B2 - Bitumenhaltige Massen - Google Patents
Bitumenhaltige MassenInfo
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Description
Gegenstand des Hauptpatents 19 44 337 sind bitumenhaltige Massen mit einem Zusatz eines elastomeren
Blockcopolymerisats der allgemeinen Formel A-B-A, in der beide A gleiche oder verschiedene thermoplastische,
nichtelastische Polymerisatblöcke bedeuten, die durch Polymerisation von einer oder mehreren
monovinylaromatischen Verbindungen erhalten worden sind, und B einen elastomeren Polymerblock darstellt,
der entweder durch Polymerisation von einem oder mehreren konjugierten Dienen oder durch Copolymerisation
von einem oder mehreren konjugierten Dienen mit einer oder mehreren monovinylaromatischen
Verbindungen erhalten worden ist und gegebenenfalls ganz oder teilweise hydriert ist Die Massen nach dem
Hauptpatent enthalten mehr als 85 Gew.-% einer Bitumenkomponente, deren Aromatengehalt, ausgedrückt
als Bruchteil aromatischer. Kohlenstoff der Maltenphase von n-Heptan (fj, mehr als
0,004 χ P+ 0,280 beträgt, wobei P den Gehalt an
Asphaltenrückstand in n-Heptan bezeichnet, sowie
ίο weniger als 15 Gew.-% des Blockcopolymerisats.
Im Straßenbau angewandte Bitumina wenden im allgemeinen durch ihre Penetration bei 25° C und ihren
Erweichungspunkt nach Ring-Kugelmethode (R+ K.Erweichungspunkt)
charakterisiert Diese Eigenschaften bestimmen die für die Praxis interessierenden
- Eigenschaften, wie Kaltsprödigkeit, Fließvermögen in
der Wärme (etwa 600C) und die Viskosität, bei den
1600C
Vergleicht man ein für Straßenbauzwecke angewandtes Bitumen mit einem Wachsgehalt von über 6 Gew.-%
mit einem solchen gleicher Penetration und gleichen Erweichungspunkts, jedoch geringen Wachsgehalts, so
ergibt sich, daß ersteres eine größere Kaltsprödigkeit und eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen Fließen
bei 600C aufweist und eine niederere Temperatur für das Mischen und Einwalzen benötigt
Aus wachshaltigen Ausgangsmaterialien konnte man bisher noch keine hinsichtlich obigen Verhaltens
jo entsprechenden wachshaltigen Bitumina für den Straßenbau
herstellen. Werden härtere wachshaltige Bitumina angewandt so ist die Viskosität bei 600C höher,
jedoch auch die Sprödigkeit in der Kälte, die dann nicht mehr tragbar ist Geht man von einem weicheren
wachshaltigen Bitumen aus, ist zwar die Kaltsprödigkeit entsprechend, jedoch nicht mehr die Viskosität bei 600C
und die Verarbeitungstemperatur.
Durch Zusatz bestimmter Polymerisate zu Bitumina mit zumindest 6% Wachs kann die Kaltsprödigkeit, die
Viskosität bei 600C und die Verarbeitungstemperatur verbessert werden.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine weitere Verbesserung der Bitumenmassen nach dem Hauptpatent,
wobei bei einem Gehalt von 1 bis weniger als 15 Gew.-% Blockcopolymerisat die Bitumenkomponente
mehr als 45 bis 93 Gew.-% wachsfreies Bitumen und 6 bis 40 Gew.-o/o Wachs umfaßt.
Für die erfindungsgemäßen Massen haben sich Blockcopolymerisate als besonders geeignet erwiesen,
deren thermoplastische, nichtelastomeren Blöcke A ein Molekulargewicht zwischen 7500 und 100 000, insbesondere
zwischen 10 000 und 50 000, und dessen elastomere Blöcke B ein Molekulargewicht zwischen 25 000 und
1 000 000, insbesondere zwischen 35 000 und 150 000, besitzen. Die Blöcke A sollen im Blockcopolymerisat in
einer Menge von 10 bis 70 Gew.-°/o, insbesondere 20 bis 50 Gew.-%, enthalten sein. Bevorzugt wird für die
Polymerkomponente ein Polystyrol/Polybutadien/Polystyrol-Blockcopolymerisat
Werden die erfindungsgemäßen Bitumenmassen im Straßenbau angewandt, so setzt man im allgemeinen 3 bis 15 Gew.-% Bitumenmasse
85 bis 97 Gew.-% mineralischem Füllmaterial zu.
Hinsichtlich des Begriffs »wachsfreies Bitumen« wird darauf hingewiesen, daß für die erfindungsgemäßen
Massen man nicht von einem wachsfreien Bitumen ausgehen muß, sondern dies bringt nur zum Ausdruck,
daß bei der Rezeptur das Wachs der Bitumenkomponente als »Füllstoff« gerechnet werden muß.
Die nach dem Hauptpatent angewandten Blockcopolymerisate verhalten sich wie vulkanisierte Kautschuke,
die bei Temperaturen über 700C diese Eigenschaften
verlieren und sich damit leicht in der bituminösen Komponente verteilen lassen. Beim Abkühlen der
Masse tritt wieder der Charakter des vulkanisierten Kautschuks in Erscheinung.
Als Monovinylaromaten für die Blockcopolymerisate
eignen sich z.B. Styrol und a-MethylstyroL Als
konjugierte Diene werden solche mit 4 bis 8 C-Atomen insbesondere Butadien und Isopren, bevorzugt Neben
dem oben genannten Blockcopolymerisat ist auch Polystyrol/Polyisopren/Polystyrol besonders geeignet
Die erfindungsgemäße bituminöse Masse kann auch noch übliche Zusätze wie Benetzungsmittel, Antioxidationsmittel,
Mittel zur Verringerung der Schaumbildung oder Silicone enthalten.
Bei der Bitumenkomponente handelt es sich in erster Linie um Erdölbitumina, insbesondere Destillatbitumina,
ausgefällte Bitumina, geblasene Bitumina und deren
Gemische. Man kann diese Bitumina aber auch mit aromatischen Erdölextrakten, Destillaten oder paraffinnaphthenbasischen
Erdöldestillaten versetzen.
Der Aromatengehalt der n-Heptan-Malten-Phase
und der n-Heptan-Asphaltengehalt des Bitumens hat auf
die Lagerfähigkeit der bituminösen Massen einen besonderen Einfluß. Sie sind lagerfähig, wenn wachsfreies
Bitumen + Wachs einen Aromatengehalt besitzt, der — ausgedrückt als der Anteil von aromatischen
Kohlenstoffen in der n-Heptan-Malten-Phase f, — größer 0,004 χ P+ 0,28 ist, wobei P der Anteil von
n-Heptan-Asphaltenen in wachsfreiem Bitumen + Wachs bedeutet Der Aromatengehalt soll bevorzugt
kleiner 0,004 χ P+031 sein.
Für den Straßenbau bevorzugt man erfindungsgemäße Massen mit weniger als 10 Gew.-% Blockcopolymerisat
und insbesondere solche, deren bituminöse Komponente eine Penetration zwischen 50 und 500 bei
25° C hat. Wird für die erfindungsgemäßen bituminösen Massen Verschnittbitumen angewandt so soll dieses 10
bis 30 Gew.-% flüchtiges organisches Lösungsmittel auf 70 bis 90 Gew.-% bituminöse Masse mit einem
Aromatengehalt von mehr als 30% sein.
Für Anwendungen in der Industrie ist ein Anteil an Blockcopolymerisat von 5 bis 15 Gew.-% zweckmäßig.
Dazu sollte die bituminöse Komponente eine Penetration von 10 bis 1000 bei 25°C haben. Im Falle der
Anwendung von Verschnittbitumen sollen auf 40 bis 60 Gew.-% bituminöse Masse 60 bis 30 Gew.-% Lösungsmittel
gerechnet werden, wobei der Aromatengehalt mehr als 30% sein soll.
Ist bei einer Masse mit relativ großen Mengen an Blockcopolymeren die Verarbeitungstemperatur relativ
hoch, so läßt sich diese durch Zusatz von Wachs herabsetzen, während es nur zu einer geringen
Änderung der Viskosität bei 60° C kommt. Dafür eignet sich Wachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 60 und
14O0C.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen weiter erläutert
Schmelzpunkt und zwei aromatenhaltigen Fluxmitteln hergestellt
Das Bitumen stammte aus der Behandlung eines Rückstandes der Vakuumdestillation von Rohöl aus
dem mittleren Osten mit Propan. Das Blockcopolymerisat war Polystyrol/Polybutadien/Polystyrol mit einem
Molekulargewicht von 14 000/65 000/14 000. Das Wachs stammte aus einem südamerikanischen- Rohöl;
der Rückstand aus der Vakuumdestillation war mit
ίο Propan deasphaltiert, der deasphaltierte Rückstand mit
Furfurol extrahiert und das erhaltene Raffinat mit einem Lösungsmittelgemisch Methyläthylketon-Toluol entwachst
worden und dessen hochschmelzender Anteil wurde verwendet
Bestimmt
nach
nach
11
63
0,38
0,38
7,2
7,2
83
0,1 mm D-5
0C D-36
/„Wert für die
n-C7Malten-Phase
n-C7Malten-Phase
n-C7-Asphaltene (P), IP 143
GeW--%
Viskosität bei 150°C,
cSt
cSt
D-938
4 der Anteil des aromatischen Kohlenstoffs in der n-Heptan-Malten-Phase, wurde aus der Dichte -r und
dem Prozentsatz an Kohlen- und Wasserstoff nach der von R. B. Williams in »Proceedings, 6th World
Petroleum Congress, Section IV, paper 17 61963)« beschriebenen Methode bestimmt.
fa* wurde mit Hilfe der Formel /,*=0,004χ P+0,28
bestimmt.
aus einem Rohöl aus dem mittleren Osten erhalten worden waren. Einige Eigenschaften dieser Fluxmittel
sind in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2 ■
Viskosität cSt bei
25"C 60'C
25"C 60'C
lOO'C
bo F2
26000
3600
3600
730
133
133
70,8
16,7
16,7
0,25
0,45
0,45
Fünf bituminöse Massen wurden aus einem Bitumen, einem Blockcopolymerisat, einem Wachs mit hohem
Von den fünf bituminösen Massen wurde eine durch Mischen des Bitumens mit Fluxmittel Fl, eine durch
Mischen des Bitumens mit dem Blockcopolymerisat und drei durch Mischen des Bitumens mit Blockcopolymerisat
und Wachs mit einem hohen Schmelzpunkt hergestellt.
Masse Zusammensetzung der bituminösen
Komponente
Gew.-%
Komponente
Gew.-%
Bitumen Fl F2 Block-Copolym ensat
Wachsgehalt fa berechnet
auf Bitumen + Fl +F2
auf Bitumen + Fl +F2
Gew.-%
f*) Eigenschaften der bituminösen
Masse
Masse
Penetra- Erwei- Viskosität
tion chungs- bei 2000C
tion chungs- bei 2000C
bei 25°C punkt cSt
0,1 mm Ring und
Kugel
0,1 mm Ring und
Kugel
°C
1 | 75 | 25 | 0 | 0 | 0 | 0,34 | 7,2 | 0,302 | 93 | 434 | 27 |
2 | 75 | 25 | 0 | 10 | 0 | 0,34 | 5,4 | 0,30 | 54 | 954 | 550 |
3 | 60 | 30 | 0 | 10 | 10 | 0,305 | 4,3 | 0,29 | 54 | 94 | 340 |
4 | 51 | 14 | 15 | 10 | 20 | 0,30 | 3,7 | 0,295 | 54 | 92 | 240 |
5 | 42 | 0 | 28 | 10 | 30 | 0,295 | 3,0 | 0,292 | 45 | 88 | 140 |
Die Massen 1 und 2 dienen zum Vergleich. Die Viskosität bei 2000C der erfindungsgemäßen Massen ist
niedriger als die der Masse 2 und nimmt mit steigender
Wachsmenge ab.
Alle fünf Massen waren lagerungsstabil, da kein
25
bemerkenswerter Unterschied in der Penetration und des Erweichungspunktes zwischen unten und oben nach
9 Tagen Lagerung bei 1400C unter Stickstoff gefunden wurde.
Drei Massen wurde nach Beispiel 1 aus Bitumen, Blockcopolymerisat und Fluxmittel F 1 hergestellt. In
diesem Falle wurde jedoch das gesamte Wachs und
nicht nur der hochschmelzende Anteil des Wachses wie im Beispiel 1 verwendet: Penetration 165, Viskosität bei
15O0C, 8,3 cSt, Stockpunkt 73° C.
Tabelle 4 | Komponente | Fl | der bituminösen | Wachsgehalt | fa | P | fa*) | Eigenschaften der bituminösen | Erwei | Viskosität | 1 | 550 |
Gew.-% | berechnet | Masse | chungs | bei 200X | 450 | |||||||
Masse Zusammensetzung | auf Bitumen | punkt | cSt | 100 | ||||||||
Bitumen | + Fl Gew.-% | Ring | ||||||||||
Block-Copoly- | Penetra | und Kuge "C |
||||||||||
25 | merisal | tion | 94 | |||||||||
16 | bei 25°C | 102 | ||||||||||
0 | 0,1 mm | 108 | ||||||||||
75 | ||||||||||||
74 | 10 | 0 | 0,34 | 5,4 | 0,30 | 57 | ||||||
70 | 10 | 10 | 0,325 | 5,4 | 0,30 | 51 | ||||||
1 | 10 | 30 | 0,275 | 5,0 | 0,30 | 53 | ||||||
2 | ||||||||||||
3 | ||||||||||||
Die in Tabelle 4 angegebenen Daten zeigen, daß die lagerungsstabil; sie zeigte einen deutlichen Unterschied
Viskosität der Massen 2 und 3 geringer ist als die der 55 in der Penetration und Erweichungspunkt zwischen
Masse 1. Die Masse 2 war lagerbeständig; die Masse 3, oben und unten nach 9 Tagen bei 140°C unter Stickstoff,
die nicht erfindungsgemäß ist, da f,<f,*, war nicht
Claims (5)
1. Bitumenhaltige Massen mit einem Zusatz eines
elastomeren Blockcopolymerisats der allgemeinen Formel A-B-A, in der beide A gleiche oder
verschiedene thermoplastische nichtelastomere Polymerisatblöcke bedeuten, die durch Polymerisation
von einer oder mehreren monovinylaromatischen Verbindungen erhalten worden sind, und B einen
elastomeren Polymerblock darstellt, der entweder durch Polymerisation von einem oder mehreren
konjugierten Dienen oder durch Copolymerisation von einem oder mehreren konjugierten Dienen mit
einer oder mehreren monovinylaromatischen Verbindungen erhalten worden ist und gegebenenfalls
ganz oder teilweise hydriert ist, mit einem Gehalt von
a) mehr als 85 Gew.-% einer Bitumenkomponente, deren Aromatengehalt, ausgedrückt als
Bruchteil aromatischer Kohlenstoff der Maltenphase von n-Heptan (fj, mehr als
0,004 χ P+0,280 beträgt, wobei P den Gehalt
von Asphaltenrückstand in n-Heptan bezeichnet, sowie von
b) weniger als 15 Gew.-% des Blockcopolymerisats nach Hauptpatent P 19 44 337,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Gehalt von 1 bis weniger als 15 Gew.-%
Blockcopolymerisat die Bitumenkomponente mehr als 45 bis 93 Gew.-% wachsfreies Bitumen und 6 bis
40 Gew.-o/o Wachs umfaßt
2. Bitumenhaltige Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastischen,
nichtelastomeren Blöcke A ein Molekulargewicht im Bereich von 7500 bis 100000, besonders zwischen
10 000 und 50 000, und der elastomere Polymerblock B ein Molekulargewicht im Bereich von 25 000 bis
1 000000, besonders zwischen 35 000 und 150 000, besitzt.
3. Bitumenhaltige Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastischen
Polymerblöcke A in den Blockcopolymeren in einer Menge im Bereich von 10 bis 70 Gew.-°/o, besonders
zwischen 20 und 50 Gew.-%, enthalten sind.
4. Bitumenhaltige Masse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerkomponente
ein Polystyrol/Polybutadien/Polystyrol-Blockcopolymerisat
ist.
5. Verwendung der bitumenhaltigen Massen nach Anspruch 1 bis 4 zum Straßenbau in einem Anteil
von 3 bis 15 Gew.-% zusammen mit 85 bis 97 Gew.-% von mineralischem Füllmaterial.
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