DE1934169A1 - Acyloxylierung von Olefinen - Google Patents
Acyloxylierung von OlefinenInfo
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Description
D R. J. M AAS
D R. W. PF-IFFER
DR. F. VOITKENLEITNER ■-..'
D R. W. PF-IFFER
DR. F. VOITKENLEITNER ■-..'
8 M Ü N C H E N 2 3
UNGEKuRSTR. 25 - TEL 39 02 36
UNGEKuRSTR. 25 - TEL 39 02 36
Case 892
Halcon International Inc., New York, V.St.A.
■5; Acyloxylierung von Olefinen
- ^ Zusammen fas sung
Es wird ein kontinuierliches katalytisches Dampfphasenverfahren zur Acyloxylierung von Olefinen, d. h. zur
Addition eines Rests R-OO-O-, worin R einen Kohlenwasserstoff rest bedeutet, an ein Olefin, beschrieben, wodurch
ungesättigte Ester von Carbonsäuren erzeugt wer- · den, in. denen die ungesättigten Stellen aus dem eingesetzten
Olefin stammen. Bevorzugte·Ausführungsformen betreffen die Acetoxylierung von Olefinen und insbesondere
die Erzeugung von Vinylacetat aus Äthylen und Essigsäure.
Mit diesem Verfahren werden hohe Ausbeuten an acyloxylierten Olefinen, d. h. ungesättigten Estern von Carbonsäuren,
im technischen Maßstab erzielt, indem die Acyloxylicrungsreaktion
in wenigstens zwei Stufen durchge-
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fübrt wird. Die erste Stufe wird mit hoher Reaktionsselektivität durchgeführt, während in den folgenden
Stufen mit maximalen Olefinumsätzen gearbeitet wird.
Olefinisch ungesättigte Ester von Carbonsäuren, z.B.
Vinylacetat oder Allylacetat, haben in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung als großtechnische Produkte
erlangt. Solche Produkte sind monomere Ausgangsstoffe
zur Erzeugung von technisch wichtigen Harzen, z.B. im Pail des Vinylacetats vom Harzen wie Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol und Polyvinylacetalen. Das übliche Verfahren zur Herstellung solcher olefinisch ungesättigter
Ester war die katalytische Dampfphasenreakticn von Acetylenderivaten mit einer organischen Säixre. Der iJachteil
dieses Verfahrens liegt darin, daß verhältnismäßig schwer zugängliche Acetylenverbindungen als Ausgangsstoffe
benötigt v/erden. Ss wurde daher bereits versucht, andere Verfahren zu entwickeln, die auf der Olefinacyloxylieruns
beruhen.
-1O
Nach dem Verfahren der USA-Patentschrift 3 190 912 werden
olefinisch ungesättigte Ester, z.B. Vinylacetat, durch Durchleiten einer gasförmigen Reaktionsmischung
aus einer Carbonsäure, einem Olefin und molekularem Sauerstoff durch einen Reaktor, der einen Edelmetallkatalysator
enthält, erzeugt. Dieses Verfahren hat ieäocn
den Kachteil, daß nur ein partieller Umsatz stattfindet und daß die Olefinausbeuten pro Durchgang- gering
sind. Um diesen Nachteil im technischen Betrieb zu vermeiden, ist es daher erforderlich, nicht umgesetztes
BAD -909887/1702
_ 3 —
Olefin und nichtumgesetzte Carbonsäure im Kreislauf zu
führen. Versuche, die Größe von Kreislaufeinrichtungen
zu verringern und den dafür erforderlichen Kostenaufwand zu senken (durch Erhöhen des Umsatzes), haben sich als
unwirksam erwiesen, da der Wirkungsgrad der bekannten Verfahren abnimmt, wenn der Umsatz erhöht wird. Der Kreislaufbetrieb
selbst verursacht Nachteile, da von den zur Rückführung bestimmten Stoffen ein Teil zur Reinigung des
Systems aus diesem in "einer Menge abgezweigt werden muß,
deren Volumen dem Volumen der neuen Bestandteile, die in das Reaktiorissystem als frische Beschickung eingeführt
werden, vermindert um das Volumen des als-Produkt abgezogenen
Anteils entspricht. Durch die Menge an Olefin und Carbonsäure, die mit einem solchen Reinigungsstrom verloren
geht, wird der Wirkungsgrad des Verfahrens ernsthaft beeinträchtigt. In Gegensatz dazu v/erden mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erheblich bessere Ausbeuten als mit bekannten Verfahren erzielt.
Erfindungsgeinäß werden Olefine unter Bildung ungesättigter
Ester von Carbonsäuren acyloxylieft. Das erfindungsgemäße Verfahren wird kontinuierlich in der Dampfphase durchgeführt.
Dabei wird eine "gasförmige Mischung, die molekularen Sauerstoff, Olefin und Carbonsäure enthält, in einer
ersten Reaktionsstufe bei einer Temperatur im 3ereich von etwa 50 bis 350 C mit einer auf Volumina bezogenen Durch-Satzgeschwindigkeit
von etwa 20 bis etwa 5000 Stunde" bei einem Olefinumsatz im Bereich von etwa 4 bis etwa 20 c/o
über einen Ede line tallkatalysator geleitet. Das aus dieser
Reaktionsstufe abgezogene Gut wird einer Behandlung zur Entfernung von acyloxyliertem Olefinprodukt unterworfen.
Das verbleibende Gut wird zur Rückführung'zurückbehalten. Ein Teil dieses verbleibenden Guts, dessen Volumen dem
Volumen an frischen Beschickungsstoffen, die zum kontinuierlichen
Betrieb des Verfahrens erforderlich -sind,
909887/1702 βλο or,g,nal
vermindert um das Volumen von als Produkt abgezogenem acyloxyliertem Olefin jO.ntspricht, wird aus dem System
abgezweigt,und der Rest wird zur erneuten Überleitung
übor den Katalysator zurückgeführt. Der abgezweigte Anteil
wird in der Dampfphase bei einer Temperatur im Bereich von etwa 50 bis etwa 350 0O mit einer auf Volumina
bezogenen Durcbsatzgeschwindigkeit von etwa 20 bis etwa
5000 Stunden" über eine zweite Füllung aus Edelmetallkatalysator geleitet, so daß etwa 30 bis etwa 80 $ des
Olefins in dem abgezweigten Gasstrom umgesetzt v/erden. Das aus der zweiten Kontaktstufe abgezogene Reaktionsgut wird ebenfalls einer Behandlung zur Gewinnung von weiterem
acyloxyliertem Olefin unterworfen. Nach der Produktgewinnung wird der Rest in die zweite Kontaktstufe zurückgeführt,
dabei wird jedoch ein Teil der rückgeführten Stoffe, dessen Volumen dem Volumen der nach der ersten
Kontaktstufe zur Reinigung abgezweigten, Stoffe, vermindert um das Volumen des als Produkt abgezogenen Anteils,
entspricht, zur Reinigung des Systems aus diesem abgezweigt.
Die oben genannten Bedingungen sind so gewählt, daß die erste Katalysatorkontaktstufe unter Bedingungen betrieben
wird,.unter denen eine hohe Selektivität der Bildung des acyloxylierten Olefins erzielt wird. Die zweite Katalysatorstufe
wird so durchgeführt, daß ein hoher Umsatz erreicht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit
einem System von drei oder noch mehr Katalysatorkontaktstufen durchgeführt werden. Dabei wird in der ersten Stufe
praktisch in der oben beschriebenen Weise gearbeitet und die zweite Stufe wird in solcher Weise durchgeführt,
daß ein mittlerer Umsatz bei mittleren Selektivitäten erzielt wird, während die dritte und jede folgende Katalysatorkontaktstufe
so betrieben werden, daß hohe Umsätze erzielt werden.
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In allen Katalysatorkontaktstufen wird ein fester Katalysator
verwendet, der ein Edelmetall enthält. Diese Metalle können als solche oder in Form'von Trägerkatalysatoren
eingesetzt werden, für die inerte Trägerstoffe wie beispielsweise Titandioxid, Siliciumdioxid oder Aluminiumoxid
verwendet werden können.
Die zur Erläuterung der Erfindung verwendeten Begriffe haben folgende Bedeutung, wenn nichts anderes angegeben
ist.
Der Begriff "Selektivität" bezeichnet das molare Verhältnis
acyloxyliertes Olefin
umgesetztes Olefin-
umgesetztes Olefin-
Mit "hoher" Selektivität ist eine wie oben definierte Selektivität gemeint, die über etwa 0,75 oder, angegeben
in. Prozent, über etwa 75 i<>
liegt. Unter "mittlerer" Selektivität wird hierin eine Selektivität über etv/a 65 $ verstanden.
Der Begriff "Umsatz" bezeichnet das molare Verhältnis
umgesetztes Olefin
eingesetztes Olefin
eingesetztes Olefin
Der Begriff "Umsatz pro Du^chga.iig" bezeichnet den wie
oben definierten Umsatz bei einmaligem Durchgang, d. h. ohne Berücksichtigung von im Kreislauf geführten Stoffen.
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- .6 - - ■■'."■ - : - -■■-■■■..
Mit "hohem" Umsatz ist ein Umsatz geraeint, .der über etwa
0,30 oder, angegeben in $» über etwa 30 S/O liegt. Kit
"mittlerem" Umsatz ist ein Umsatz geraeint, der über
15 $, jedoch unter etwa .30 fi liegt. Mit "niedrigem" . *
Umsatz ist ein Umsatz gemeint*· der unter etwa 15 $ liegt.
Der Begriff "Ausbeute" bezeichnet das Holverhältnis
acyloxyliertes Olefin eingesetztes Olefin
Es ist zu beachten, daß die vorstehenden Definitionen
für "Selektivität", "Umsatz" und "Ausbeute", auf Olefin : bezogen .sind. Die Definition dieser Begriffe könnte .
ebensogut auf die eingesetzte und umgesetzte Menge a.n
Carbonsäure bezogen werden. Unter den Bedingungen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt werden, ■
wäre jedoch die Selektivität der Bildung von acyloxyliertem
Olefin, bezogen auf umgesetzte Garbonsäure, zu hoch, als daß auf die Säure bezogene Definitionen sinnvoll
wären. Die Säureumsätze ändern sich selbstverständlich in direkter Beziehung zum Olefinumsatz.
Der Begriff "auf Volumina bezogene Durchsatzgescb/indigkeit",
wie er hierin verwendet wird, ist als der QiIO- ■■-tient
definiert, der' durch Division des Volumens der gesamten Beschickung (frische Bestandteile + zurückgeführte
Bestandteile) für--einen Reaktor-pro Stunde durch das in" ,
dem Reaktor enthaltene Volumen an 'Katalysator erhalten ' "·.
wird.-Da die Hg akt ο rbe Schickungen für das erfiridungsge;r.ä:ie .-Verfahren
gasförmig sind, ist das Volumen der Beschickungen für Standardbedingungen (0 0C und 760.mm Hg absolut) berechnet.
■ . ■ \
^ 90988 7/1702 PAD ORlGfNAL
Γ ■■ ■ . ·.-■. ■
_ 7-_ . 193A169
Der Begriff "Acylöxylierung", wie er hierin verwendet ·
wird, "bezeichnet eine Reaktion, die ziir Addition des
organischen Rests π ·
worin R ,einen■Kohlenwasserstoffrest bedeutet, an einen
organischen Stoff unter Verdrängung eines Wasserstoffatoms
aus dem organischen Stoff führt. Für die erfinäungsgemäßeri
Zwecke ist der organische Stoff ein Olefin und der Rest
wird dann so addiert,.· daß die Doppelbindung des eingesetzten
Olefins dabeinicht verschwindet. Diese Reaktion
läßt sich am "besten mit Hilfe der folgenden chemischen
Reaktionsgleichung verstehen, in der lediglich zur ErIauterung
diese .allgemeine Reaktion aim Beispiel der Umsetzung
von Essigsäure, Äthylen und Sauerstoff su Vinylacetat dargestellt ist. ' ' ..
H3C-C-OH'+ H2C =; CH2 + T/2 O2
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht also auf einer
Acyloxylierungsreaktion,' für die drei Ausgangsstoffe, "nämlich
ein Olefin, eine Carbonsäure und "molekularer Sauerstoff,eingesetzt
werden. Diese Stoffe werden mit einem Sdelffietallkatalysator in Berührung gebracht, v;ie noch genauer
erläutert wird, und teilweise zii acyloxylierten
Olefinen umgesetzt. Da bei dieser Reaktion Umsätze pro
H3C-C-O-CH -CH2
0 9 8 8 7/1702 bad
- 12 -
Zireonlumoxid oder Magnesium-Zirconium-Spinelle,. Dem
Katalysator, kann, mit Vorteil eine kleine Menge eines Promotors in Mengen bis zu 5 Gew.-^ des Metalls der Gruppe
VIII zugesetzt werden. Geeignete Promotoren sind Salze
der Alkalimetalle, z.B. die Acetate oder Propionate. Natrium-, Lithium- und Kaliumsalze werden "bevorzugt.
Ein "besonders brauchbarer Katalysator enthält 2 Gew.-^:
Palladium und ,2 Gewichts-^ Natriumacetat auf einem Spi- ,". ;
nellträger, wobei das Palladium auf den Träger als Pal—
ladiumchlorid aufgebracht wird., · das, dann wenigstens zum· ·
Teil durch Alkali + Hydrazin, alkalischen Formaldehyd oder
Wasserstoff zu feinteiligem Metall reduziert- wird.
.Als Beschickung für das erfin'd.ungsgemäße Verfahren kann; . *
jede Quelle für molekularen Sauerstoff verwendet werden.
Luft wird gewöhnlich bevorzugt., da sie am billigsten ist, _
bei Verwendung von Luft ist jedoch eine stärkere Reinigung des Systems erforderlich., damit die Ansammlung von Stickstoff in dem Kreislaufsystem des. Hauptxealctors in zu hoher.
Konzentration verhindert wird. Für das. erfindungsgemäße
Verfahren kommt aber auch die Anwendung von hochreinem Sauerstoff sowie von Sauerstoffgas mit einem Sauerstoffgehalt
bis zu .beispielsweise 80 Ja oder "mehr, in Betracht.
Das acyloxylieiteolefinprodukt läßt sich aus dem Reaktionsgut
leicht in bekannter Weise gewinnen, beispielsweise durch Auswaschen des'Reaktionsguts mit einem Lösungsmittel
für das' acyloxylierte Olefin, z.B. ■Essigsäure,, und anschließende
Gewinnung-"desι ölefinesters durch Destillation der
LÖsungsmittel-Estef-Lösung oder durch Kondensation oder
Dekantieren : mit anschließender Destillation oder durch
Kombinationen.dieser Methoden oder durch andere Maßnahmen.- -.,Ζ - : :V ■ : :".■-. ' ""' :;■■'.""■"■■""" '■'■".""
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- 13 - -
Im folgenden wird. das. erfindungsgemäße Verfahren in
Verbindung mit der beigefügten Zeichnung weiter erläutert, in der eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah- ·
rens mit einem Hauptreaktionssystem und einem Reinigungsreaktionssystems
schematisch dargestellt ist."
Um die Erläuterung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform zu vereinfachen, wird angenommen, daß
die Beschickung für das dargestellte Verfahren aus Äthylen
und Essigsäure sowie selbstverständlich Sauerstoff besteht, daß also als Produkt Vinylacetat erhalten wird.
In den Reaktor 10 wird über leitung 11 frisclies Äthylen
eingeführt. Frische verdampfte Essigsäure und molekularer Sauerstoff, vorzugsweise in Form von Luft, werden dem
Reaktor 10 über die leitungen 12 bzw. 13 zugeführt. Ein
Kreislaufstrom, der Äthylen, Essigsäure und gegebenenfalls
auch etwas molekularen Sauerstoff zusammen mit anderen Stoffen, z.B. als Nebenprodukt gebildetem Kohlendioxid,
enthält, wird in den Reaktor 10 über leitung 14 eingeführt. Wie dieser Kreislaufstrom erhalten wird, wird noch beschrieben.
In dem Reaktor TO befindet sich ein fester Edelmetallkatalysator, der vorteilhafterweise aus Palladium,, das
auf einem Träger, z.B. einem Magnesiuraoxiä-Zirconiumoxid-Spinell
abgeschieden ist, bestehen kann. Der Reaktor ist vorzugsweise ein Festbettreaktor, und der Katalysator
kann darin in Form einer einzigen Füllung oder einer Mehrzahl von Füllungen angeordnet sein. Der Reaktor 10 kann
auch ein Rohrreaktor sein, d. h. ein Reaktor mit einer Vielzahl von katalysatorhaltigen Rohren, die von einem
fließfähigen Wärmeübertragungsmedium umgeben sind. Alle
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-14 .-■■■■ ■.■■■■"■...■.:" .-■: ..ζ ..
diese Reaktor, typ en sind bekannt.
In dem Reaktor 10 setzen" sich die Ausgangsstoffe zu
Vinylacetat und Wasser nach folgender chemischer Gleichung um.
0 0
Il «I
H2O = CH2 + H3C-C-OH +1/2 O2 ----- H2C = CH-O-C-CH3
H2O
Da diese Reaktion exotherm ist, ist es zweckmäßig, jedoch nicht wesentlich, für die Abführung der Reaktionswärme zu
sorgen. Diese Wärmeabfuhr kann leicht mit Hilfe bekannter
Maßnahmen erreicht, werden, beispielsweise durch. Kühlschlangen
15» die im Reaktor 10 angeordnet sind. Die Reaktionsprodukte, Nebenprodukte und unveränderten Ausgangsstoffe
werden aus dem Reaktor 10 über Leitung 16 abgezogen. Dieses abgezogene Gut wird im Wärmetauscher 17 gekühlt und zur Trennvorrichtung 20 geleitet. Die Trenn- .
vorrichtung 20 besteht zweckmäßig "aus einer Absorptions- :
kolonne mit Böden oder mit einer Füllung (z.B. Raschigringen). In der Trennvorrichtung 20 v/erden leicht kondensierbare
Stoffe, z.B. das erzeugte Vinylacetat, nichtumgesetzte Essigsäure und dergleichen, von verhältnismäßig
schwer kondensierbaren Stoffen, z.B. nichtumgesetztem Äthylen und Stickstoff, der aus der Luft stammt, die als
Quelle für molekularen Sauerstoff verwendet wird, durch Auswaschen des Reaktionsguts mit einem Absorbens für
Vinylacetat, das zweckmäßig aus Essigsäure besteht, getrennt. Das Absorbens wird durch Leitung 21 in den oberen
Abschnitt der Trenneinrichtung 20 eingeführt. Vinylacetat,,
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- 15 -
nichtumgesetzte Essigsäure und als Absorbens, verwendete
Essigsäure werden aus dem unteren Abschnitt der Trenn- *
einrichtung ,20 über Leitung 22 abgezogen und zur .Fraktioniereinrichtung 30 geleitet. .
Nichtkondensierbare Stoffe, z.B. nichtumg-esetztes" Äthylen ,
als Nebenprodukt.entstandenes Kohlendioxid, in den Reaktor
10 in Form von Luft eingeführter. Stickstoff und derg eichen, werden am Kopf der Trenneinrichtung 20 über :
Leitung 23 abgezogen. Ein Teil dieser nichtkondensierbaren
Stoffe wird über die Leitungen 24 und 14 nach Verdichten \
in der Dampfkompressionsvorricbtung 25 in den Reaktor 10 f
zurückgeführt. Der Reaktor 10, die ,Trenneinrichtung 20 und ;
die Dampfkompressionsvorrichtung 25. werden im folgenden * . /
manchmal, als "Hauptreaktorsystem" bezeichnet» Der Rest
der dampfförmigen Stoffe, die aus der Trennvorrichtung.20 . . v
üb.er Leitung 23 abgezogen werden, wird ;aus dem Hauptreaktorsystem
über Leitung 26 abgezweigt und. in. der nachstehend beschriebenen Weise vielter verarbeitet. . .
Die kondensierten Stoffe, die aus der Trennvorrichtung ' ;
20 über die Leitung 22 abgezogen wurden, werden in der Fraktioniereinrichtung 30.zur Abtrennung und Gewinnung von
Vinylacetat und Essigsäure behandelt. Die Praktioniereinrichtung
30 ist eine Fraktionierkolonne üblicher Bauart und mit einer Vielzahl von Dampf-Flüssigkeits-Kohtaktiereinrichtungen
und geeigneten. Rückfluß- und Hei ζ sy st er, en (nicht
dargestellt) ausgerüstet. Vinylacetat wird als Produkt aus der Fraktioniereinrichtung; 30 durch Leitung 31 '
über Kopf abgezogen und kann bei Bedarf in bekannter '";'".
Weise weiter gereinigt werden. Sss.igsäure "wird zusammen " · mit liebenprodukten aus. einem unteren Abschnitt, der Fra-lc-' "
'tionie-r.yorriehtung 30 über die Leitung 32 abgezogen xxnä in', \
BAD ORIGINAL 909887Λ1νΤ0Ζ ; .,; ■ ~
-16-
zwei Ströme aufgeteilt. Ein Teil der zurückgewonnenen Essigsäure wir cT im Wärmetauscher 38 abgekühlt und über die
Leitung 21 zur Trennvorrichtung 20 zurückgeführt, wo sie
als Absorptionsmittel dient. Der andere Teil wird im Verdampfer 3.4 verdampft und nach der Verdampfung ebenfalls
in zwei Ströme unterteilt. Ein Teil wird über die Leitungen
35 und 14 in'den Reaktor 10 zurückgeleitet. Der
.Rest wird aus dem-System über Leitung 37 abgezweigt.
Abgezweigtes Äthylen ais Leitung 26 und abgezweigte
Essigsäure aus Leitung 37 werden miteinander vermischt und über Leitung 39 in den Reinigungsreaktor 40 eingeführt.
Dem Reinigungsreaktor 40 wird ferner über Leitung 42 v/eiterer molekularer Sauerstoff in Form von Luft zugeführt.
Bei Bedarf können ferner weitere Essigsäure und/oder weiteres Xthylen über geeignete Leitungen (nicht dargestellt)
zugeführt Werden. Der Reinigungsreaktor; 4.0 kann- von'gleicher
Bauart sein wie der,Hauptreaktor TO. und ist vorteilhafterweise
mit Kühlschlangen 43 ausgerüstet. Über Leitung 44 wird dem Reinigungsreaktor ein. Kreislaufstrom
zugeführt. Wie dieser erhalten wird, wird noch beschrieben. Im Reinigungsreaktor, 40 wird entsprechend der oben
angegebenen Reaktionsgleichung weiteres Vinylacetat erzeugt. '- '".-·._
Die Reaktionsprodukte werden zusammen mit nichtumgesetsten
Stoffen aus den ReiriJ-gungsreaktoj· 40 über die Leitung 45-abgezogen,
im WärmeRauscher 46 abgekühlt und in einen
unteren Abschnitt der Trenneinrichtung 50 eingeführt,
die von gleicher Baiiart ist wie die Trenneinrichtung 20.
■ i ."■■-.-.
In einen oberen Abscjhnitt der Trenneinrichtung 50 wird
übeV Leitung 51 ein !Absorbens, zweckmäßig Essigsäure, ein-
.-■ 17 -
geführt. Aus dem Re inigungsreaktor 40 abgezogenes Vinylacetat und Essigsäure werden absorbiert, unten aus der
Trennvorrichtung 50 über Leitung 52 abgezogen und zur Fraktioniervorrichtung 60 geleitet, Hiebt kondensierte ,
Stoffe, darunter nichtumgesetztes Äthylen, werden aus der
Trennvorrichtung 50 über leitung 53 abgezogen und in zwei
Ströme aufgeteilt. Ein Teil wird über den Kompressor 541
dessen auslaßseitiges Ende mit der Leitung* 44 verbunden
ist, in den Reinigungsreaktor 40 zurückgeführt. Der Rest
wird aus dem System über Leitung 55 entfernt und ver-s worfen. . · . ■
Der flüssige Streiu, der aus der Trennvorrichtung 50 über
Leitung 52 abgezogen wird, wird in der Fraktioniervorrichtung
60., die von gleicher Bauart ist wie die Fraktioniervorrichtung 30, in Vinylacetat und Essigsäure getrennt.
Vinylacetat wird aus der Fraktioniervorrichtung· ' '~
60 durch Leitung 61 über Kopf abgezogen und kann bei Be- ;
darf in bekannter Weise weiter gereinigt werden. Unten aus der "Fraktioniervorrichtung 60 wird über Leitung 62 ■
Essigsäure, die praktisch frei von Vinylacetat ist, ab- ; gezogen und in zwei Ströme unterteilt. Ein Teil wird im j
Wärmetauscher 59 gekühlt und über Leitung 51 als Absorptionsmittel in die Trennvorrichtung 50 zurückgeführt:» Ein
Teil des Rests wird über Leitung ,63 entfernt und verworfen.
Der andere Teil wird im Wärmtauscher 64 verdampft uiri
über Leitung 65 zum Reiriigungsreaktor 40 zurückgeführt.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung de.r
Erfindung. Dazu dient wiederum die Umsetzung von Äthylen,
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- .18 - ■
Sauerstoff und Essigsäure zu Vinylacetat. Als Quelle
für molekularen Sauerstoff dient luft. Wenn nichts anderes
angegeben ist, beziehen sich sämtliche Angaben über Teile
und Prozentsätze auf Molteile und Mol-$. ♦
Ss wird ein ähnliches Reaktionssystem zur kontinuierlichen
Acetoxylierung von Äthylen angewandt, wie es in der beigefügten
Zeichnung schematisch dargestellt ist. Die folgenden Angaben beziehen sich auf den Betrieb dieses Systems,
nachdem Gleichgewichtsbedingungen erreicht sind.
In den Hauptreaktor wird mit einer Geschwindigkeit von
100 Teilen/Stunde eine gasförmige Reaktionsmisehung aus
Luft, Äthylen, Essigsäure und Kreislaufgas eingeführt, die
folgende Zusammensetzung aufweist:
Äthylen 10,3 $
Essigsäure 4,2 fo
Kohlendioxid 3,0$
Stickstoff 75,0 $
Sauerstoff 7,0 $>
Vinylacetat -
Wasser -
100,0 fo
In dem Hauptreaktor befinden sich 1300 Gewichtsteile
eines Katalysators, der 2 Gew.-% Palladium maä
909887/1702
- 19 -
Katriumacetat auf einem Magnesiumoxid-Zirconiumoxid-Spine11träger
enthält. Das Palladium wurde auf dem Träger
in Form von. Palladiumchlorid abgeschieden, das anschließend
durch Behandlung mit einer Mischung aus Ivatriumhydroxid
und Hydrazin wenigstens teilweise zum metallischen Zustand reduziert wurde. Diese Menge an Katalysator in
Verbindung'mit der oben angegebenen Beschickungsgeschwindigkeit
entspricht einer Durchsatzgeschwindigkeit von 2200 yolumenteilen/Stunde/Volumenteil Katalysator. Die
Temperatur im Hauptreaktor wird bei 120 0C und der Druck
bei 5,25 atü (75 psig) gehalten.
Nach ;jeder Umsetzung hat die Mischung, die den Hauptreaktor
verläßt, folgende Zusammensetzung:
Äthylen 9,720 Teile/Stde.
Essigsäure 3,304 "
Kohlendioxid' , 3,368"
Stickstoff 75,000 "
Sauerstoff 6,000 " ■ Vinylacetat ' 0,896 "
Wasser 0,368 "
Daraus ergibt sich, daß der Äthylemiinsatz pro Durchgang
10 $> und die Selektivität zu Vinylacetat 83 # beträgt,
!lach Abtrennung von Vinylacetat werden 6,983 Teile pro
Stunde eines Heinigungsstroms mit folgender Zusammen-
90988 7/
setzuwgv (bezogen auf trockene Stoffe) abgezweigt:
Äthylen- | 9,98 % |
Essigsäure. ; | 3,39 I" |
Kohlendioxid | ■-:'. 3,45 $ |
Stickstoff . | _.-'/- 77*02;$ |
Sauerstoff | 6,16 $ |
Vinylacetat | ■"■■■■-".. |
100,00
Der Rest des aus dem Reaktor abgezogenen Guts abzüglich
gewonnenes Vinylacetat (90,4 Teile/Stunde), wird in den
Hauptreaktor zurückgeführt. . . ; .
Aus deri vorstehend angegebenen Vierten ist zii ersehen»
daß der Gesamtumsatz von Äthylen zu monomeren! Vinylacetat
im Hauptreaktorsystem 60,8S und die Gesamtausbeute ■
50,46 io beträgt. \ ' ":V; ;" ' y -../. '■■■'■■
Dem aus dem Hauptreaktorsystem abgezweigten Reinigungsstrom (6,983 Teile/Stunde) werden 4,782 Teile/Stunde Luft
und 0,219/Stunde Essigsäure zusammen mit dem Kreisiaufgas
des Reinigungsreaktionssystems zugesetzt und in den Reinigungsreaktor
eingeführt. Die Gesamtbeschickung für den
Reinigungsreaktor hat folgende Zusammensetzung:
ύη*Μ\ύτ--
* BADORIGINAL
- 21 -
Äthylen - 1,29 Teile/Stde.
Essigsäure 0,52 "
Kohlendioxid 6,45 "
Stickstoff . 112,17 "
Sauerstoff 8,51 " Vinylacetat . -, -
Wasser -
128,94 Teile/Stde.
Indem Eeinigungsreaktor /befinden sich 2500 Gewichtsteile des gleichen Katalysators, der im Eauptreaktor verwendet
wird. Diese Katalysatormenge ergibt eine Durchsat zgesehwindigkeit von 1450 Volumenteilen Beschickung/
Stunde/Volumenteil Katalysator. Der Seinigungsreaktör
wird "bei einer Temperatur von 130 0C und einem Druck von
5,25 atii (75 psig) gehalten."Das aus dem Reinigungsreaktor abgezogene Gut hat folgende Zusammensetzung:
Äthylen , | 0,64 | leile/Stde, |
Essigsäure | 0,06 | ti |
Kohlendioxid | •6,S3 | »y |
Stickstoff v - | 112,17 | H |
Sauerstoff | 7,71 | Il |
Vinylacetat | 0,45 | II" |
V/asser | 0,39 | ti |
128,25 Teile/Stde.
909887/17Ö2'r
1 S34169
Uacb Gewinnung von weiterem Vinylacetat aus dem abgezogenen
Reäktionsgut des Reinigungsreaktors werden
10,43. Teile/Stunde der verbleibenden Stoffe aus dem System entfernt und verworfen. Der Rest wird in den
Reinigungsreaktor zurückgeführt.
Aus den vorstehend angegebenen V/erten ergibt sich, daß
der Umsatz im Reinigungsreaktor 50 $ ausmacht, während
die· Selektivität nur 70 i° beträgt. Der Gesamtumsatz in
Haupt- und Reinigungsreaktor beträgt jedoch 97 5° und
die Gesamtausbeute 75,7 i°- Daraus ist zu ersehen, daß
die Gesamtausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens um mehr als 25 c/° höher ist als bei einem Verfahren, bei dem
kein Reinigungsreaktor verwendet wird. Ss ist also klar ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren im
Vergleich zu üblichen Verfahren, bei denen nur mit einem Reaktor gearbeitet wird, erhebliche Vorteile bietet.
Selbstverständlich kann im Rahmen der Erfindung das oben
beschriebene Verfahren modifiziert oder abgeändert wer- den.
Beispielsweise, ist es nicht erforderlich, nur einen einzigen Reinigungsreaktor zu verwenden. Ferner kann
selbstverständlich das Material, das aus dem Reinigungsreaktorsystem abgezogen und verworfen wird, ohne weiteres
in einem zusätzlichen Reaktor verarbeitet werden, um die
Gesamtausbeute noch weiter zu erhöhen.
17 0 2
Claims (1)
- - 23 ~Pat e η t an s υ r ü c ίτ e1. Kontinuierliches Verfahren zur Acyloxylierung. von. -. Olefinen in der Dampf phase, dadurch gekennzeichnet,, .;■■ daß man(a) eine gasförmige Reaktionsmischuiig,. die -molekularen ... - " Sauerstoff, das au. acyloxylierende Olefin, und "eine- Carbonsäure enthält,'' bei einer Temperatur im Bereich von etwa 50 bis etwa 550 °C m^ einer .Durchsatzge-* — 1schwindigkeit-von etwa 20 bis etwa 5000 Stunde., . über eine erste Katalysatorfüllung leitet und ,da- : .durch einen Olefinumsatz von etwa 4 bis zu etwa 20 fi erzielt! ' · . . - ". - . .(b) acyloxyliertes Olefin aus der erhaltenen Mischung abtrennt;(c) einen ' Teil, der verbleibenden J-Ii schung aus. dem Syst em abzweigti .,-".■■.;.-=... .--■ . : ; .. ■ ... , . v(d). den-anderen Teil der; verbleibenden Mischung .zum : , - weiitere.n Kontakt; mit dem ersten Katalysator zuirüofc- . _,-, -;.f übrtj- ■; „.-.; >,· ;.,:,.; ., ;.-... - : -. .-,'.-.. :.. ■/ . .,;.,/■-#ie -abgezweigte Gasmiscbung bei einer Temperatur im Bereich von etwa 50 bis etwa 550 0G mit einer Biircfcsa^ageöchwinäigkeit von etwa 20 bis etwa 5000 Stunde"" über eine zweite Katalysatorfüllüngleitet und'Weiteres acyloxyliertes'Olefin gewinnt, wobei V.:·--^;:.-i- ■-äer erste und. der zweite Katalysator ein Metall17.02der Gruppe VIII des -.Periodensystems mit einer Ordnungszahl von wenigstens H1J enthält.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Äthylen und Essigsäure zu Vinylacetat umsetzt.3. Verfahren nach Anspruch 23 dadurch gekennzeichnet,,. daß man als Metall der Gruppe VIII des Periodensystems Palladium verwendet-.9 0 98 8 7 / 1 7 0 2 BAD
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