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Schraubenlose Klemme In elektrischen Anlagen erfolgt im allgemeinen
der Anschluss der Leitungen unter Verwendung von Schraubklemmen. Schraubverbindungen
besitzen jedoch den Nachteil, dass die Güte der Klemmung von der gewissenhaften
Bedienung der Klemmschrauben abhängig ist. Es kann wohl angenommen werden, dass
den Gewindestärken der verwendeten Klemmschrauben ein bestimmtes Drehmoment entspricht.
Ob aber der gewünschte Kontaktdruck bei der Herstellung der Leitungsverbindung jeweils
immer erzielt wird, hängt jedoch stark von den Reibungsverhältnissen und dem Gefühl
des die Schrauben Bedienende ab.
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Es sind ferner Klemmen bekannt, bei denen das Anklemmen der Leitungsdrähte
nicht durch Schrauben sondern durch unter Federkraft stehende und unmittelbar handbetätigte
Klemmhebel herbeigeführt wird. Bei schraubenlosen Klemmen ist jedoch für einen einwandfreien
Anschluss der Leitungen elektrischer Anlagen ein ausserordentlich hoher Federdruck
erforderlich, der nicht so ohne weiteres von Hand überwunden werden kann. Die für
einen einwandfreien Anschluss der Leitungen an die schraubenlose Klemme erforderlichen
Drücke, umgerechnet aus den Drehmomentangaben, sind nämlich so hoch, dass sie nicht
ohne weiteres von Hand überwunden werden können.
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Wird beispielsweise für Schrauben mit M4-Gewinde ein Drehmoment Ton
12 cmkg verlangt, dann ergeben sich je nach den Reibungsverhältnissen reine Schrauben-Kontaktdrücke
in der Grösse von ca. 70 bis 200 kg. Für eine derartige Federdruckklemme müsste
also bereits ein Druck von mehr als 70 kg für jede Klemmstelle vorhanden sein und
beim Anschluss der Leitungen überwunden werden. Hierbei ist es ferner auch denkbar,
dass die verschiedenen Durchmesser der Leitunganschlüsse den Kontaktdruck bei nicht
genügend vorgespannten Federn erheblich verändern. Die schraubenlosen Klemmen mit
unter Federkraft stehenden und unmittelbar handbetätigten Klemmhebeln ermöglichen
daher keinen einwandfreien Anschluss der Leitungen elektrischer Anlagen.
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Es sind daher auch schraubenlose Federklemmen bekannt geworden, bei
denen entweder durch einen als Handbetätigungsglied kräftig ausgebildeten Hebel
oder durch ein an das Druckstück ansetzbares Werkzeug der hohe Federdruck überwunden
werden kann. Die erstgenannte Ausführung hat jedoch den Nachteil, dass sie unwirtschaftlich
ist und im wesentlichen durch die kräftigen und damit grosscausfallenden Betätigungshebel
einen verhältnismässig grossen Raum beansprucht, der besonders bei Reihenklemmenanordnungen
nicht zur Verfügung steht. Eine derartige schraubenlose Klemme kann daher nur in
beschränktem Masse Verwendung finden.
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Die zweite Ausführungsform, bei der die Betätigung der Klemme mittels
eines Werkzeuges erfolgt, sind wiederum so ausgebildet, dass die das Anklemmen bewirkenden
Druckstücke unmittelbar und zwar ohne besondere Hebelwirkung von dem Werkzeug betätigt
werdeno Es ist daher bei diesen schraubenlosen Klemmen zur Überwindung des Federdruckes
beim Anschliessen eines Leitungsdrahtes ein hoher Kräfteaufwand erforderlich, wodurch
die Bedienung derartiger schraubenloser Klemmen ausserordentlich mühsam ist.
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Die Neuerung bezieht sich auf eine schraubenlose Klemme, insbes.
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Reihenklemme unter Verwendung einer die Anschlussleitungen in dem
Klemmenkörper festklemmenden Feder. Sie macht sich zur Aufgabe derartige Klemmen
weiterhin zu vereinfachen und noch betriebssicherer auszubilden, was neuerungsgemäss
dadurch erreicht wird, dass eine starke Schenkelfeder mit ihren Schenkeln die Anschlussleitungen
gegen den Klemmenkörper drückt und an ihren aus dem Klemmenkörper ragenden Schenkelenden
eine Öse o. dgl « für die Aufnahme eines als Hebel wirkenden Werkzeuges aufweist.
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Die Schenkelfeder kann zwei quer in einem U-förmigen Klemmenkörper
angeordnete, schraubenförmig gewickelte Teile aufweisen, wobei der zwischen diesen
liegende Federteil an einem rechtwinklig abgebogenen Lappen des Klemmenkörpers anliegt.
Die Schenkelfeder kann auch aus einem einzigen schraubenförmig gewickelten Teil
bestehen, der in einem kastenförmigen Klemmenkörper mit Öffnungen zum Einführen
der Drahtenden angeordnet ist.
In den Abbo 1-3 der Zeichnung sind
mehrere Ausführungsbeispiele der Neuerung dargestellt.
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In dem aus gut leitendem Metall bestehenden U-förmigen Klemmenkörper
1 nach Abb. 1 ist eine Schenkelfeder 2 angeordnet, die zwei quer in dem Klemmenkörper
1 liegende, schraubenförmig gewickelte Teile 3,4, einen zwischen diesen befindlichen
geraden Federteil 5 und Schenkelteile 6, 7 aufweist. Die beiden Schenkelteile 67
der Schenkelfeder 2 besitzen einen abgewinkelten Teil 88, der die Anschlussdrähte
9 gegen die Landung 10 des Klemmenkörpers 1 drückt, die mit widerhakenartigen Riffelungen
11 versehen ist. Die durch Schlitze 12 aus dem Klemmenkörper 1 ragenden Enden der
Schenkel 6, 7 sind zu Ösen 13, 14 für die Aufnahme eines Schraubenziehers 15 o.
dgl. ausgebildet. Der zwischen den beiden schraubenförmig gewickelten Federteilen
3,4 befindliche Federteil 5 legt sich an einen rechtwinklig aufgebogenen Lappen
16 des Klemmenkörpers 1 an. Der Klemmenkörper 1 weist noch an der Stirnwand 17 eine
kleine Aussparung 18 auf, die es ermöglicht, das Drahtende 19 beim Einführen zu
beobachten.
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Für den Anschluss des Drahtendes in dem Klemmenkörper 1, wird das
Ende des Schraubenziehers 15 in die Öse 13 des Schenkels 6 der Schenkelfeder 2 gesteckt
und der als Hebel wirkende Schraubenzieher 15 in der eingezeichneten Fallrichtung
bewegt. Das abgewinkelte Ende 8 des Schenkels 6 wird dann nach abwärts verschwenkt.
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Das Ende 19 des Leitungsdrahtes 9 kann dann in den Klemmenkörper 1
eingeführt werden. Nach Herausziehen des Schraubenziehers 15 aus der Öse 13 des
Schenkels 6 wird dieser rauh oben schnappen.
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Auf diese Weise wird das Drahtende 19 fest gegen die Wand 10 des Klemmenkörpers
1 gedrückt, und zwar wird hierbei der Schenkelteil 8 der Schenkelfeder 2 auf das
Leitungsende 19 einen gleichmässigen und dem grössten Leitungsquerschnitt angepassten
Druck ausüben.
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Bei einem Zug des festgeklemmten Leitungsendes 19 in der eingezeichneten
Pfeilrichtung wird der Schenkelteil 8 der Schenkelfeder 2 nicht weggedrückt, sondern
weiterhin in Richtung auf das
Drahtende 19 gezogene Ein leichtes
Herausziehen des Leitungsdrahtes 19 aus der Klemmstelle wird damit verhindert, was
noch weiterhin dadurch erschwert wird, dass die Wandung 14 des Klemmenkörpers l,
gegen die das Leitungsende 19 gedrückt wird, mit einer widerhakenartigen Riffelung
11 versehen ist. Erst wenn der Schraubenzieher 15 das Schenkelende 6 der Schenkelfeder
2 in der Pfeilrichtung verschwenkt, wird das Drahtende 19 wieder freigegeben, so
dass dieses leicht aus dem Klemmenkörper 1 gezogen werden kann.
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Bei der Ausführung nach Abb. 2 wird eine gleichartige Schenkelfeder
2, wie bei der Klemme nach Abb. 1, verwendet. Der Klemmenkörper1dieser Klemme besitzt
jedoch an seiner Stirnfläche 17 eine bajonettartige Aussparung 20, die das Einlegen
von geschnittenen oder ungeschnittenen Leitungen 21 quer zur Längsachse des Klemmenkörpers
1 ermöglicht. Bei der weiteren Ausführungsform nach Abb. 3 besLeht die Schenkelfeder
2 nur aus einem einzigen schraubenförmig gewickelten Teil 22 der in einem kastenförmigen
Klemmenkörper 23 liegt. Die ebenfalls wieder ösenartig ausgebildeten Enden der Schenkelfeder
2 ragen aus dem offenen Teil des Klemmenkörpers 1, der für die Einführung der Leitungsdrähte
9 mit Öffnungen 24, 25 versehen ist.
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Zum Festklemmen eines Drahtendes 19 in dem Klemmenkörper 1 wird auch
hier wiederum der Schenkel 6 der Feder 2 durch den Schraubenzieher 15 in der Pfeilrichtung
verschwenkt o Daraufhin wird durch die Öffnung 24 das Drahtende 19 eingeführte Nach
Freilassen des Schenkels 6 von dem Schraubenzieher 15 wird das Drahtende 19 in dem
Klemmenkörper 1 mit genügend hohem Druck festgeklemmte