DE1929649C - Scheibenmühle, insbesondere zum Bearbeiten von lignozellulosehaltigen Stoffen - Google Patents
Scheibenmühle, insbesondere zum Bearbeiten von lignozellulosehaltigen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenmühle, insbesondere zum Bearbeiten vun lignoszellulosehaltigen
Stoffen, deren rotierende Mahlscheibe auf einer mittels eines nicht umlaufenden Servomotors
axial verschiebbaren Welle befestigt ist, wobei der Servomotor aus einem mit einem axial gleitfähigen
Axiallager festverbundenen, mit seinem Gehäuse Druckkammern bildenden Kolben besteht
Derartige Scheibenmühlen sind bereits bekannt. Bei einer bekannten Scheibenmühle ist die axial verschiebbare
Welle von zwei im Abstand angeordneten Lagern aufgenommen, von denen das eine mit dem
Servomotor versehen ist. Die zu beiden Seiten des Kolbens angeordneten Druckkammern können je
räch der Richtung der Axialverschiebung abwechselnd über Leitungen mit Drucköl beaufschlagt
werden.
Seitdem derartige Scheibenmühlen mit immer größeren Scheibendurchmessern und Mahlflächen ausgeführt
werden und in gewissen Fällen eine Vielzahl von Mahlscheiben auf derselben Welle aufweisen, ist
es immer schwieriger geworden, Axiallager zu finden, welche die ständig zunehmenden Beanspruchungen
ohne Schaden aufnehmen. In derartigen Scheibenmühlen werden die Werte für die Belastungsfähigkeit
der Axiallager bis nahe an ihre äußerste Grenze ausgenutzt. Eine \. Mtere Erhöhung des Mahldruckes und
damit der Axialbelastung bat erheblich kürzere
Lebensdauer tür die Axiallager und dadurch bedingte häufige Lagerwechsel zur FoJ; t. Schließlich wird
durch die hohen Belastungen die Betriebssicherheit der Vorrichtung ganz allgemein gefährdet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenmühle zu schaffen, bei der die Belastung der
Axiallager herabgesetzt wird und dadurch gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Scheibenmühle erhöht
werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß auf die Welle
mindestens ein weiterer ähnlicher Servomotor wirkt, dem ein weiteres Axiallager zugeordnet ist. Hierdurch
wird der auf die Welle wirkende Mahldruck auf mehrere Servomotoren gleichmäßig verteilt und
die Axialbelastung des einzelnen Axiallagers herabgesetzt. Des weiteren läßt sich der größtmögliche Ansetzdruck
auf die Mahlscheibenwelle entsprechend der Leistungsfähigkeit des oder der weiteren verwendeten
Servomotore erhöhen, ohne die Lebensdauer der Axiallager zu beeinträchtigen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die den Mahldruck steigernden Druckkammern
der Servomotore miteinander verbunden sind.
Auch ist es noch von Bedeutung, daß der der Mahlscheibe zunächstgelegene primäre Servomotor
doppeltwirkend ist
Weiter ist es besonders vorteilhaft, daß der feststehende Lagerteil des bzw. der weiteren Axiallager
als Kolben für den zugeordneten sekundären Servomotor ausgebildet ist.
Da das zweite verwendete Lager auch wie das erste ein Axiallager ist und unter axialer Belastung durch
den zweiten Servomotor steht, erhält man außerdem den Vorteil, daß sämtliche Traglager für die Mahlscheibenwelle frei von dem sonst vorhandenen Spiel sind.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf eine in den Zeichnungen beispielsweise
dargestellte Ausführungsform näher beschrieben,
wobei weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile aufgezeigt werden.
Fig. 1 und 2 zeigen zusammengesetzt einen einziger
lotrechten axialen Schnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Scheibenmühle.
Von den Unterrahmen 10 wird eine in zwei Axiallagern
14 und 16 gelagerte Welle 12 aufgenommen. Die Welie 12 ist mit ihrem Ende 18 ah einen nicht
dargestellten Antriebsmotor anschließbar. An dem entgegengesetzten Ende trägt die Welle eine Mahlscheibe
22, wobei sie zusammen mit dieser gegenüber einer ortsfeste τ Mahlscheibe 24 axial verstellbar
ist. Die Mahlscheiben 22, 24 sind von einem Mahlgehäuse 26 umgeben. Das Mahlgut tritt durch einen
axialen Kanal 28 ein. Im Abstand von der Mahlscheibe 22 ist zunächst gleichmütig mit der Welle 12
und um diese herum ein primärer Servomotor 30 mit vorzugsweise einem zylinderförmigen Kolben 32 vorgesehen,
der in einem ortsfesten Gehäuse 34 axial verschiebbar, aber nicht drehbar ist. Der Kolben 32
hat einen Flansch 36, der einen in dem Gehäuse 34
ao vorhandenen zylindrischen Raum in zwei voneinander
getrennte Druckkammern 38, 40 unterteilt.
Mittels eine Kupplung 42 ist der Kolben 32 fest mit einem Gehäuse 44 des Axiallagers 16 verbunden,
das in einem auf dem Unterrahmen sitzenden äuße-
»5 ren Gehäuse 46 in axialer Richtung gleiten kann, aber an einer Drehbewegung gegenüber dem letzteren
durch eine Keilverbindung 48 od. dgl. gehindert wird.
In das Gehäuse 44 ist ein zentrales Lagerelement 50
eingebaut, in welchem zwei nicht umlaufende Lager-
ringe 56 und 58 befestigt sind, die mit der Welle umlaufen, jedoch auf dieser in axialer Richtung zwischen
einem Flansch 60 und einer Verschraubung 62 festgelegt sind. Die Lagerringe sind mit einander zugewandten
schräggestellten Laufflächen für Rollen 64,
66 versehen, so daß das Lager 16 Axialdrücke in beiden Richtungen zu übertragen und eine radiale
Belastung von der Welle her aufzunehmen vermag.
Ein hydraulisches Druckmittel, wie beispielsweise öl, kann den Druckkammern 38,40 durch zugehörige
Leitungen 68,70 zugeführt werden. Die Leitungen 68, 70 sind ebenso wie die Leitungsabschnitte 72, 74 an
ein Ventil 76 angeschlossen. Die Leitungsabschnitte 72,74 stehen mit einem ölsumpf 78 bzw. einer den
erforderlichen Arbeitsdruck erzeugenden Pumpe 80
in Verbindung. Wenn der Kammer 38 Druckflüssigkeit zugeführt wird, so wird der Kolben 32 nach
rechts und damit die umlaufende Mahlscheibe 22 in Richtung zu der ortsfesten Mahlscheibe 24 bewegt.
Die Kammer 40 ist dann drucklos. Durch Umstellen des Ventils 76 kann der Kammer 40 das Druckmittel
zugeführt werden, während die Kammer 30 mit dem ölstumpf 78 in Verbindung gebracht wird, wodurch
die Mahlscheibe 22 in Richtung von der Mahlscheibe 24 weg geführt wird. Servomotore dieser Art sind
bekannt. Das Ventil 76 kann in an sich bekannter Weise für manuelle oder automatische Umstellung
eingerichtet sein.
Außer dem vorderen primären Servomotor 30 ist erfindungsgemäß ein zweiter oder sekundärer Servo-
motor 82 um die Welle 12 herum angebracht, der ein
mit dem Unterrahmen 10 fest verbundenes äußeres Gehäuse 84 und einen in diesem verschiebbaren Kolben 86 besitzt, der zweckmäßig gleichmittig um das
Axiallager 14 herum angeordnet ist. Das Axiallager
14 kann grundsätzlich in derselben Weise wie das Lager 16 ausgebildet sein. Das Axiallager 14 ersetzt
das sonst zum Tragen der Welle 12 an ihrem hinteren, von den Mahlscheiben abgewandten Bude er-
forderliche Radiallager. Der Kolben 86 bildet vorzugsweise auch einen Teil des Gehäuses des Axiallagers
14, welches axial gleitbar in dem ortsfesten Außengehäuse 84 des Servomotors 82 angeordnet ist.
Durch einen Keilverband 88 wird der Kolben 86 s daran gehindert, gegenüber dem Gehäuse 84 umzulaufen.
Der Servomotor 82 kann in derselben Weise wie der Servomotor 30 ausgeführt sein, hat jedoch
vorzugsweise nm eine Druckkammer 90, die über eine Leitung 92 mit der Druckkammer 38 des Servomotors
30 verbunden ist. Wenn der letztgenannten Druckkammer ein Druckmittel über die Leitung 68
von der Pumpe 80 zugeführt wird, so wirkt dieser Druck auch in der Druckkammer 90, was zur Folge
hat, daß die beiden Kolben 32, 86 einer Axialkraft j5
ausgesetzt werden, die über die Axiallager 16 bzw. 14 auf die Welle 12 und damit weiter auf die Mahlscheibe
22 übertragen wird.
An dieser Kraftübertragung nehmen für den Servomotor
30 der Kolben 32, das Lagergehäuse 44, das ao
Lagerelement 50, der Lagerring 52, die Rolle 64, der Lagerring 56 und der Wellenflansch 60 teil. Der
Servomotor 82 und das Axiallager 14 wirken bei der Kraftübertragung in derselben Weise. Für einen bestimmten
erforderlichen Mahldruck zwischen den as Mahlscheiben 22, 24 werden somit die auf die einzelnen
Lager wirkenden Beanspruchungen verringert. Die Kraft, die erforderlich ist, um die Mahlscheibe
22 in Richtung von der Mahlscheibe 24 wegzuführen, ist erheblich kleiner als die zur Erzielung eines gewünschten
Mahldruckes erforderliche Kraft. Deswegen ist es nicht erforderlich, den sekundären
Servomotor 80 mit doppelter Druckkammer auszubilden. Ferner kann die Kammer 40 eine kleinere
Flansc^fläche, auf welche der Öldruck wirkt, als die
Kammer 38 aufweisen. Die Axialdrücke, die jeder der beiden Servomotore 30, 82 für den Aufbau des
Mahldruckes ausübt, können gleich groß sein. Auch kann der Druck in der Druckkammer des sekundären
Servomotors kleiner sein als in der des primären Servomotors. Der Arbeitsdruck des Servomotors
kann in umgekehrtem Verhältnis zu dem Wellenabstand bis zu der umlaufenden Mahlscheibe
hin abnehmen.
Claims (6)
1. Scheibenmühle, insbesondere zum Bearbeiten von lignoszellulosehaltigen Stoffen, deren rotierende
Mahlscheibe auf einer mittels eines nicht umlaufenden Servomotors axial verschiebbaren
Welle befestigt ist, wobei der Servomotor au? einem mit einem axial gleitfähigen. Axiallager
festverbundenen, mit seinem Gehäuse Druckkammern bildenden Kolben besteht, dadurch
g e k e η η ζ e i c h η e t, daß auf die WeKe (12)
mindestens ein weitere: ähnlicher Servomotor (82) wirkt, dem ein weiteres Axiallager (14) zugeordnet
ist.
2. Scheibenmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Mahldruck steigernden
Druckkammern (38, 90) der Servomotore (30, 82) miteinander verbunden sind.
3. Scheibenmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, d?ß der der Mahlscheibe
(22) zunächstgelegene primäre Servomotor (30) doppeltwirkend ist.
4. Scheibenmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der feststehende
Lagerteil des bzw. der weiteren Axiallager als Kolben für den zugeordneten sekundären
Servomotor (82) ausgebildet ist.
5. Scheibenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Axiallager (14,16) derart gestaltet sind, daß sie auch radiale Lagerkräfte aufnehmen
können.
6. Scheibenmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Axiallager (14, 16) als
Axialpendelrollenlager ausgebildet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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