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Wässrige Bitumen-Emulsion Die vorliegende Erfindung betrifft eine
wässrige Bitumen Emulsion mit einem Gehalt von bestimmten nachfolgend im ein zelnen
beschriebenen Zusatzstoffen, wodurch die Emulsion überraschende Eigenschaften erhält,
die sie für eine universeile Anwendbarkeit geeignet machen.
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Es ist bekannt, -Bitumen-Emulsionen zur Abdichtung bzw. Isolation
im Hoch- und Tiefbau in vielfältiger Weise zu verwenden. Die bekannten Bitumen-Emulsionen
bzw.-Mass-en haben den Nachteil, daß sie bei höheren Temperaturen verhältnis mäßig.
stark dünnflüssig und auf der anderen Seite bei sehr tiefen Temperaturen spröde
werden. Dadurch können Fehler in der Abdichtung entstehen. Der vorliegenden Erfindung
liegt die Aufgabenstellung zugrunde, die allgemein bekannten günstigen Eigenschaften
von Bitumen zu verbessern und eine Emulsion her zustellen9 die bei ihrer Anwendung
Bichtunge- bzw. Isolationsschichten ergibt, die hinsichtlich Temperaturbeständigkeit
und Elastizität den bekannten Produkten überlegen sind.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß eine wässrige Bitumen-Emulsion
mit einem Gehalt von 50 bis 70 Gewichtsprozent Bitumen bezogen auf das Gesamtgewicht
von Wasser und
Eit@@@n, die gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie Butadien-Styrol-Mischpolymerisat in einer Menge von 5 bis 20 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht von Bitumen-Emulsion- und Mischpolymerisat enthält,
wobei der Styrolanteil im Mischpolymerisat 40 bis 80 % beträgt.
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Es wurde überraschenderweise gefunden, daß durch die Einarbeitung
des voratehend definierten Mischpolymerisates in eine Bitumen-Emulsion ein Produkt
erhalten wird, das hinsichtlich-Temperaturbeständigkeit und Elastizität bzw. Plastizität
extreme bisher nicht für möglich gehaltene Eigenschaften aufweist. Bei ihrer Anwendung
wird die Emulsion gemäß der vorlegenden Erfindung in für Bitumen-Emulsionen üblicherweise
auf die abzudichtenden bzw. zu isolierenden Flächen aufgetragen und ergibt dort
einen nahtlosen Film. Die Eigenelastizität bzw.-Plastizität des so-erhaltenen Filmes
-ist extrem groß. Die Filme sind bis zu 300 % und bei Verwendung der nachfolgenden
im einzelnen beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen gemäß der Erfindung um
bis zu 500 % dehnbar und verleihen den Filmen damit praktisch die Eigenschaften
von hochwertigem Kautschuk. Gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen sind die
erhaltenen Filme extrem beständig. Selbst in kochendem Wasser verliert der Film
nicht seine erwähnten günstigen Eigenschaften. Temperaturen bis zu etwa t50 und
unter Umständen sogar bis zu etwa 200° C verursachen noch keine merkliceh Beschädigung
der Dichtungen bzw. Isolationen. Gegenüber tiefen Temperaturen von bis zu etwa -50°
C sind die Filme ebenfalls beständig und erleiden noch keine Rißbildung. Diese extreme
Elastizität
bzw. Plastizität hat zur Folgte, daß die aus den Emulsionen gemäß der Erfindung
hergestellten Isolationsschichten dicht bleiben, auch wenn sich in dem damit beschichtetem
Untergrund nachträglich Risse bilden, wie dies häufig bei Hochbauten der Fall ist.
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Die Haftung der Emulsionen gemäß der Erfindung bzw. der nach deren
Anwendung gebildeten Filme auf Untergründen aller Art ist ausgezeichnet. Eine hohe
Haftfähigkeit und Klebewirkung wird beispielsweise erzielt auf Glas, Beton, Mauerwerk,
Naturstein, Schiefer, Kunststoffen, Metallen, Geweben, Dachpappen usw.. Selbst bei
Anwendung der Emulsionen gemäß der Erfindung bei feuchtem Wetter (z.B. leichtem
Nieselregen) und auf feuchtem Untergrund wird eine-hervorragende Haftung der Isolationsschicht
erzielt. Die zu behandelnden Untergründe müssen nicht vorbehandelt werden. Es ist
lediglich erforderlich, grobe Verunreinigungen beispielsweise durch Kehren zu entfernen.
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Es ist auch möglich, auf eine mit der Emulsion gemäß der Erfindung
hergestellte Abdichtung sofort Spritzbeton aufzubringen ohne daß zusätzliche Hilfsmittel
erforderlich wären.
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Auch hier ist die Haftung sehr gut.
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Wie bereits ausgeführt, beträgt der Gehalt des Bitumen bezogen auf
das Gesamtgewicht von Wasser und Bitumen 50 bis 70 Gewichtaprozent. Besonders gute
Ergebnisse werden erhalten, wenn der Gehalt des Bitumen entsprechend der vorgenannten
Definitiqn etwa 60 Gewichtsprozent beträgt. Die Nenge des Butadien-Styrol-Mischpolymerisate
beträgt gemäß einer bevorzugten kueführungsform
der Erfindung etwa
10 Gewichtsprozent bezogen auf däs Gesamtgewicht von Bitumen-Emulsion und Mischpolymerisat
Der Styrolanteil im Mischpolymerisat soll, wie bereits ausgeführt wurde, 40 bis
80 ffi betragen. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Styrolanteil
50 bis 70 Gewichtsprozent und vorzugsweise etwa 60 Gewichtsprozent beträgt. Der
restliche Anteil im Mischpolymerisat ist dann der Butadien-Anteil.
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Es ist auch möglich, Hischpolymerisate gemäß der Erfindung einzusetzen,
welche neben Butadien und Styrol noch weitere copolymerisierbare Verbindungen, insbesondere
ungesättigte Carbonsäuren und/oder deren Ester einpolymerisiert enthalten.
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Derartige copolymerisierbare Verbindungen sind beispielsweise Acrylsäure,
Methacrylsäure und/oder deren Ester.
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Falls gewünscht wird, daß die Bitumen-Emulsion schwer oder nicht brennbare
Filme ergeben 8011, können ihr in an sich bekannter Weise organische oder anorganische
Produkte zugesetzt werden, die die Brennbarkeit bzw. Entflammbarkeit vermindern.
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Besonders gute Ergebnisse wurden gemäß der vorliegenden Erfindung
erzielt, wenn die wässrige Bitumen-Emulsion etwa 5 bis 20, vorzugsweise etwa 10
Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion an hochchlorierten Paraffinkohlenwasserstoffen
und/oder etwa 2 bis 10, vorzugsweise etwa 3 bis 4 Gewichtsprozent bezogen auf das
Gesamtgewicht der Emulsion an Antimon (III) oxid enthält. Besonders zweckmäßig ist
die gemeinsame Verwendung von etwa 3 bis 4 Gewichtsprozent Antimon (IST) oxid und
etwa'8 bis 12 Gewichtsprozent an hochchlorierten Paraffinkohlenwasserstoffen. Die
zuletzt genannten
Produkte sind im Handel allgemein erhältlich und
besitzen einen Chlorgehalt von beispielsweise etwa 60 bis 74 Gewichts prozent. Es
hat sich herausgestellt, daß eine Bitumen-Emulsion gemäß der vorliegenden Erfindung;
die die vorstehend genannten die Brennbarkeit vermindernden Stoffe in den bevorzugten
Mengenverhältnissen enthält, sich als stabile Emulsion aus-serordentlich leicht
herstellen läßt und ebne lange Lager fähigkeit besitzt. Bei ihrer Anwendung ergibt
de Emulsion Filme mit den erwähnten aussergewöhnlich günstigen Eigenschaften.
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Die Emulsion gemäß der Erfindung kann noch übliche Füllstoffe enthalten.
Derartige Füllstoffe können beispielsweise Pigmente bzw. Ruß sein. Da im allgemeinen
keine besonderen An sprüah-e- hinsichtlich der Farbe gestellt werden, ist - auch
aus wirtschaftlichen Gründen - die Verwendung von Ruß bevorzugt.
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Es hat sich für viele Fälle als zweckmäßig erwiesen, der Emul sion-
etwa 3 bis 10 %, vorzugsweise etwa 5 % Ruß zuzusetzen.
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Durch diesen Zusatz wird eine eventuell vorhandene übermäßige Klebrigkeit
der erhaltenen Filme verhindert und die Filme fühlen sich praktisch trocken an,
ohne Jedoch ihre Haftfähigkeit zu verlieren.
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Weiterhin können; die Emulsionen gemäß der Erfindung noch übliche
Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Netzmittel, Emulgiermittelt fungicide Stoffe usw.
zugesetzt enthalten. Derartige Stoffe stehen dem Fachmann in großer Zahl zur Verfügung.
Sie -sind übliche Handelprodukte.
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Die Bitumen-Emulsionen gemäß der vorliegenden Erfindung können, wie
bereits ausgeführt wurde, in vielfältiger Weise angewandt werden. Sie eignen sich
beispielsweise zur Isolierung von Trinkwasser- und Industriewasserbehältern, zur
Isolierung von Löschwasserteichen, für Isoliermaßnahmen im Talsperren- und Dammbau,
zur Isolierung von Schleusentoren, in Klärstationen, in Abwasserkanälen, beim Tunnel-
und Schachtbau, in unterirdischen Verkehrsanlagen, zur Isolation von Fundamenten
und Kellerinnenisolierungen, sowie für Dacheindeckungen, insbesondere von Häusern
mit Flachdach. Die mittels den Emulsionen gemäß der Erfindung hergestellten Filme
sind hochbeständig gegenüber Witterungseinflüssen aller Art auch bei tropischem
und arktischem Klima, gegen UV-Strahlung, Seewasser, sahlreiche Chemikalien, Industrisabgase,
Pilze, Mikroben usw.
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Auch auf Metallko,nstruktionen, Rohrleitungen, Wasserleitungen usw.
kann durch Anwendung der Emulsionen gemäß der Erfindung ein ausgezeichneter Korrosionsschutz
erzielt werden. Die Emulsionen gemäß der Erfindung eignen sich auch zur Verwendung
als Kleber unter gleichzeitiger Abdichtung des Untergrundes beispielsweise beim
Auftragen von Isolierplatten und- Matten, schalldämmenden Platten, Naturschiefer,
Fußbodenmosaiken usw..
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Die Auftragestärke richte sich nach dem jeweilig gewünschten Dichtungseffekt
und dem Anwendungsgebiet. In- vielen Fällen von wird bei einer Stärke /1 mm bereits
eine volle Dicht- bzw.
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Isolierwirkung erzielt. Es ist natürlich möglich, die Stärke in beliebiger
Weise zu erhöhen, wenn dies gewünscht wird.
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Die Herstellung der Bitumen-Emulsion gemäß der Erfindung erfolgt
zweckmäßig-
derart, daß die Ausgangskomponenten miteinander in einem Gefäß unter Rühren emulgiert
werden. Es kann hierzu in üblichen offenen oder geschlossenen Rührgefäßen gearbeitet
werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, eine leicht erhöhte Temperatur im Bereich
uoa z.B. etwa 35 bis 500 anzuwenden, da dann leichter und schneller eine homogene
Emulsion erhalten wird.
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Patentansprüche