DE191437C

DE191437C -

Info

Publication number: DE191437C
Application number: DE1904191437D
Authority: DE
Filing date: 1904-09-06
Anticipated expiration: 1924-09-07

Description

Π cVl S

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14 c. GRUPPE

WILHELM H. EYERMANN in LEIPZIG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1904 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Ausgleichvorrichtungen für horizontal gelagerte, einseitig beaufschlagte Dampfturbinen, welche auf die Achse einen Längsschub ausüben. Die Anordnung einer zweiten Turbine auf derselben Welle in der Weise, daß sie den Druck der ersten aufhebt, ist bekannt, läßt sich aber oft deswegen nicht ausführen, weil die Regelung der Dampmenge, die allein abhängig sein soll von der zu leistenden Arbeit, hierbei abhängig gemacht wird von der Verschiebung der Turbinenwelle. Im übrigen war aber gerade das Bedürfnis vorhanden, eine einseitig beaufschlagte Dampfturbine auszugleichen ohne Zuhilfenahme einer zweiten. Nach vorliegender Erfindung wird auf der Welle, adf der die Turbine befestigt ist, noch eine Entlastungsscheibe angebracht, die gegebenenfalls auch die Gegenseite des Turbinenrades sein kann, und die durch eine Labyrinthdichtung zwei Räume voneinander scheidet. Der eine dieser Räume wird durch den Frischdampf direkt gespeist, der andere Raum dagegen steht unter dem Einflüsse des Auspuffdampfes. Beide Drucke halten sich nur angenähert das Gleichgewicht; eine vollständige Ausgleichung tritt erst ein, wenn zusätzlich noch ein Steuerorgan angeordnet wird, welches bei der Verschiebung der Achse entweder den Frischdampf oder den Auspuffdampf so steuert, daß eine Beeinflussung der Achse in der entgegengesetzten Richtung stattfinden muß. Hierbei ist es aber wesentlich , daß dieses Steuerungsorgan direkt mit der Welle verbunden ist, da die Einschaltung von Zwischenmechanismen die Regelung erschweren würde.

Eine Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. i. Mit der Turbinenscheibe α ist ein Kolben b fest verbunden, der außen mit Labyrinthdichtung gegen das Gehäuse abschließt. Die dem Turbinenrade zugewandte Seite des Kolbens steht unter dem Drucke des aus dem Düsenring ausströmenden Dampfes; die andere Seite bildet die Wand eines Raumes c, der durch ein Rohr mit dem Auspuff in Verbindung steht. In dies Rohr gelangt der Gegendruckdampf durch ein Abschlußorgan d, e, dessen Sitz am Gehäuse, dessen Teller an der Welle befestigtigt ist. Je nach der Stellung der Welle wird das Abschlußorgan d, e mehr oder weniger verengt. In dem Räume c wird sich nun ein solcher Druck einstellen, daß sich alle Axialdrücke das Gleichgewicht halten.,

Fig. 2 zeigt eine andere Anordnung. Ein Teil der Radscheibe selbst ist als Gegendruckfläche benutzt. Eine mit dem Laufrade fest verbundene Labyrinthdichtung trennt den Auspuffraum von dem Räume c. Letzterem wird durch das Ventil d, e Frischdampf zugeführt aus einem Räume, der durch die Leitung / mit der Dampfzuleitung in Verbindung steht. Das Ventil und somit die Welle wird sich so einstellen, daß der durch die Dichtung entweichende Dampf fortwäh-

rend durch Frischdampf ersetzt wird, und daß im Räume c stets der erforderliche Gegendruck erhalten bleibt.

Vorteilhaft wird auf der Welle noch ein als Katarakt wirkender Kolben auf der Welle befestigt, welcher plötzlich auftretende Druckschwankungen aufnimmt.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Ausgleichvorrichtung für den Axialschub horizontal gelagerter, einseitig beaufschlagter Dampfturbinen mittels Dampfgegendruckes, dadurch gekennzeichnet, daß der auf eine mit dem Turbinenrade fest verbundene Scheibe oder auf die Gegenseite des Turbinenrades wirkende Entlastungsdampf, welcher durch eine von der Arbeitsdampfleitung der Turbine abzweigende Leitung zugeführt wird, durch das Zusammenwirken einer Labyrinthdichtung und eines mit der Turbinenscheibe verbundenen und sich mit ihr einstellenden Drosselventils in solcher Spannung gehalten wird, daß die beiderseitigen, auf die Turbine wirkenden Dampfdrucke gleichbleiben.
2. Ausführungsform der Ausgleichvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlastungsdampf mit voller Spannung der Gegendruckscheibe zugeführt wird, durch die Labyrinthdichtung hinter die Scheibe gelangt und von dort durch das Drosselventil in die Dampfausströmung entweicht (Fig. 1).

3°. Ausführungsform der Abgleichvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlastungsdampf durch das Drosselventil auf die Gegenseite der Turbine geleitet wird und von dort durch die Labyrinthdichtung in die Dampfausströmung entweicht (Fig. 2).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.