DE1816105C3 - Elektrisch leitfähiges Wismut-Ruthenium-Oxid und dessen Verwendung zur Herstellung eines elektrischen Widerstands - Google Patents
Elektrisch leitfähiges Wismut-Ruthenium-Oxid und dessen Verwendung zur Herstellung eines elektrischen WiderstandsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gruppe neuer, elektrisch leitfähiger Wismut-Ruthenium-Oxide
mit cubischer Pyrochlor- oder verzerrter Pyrochlor-Kristallstruktur
sowie ihre Verwendung zur Herstellung von elektrischen Widerständen.
Soweit bekannt ist, sind in der Literatur keine ternären Verbindungen der Elemente Bi, Ru und O
noch irgendeines der verschiedenen, gemischten Wismut-Ruthenium-Oxide,
die der weiter unten stehenden Formel der erfindung^gemäP^n, neuen Wismut-Ruthenium-Oxide
entsprechen, beschrieben worden. Bekannt ist die Pyrochlor-KristaJstruktur, die für
Verbindungen der allgemeinen Formel A2B2O7 typisch
ist. Pyrochlore der Formel M.,Ru.,O-, in der M ein Seltenes Erdmetall bedeutet, sind ebenso wie die Pyrochlore
Bi2Ti2O7 und BLSn2O7 bekannt.
Die folgenden Literaturstellen sind im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung von Interesse:
a) In Compt. Rend. 249 (1959) 829 (Bertaut,
Forrat und Montmory) werden die Ergebnisse von Messungen der kristallographischen
Parameter der Pyrochlore T2Ru2O7, in der T ein
Seltenes Erdmetall oder Y bedeutet, berichtet.
b) In J. Appl, Phys. 335 (1962) 1205 (Aleonard,
■ Bertaut, Montmory und Pautnenet) wird über die Synthese der Pyrochlorverbindungen
M2Ru2O7 und M2Ir2O7, in der M = Pr, Nd, Gd,
Tb, Dy, Ho oder Y' bedeutet, berichtet. Die Seltenen Erdruthenate wurden durch Zersetzung
einer Nitratmischung hergestellt. Die entsprechende Reihe der Iridiumpyrochlore wurde durch
Erhitzen der geeigneten Metalloxidmischung im verschlossenen Siliciumdioxidrohr auf 800" C
hergestellt.
c) In J. Am. Ceramic Soc, 45 (1962) 18 (Aleshin
und Roy) wird unter anderem über Untrrsuchungen
über den Ersatz von Sauerstoff in Pyrochlorstrukturen durch Halogen berichtet.
Fs svird eine Anzahl von aus mehreren Elementen aufgebauten Pyrochloren, wie Bi1Ti1O-,
offenbart.
d) In J. Nat. Bur. Sals. 56 (1965) 17 (Roth) wird
über Röntgcnstrahlenuiitersuchungen von Verbindungen
der Formel A1B1C)7 berichtet. Die
meisten der untersuchten Verbindungen kristallisierten im cubischen System mit flächenzentrierter
Zelle, das demjenigen ähnlich war, das für das Mineral Pyrochlor gefunden wurde, obgleich
einige der Verbindungen eine gegenüber der idealen cubischen Struktur verzerrte Struktur
aufwiesen. Indizierte Röntgenstrahlenmuster werden für die cubischen Verbindungen Sm.,Ti.,O7,
Gd1TuO7, Dy.,Ti,O7, Y,Ti,O7, YbITiUO7,
La.'Sn^O,, Nd.,Sn2Ö7, La2Zr2O7, Nd2Zr2O7 und
für" die möglichen Verbindungen Y2C, ■ 2 ZrO0
und Nd.,O., · 2 UO2 angegeben. Nicht indizierte
ίο Muster "werden für La2Ti2O7, Nd2Ti2O7 und
Bi2Sn2O7 angegeben.
Bestimmte stabile, elektrisch leitfähige Verbindungen werden in keramischen elektrischen Widerstän-
den verwendet. Diese Massen werden oft auf keramische
Nichtleiter aufgebracht und aufgebrannt; es entstehen dadurch elektrische Widerstände. Iw typischen
Falle umfaßt das Verfahren das Vermischen des elektrisch leitfähigen Materials mit einer feinzerteilten,
glasartigen Email, z. B. einem Glas, und mit einem
flüssigen oder pastösen Träger, z. B. Wasser, Alkoholen, Ester, flüssigen Harzen u. dgl., mit oder ohne
Verdickungsmittel. Es entstehen auf diese Weise Massen, die auf Grund ihrer Konsistenz für den Au?-
»5 trag auf den keramischen Nichtleiter geeignet sind.
Nach dem Auftragen der Überzugsmasse auf ckn
Nichtleiter nach herkömmlichen Methoden, w·;
Sprühen, Schablonieren, Siebdrucken oder Streichen,
wird der überzogene Nichtleiter bei erhöhter Tempe-
ratur gebrannt, um den elektrisch leitfähigen Bestand
teil zu binden. Der leitfähige Bestandteil muß die Brenntemperatur aushalten können, darf nicht mit
dem glasartigen Bindemittel bei der Brenntemperatur in ungünstiger Weise reagieren, muß einen guten
Verband zwischen den Teilchen bei der Brenntemperatur herstellen, muß sich in Kombination mit der
glasartigen Email fest mit der keramischen Nichlleitergrundlage verbinden und muß schließlich Widerstände
oder Heizelemente mit geeignetem spezifischem Widerstand, geeigneter Stabilität und Dauerhaftigkeit
liefern.
Palladiumoxid kommt in Widerstandsmassen und elektrischen Widerständen zur Verwendung, obgleich
Massen, die ans diesem Material hergestellt sind, etwas mangelhafte Stabilität bei hoher Temperatur
und unter redezierenden Bedingungen zeigen. Zu anderen bekannten Leitern, die in elektrischen Widerstandsmassen
und Widerständen nützlich sind, gehören Piatin-Kobalt-Oxid und Palladium-Kobalt-Oxid.
Derartige Leiter sind für die Verwendung in Hochtemperaturheizelementen nicht geeignet, und
Massen mit niedrigen Temperaturkoeffizienten des Widerstands sind mit diesen Massen schwierig zu
erhalten.
Die Herstellung von Widerstandsmassen durch Pressen und Erhitzen verschiedener Metallpulver,
deren metallischen Bestandteile teilweise durch Reduktion von Salzen hergestellt worden sind, ist seit
langem bekannt (vgl. deutsche Patentschrift 316 808).
So Die so hergestellten Widerstandsmassen bestehen beispielsweise aus überwiegend Eisen und geringeren
Mengen Kupfer, Aluminiumoxid, Wolfram, Chrom, Molybdän, Nickel, Mangan, Antimon, Blei, Zink,
Wismut und Zinn. Mit den erfindungsgemäßen leitfähigen Wismut-Ruthenium-Oxiden, die cubische
Pyrochlorstruktur aufweisen, haben diese bekannten Massen nichts gemein.
In tier britischen Patentschrift 556 431 sind elek-
irische Widerstandsdrähte aus Legierungen \on 60 bis
95% Palladium mit 5 bis 40% Rhodium, Iridium oder Ruthenium beschrieben. Hs handelt sich also
um Widerstände aus den kostspieligen Edelmetallen, die für die meisten technischen Anwendungsgebiete
wegen des hohen Preises gar nicht in Frage kommen. Auch chemisch oder metallurgisch betrachtet, haben
diese bekannten Widerstandsdrähte nichts mit den erfindungsgemäßen Wismut-Ruthenium-Oxiden gemein.
Gegenstand der deutschen Auslegeschrift 1 035 740 sind elektrische Leiter, die aus gesinterten Oxiden
der Metalle der III., IV., V. und VIII. Gruppe des Periodensystems der Elemente bestehen. Als besonders
geeignet werden Scandiumoxid, Zirkonoxid, Vanadinpentoxid und Eisenoxide genannt. Die erfindungsgemäßen
Wismut-Ruthenium-Oxide sind dieser AuMegeschrift nicht zu entnehmen.
Die" USA.-Patentschrift 3 149 002 betrifft Verfahren
zur Herstellung von Widerstandselementen, gemäß denen feingemahlenes Glas und Lösungen
von organischen Edelmetallverbindungen auf eine hochtemperaturbeständige nichtleitfahige Grundlage
aufgebracht und so weit erhitzt werden, bis die Edelmetallverbindungen
reduziert und das reduzierte Edelmetall in der Glasphass fein verteilt worden ist.
Di--· erfindungsgemäßen komplexen Oxide sind dieser Patentschrift nicht zu entnehmen.
in der USA.-Patentschrift 3 052 573 werden Widerstünde
aus Palladiumoxid, Rhodiumoxid, einer Glasfrirte und gegebenenfalls Silber, Gold und Platin
offenbart. Die kommerzielle Ausführungsform ist hier das Palladiumoxid-Silber-Glasfritten-System, das vor
der Entstehung der vorliegenden Erfindung, welche polymere Oxide auf der Grundlage von Wismut und
Ruthenium und bestimmten anderen Metallen bereitstellt, d..s bevorzugte System darstellte. Im Vergleich
mit den erfindungsgemäßen Widerstandsmassen sind die in der USA.-Patentschrift beschriebenen Massen
erstens instabil auf Grund der leichten Oxydation und Reduktion, die zwischen Palladium und Palladiumoxid
bei Veränderung der Temperatur stattfinden; zweitens empfindlich gegen Veränderungen der Brennbedingungen;
drittens sehr stark zersetzlich, wenn sie an andere elektrische Elemente angeschlossen werden,
was normalerweise in einer reduzierenden Atmosphäre geschieht; uüd viertens erleiden sie eine starke
Veränderung des spezifischen Widerstandes, wenn sie bei Raumtemperatur liegenbleiben.
Die USA.-Patentschrift 3 238 151 lehrt die Bereitstellung von Widerstandsmassen aus Thalliumoxid
und Glasfritte, jedoch keine komplexen Oxide der erfindungsgemäß difinierten Art.
Widerstandselemente aus Rutheniumoxid und/oder Iridiumoxid 4- Glas sind Gegenstand der USA.-Patentschrift
3 304 199 (--= kanadische Patentschrift 735 808). Der Rutilkristallstruktur des RuO2 und IrO2
wird die Brauchbarkeit der dort betrachteten Massen zugeschrieben (vgl. Spalte 3, Zeilen 45 bis 54). Es
handelt sich dabei nicht um polymere Oxide wie bei der vorliegenden Erfindung. Die neuen, erfindungsgemäßen
Oxide weisen eine ganz andere Kristallstruktur, nämlich eine pyrochlorverwandtc Struktur,
auf.
Aus der kanadischen Patentschrift 763 357 sind
keramische Wideis'.andsmasseii zu entnehmen, die
aus einer Fritte, Edelmetall und Zusätzen, und zwar Mangandioxid und Kupfermonoxid, bestehen. Komplexe
Oxicje werden nicht genannt. Die Massen hüben keinerlei Änlichkeit in ihrer Zusammensetzung mit
den erfindungsgemäUen elektrisch leitfähigen Oxiden. Die USA.-Patentschrift 3 352 797 betrilTi Wider-Standsmassen
aus Thalliumoxid, Rutheniumoxid und Glasfritte. Diese Massen ergeben Widerstände mit
solch veränderlichem spezifischem Widerstand, daß sie kommerziell nicht verwendbar sind. Diese Veränderlichkeit
ist der Reaktionsfreude des Rutheniumoxids (RuO1) während des Brennens zuzuschreiben.
Das Rutheniumoxid reagiert dabei mit dem Glas oder mit der Atmosphäre usw. Diese Massen sind auch
während des Brennens äußerst temperaturempfindlich; verschiedene Temperaturen ergeben variierende
'5 und nicht voraussagbare spezifische Widerstände.
Die erfindungsgemäßen Oxide werden vor der Herstellung des Widerstandes hergestellt und sind daher
nicht verfahrensabhängig.
Gegenstand der Erfindung ^r.d elektrisch leitfähige
ao Wismut-Ruthenium-Oxide, gekennzeichnet durch die Formel (M1Bi2 _ J (M/Ru2 y)O., in der M ein Metall
aus der Gruppe Yttrium, Thallium, Indium ode.· Seltene
Erdmetalle mit einer Ordnungszahl von 5' bis einschließlich 71, M' ein Metall aus der Gruppe PIa-
»5 tin, Titan, Zinn, Chrom, Rhodium, Antimon und Germanium und .r eine Zahl im Bereich von 0 bis I
und y eine Zahl im Bereich von 0 bis 0,5 bedeuten, sowie eine Verwendung dieses Oxids zur Herstellung
eines elektrischer! Widerstandes.
Das ternäre Wismut-Ruthenium-Oxid Bi2Ru2O7
weist die cubische Pyrochlorkristallstrukt'T auf. Die
modifizierten Wismut-Ruthenium-Oxide, die durch die oben angegebene Formel beschrieben werden, in
der verschiedene andere Metalle Bi und Ru teilweise ersetzten, sind feste Lösungen des Pyrochlor- oder
verzerrten Pyrochlor-Typs. Alle erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen niedrige elektrische spezifische
Widerstände und eine Kombination von Eigenschaften, weiche sie insbesondere für die Verwendung in
elektrischen Widerständen, Massen für elektrische Widerstände (Fig. 1) und elektrische Heizelemente
(F i g. 2) geeignet machen.
Unter diesen neuen Verbindungen ragt das Pyrochlor Bi.,Ru.,O7 hervor. Es läßt sich verhältnismäßig
leicht in reiner Form darstellen und wird durch Glasbindemittel nicht ungünstig verändert. Weiterhin leitet
BL1Ru1Q7 den elektrischen Strom und hat einen
niedrigen spezifischen Widerstand, der über einen weiten Temperaturbereich praktisch temperaturunabhängig
ist. Dies ist eine sehr ungewöhnliche Eigenschaft, weil der Widerstand der meisten metallischen
Mateiialien mit steigender Temperatur zunimml und der Widerstand von Halbleite:η mit stjigendei
Temperatur abnimmt. Dies bedeutet, daß die üblicher metallischen Materialien und Halbleiter als Widerstände,
außer innerhalb eines engen Temperatur bereicbs, nur begrenzt brauchbar sind. Bi2RUjO- is
beim Erhitzen in Luft bis mindestens 1000' C stabil und seine Eigenschaften werdcr durch milde redu
zierenden Bedingungen nicht ungünstig beeinflußt Obwohl andere Pyrochlore als Bi1Ru1O. und den er
findiingsgcmäßen Verbindungen verwandte Verbin
düngen bekannt sind, können viele dieser Stoffe nti
schwierig in reiner Form erhalten '-verden. wahrem
f>5 andere als Isolatoren und nicht als Leiter wirken
Solche StolTe haben sich in Massen für Widerständf
oder Heizungen nicht als brauchbar erwiesen.
Bi.,Ru.,O- kann unter Verwendung zahlreiche
ein
unterschiedlicher Ausgangsstoffe hergestellt werden. oder verschlossenen Rohren erfolgen. Vorzugsweise mi
Jede beliebige Rutheniumvcrbindung. die zu RuO2 jedoch wird die Umsetzung in evakuierten, verschlos- wi
führt und mh Bi1O, unter Bildung von Bi2RUoO7 bei sencn Rohren durchgeführt, um eine Verflüchtigung
600 C und darüber zu reagieren vermag, kann als der Reaktanten und durch Unachtsamkeit hervor- m\
Reaklanl verwendet werden. Hierzu gehören I. cle- 5 gerufene Verunreinigung zu verhindern. Verschlos- be
mentarcs Ruthenium, wenn die Umsetzung in einer sene. evakuierte Siliciumdioxidrohre werden bevor- St
Sauerstoffatmosphäre erfolgt, 2. RuO4. wenn die Um- zugt, obgleich offene oder verschlossene Gefäße aus he
set/ung in einem Druckgefäß durchgeführt wird, um anderen hochschmelzcnden, inerten Materialien, wie se
frühzeitigen Verlust an dem flüchtigen Oxid zu ver- Vycor, Platin, Gold u.dgl. verwendet werden können. ur
hindern, 3. Rutheniumhydroxide.-sulfide,-halogenide, io In ähnlicher Weise kann die Umsetzung in irgend- ge
-hydroxyhalogenidc, -nitrate und -amine in oxydic- einem inerten, ausgekleideten oder nicht ausgckleide- di
rendcn Atmosphären und 4. Rutheniumcarbonyle und ten Druckgefäß durchgeführt werden.
-nitrosyle. die vor der Umsetzung mit Sauerstoff unter Das Brennen wurde natürlich im Vakuum vorge- hi
Bildung von RuO., in einen abgesperrten Raum ein- nommcn. Dasselbe Produkt bildet sich in Luft, Stick- o:
geschlossen werden müssen, um Verflüchtigung zu 15 stoff, Argon, Sauerstoff usw. Der Reaktionsdruck isi sj
verhindern. unterhalb der Dissoziationstemperatur von Bi.,Ru.,OT
FJnc Vielfalt von VVismutverbindungen, die bei nicht kritisch, und die Umsetzung kann bei O bis 3000 S
fiOO C oder darüber in Gegenwart oder Abwesenheit Atmosphären oder sogar bei höheren Drücken in u
von Sauerstoff Bi.,O., ergeben, können für die Um- irgendeiner geeigneten, nicht reduzierenden Atmo
Setzung mit RuC, unter Bildung von Bi2Ru2O. ver- 20 sphäre. z. B. Luft oder Sauerstoff, durchgeführi η
wendet werden. Zu diesen Verbindungen gehören werden. f
1. Bi(OH)., und BiO(OH), in welchem Falle die Um- Die Umsetzung von RuO2 mit Bi2O., zu Bi2Ru2O7 ν
set/ung in offenen Reaktoren erfolgt, um das Ent- findet bei Temperaturen im Bereich von 600 bis
weichen des entwickelten Wassers zu ermöglichen, IH)O C statt. Temperaturen im Bereich 800 bis
2. elementares Wismut, in welchem Falle Sauerstoff 25 H)OO C werden bevorzugt. Temperaturen oberhalb (
benötigt wird, 3. Wismutnilrat und Wismuthylnitrat, 1100 C uönncn angewandt werden, vorausgesetzt.
die gewöhnlich hydratisiert sind und daher offene daß geeignete, inerte Reaktionsgefäße, z. B. solche
Reaktoren verlangen, um das Entweichen von Wasser aus Aluminiumoxid, angewendet werden und unter
und von Stickstoffoxiden während der Umwandlung Druck stehender Sauerstoff zur Verhinderung der
in Bi1O., zu ermöglichen, 4. Wismutsulfate und Wis- 30 Dissoziation von Bi2Ru2O7 dem Reaktionsgefäß zumutcärbonatc.
die zu Bi2O, pyrolisicrt werden, und geführt wird.
5. Wismutsulfid und Wismuthalogenide und -oxy- Die Reaktionszeit ist nicht kritisch. 1 bis 30 Stun-
hnkigL-nide unter oxydierenden Bedingungen. den bei Reaktionstemperatur werden einfach der
Wismut(HI)-o\id. Bi.,Or und Ruthcnium(IV)-oxid, Zweckmäßigkeit halber bevorzugt. Wenn gewünscht.
RuO1. sind die bevorzugten Reaktanten. Gemäß der 35 kann Bi2Ru2O7 in Gegenwart von Flußmitteln, z. B.
be\i>r/ugtcn Methode zur'Herstellung von Bi1Ru1O7 Bi2O... hergestellt werden. Flußmittel, die gegenüber
wird eine Mischung der gemahlenen Oxide, die in Bi2Ru2O7 chemisch inert sind und deren Schmelz
einem Verhältnis von I Mol Bi2O., zu 2 Mol RuO2 punkt unterhalb der Reaktionstemperatur liegt, sind
vorliegen, erhitzt. Da die Reinheit des erzeugten geeignet.
Bi2Ru1O7 offensichtlich die Reinheit der bei seiner *o Die Verwendung von reinem Bi0O1 und RuO., im
Herstellung verwendeten Reaktanten widerspiegelt. Mol-Verhältnis I : 2 ergibt reines Bi.,Ru.,O7; eine
werden vorzugsweise, obwohl dies nicht wesentlich Reinigung ist nicht erforderlich. Genaue stöchiomcist.
reine Reaktanten, z. B. Bi2O., und RuO2 von trische Verhältnisse sind jedoch kein Erfordernis der
»9" oiiier Reinheit, verwendet. ' vorliegenden Erfindung. Obgleich dem Wismut-
Bi1O, ist im Handel erhältlich, und eine reine 45 Ruthenium-Oxid hier die Formel Bi2RuX)- zuge-Handelsqualität
dieses Oxids ist als Ausgf.ngsmaterial schrieben wird, haben Tona, Shirane und Pegeeignet.
Obwohl im Handel erhältliche RuO.,-Sorten pi η sky in Phys. Rev. 98 (1955), 903, berichte'., daß
von katalytischer und Rcagenzqualität verwendet selbst dann, wenn bis zu 1 der Sauerstoffatome in
werden können, wird am häufigsten diejenige Form A2B2O--Pyrochioren fehlen, die Struktur noch erverwendet,
die man erhält, indem man fein zerteiltes 50 halten bleibt. Folglich fallen Stoffe des Typs
(weniger als 325 mesh) Ruthenium in strömendem Bi2Ru2O-. x, wobei χ
< 1, in den Erfindungsbereich. Sauerstoff in einer Siliciumdioxidanlage 24 Stunden Wenn die Umsetzung unter Bedingungen durchlang
auf 1000 C erhitzt, das Produkt 1 Stunde lang gelührt wird, die weniger ideal sind als die zuvor beunter
Verwendung eines Achatmörsers und -pistills schriebenen, können kristalline Phasen physikalisch,
mechanisch mahlt und das gemahlene Pulver wieder- 55 z. B. manuell oder durch Flotationsmethoden, oder
um 24 Stunden lang in einem Sauerstoffstrom auf chemisch, z. B. durch Extraktion von Verunreinigun-1000
C erhitzt. Das Produkt ergibt ein Rutiltyp- gen. abgetrennt werden. Wismutoxid kann, wenn es
Röntgenstrahlenbeugungsmuster. das für RuO2 typisch im Überschuß vorliegt, mit wäßrigen Mineralsäuren
ist. und ein Sauerstoffanalysenergebnis, das innerhalb extrahiert werden.
der experimentellen Fehler mit der stöchiometrischen 60 Wismut-Ruthenium-Oxid im Submikronbereich,
Zusammensetzung RuO., übereinstimmt (berechnet: d.h. mit Teilchengrößen von 0,1 Mikron oder weniger
24.050Zo; gefunden: 24.Γ- 0,2»'o O2). bis etwa 1 Mikron, wird für die Verwendung in
Die reinen Oxide von Bi und Ru werden gemahlen Widerstandsmassen bevorzugt, etwa 1. nützliche
und vorzugsweise pclletisiert. um eine gleichmäßige Widerstandsbereiche mit kleineren Oxidmeneen erMischung
bereitzustellen, in der guter Kontakt zwi- 65 zielt und 2. größere Glasmengen verwendet werden
sehen den Teilchen in Festzustand herrscht. Die Um- können, was zu einer glatteren, gleichmäßigeren Absetzung
der gemahlenen Oxide kann durch Brennen lagerung auf dem keramischen Material führt. Die
der geeignet zusammengesetzten Mischung in offenen Bi2Ru2O7-TeiIchengröße wird durch Kueelmahlen in
einem flüssigen Medium, z.B. in einer AcJiatmüMe
mit Aceton als flussiges Medium, leicht auf den ge wünschten Bereich herabgesetzt.
Diejenigen erfindungsgemäßen,
mul-Ruthlnium-Oxide, in denen ve
bezeichnen Metalle das Bi und Ru in der Β'^ϋτ Struktur teilweise ersetzen, werden m ähnlicher Weise hergestellt, wie sie bei der Herstellung von Bi.RuM selbst angewandt wird. Zusammen mit den Bi£ und RuO:-Reaktanten gebrannt werden jedoch gen an Oxiden derjenigen Metalle, die «nan dem Pro clukt einzuverleiben wünscht, z. B. HU2 »°£Λ·
mul-Ruthlnium-Oxide, in denen ve
bezeichnen Metalle das Bi und Ru in der Β'^ϋτ Struktur teilweise ersetzen, werden m ähnlicher Weise hergestellt, wie sie bei der Herstellung von Bi.RuM selbst angewandt wird. Zusammen mit den Bi£ und RuO:-Reaktanten gebrannt werden jedoch gen an Oxiden derjenigen Metalle, die «nan dem Pro clukt einzuverleiben wünscht, z. B. HU2 »°£Λ·
Wie aus den folgenden Be.spielen zu ersehen ist,
hängen die Mengen solcher zu verwendenden M tal
oxide von dem im Produkt erwünschten Ante.l des iS
speziellen Metalls ab. . . „rnrn;„rv,es
Fig. 1 veranschaulicht eine auf ein keramisches
Substrat aufgetragene Widerstands««««ausg Glas
und einer der erfindungsgemäßen Verbindungen,
Fig. 2 veranschaulicht ein elektr.sehes Heizele
ment, bei dem eine erfindungsgemaße Ve bmdung
für die Erzeugung der Heizwirkung des Elementes \ erwendet wird
die für die Pyrochlorstruktur berechneten Abstände sind in der Tabelle I wiedergegeben.
Miller-Indices
(hkl)
(hkl)
111
311
■
400
331
311
■
400
331
511,333
440
531
440
531
Peak
Intensität*)
Intensität*)
Uo)
rf(beobachtet)
(/(berechnet)
der Erfindung.
3o
5^4 g RuO. und 0,0708 g Ru-'
sfunde lang indn«^ autotanderver
622
444
444
711,551
731,553
800
733
751,555
662 840
911,753
844
933,771,755 666, 10.2.2
880
10.6.2 12.0.0
18
12
98
38
16
7
12
98
38
16
7
100
5
2
5
2
90
22
11
1
2
1
2
29
20
17
1
1
22
5
5
16
K)
K)
5,9326
3,1014
2,9683
2,5729
2,3599
1,9803
1,8195
1,7390
1,5700
1,5520
1,4858
1,4418
1,3408
1,2871
1,2581
1,1891
1,1811
1,1513
1,1304
1,0SIl
1,0351
0,9911
0,9104
0,8705
0,8584
5,9464
3,1054
2,9732
2,5749
2,3679
1,9821
1,8207
1,7409
1,5706
1,5527
1,4866
1,4422
1,3408
1.2874
1,2582
1,1892
1,1814
1,1515
1,1305
1,0511
1,0351
0,9910
0,9103
0,8704
0,8582
thenium wurden etwa ι m>™^ fm ,Pinander ver-
gebracht, das evakuiert unc1 —""
Rohr wurde dann in einem
4o
24 Stun-
raums wurde das verschlossene
aus dem Ofen herausgezogen, m.c1 man JeB ^ ^ ^
50
einer geringen Menge von Ru-Metall und Bt2O3.
Beispiel 2
Das im Beispiel 2 verwendete
verhältnis entspricht dem für die "~-~γ, , ~ßi o Bi2Ru2O7 theoretisch geforderten, d.h. 1 Mol Β.2υ3 ^
verhältnis entspricht dem für die "~-~γ, , ~ßi o Bi2Ru2O7 theoretisch geforderten, d.h. 1 Mol Β.2υ3 ^
zu~2 Mol RuO2. n Bi ο und
Etwa 1 Stunde lang wurde 0 9320 ξ J's"» "
0,5323 g RuO2 in einem automatischer«Achamorwr
Mahlapparat miteinander vermählen. Das gemahtoae
Material wurde in einer Handpresse pe«eüsiert (Be
dingungen sind nicht kritisch). Die! PeIIeU wurden m
ein Siliciumdioxidrohr gebracht, das evakuert und
verschlossen wurde. Das Rohr wurde dann bvt 80CML
etwa 24 Stunden lang in einem Muffe ofen gebrannt
*) bezogen auf 100 für die stärkste Linie.
Das Einphascn-Röntgenstrahlenmuster des Produktes des Beispiels 2 wurde auf Grund des i.ubischen
Pyrochlormuster indiziert, wobei a0, die Gitterkonstante, gleich 10,30 + 0,01 A war. Das Volumen
der Einheitszelle betrug 1092, 7^-3 Angström3. Da
die Reaktanten sorgfältig eingewogen und die Umsetzung in einem verschlossenen Rohr durchgeführt
worden war und ein Produkt ergab, das nach der Röntgenstrahlenbeugung nur aus einer einzigen Phase
bestand, war eine chemische Analyse nicht notwendig.
0,0228 g TiO2, 0,6657 g Bi2O., und 0,3422 g RuO2
wurden 1 Stunde lang mittels eines Achatmörsers und -pistills miteinander vermählen. Die verwendeten
Mengen entsprachen der Zusammensetzung Bi.,0., + 1,8 RuO2 + 0,2 TiO2 oder Bi2Ru18Ti02O7. Die
Mischung der gemahlenen Oxide wurde gepreßt, in einem evakuierten Siliciumdioxidrohr eingeschlossen
und 12 Stunden lang bei 950° C gebrannt. Das erhaltene
schwarze Produkt wurde mit dem Röntgenstrahlendiftxaktometer untersucht. Das Röntgenstrahlenmuster
zeigt nur eine einzige Phase mit Pyrochlorkristallstruktur.
Be,spiel 4 ^ g ^ ^57 g ß^ und ^3422 g RuQ
wurden 1 Stunde lang mittels eines Achaimcrsers unc
-pistills miteinander vermählen. Die ve» »vc.ideter
Mengen entsprachen der Zusammensetzung BiP1
+ °·' Sb-°·od" Bi-Ru-Sb«°:?!
ίο
Mischung der gemahlenen Oxide wurde gepreßt, in einem evakuierten Siliciumdioxidrohr eingeschlossen
und etwa 12 Stunden lang bei etwa 950° C gebrannt. Das erhaltene schwarze Produkt wurde mit dem
Röntgenstrahlendifiraktometer untersucht. Das Röntgenstrahlenmusk.
zeigt nur eine einzige Phase von Pyrochlortyp.
Die brauchbaren Mengen an Bi2Ru2O7 und an den
anderen erfindungsgemäßen Verbindungen und Beispiele für ihre speziellen Anwendungen in Massen
für elektrische Widerstände und Heizelemente werden unten im einzelnen angegeben.
von dem Substrat
35
Bi3Ru2O7 ist eine ungewöhnliche und nützliche
Verbindung, weil sie einen elektrischen spezifischen Widerstand besitzt, der über einen weiten Temperaturbereich
praktisch temperaturunabhängig ist.
Nach der Methode des Beispiels 2 hergestelltes Bi0Ru2O7 wurde fein zerkleinert und zu einem Stab
gepreßt. Der Stab wurde durch dreitägiges Erhitzen auf 800° C gesintert (die Sinterungsbedingungen sind
nicht kritisch). Messungen des spezifischen Widerstandes des Stabes wurden über den Temperaturbereich
4,2 bis 800° K nach herkömmlichen Vier-Proben (»four-probe«)-Meßmethoden durchgeführt.
Bei 4,2° K betrug der spezifische Widerstand von Bi2Ru1O7 7 · 10—* Ohm-cm; bei 800° K war der spezifische
Widerstand auf nur 9· 10~4 Ohm-cm angestiegen. Dies bedeutet eine verhältnismäßig geringe
Veränderung des spezifischen Widerstandes von etwa 3O°/o zwischen den Temperaturextremen.
Die Verträglichkeit mit Glas bei den Brenntemperaturen, die zur Herstellung von Massen für elektrische
Widerstände erforderlich ist, ist eine wünschenswerte Eigenschaft eines keramischen Bestandteils
eines Widerstandes. Bi0Ru2O7 besitzt diese nützliche
Eigenschaft. Wie in diesem Beispiel gezeigt, sind Massen, die aus Bi2Ru2O7 und Glas hergestellt sind,
nützlich als keramische Widerstandsbestandteile.
Eine Anzahl von unterschiedlichen B2Ru2O7-GIaS-Widerstandsmassen
wurden hergestellt und geprüft. Jede enthielt unterschiedliche Mengenanteile an Leiterund
Glasbestandteil. Die Widerstandsmassen wurden hergestellt, indem fein zerteiltes Bi0Ru0O7 und Glasfritte
in den zu prüfenden Mengenverhältnissen gemischt wurden. Das Glas, eine niedrig schmelzende
Sorte, setzte sich aus 10 Gewichtsprozent B2O3,
25 Gewichtsprozent SiO2 und 65 Gewichtsprozent PbO0 zusammen. Die Oxid-Glasf ritte-Mischung wurde
mit einem Träger gemischt, der aus 81Vo Äthylcellulose
und 92 %> /i-Terpineol bestand, um für eine geeignete
Konsistenz zu sorgen. Die Mischung wurde dann durch ein 165-mesh-Sieb auf ein Aluminiumoxid
(AL0O3 mit einer Dichte von 96 %)-substrat
siebgedruckt. Es sei bemerkt, daß das keramische dielektrische Material aus vielen keramischen Stoffen
zusammengesetzt sein kann, die die Brenntemperatur, welche zum Verbinden des Widerstandes mit dem
Substrat notwendig sind, aushalten. Das keramische Material muß auch einen Ausdehnungstemperaturkoeffizienten
aufweisen, der sich demjenigen des Glasbindemittels nahe genug annähert, um zu verhindern,
daß die Widerstandsmasse sich bei der Temperaturwecnselbehandlung
abhebt.
abhebt.
Nachdem die Bi2Ru2O7-Glas'-Masse auf die keramische
Grundlage in gleichmäßiger Dicke aufgetragen worden war, wurde die Masse zur Entfernung des
Lösungsmittels getrocknet. Der ganze Aufbau wurde dann in einem herkömmlichen Ofen während eines
Zeitraumes von 45 Minuten auf 750° C erhitzt und gebrannt. Bei 750° C war die Glasfritte geschmolzen;
dadurch wurde das leitfähige Material mit dem keramischen Nichtleiter verbunden.
Die erhaltenen Widerstandsmassen waren etwa 0,00254 cm (0.001 inch) dick. Meßwerte, die mit dem
Röntgenstrahlendiffraktometeran dem fertigen Widerstand
erhalten wurden, zeigten, daß das Bi2Ru2O7
durch das Erhitzen mit dem Glasbindemittel praktisch nicht beeinflußt wurde, da sein Röntgenstrahlenmuster
unverändert wa,. Die Ergebnisse der Messungen des spezifischen Widerstandes, die an den vcrao
schiedenen, nach dieser Methode hergestellten Widerständen durchgeführt wurden, sind in der Tabelle II
wiedergegeben. Die Werte in der Tabelle zeigen unter anderem die beträchtliche Breite, über welche der
spezifische Widerstand bei Beibehaltung eines niedrigen Widerstandtemperaturkoeffizienten variiert werden
kann.
Gewichtsverhältnis
von 2a
zu niedrig
schmelzendem
Glas
zu niedrig
schmelzendem
Glas
1,00
1,00
1,00
1.00
1,00
1,00
1.00
:0,25
:0,50
:0,75
:l,00
:0,50
:0,75
:l,00
1,00:1,50
Spezifischer
Widerstand
in Ohm/Quadrat
(»Ohms Square«)
für eine 0,00254 cm
(»0.001«)
dicke Schicht
dicke Schicht
34,0
62,1
210
1205
13 560
62,1
210
1205
13 560
Temperaturkoeffizient des spe
Widerstandes
über den Bereich
+ 25°Cbis 125-C
in Teilen je Mill· ^
(»ppm/0 O)
-65 5
+ 40
+ 55 + 137
Fig. 1 veranschaulicht eine Bi2Ru2O7/Glaswidestandsmasse
auf einem keramischen Substrat. Die dünne Widerstandsmasse 12 weist die Metallkontakte
10 und 11 auf, die angebracht worden sind, um den
Widerstand bequemer an einen Kreis anschließen zu können, der die Eigenschaften des Widerstandes ausnutzt.
Der Widerstand 12 ist fest mit dem keramischen Substrat 13 verbunden. Die Kontakte 10 und
11 bestanden aus Silber, das als Silberpaste aufgebracht wurde; beliebige von zahlreichen anderer
Metallen wurden sich jedoch gleich gut eignen. Me tallkontakte können beispielsweise durch Absehet
dung im Vakuum, Galvanisierung, elektrodenlosi chemische Plattierung oder, wie oben angegeben, al
Paste, die anschließend bei erhöhter Temperatur ge brannt wird, aufgebracht werden. Die einzige Funk
tion des Metalls besteht darin, eine bessere Beruh rung zwischen dem Bi2Ru2O7/Glaswide-«stand um
den stromführenden Leitungen herzustellen.
Bi0Ru2O7 ist, wie in diesem Beispiel gezeigt win
für die Verwendung als elektrisches Heizelemet hervorragend geeignet.
Durch Pressen (Bedingungen sind nicht kritisch) von feinzerteiltem Bi2Ru2O7-Pulver und eintägiges
Sintern bei 850° C im Vakuum "wurde ein 1 · 2,5 · 38 mm messender Stab hergestellt. Die Stabenden
wurden mit einer Silberpaste überzogen, die durch Erhitzen auf 750° C in Luft gebunden wurde.
Die versilberten Enden dieses Stabes wurden dann •uf Platinstreifen geklemmt, die als elektrische Kontakte
dienten. Die Platinmetallstreifen wurden an den elektrischen Stromkreis angeschlossen, der aus einem
regelbaren 110-Volt-Transformator, einem Abwärts-Transformator
zur Herabsetzung der maximalen Spannung auf 2,5 Volt und einem Voltmeter und einem Amperemeter bestand. Die bei verschiedenen
Spannungseinstellungen verbrauchte Leistung ist in Tabelle III angegeben. Die mit einem optischen Pyrometer
gemessenen Temperaturen sind für die letzten drei Einstellungen angegeben, bei denen diese Meßmethode
urwendbar wurde.
Volt | Ampere | 0C |
Leistung -
(berechnete Watt) |
0,1 | 1.9 | 0,19 | |
0,2 | 3,1 | 0,62 | |
0,3 | 4,45 | 1,33 | |
0,4 | 5,9 | 2,46 | |
0,5 | 7.1 | 3,55 | |
0,6 | .8,1 | 4,86 | |
0,7 | 9,5 | 6,65 | |
0,8 | 10,2 | 8,16 | |
0,9 | 11.7 | 10,5 | |
1,0 | 12,2 | 12,2 | |
1,1 | 12,8 | 770 | 14,1 |
1,2 | 13,9 | 810 | 16,7 |
1,3 | 14,6 | 860 | 19,0 |
Die oberen Temperaturen, die durch eine Bi2Ru2O7-Widerstandsheizung
erzielt werden können, sind nicht auf 86O0C begrenzt, sondern können bis 1000° C
oder darüber reichen. Die Bi2Ru2O7-Widerstandheizelemente
können auf vielfältige Art und Weise, mit der der Fachmann auf dem Gebiet der Widerstandsheizapparate vertraut ist, verwendet werden.
Die Verwendung von Bi2Ru2O7 als elektrisches
Heizelement wird in F i g. 2 veranschaulicht. Die Eingangsspannung wird durch die Leitungen 21 an einen
regelbaren Transformator 23 angelegt und dann durch die Leitungen 22 zu den Bi2RuäO7-Stab 28
geleitet. Die Leitungen 22 sind durch nachstellbare Klemmen 24 und 25 an den Stab angeschlossen. Zur
Erzielung eines besseren Kontakts sind die Stauenden
mit einer Metallabscheidung 26 und 27 (in diesem Falle Silber) überzogen, die, wie früher beschrieben,
auf den Stab aufgebracht worden ist. Die Wärme, welche durch den durch den Stab fließenden Strom
erzeugt wird, wird durch den regelbaren Transformator 23 eingestellt.
Bi2Ru2O7 ist, wie in den folgenden Beispielen gezeigt
wird, für die Verwendung als Bestandteil von Massen für elektrische Heizelemente hervorragend
geeignet.
Feinzerteiltes Bi2Ru2O7 und Silber wurden in" Gewichtsverhältnis
10:1 vermischt. Diese Mischung wurde dann zu einer ausreichenden Menge eines aus
ίο 8°/o Äthylcellulose und 92% /i-Terpineol zusammengesetzten
Trägers gegeben, um eine zum Siebdrucken geeignete Masse zu ergeben. Die Masse wurde dann
durch ein 165-mesh-Sieb auf verschiedene Pyroceram®-Stücke
in einer 0,00254 bis 0,0127 cm dicken »5 Schicht siebgedruckt. Das verwendete Pyroceram"9
war Corning 9608, ein Mitglied aus der großen Familie von äußerst harten, nichtporösen, kristallinen
Stoffen, die dadurch entstehen, daß eine Lithiumaluminium-silicat-phase
in Natriumborsilicatgläsern ao durch Verwendung von keimbildenden Mitteln, die
als Kristallisationszentren wirken, ausgefäll. wird. Das keramische Material wurde mit dem aufgedruckten
Kreis 15 Minuten lang bei 100° C getrocknet und dann 10 Minuten lang bei 925° C gebrannt. Diese
as Behandlung führte zu haftenden, dünnen Schichten aus der Widerstandsmasse. Haftende Schichten wurden
auch mit Bi2Ru20,-Glas-Mischungen (Gewichtsverhältnis von 10 : 1 und 10 : 4),die in gleicherweise
behandelt worden waren, erhalten.
3» Die Widerstandsmessungen ergaben typische spezifische Widerstände der Bi2Ru2O7-Si!ber-Masse in der Größenordnung von 7 Ohm/Quadrat für einer. 0,00254 cm dicken Überzug. Wenn eine Spannung von 30 Volt an die leitfähige Masse angelegt wurde, erreichte die Masse im typischen Falle eine Temperatur von 600° C und die Stromstärke betrug 0,5 Ampere. Die leitfähigen Massen waren bei dieser Temperatur 2 Wochen lang stabil. Dies war der längste Beobachtungszeitraum.
3» Die Widerstandsmessungen ergaben typische spezifische Widerstände der Bi2Ru2O7-Si!ber-Masse in der Größenordnung von 7 Ohm/Quadrat für einer. 0,00254 cm dicken Überzug. Wenn eine Spannung von 30 Volt an die leitfähige Masse angelegt wurde, erreichte die Masse im typischen Falle eine Temperatur von 600° C und die Stromstärke betrug 0,5 Ampere. Die leitfähigen Massen waren bei dieser Temperatur 2 Wochen lang stabil. Dies war der längste Beobachtungszeitraum.
Geeignete Widerstandsmassen enthalten etwa 20 bis 85 Gewichtsprozent (M1Bi2x) (M/Ru2^)O7. Bei
den niedrigeren Ruthenatkonzentrationen nähern sich die Eigenschaften der Widerstände denjenigen des
Glases selbst, und bei höheren Konzentrationen haften die Widerstandsmassen nicht gut an dem keramischen
Substrat.
Massen der Formel (M1Bi2x) (M/Ruäi.)O„ jie
1 bis 60 Gewichtsprozent Silber enthalten, sind für eine Verwendung als Massen für elektrische Heizelemente
oder als ähnliche Massen, die 15 bis 80 Gewichtsprozent Glas enthalten, geeignet. Bei niedrigeren
Silber- oder Glas-Prozentgehalten haften die Massen nicht gut an dem keramischen Substrat. Bei
höheren Silber- oder Glasprozentgehalten nähern sich die Eigenschaften der Massen denjenigen von Glas
oder Silber allein.
Da offensichtliche Abwandlungen und Äquivalente der Erfindung für den Fachmann auf der Hand
liegen, soll die vorliegende Erfindung allein durch die anliegenden Ansprüche begrenzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektrisch leitfähiges Wismut-Ruthenium-Oxid, gekennzeichnet durch die Formel
(MxBi, _x)(My'Ru,_v)O_, in der M ein Metall aus
der Gruppe Yttrium, Thallium, Indium oder Seltene Erdmetalle mit einer Ordnungszahl von 57
bis einschließlich 71, M' ein Metall aus der Gruppe Platin, Titan, Zinn, Chrom, Rhodium,
Antimon und Germanium und .v eine Zahl im Bereich von 0 bis 1 und y eine Zahl im Bereich
0 bis 0,5 bedeuten.
2. Verwendung des Oxids gemäß Anspruch 1 zur Herstellung eines elektrischen Widerstands.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US69210867A | 1967-12-20 | 1967-12-20 | |
US88032769A | 1969-11-26 | 1969-11-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1816105A1 DE1816105A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1816105B2 DE1816105B2 (de) | 1973-06-20 |
DE1816105C3 true DE1816105C3 (de) | 1974-01-24 |
Family
ID=32685582
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1816105A Expired DE1816105C3 (de) | 1967-12-20 | 1968-12-20 | Elektrisch leitfähiges Wismut-Ruthenium-Oxid und dessen Verwendung zur Herstellung eines elektrischen Widerstands |
DE2065068A Expired DE2065068C3 (de) | 1967-12-20 | 1970-02-13 | Masse zur Herstellung elektrischer Elemente, insbesondere von Widerstandselementen |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2065068A Expired DE2065068C3 (de) | 1967-12-20 | 1970-02-13 | Masse zur Herstellung elektrischer Elemente, insbesondere von Widerstandselementen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE1816105C3 (de) |
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---|---|---|---|---|
US3553109A (en) * | 1969-10-24 | 1971-01-05 | Du Pont | Resistor compositions containing pyrochlore-related oxides and noble metal |
US3583931A (en) * | 1969-11-26 | 1971-06-08 | Du Pont | Oxides of cubic crystal structure containing bismuth and at least one of ruthenium and iridium |
CA1105235A (en) * | 1978-08-31 | 1981-07-21 | Harold S. Horowitz | Method of making stoichiometric lead and bismuth pyrochlore compounds using an alkaline medium |
EP0360418B1 (de) * | 1988-08-25 | 1995-02-15 | Toshiba Lighting & Technology Corporation | Heizstreifen |
DE3914844A1 (de) * | 1989-05-05 | 1990-11-08 | Heraeus Gmbh W C | Pyrochlorverwandte oxide und sie enthaltende widerstandsmassen |
-
1968
- 1968-12-20 DE DE1816105A patent/DE1816105C3/de not_active Expired
-
1970
- 1970-02-13 DE DE2065068A patent/DE2065068C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1816105B2 (de) | 1973-06-20 |
DE1816105A1 (de) | 1969-12-11 |
DE2065068B2 (de) | 1979-04-05 |
DE2065068A1 (de) | 1972-08-24 |
DE2065068C3 (de) | 1979-11-29 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |