DE19398C - Neuerungen an dem unter Nr. 15663 patentirten Instrumente zur selbsttätigen Aufzeichnung vorübergehender Dimensionsänderungen elastischer fester Körper - Google Patents
Neuerungen an dem unter Nr. 15663 patentirten Instrumente zur selbsttätigen Aufzeichnung vorübergehender Dimensionsänderungen elastischer fester KörperInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
Das vorliegende Instrument dient demselben Zweck, wie das durch Patent No. 15663 geschützte
und bietet im Vergleich zu diesem eine kinematische Umkehrung insofern dar, als jetzt
die durch ein Uhrwerk betriebene kreiscylindrische Trommel D die gleichförmige Bewegung
empfängt und einem Papierstreifen mittheilt, und der Schreibstift E jene geradlinigen Verschiebungen
erfährt, welche den zu fixirenden Dimensionsänderungen des Versuchsobjectes proportional
sind.·
In den Fig. 1 und 2 ist das neue Instrument im Aufrifs und Grundrifs dargestellt.
An dem zu untersuchenden Körper A sind zwei Doppelklemmen α und b befestigt (s. Haupt-Patent).
Die beiden Klemmschrauben ^1 und ^1,
welche möglichst fest angezogen werden, geben die Endpunkte der zu messenden Strecke an,
während die um Achsen pendelnden Schrauben a2 #2 nur zur Sicherheit gegen das Verdrehen
der Klemmen α und b dienen.
. Der Rahmen α trägt das Instrument mit dem
ungleicharmigen Winkel C, der kreiscylindrischen Papiertrommel D, enthaltend da« Uhrwerk F
und die Schreibstifte E1 und E2.
. Durch den Kugelzapfen d, Fig. 1 und 3, ist die rohrförmige Schubstange B mit dem prismatischen Stück B1 verbunden, welches mit den Spitzzapfen (I1 in den kurzen Arm (I1 e des Winkelhebels C greift, dessen Drehungsachse der Klemme α angehört.
. Durch den Kugelzapfen d, Fig. 1 und 3, ist die rohrförmige Schubstange B mit dem prismatischen Stück B1 verbunden, welches mit den Spitzzapfen (I1 in den kurzen Arm (I1 e des Winkelhebels C greift, dessen Drehungsachse der Klemme α angehört.
Tritt durch einevorübergehendeBeanspruchung des Versuchsstückes eine Längenänderung ein,
so vollführt der Winkelhebel C eine entsprechende Drehung. Diese Drehung wird in 100
bis 200 fächern Betrage auf den Schreibstift E
übertragen, und zwar durch Vermittelung der Verzahnung / an dem längeren Arm des Hebels
C durch das Zahnrad g, dessen Achse h fest verbunden ist mit dem Gegenlenker Z1 der
Geradführung Z1 kx I1M.
Das andere Ende des Koppels m, welches den Schreibstift E2 trägt, ist durch den Lenker
Z2 k2 /2 geradegeführt. Der fest am Gestell
befindliche Schreibstift E1 zeichnet die Nulllinie.
Denkt man sich nun über die Trommel D einen Papierstreifen η gelegt, so würde der
Schreibstift E2 eine Aufzeichnung bewirken, welche sich auf dem wieder abgenommenen
und oben ausgebreiteten Papierstreifen als eine der Maximallängenänderung des untersuchten
Stückes proportionale Gerade darstellen würde.
Führt man jedoch während des Verlaufes der Beanspruchung den Papierstreifen η senkrecht
zur Schreibstiftbewegung in Richtung des angegebenen Pfeiles fort durch Drehung der Trommel
D, so kommt ein Diagramm zu Stande, dessen Abscissen den Weg des Papierstreifens,
dessen Ordinaten die elastischen Dimensionsänderungen der zu untersuchenden Körper in
starker Vergröfserung darstellen.
Die Trommel D enthält in ihrem Innern die Feder des Uhrwerkes F, welches aus dem Wind-
fang ο mit Bremsscheibe ρ und den Räderpaaren
q1 q2 q3 besteht. Tg1 ist als Kronenrad,
qs als Schneckenrad ausgeführt.
Der Papiervorrath ist auf die Trommel r,
aufgewickelt, geht von da über die Trommel r2, welche durch Federn an D angedrückt wird,
nach D und wird von der Walze r3 abgezogen.
Die Walze rg hat zu diesem Zweck in ihrem
Innern ebenfalls eine aufziehbare Feder.
Die Andrückung des Schreibstiftes E ist in Fig. 4 verdeutlicht.
Das Koppel m wird durch die Feder s, welche
mit dem Röllchen / verbunden ist, nach der Trommel D zu gedrückt.
Der Spielraum in den Zahnlücken der angewendeten Zahnräderübertragung ist wieder in
der in dem Haupt-Patent angegebenen Weise vernichtet.
Die Zapfen sind als nachstellbare Spitzzapfen ausgeführt. Damit auch am Kugelzapfen U1 nie
ein Spielraum entstehen kann und doch für B1 vollständige Beweglichkeit vorhanden ist, ist die
Einrichtung Fig. 2a getroffen:
Die beiden die Kugel (I1 fassenden Backen
sind mit ebenen Flächen ausgeführt und wird der eine Backen durch eine starke Feder immer
in der Pfeilrichtung angeprefst.
Um auf dem Diagramm irgend welche belie- " bige Punkte markiren zu können, ist mit dem
Apparat ein Elektromagnet G verbunden, dessen Anker u (s. Fig. 5 e) an einem gabelförmigen
Fortsatz zwei Spitzen ν trägt, die, wenn der Strom des Elektromagneten geschlossen, also
der Anker angezogen wird, zwei Punkte in den Papierstreifen η einschlagen. Die eine der für
die Leitung nöthigen Klemmen X1 ist natürlich
isolirt.
Auch das Auslösen des Uhrwerkes kann durch den Elektromagneten geschehen (s. Fig. 5).
Der Anker u befindet sich an einem Hebel y, hinter dessen Nase sich ein Hebel Z1 (im arretirten
Zustande des Werkes) legt. Dieser Hebel Z1 ist fest verbunden mit dem Hebel S2,
welcher durch die angedeutete Feder in der Richtung des gezeichneten Pfeiles zu bewegen
gesucht wird. Das andere Ende von Z2 trägt
einen Stift, welcher in einen Schlitz des Hebels zs greift und diesen aus der in Fig. 5 c
angegebenen Stellung in die der Fig. 5 a überführen kann. An zz befindet sich eine Bremsfeder
w, welche in der Stellung 5 c auf die Bremsscheibe fi festgedrückt ist, somit das Werk
arretirt, während sie bei Ueberführung in die Lage 5 d die Bremsscheibe nicht nur losläfst,
sondern auch den ersten Impuls zur Drehung des Windflügels 0 giebt, d. h. das Werk beginnt
zu kufen und der Papierstreifen wird fortgezogen.
Will man das Werk mittelst Hand auslösen oder auch Punkte auf η durch ν markiren, so
braucht man nur den Knopf ^1 in der Richtung
des gezeichneten Pfeiles zu drücken, das Spiel der Hebel wird dasselbe wie beim Anziehen
des Ankers.
Das Arretiren des Uhrwerkes geschieht dadurch, dafs man durch Drücken auf den Hebelarm
Z1 Z1 so hoch hebt, dafs er wieder über
die Nase von y zu liegen kommt und damit % zz in die Lagen 5 c (gleich $e) gebracht
werden.
Will man nun z. B. bei Untersuchung einer Eisenbahnbrücke die correspondirenden Deformationen
der Theile haben, an denen Apparate angebracht sind, so werden dieselben durch
Leitungen in entsprechender Weise verbunden. Beim Schliefsen des Stromes wird dann auf
jedem Diagramm die betreffende Ordinate markirt.
Um auch die Deformation für einen bestimmten Ort der rollenden Last anzugeben, werden
seitlich der Schienen Contacte aufgestellt, wie sie in Fig. 6 a und 6 b im Aufrifs und Seitenansicht
dargestellt sind.
Durch das erste Lokomotivrad 1 wird beim Darüberfahren die Platte 2 und damit der Hebel
3 niedergedrückt in die punktirt angegebene Lage.
Während dieses Niederdrückens wird durch die Feder 4, die isolirt aufgesetzt ist, der elektrische
Strom geschlossen, in die Papierstreifen also Punkte eingeschlagen. In der niedergedrückten
Stellung wird der Hebel 3 durch die dann übergreifende Nase 5 der Feder 6 gehalten.
Eine weitere Anwendung des Instrumentes ist in Fig. 7, 8 und 9 versinnlicht. Es soll bestimmt
werden die Tordirung einer Welle A2.
Zu diesem Zweck wird auf die Welle ein Rohr B2 aufgeschoben, welches durch Schrauben
α festgestellt wird, also fest verbunden mit dem betreifenden Querschnitt; das andere Ende
ist durch lose Schrauben γ nur centrirt, so dafs sich das Rohr relativ gegen diesen Querschnitt
verschieben kann.
Dann wird ein anderer Ring β aufgebracht, welcher das Instrument trägt.
Es wird dadurch (s. Fig. 8) die Tordirung des Stückes Welle gemessen, welches zwischen
den fest angezogenen Schrauben (Spitzschrauben gezeichnet) liegt, und zwar im Abstande, der
bestimmt ist durch die Entfernung des Kugel· zapfens α von der geometrischen Achse der
Welle A2.
Will man auch hier bestimmte Punkte des Diagrammes markiren, so kann man die in
Fig. 9 gezeichnete Einrichtung verwenden.
Der eine Pol der elektrischen Kette ist durch die Schleppfeder i>
mit der Welle A2 und dadurch mit dem Apparat selbst verbunden.
Die Leitung geht dann von der isolirten Klemme x2 des Apparates nach dem auf die
Welle aufgeschnallten Ring ε, welcher die von
der Welle isolirten Knaggen ζ trägt. Der Strom wird dann allemal, wenn einer der Knaggen vor
der Feder η vorbeistreicht, geschlossen, also ein Punkt markirt.
Es würden daher im vorliegenden Falle bei jeder Umdrehung acht Punkte hervorgehoben
werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:
i. Die aus Fig. ι bis 6 ersichtliche Ausführungsform des durch Patent No. 15663 geschützten Instrumentes, an welchem der Spielraum in den Zahnlücken durch federnde Radhälfte vernichtet ist und die Markirung charakteristischer Punkte auf dem erzielten Diagramm stattfindet.Die aus den Fig. 7 bis 9 ersichtliche Einrichtung zur Verwendung des Instrumentes für rotirende Wellen, deren Verdrehung mittelst desselben ermittelt werden soll.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.
Publications (1)
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ID=296213
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DE (1) | DE19398C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4693474A (en) * | 1984-06-22 | 1987-09-15 | Dunlop Limited A British Company | Games racket |
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