DE1915536C3 - Fungicide Zubereitungen - Google Patents
Fungicide ZubereitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft fungicide Zubereitungen, die Mangan(II)-äthylen-bis-dithiocarbamat als Wirkstoff
enthalten und eine verringerte Phytotoxizität aufweisen.
Das unter dem Freinamen Maneb bekannte Mangan(II)-[N,N-äthylen-bis-(dithiocarbamat)]
ist eine wasserunlösliche Verbindung, die ausfallt, wenn ein wasserlösliches Mangan(II)-salz mit einem wasserlöslichen
Salz der Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure in konzentrierter wäßriger Lösung umgesetzt wird.
Maneb als Wirkstoff enthaltende Zubereitungen finden seit langer Zeit in der Landwirtschaft und im
Gartenbau zur Bekämpfung von Pilzbefall bei Pflanzen Anwendung. Im allgemeinen werden diese Zubereitungen
als wäßrige Suspensionen auf die Pflanzen und Obstbäume aufgesprüht und enthalten im allgemeinen
llilfs- oder Streckmittel, z.B. natürlich vorkommende Tone und Kaoline, Netzmittel, Dispergier-
und Haftmittel.
Es ist bekannt, daß Maneb eine gewisse phytotoxische Wirkung besitzt, und es wurde bereits mehrfach
vorgeschlagen, seine Phytotoxizität beispielsweise dadurch zu verringern, daß man Maneb in wäßriger
Suspension mit geringen Mengen wasserlöslicher Zinkoder Cadmiumsalze (US-PS 30 85 042) oder in wäßriger
Lösung ein wasserlösliches Zinksalz, ein wasserlösliches Mangan(II)-salz und ein wasserlösliches Salz
der Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure in Gegenwart von Ammoniumionen zur Umsetzung bringt.
Es wurde nunmehr gefunden, daß Maneb als Wirkstoff enthaltende Zubereitungen mit verringerter phytotoxischer
und verbesserter fungicider Wirksamkeit dadurch hergestellt werden können, daß man Maneb
mit Zinkoxid innig mischt, wobei bereits geringe Mengen Zinkoxid eine wesentliche Verringerung der
Phytotoxizität und eine merkliche Verbesserung der fungiciden Wirksamkeit ergeben. Es konnte weiterhin
festgestellt werden, daß die Wirkung noch ausgeprägter ist, wenn den Zubereitungen geringe Mengen
einer phenolischen Verbindung zugegeben werden.
Die Zugabe von Zinkoxid und/oder einer phenolischen Verbindung kann auf jeder beliebigen Stufe
bei der herkömmlichen Herstellung solcher Zubereitungen
erfolgen. Die Zugabe kann ohne Schwierigkeiten wahrend des Mischcn.s mit den llilfs- und
Koncl'lionierungsmittcln vorgenommen werden. Dieses
Gemisch wird anschließend z. B. in einer Stil'todcr Hammermühle fein vermählen.
Die Menge Zinkoxid kann im Hercich von 0,1 his
10 Gew.-%, bezogen auf die Wirkstoffmenge, vorzugsweise
im Bereich zwischen 0,3 und 5 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,5 und 3 Gew.-%, gewählt
werden. Sehr gute Ergebnisse werden erhalten, wenn Zinkoxid in einer Menge von etwa 1 Gew.-% zugegeben
wird.
Die Phenolverbindungen, die die oben beschriebene zusätzliche Wirkung erbringen, sind Brenzcatechin (o-Dihydroxybenzol),
p-Hydrochinon, Metol (p-Methylaminophenol),
Pyrogallol (1,2,3-Trihydroxybenzol) und die Derivate dieser Verbindungen wie der Propylester
der 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure, wobei Brenzcatechin bevorzugt wird. Es wurde festgestellt, daß allein die
Zugabe einer Phenolverbindung zu der üblichen Manebzubereitung bereits eine gewisse Wirkung zeigt;
eine optimale Wirkung wurde jedoch nur zusammen mit der Zugabe von Zinkoxid erreicht. Die Menge
Phenolverbindung kann im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Wirkstoffmenge, vorzugsweise
zwischen 0,05 und 2 Gcw.-% und insbesondere zwischen 0,1 und 1 Gew.-%, liegen.
Die Verringerung der Phytotoxizität wurde nicht nur bei jungen Torrsatenpfianzen unter kontrollierten
Bedingungen im Gewächshaus beobachtet, sondern ebenso bei Apfelbäumen, wobei Einzelheiten in den
nachfolgenden Beispielen angegeben werden. Bei den Versuchen mit Tomatenpflanzen wurde auch eine Verbesserung
der fungiciden Wirksamkeit beobachtet. Bei der Kombination von Zinkoxid und Brenzcatechin
wurde außerdem eine leichte wachstumsstimulierende Wirkung festgestellt.
Fünf wäßrige Suspensionen der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung wurden aus Manebzubereitungen
hergestellt:
Zubereitung
Zusammensetzung )
Maneb
Zn-Maneb1)
Zn-Maneb1)
Maneb in Gemisch mit 0,5 Gew.-%
Brenzcatechin*)
Brenzcatechin*)
Fortsetzung
Zube- Zusammensetzung3)
reitung
Maneb in Gemisch mit 2,5 Gew.-%
Zinkoxid2)
Maneb in Gemisch mit 2,5 Gew.-% Zinkoxid
und 0,5 Gew.-% Brenzcatechin2)
Aus diesen Ergebnissen kann entnommen werden, daß die Zubereitungen c, d und im besonderen die
Zubereitung e eine merklich verringerte Phytotoxizität aufweisen.
Ähnlich wie in Beispiel 1 wurden folgende Zubereitungen bei jungen Tomatenpflanzen (Konzentration
ίο der Suspension 2 g pro 1) geprüft.
') Diese Zubereitung wurde nach Beispiel 1 der US-PS 3085042 mit der Abwandlung hergestellt, daß anstelle
von 2Gew.-% Zinksulfatmonohydrat 5Gew.-% wasserlösliches Zinksalz verwendet wurde.
2) Die Zubereitungen c, d und e wurden dadu.ch hergestellt, daß man dem Mischer, in dem Maneb mit Kaolin
und Konditionierungsmitteln gemischt wurde, zusätzlich die angegebenen Mengen Zinkoxid und/oder Brenzcatechin zugab und das erhaltene Gemisch sehr fein
zerkleinerte.
3) Neben den in dieser Spalte angegebenen Bestandteilen
enthielten die Zubereitungen 0,5 % Natriumalkylnaphthylsulfonat, 0,5% Polyglycoläther und 3% Na-Lignosulfonat.
Die Manebmenge in der trockenen Zubereitung betrug etwa 83 Gew.-%. Der Rest auf 100 % bestand
aus Füllstoffen, wie Kaolin und inerten Salzen.
Die wäßrigen Suspensionen mit einem Gehalt von 2 g FeststofT/1 wurden auf junge Tomatenpflanzen in
einem Gewächshaus aufgebracht. Die Pflanzen wurden bis zum Abtropfen besprüht. Nachdem die Pflanzen
abgetrocknet waren, wurden sie 16 Stunden künstlich beregnet und erneut trocknen gelassen. Wenige Tage
später wurden die Pflanzen mit einer Suspension von Phytophtora infestans mit 30 000 Sporenkapseln pro
ml besprüht. Danach wurden die Pflanzen eicige Tage in einer sehr feuchten Atmosphäre gehalten. Die
fungicide Wirksamkeit und die Phytotoxizität der verschiedenen Zubereitungen wurde durch Feststellung
der Schaden bestimmt.
Es wurde festgestellt, daß die fungicide Wirksamkeit der fünf Zubereitungen annähernd gleich war. Jedoch
ergaben die ED50Werte (d. h. die Dosierung in g pro
1, die eine 5()%ige Kontrolle ergibt, wie dies durch Zählungen festgestellt wurde) einen Hinweis darauf,
daß die Zubereitungen d und e eine etwas bessere fungicide Wirksamkeit aufwiesen. Bei der Zubereitung
e wurde außerdem eine leicht wachstumsstimulierende Wirkung erzielt.
Die phytotoxischen Schäden sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
schwer (mdii als 10%)
schwer (mehr als 10 'Si)
müßig (elw;i 5 "'V)
leicht (weniger als 1 %)
keine
schwer (mehr als 10 'Si)
müßig (elw;i 5 "'V)
leicht (weniger als 1 %)
keine
■5 Zube
reitung |
Zusammensetzung | 0,1 Gew.-% |
a | Maneb | l,0Gew.-% |
20 f | Maneb + 3 Gew.-% ZnO + Brenzcatechin |
+ 0,IGew.-% |
g | Mar.eb + 3 Gew.-% ZnO + Brenzcatechin |
+ l,0Gew.-% |
h 25 |
Maneb + 0,5 Gew.-% ZnO Brenzcatechin |
|
i | Maneb + 0,5 Gew.-% ZnO Brenzcatechin |
|
Die fünf Zubereitungen zeigten keine wesentlichen Unterschiede in ihrer fungiciden Wirksamkeit.
Die phytotoxischen Schaden sind in der Tabelle IV zusammengefaßt.
schwer
keiner
Spuren
keiner
Spuren
Diese Versuche zeigen weiterhin, daß die erfindungsgemäßen
Zubereitungen eine wesentlich verringerte Phytotoxizität aufweisen.
S5 Die Phytotoxizität von Maneb und einer erfindungsgemäßen
Zubereitung wurde bei Äpfeln der Sorte Golden Delicious« geprüft. Die Wirkung eines Sprührnittels
mit Maneb auf die rauhen Stellen bzw. die Unebenheiten der Äpfel wurde mit der Wirkung eines
do Sprühmittels verglichen, das Maneb, 3 Gcw.-% Zinkoxid
und 1 Gew-% Brenzcatechin enthielt.
In der Blütezeit, mit Beginn vor dem Blühen, wurden vier Besprühungen mit wäßrigen Suspensionen, die
2 g sprühbare Maneb-(80%)-/uhereiUingen pro I und
fts 0,1 (Jew.-",'„ sprühbareii Schwefel enthielten, vorgenommen.
Nach der Ernte wurden die Äpfel auf rauhe Stellen geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle V
aufgeführt.
Zubereitung
Feststellung der rauhen Stellen
bei Äpfeln
bei Äpfeln
Blütenstand- Seite
bereich
(nose)
% gesund % gesund
Maneb + Schwefel
Maneb + 3 Gew.-%
ZnO + 1 Gew.-%
Brenzcatechin +
Schwefel
Maneb + 3 Gew.-%
ZnO + 1 Gew.-%
Brenzcatechin +
Schwefel
72
82
82
83
87,5
Ähnlich wie in Beispiel 3 und bei einem anderen Los von Api'elzweigen der Sorte »Golden Delicious«
wurde die Wirkung von Sprühmitteln, enthaltend Maneb mit der Wirkung von Spiühmitteln mit Maneb
+ 1 Gew.-% ZnO + 0,25 Gew.-% Brenzcatechin im Hinblick auf rauhe Stellen der Haut von Äpfeln verglichen.
Die gesprühte Suspension enthielt 2 g Feststoffe pro 1. In beiden Fällen wurden 0,05 g pro 1
»Urbazid«, einu organischen Arsenverbindung zugegeben,
um die Möglichkeit der Bildung rauher Stellen soweit als möglich zu verringern. Die Ergebnisse der
Fruchtprüfungen hinsichtlich rauher Stellen bzw. Unebenheiten sind in der Tabelle VI zusammengefaßt.
Zubereitung
Feststellungen von rauhen Stellen bei Äpfeln
Blütenstand- Seite
bereich
% gesund % gesund
toxizität bei jungen Bohnenpflanzen uer Sorte »W>dusa«
im Wuchsstadium bis zum vollen Wachstum der ersten Blätter geprüft.
Zube- Zusammensetzung
reitung
reitung
a Maneb
j Maneb + 1 Gew.-% ZnO
k Maneb + 1 Gew.-% ZnO + 0.25 Gew.-%
Brenzcatechin
1 Maneb + 1 Gew.-% ZnO + 0,25 Gew.-%
Metol
m Maneb + 0,25 Gew.-% Brenzcalechin
m Maneb + 0,25 Gew.-% Brenzcalechin
Jede Zubereitung wurde zu einer wäßrigen Suspension, die 5 g Feststoffe (80 % Maneb) pro 1 Wasser
enthielt, verarbeitet. Eine Anzahl getrennter Tropfen jeder Suspension wurde auf die Oberseite der Blätter
der Bohnenpflanzen aufgebracht. Eine Nadel wurde in jedem Tropfen durch das Blatt durchgestochen
und zurückgezogen. Die Blätter wurden täglich mit einem kleinen Nebelstrahl so angefeuchtet, daß Jie
Tropfen nicht abliefen. Nach vier Tagen wurde die Unterseite der Blätter nach dem Durchmesser der
geschädigten Blattfläche geprüft. Der Versuch wurde viermal wiederholt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle angegeben.
Zubereitung Relative Phytotoxizität*)
(Durchschnitt vcis 5 Untersuchungen)
Maneb 59 79
Maneb + 1 Gew.-% ZnO + 68 83
0,25 Gew.-% Brenzcatechin
Fünf Zubereitungen der in Tabelle VII angegebenen Zusammensetzung wurden hinsichtlicn ihrer Phyto-
6,3
5,6
3,4
5,1
5,0
5,6
3,4
5,1
5,0
*) 1 = Keine weitere Beschädigung nach Durchlöcherung.
9 = Schädigungsdurchmesser 8 mm (Maximum).
9 = Schädigungsdurchmesser 8 mm (Maximum).
Claims (5)
1. Fungicide Zubereitung mit einem Gehalt an Manganäthylenbkdithiocarbamat und einer
Zinkverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Zinkverbindung Zinkoxid enthält.
2. Fungicide Zubereitung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Phenolverbindung
enthält.
3. Fungicide Zubereitung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phenolverbindung
o-DihydroxybenzoL p-Hydrochinon, p-Methylaminophenol,
1,2,3-Trihydroxybenzol oder 3,4,5-Trihydroxybenzoesäurepropylester
is.t.
4. Fungicide Zubereitung dadurch gekennzeichnet, daß sie 80 bis lOOGew.-Teile Manganäthylenbisdithiocarbamat
und 0,1 bis 10 Gew.-Teile Zinkoxid enthält.
5. Fungicide Zubereitung dadurch gekennzeichnet, daß sie 80 bis 100 Gew.-Teile Manganäthylenbisdithiocarbamat,
0,1 bis 10 Gew.-Teile Zinkoxid und 0,01 bis 5 Gew.-Teile Phenol verbindung enthält.
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