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Verfahren und Vorrichtungen, um Gießerei-Altsande zu regenerieren.
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Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen, um durch Regenerieren
von Gießerei-Altsanden die Sandwirtschaft in Gießereien rationeller zu gestalten.
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Die verschiedenen Gründe dazu werden nachstehend aufgeführts Einsparen
der Kosten für Neusand.
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Einsparen der Abfuhrkosten für Altsand.
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Schwierigkeit, immer noch Gelände zu finden, auf das man Altsand
als Schutt abkippen kann.
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Auf der Schutthalde reagieren abgekippte Altsande bei Niederschlägen
sauer und auch basisch, nur sehr wenige neutral.
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Seit einiger Zeit kann man nicht mehr beliebig abkippen, sondern
muß Rücksicht darauf nehmen, daß Wässer und Grundwässer nicht verunreinigt werden.
Die diesbezüglichen Verordnungen machen das Beschaffen von Schuttplätzen für Gießereizwecke
immer schwieriger.
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Außerdem verursacht das Abfahren von Gießerei-Altsand als Schutt
auf den öffentlichen Straßen Staub und Schmutz.
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Der IW-3ezug von Neusanden wird im Winter häufig erheblich gestört
durch Nebel, Glatteis und Schnee, sowie ganz allgemein durch Frost.
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Durch LKW bezogene Sande sind je nach Jahreszeit häufig entweder
zu kalt oder zu warm, um zum Gebrauch sofort eingesetzt werden zu können. Dadurch
werden im GieBerei-Betrieb Störungen hervorgeruSen.
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Ein Teil der Quqrzkörner - die als Schutt abgefahren werden - sind
beim Gießen hohen Temperaturen ausgesetzt gewesen. Quarzkörner werden bei Temperaturen
um 6oo und 9000C gegenüber Temperaturschwankungen "formstabil" und haben dadurch
eine in Gießereien zum Herstellen von komplizierten Guß sehr erwünschte Eigenschaft
bekommen, die durch Abfahren solcher Quarzkörner auf die Schutthalde dem Gießereibetrieb
verlorengeht.
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An und für sich ist es bekannt, Gießerei-Altsande zu regenerieren.
Man kann solche Sande regenerieren durch Waschen, durch Schlagen (Prallen) im trockenen
Zustand, durch Glühen und auch durch Waschen und Glühen.
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Sande zu waschen ist aus der Aufbereitung für Kiessande genügend bekannt.
Hierzu werden Trommelwaschmaschinen verwendet.
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Ein Waschverfahren, wobei Hydrozyklone angewendet werden, ist in der
Zeitschrift "Aufbereitungstechnik", Jahrgang 7/ 1966, Heft 12 auf Seiten 735-739
beschrieben worden.
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Ein Verfahren, bei dem Quarzkörner gegen Prallplatten geblasen werden,
damit durch den verursachten Anprall die 3indemittelfilme von den Körnern abgeschlagen
werden, ist in der Zeitschrift "Gießerei", Jahrgang 43/1956, Heft 18 auf Seiten
582-586 dargelegt worden.
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Es ist auch bekanntgeworden, durch Preßluft getragene Sandströme gegeneinander
prallen zu lassen, um dadurch die Sandkörner zu reinigen.
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Prallmühlen und Kugelmühlen zum Entfernen von Bindemitteln an Sandkörnern
sind ebenfalls zur Anwendung gekommen.
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Im Buch "Ausrüstungen von Gießereien" Ton Prof. N.P. iksJonow und
Prof P. N. Aksjonow, Verlag Technik, Berlin/1952, sind auf Seiten 238-249 Glüheinrichtungen
zum Regenerieren von Altsandes beschrieben.
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Aus Firmenschriften sind noch eine mehrstufige Wirbelbett-Glühanlage
bekanntgeworden sowie ein kleiner Schachtofen, ähnlich einei tupoloiun, zum Regenerieren
spezieller Sande.
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In den nachstehend aufgeftthrten Zeitschriften ist noch ein kombiniertes
Wasch-Glühverfahren beschrieben worden: Gießerei" 55. Jahrgang 1968, Heft 13, Seite
GK 684 "VDI-Nahrlchten" " 1968, " 29 v 19.6.68, S. 4 Industrie-lnzeiger"" 1968,
" 49 v. 18.6.68, S.1028 um Regenerier-Verfahren für Gießerei-Altsande zu beurteilen,
muß erläutert werden, wie sich diese vor und nach dem Gießen verhalten in bezug
auf die angewendeten Bindemittel An nach dem Ausleeren abgegossener Formen können
wir feststellen, daß nicht alle Sandpartien die gleiche Temperatur haben, sondern
wir stellen Partien fest, die kaum eine Temperaturerhöhung erfahren haben und auch
solche, die durchgeglüht sind.
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Infolgedessen finden wir in diesen Sanden Binderanteile, die in keiner
Form gelitten haben, aber auch Anteile, die vollkomaen serstört worden sind und
alle möglichen Zwischenstufen im Umwandeln von Binder.
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Wenn ein Regenerier-Verfahren fflr Sande mit einem bestimmten Binder
sich eignet für solche Anteile des Sandes, die hoch erhitzt worden sind, dann ist
damit noch lange nicht bewiesen, daß sich auch Anteile regenerieren lassen, die
kaum oder nur sehr wenig erhitzt wurden; sinngemäß gilt auch das Umgekehrte.
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Beispiele für Verhaltensweisen von Bindern werden anschließend genannt:
Ist Bentonit während des Gießens thermisch wenig beansprucht, dann läßt er sich
aus entsprechenden Altsanden herauswaschen.
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Ist Bentonit hingegen thermisch hoch beansprucht worden -derart, daß
sein anorganischer Anteil in Schamotte übergegangen ist -, dann läßt sich diese
Schamotte nicht abwaschen, weil sie nicht wasserlöslich ist.
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Wasserlösliche organische Binderanteile im Sand lassen sich gut abwaschen,
wenn der Sand thermisch wenig beansprucht wurde. Bei thermisch höheren Beanspruchungen
hüllen diese Anteile die Quarzkörner mit sehr dünnen Kokaschichten ein, die sich
nicht oder nur sehr schlecht abwaschen lassen. Werden die Anteile aber sehr hoch
beansprucht, dann verbrennen die Koksschichten. Altsande mit organischen Bitderanteilen
lassen sich daher durch Glüheinrichtungen von den nach dem Gießen übriggebliebenen
Bindemittelresten immer befreien. Sind aber in diesen Sanden noch Anteile mit anorganischen
Binderanteilen, dann sind diese nach dem Glühen nicht restlos entfernt worden.
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Bei Bindern auf Wasserglasbasis stellen wir sehr verschiedene Verhaltensweisen
fest. Diese sind einesteils davon abhängig, ob die dem Wasserglas beigegebenen Mittel
für leichten Sandzerfall nach dem Gießen organischer oder anorganischer Natur gewesen
sind. Andererseits ist die gewesene thermisc,le ßeanspruchung bei diesen Sanden
sehr wesentlich. Auch sind die beim Gießen sich bildenden Wasserdämpfe - die nach
kälteren Sandpartien wandern und dort kondensieren - von Einfluß auf eventuelle
spätere Regenierungsvorgänge.
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Sande mit Kunststoffbindern verhalten sich beim Regenieren verschieden:
Bei manchen ist es begrenzt möglich, durch Waschen etwas zu erreichen; in der Regel
ist dies nicht der Fall.
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Viele Bindemittelfilme dieser Bindergruppe lassen sich ungeachtet
der gewesenen thermischen Beanspruchung durch Glühen des Sandes verbrennen, andere
dagegen nicht. Dieses unterschiedliche Verhalten wird verursacht durch das Aushärten
der Kunststoffe mit organischen oder anorganischen Säuren.
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Besonders bei den trockenen RegenXerier-Verfahren haben wir zu beachten,
daß es sauer, neutral und auch basisch reagierende Bindergruppen gibt, weil bei
den trockenen Verfahren nur ein Teil des das Sandkorn umhüllenden Bindemittelfilma
abgeschlagen wird.
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Regenerierte Sande aus solchen verschiedenen Bindergruppen können
bei neuen Mischungen erhebliche Schäden verursachen, weil die gegensätzlich reagierenden
Bindergruppen die neu zugesetzten Binder ungünstig beeinflussen, wenn Vermischungensolcher
Sande vor oder nach dem Regenerieren stattgefunden haben.
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Mit anderen Worten: Bei den herkömmlichen Regenerier-Verfahren muß
streng darauf geachtet werden, daß nur solche Sande vor oder nach dem Regenerieren
gemischt werden, deren Binderreste sich nach dem Regenerieren nicht schädlich beeinflussen.
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Weil sich Sandkörner - vorwiegend aus der trockenen Regenerierung
- nach mehreren Kreisläufen im Verwendungsvorgang immer mehr mit Rückständen anrei¢hern,
werden sie im Einsatz immer gefährlicher, besonders für die Eernmacherei.
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Aus diesem Grunde empfehlen die Lieferanten von regenerierten Sanden,
bevorzugt die Formerei zu bedienen und dann erst die Kernmacherei.
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Durch diese Empfehlung werden gerade die kern-intensiven Betriebe
getroffen, da sie einen relativ geringen Anteil an Neusand für die Formerei benötigen,
Unter Umständen können sie weniger als 75 - 80% regenerierten Sandes für die Kernmacherei
verwenden, als es dem Anteil an Ausbringen beim Regenerieren entspricht.
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Die genannte Empfehlung wird auch noch eingeschränkt durch die Tatsache,
daß viele Gießereien für Formsand eine andere Korngröße vorschreiben als für Kernsand'.
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Betrachten wir jetzt die mechanische Beanspruchung der Sandkörner
beim Regenerieren, dann müssen wir vorwiegend bei den pneumatischen Verfahren feststellen,
daß die Sande zweimal hoch beansprucht werden, das erstemal beim Zerkleinern der
entstandenen Knollen auf annähernd die ursprüngliche Kormfraktion, das anderemal
durch den eigentlichen Reinigungsprozeß.
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Hierauf beruht auch das im Mittel nur mit 75 - 80% angegebene Ausbringen,
weil eben viele Körner zu Staub geschlagen werden.
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Für feinkörnige Sande sind diese Verfahren auch deswegen weniger geeignet,
weil durch den beim Regenerieren einsetzenden Abnutzungsprozeß sich diese viel eher
der Staubkorngrenze näheren als grobkörnige Sande.
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Feinkörnige Sande haben - bezogen auf eine Gewichtseinheit -eine viel
größere zu regenerierende Oberfläche als grobkdrnige Sande. Sie werden daher mehr
beansprucht als andere Sandes
Feinkörnige Sande machen auch beim
pneumatischen Regenerieren noch besondere Schwierigkeiten, weil man ihnen die erforderliche
kinetische Energie zum Zerschlagen der Bindelmittelfilme viel schlechter aufdrücken
kann als den grobkörnigen Sanden.
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Bei dem weiterhin erwähnten Schachtofen als SandglEheinrichtung kann
man Feinsande allein nicht einsetzen, weil dann die Brenngase die Beschickung nicht
durchdringen können. Man muß also auch entsprechende Brocken und Knollen gleichzeitig
mitglühen, Der Erfindung liegt die Aufgabe sugrunde, die in den Gießereien vorkommenden
Altsande zu regenerieren. (Nur Zementsande sollte mran besser durch Waschen wieder
verwendbar machen.) Die regenerierten Sande sollen die Qualität von Neusanden haben,
also keiner Einschränkung in bezug auf den späteren Verwendungszweck unterliegen.
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Auch soll es gleichgültig sein, ob sie sauer, neutral oder basisch
gebunden gewesen sind, oder Binder organischer oder anorganischer natur zum Einsatz
kamen.
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Weiterhin soll es gleichgültig sein, ob die zu regenerierenden Sande
in bezug auf die Binder in reiner Form oder in Mischungen sum Regenerieren eingesetzt
werden oder nur als Feinsande, als Knollen und Brocken, oder aus Mischungen von
Feinsanden mit Brocken und Knollen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu regeneriernden
Sande enteisenS (entmetallisiert), chargenweise oder im Durchlaufverfahren geglüht
und anschließend zum Entfernen der Bindemittelrückstände in geeigneter Form nachbehandelt
werden.
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Beim Arbeiten mit Durchlaufglüheinrichtungen - z.B. mit en Drehtrommelöfen
- ist vorgesehen, daß durch Schikan/im Ofen dafür gesorgt ist, daß Feinsand und
Knollen in annähernd gleicher Geschwindigkeit den Ofen durchlaufen bezw. in gleicher
Geschwindigkeit, bis die Knollen während ihrer Ofenreise zerfallen sind.
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Nach dem Glühen wird der Sand abgekühlt und die eventuell noch vorhandenen
Bindemittelreste durch schonendes Reiben oder Prallen der Sandkörner, oder auch
durch Reiben und Prallen von diesen entfernt, wonach der Sand gesichtet und entstaubt
wird.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht in Naßnahmen,
um die Sandkörner schneller und schonender von Bindemittelresten zu reinigen. Solche
sind: Der Sand wird durch Wasser schockartig derart schnell auf etwas über 1000C
abgekühlt, daß in den Bindemittelresten Schrumpfspannungen ausgelöst werden, und
daß durch die plötzliche Dampfbildung aus der Oberfläche der Sandkörner die Bindemittelreste
aufgesprengt und damit leichter ablösbar gemacht werden.
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Dadurch werden die anschließenden Arbeitsgänge zum Ablösen der Bindemittelreste
sehr schonend eingestellt.
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Der noch etwas über Ioo0C Temperatur habende Sand wird jetzt beispielsweise
in einer mechanischen Vorrichtung
schonend gerieben (1. Vorrichtung)
unF dann durch eine 2. mechanische Vorrichtung hindurch gegeben, mit deren Hilft
der Sand nochmals mechanisch von Rückständen gereinigt wird.
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Zweckmäßig handelt es sich hier auch um Reiben und geringfügiges
Prallen.
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Bei dem Durchgang durch die 2. mechanische Vorrichtung wird der zu
reinigende Sand mit Luft gemischt zum anschließenden Windsichten, Entstauben, wodurch
er auf die Raumtemperatur abgekühlt wird.
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Sollten in den Knollen noch metallische Einschlüsse gewesen sein,
so werden sie hier ausgeschieden, weil ihr Durchgang durch die genannten Aggregate
diese nicht stört.
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Ehe ein Ausführungbeispiel beschrieben werden kann, sind noch einige
Vorbemerkungen notwendigt Die zum Regenerieren notwendige Glüheinrichtung muß so
besoharfen sein, daß entweder nur Feinsand, oder nur Knollen, oder Feinsand und
Knollen eingesetzt werden können.
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Erfahrungsgemäß hat es sich gezeigt, daß es genügt, zusammenhängende
Sandstücke soweit zu zerkleinern, daß die entstehenden Knollen etwa 20 - 30 mm groß
sind. Ein noch weiteres Zerkleinern der Sandatücke ist unwirtschaftlich, weil dadurch
zu viel als Verlust abzubuchender Staub entsteht.
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Beim Wählen dieser Knollengröße werden auch die in den Sandstücken
eingeschlossenen Eisen-und Metallteile freigelegt.
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Sollten in den Knollen von 20 - 30 mm Größe noch Einschlüsse während
des Regenerierens freigelegt werden, dann durchlaufen sie die vorgesehenen Aggregate,
ohne diese zu stören und werden am Ende des Reinigungsvorganges beim Sichten der
Sandkörner ausgeschieden.
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Knollen der Größe 20 - 30 mm glühen im Verhältnis zu der für Feinsand
notwendigen Glükzeit in Durchlaufanlagen ausreichend achnell durch, so daß wegen
der Knollen keine längeren Durchlaufzeiten in Anspruch genommen werden. Am Ende
des Durchlau£-weges sind sie zerfallen oder schon so weit abgebaut, daß sie bei
den nächsten Operationen - ohne diese in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen - verschwinden.
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Knollen der genannten Größe haben die Eigenschaft, z.BE in einem Drehtrommelofen
gewissermaßen auf eingesetztem Feinsand zu schwimmen und den Ofen schneller durchlaufen
zu wollen als der gleichzeitig mit ihnen eingesetzte Feinsand;.
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Aus diesem Grund müssen Schikanen vorgesehen werden, die ein.
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annähernd gleiche Durchlaufgeschwindigkeit für Knollen und Feinsand
bewirken.
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Die Einrichtungen zum Vorbereiten und Dosieren der Besch#tung, zum
Rückgewinnen von Wärme sind allgemein bekannt und brauchen hier nicht beschrieben
werden, weil sie nicht zur Erfindung gehören.
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Ein AusfffhrungsbeisPiel der Erfindung wird nachstehend beschrieben:
Als Glühanlage wird ein Drehtrommelofen verwendet, der den Sand bis auf 1000°C Temperatur
bringen kann.
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Als Schikane gegen Voreilen von Knollen hat er eine Ausmauerune die
einem Innenrundgewinde mit ca. 250 mm Gewindehöhe entspricht, bei sehr kleinem Kerndurchmesser.
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Dem Drehtrommelofen wird soviel an Besch#ung laufend zugeteilt, daß
diese innerhalb der Gewindegänge der Ausmauerung transportiert wird und zwar durch
Abwälzen.
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Die Gewindegänge können ein-oder mehrgängig sein'
Der
den Drehtrommelofen verlassende Sand wird jetzt mit einem Kühlgerät herkömmlicher
Beuart, s.B. iner Kühltrommel auf Raumtemperatur heruntergekühlt.
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Anschließend wird der Sand geschleudert. Hierzu wird eine Schleuder
verwendet, bei der daß aufzugebende Gut in der Nähe der Schleuderachse einläuft,
über Schleuderschaufeln von beträchtlicher Länge annähernd radial beschleunigt wird.
Hierbei wird wird es auf der Sohleuderschaufel durch den Beschleunigungsandruck
stark gerieben und nach Verlassen der Schleuderschaufelns spitzwinklig gegen eine
Rrallfläche geleitet.
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Das spitzwinklige Anprallen ist mit einem reibenden Abgeleiten verbunden,
so daß der Prallstoß gegenüber einem senkrechten Prallen sehr vermindert ist, wodurch
das Sandkorn geschont wird.
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Sohleudern des beschriebenen types saugen an der Aufgabeöffnung für
Sand Frischluft an. Diese Frischluft mischt sich mit dem geschleuderten Sand. Das
aus der Schleuder austretende Sandluftgeschmisch wird durch Luftwiderstand abgebremst,
wodurch es möglich ist, den Sand zu klassieren und zu entstauben, sowie von weiteren
Fremdteilen su reinigen.
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Bei einer zweckläßigeren Ausgestaltung der Erfindung wird anstelle
herkömmlichen Abkühlens des Sandes ein anderes Verfahren vorgeschlagen: Der mit
Glühtemperatur aus dem Drehtrommelofen austretende Sand wird jetzt schnell und intensiv
mit derjenigen Menge Wasser laufend versetzt, die notwendig ist, um ihn durch Entziehen
von Wärme zum Verdampfen des zuge setzten Wassers auf annähernd etwas über 1000
C Temperatur eu bringen.
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lies kann in einem festen Behälter geschehen, in den Sand und
Wasser
dosiert gleichzeitig einlaufen, oder auch in einer mechanischen Vorrichtung nach
Art eines Doppeiwellenmischers für Durchlauf.
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Durch Messen und Vergleichen der ist-Temperatur gegenüber der Soll-Temperatur
des Sandes wird die zu dosierende Wassermenge geregelt.
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Der auf ca. etwas über 100° C abgekühlte Sand gelangt anschließend
in eine (2.) mechanische Vorrichtung, vorsugsweise in eine Schleuder des Types,
wie sie bereit beschrieben wurde.
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Durch die von der Schleuder angesaugte Luft - der man auch noch Sekundär-Luft
zuführen kann - wird der Sand bei gehindertem Austritt aus der Schleuder gekeilt.
Er wird entsprechend den sich einatellenden Wurfweiten gesichtet, entstaubt und
von sonstigen eventuellen Fremdteilen befreit.
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Mit der beschriebenen Erfindung lassen sich zahlreiche Vorteile erzielen:
Es können alle in Gießereien vorkommenden Altsandarten regeneriert werden, auch
Zementsande. Für Zementsande ist aber das nasse Regenerieren wahrscheinlich vorteilhafter.
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Es ist gleichgültig, ob die Sande organisch oder anorganisch gebunden
sind. Auch ist es gleichgültig, ob die verwendeten Einder saurer, neutraler oder
basischer Natur sind.
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Es können Gemische von Altsandarten gleichzeitig regeneriert werden,
auch wenn sie mit Bindern ganz verschiedenen Charakters versehen sind.
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Bei dem vorgeschlagenen Regenerierungsverfahren wird man also davon
unabhängig, welche Binder man einsetzen will
und braucht sich in
der Auswahl der einzusetzenden Binder mit Rücksicht auf die Regenerierungseinrichtung
nicht zu beschränken.
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Bei dem Verfahren und den Vorrichtungen gemäß der Erfindung wird ein
von Bindemitteln freies Korn erhalten, das chemisoh neutral ist. Somit kann derart
regenerierter Sand für alle Zwecke ohne Einschränkung verwendet werden.
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Es tritt kein Mineralisieren des Sandkornes ein, in der Literatur
auch mit "oolithisieren" bezeichnet.
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Bindemittelreste reichern sich auf dem Sandkorn nicht an.
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Die bei Waschverfahren auftretenden Schwierigkeiten wegen der Abwässer
und der Schlammbeseitigung entfallen, auch entfällt der Aufwand zum Zwischenbunkern
und Trocknen der gewaschenen Sande.
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Der Verlust an Staub wird auf ein Minimum gebracht, weil der zu regenerierende
Sand mechanisch nicht auf annähernd das ursprüngliche Kornspektrum zerkleinert werden
braucht, was viel Staub verursacht. Feste Sandstücke werden nur bis zu einer Knollengröße
von 20 - 30 mm zerkleinert.
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Wenn man mit ca. 9000 C glüht, sintert feiner Sio 2-Staub sogar auf
den Sandkörnern fest an. Auch dadurch wird der Staubverlust kleiner.
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Beim Einsatz von Schleudern des beschriebenen Types wird ein Zerprallen
der Sandkörner vermieden, bezw. es tritt nur in sehr geringem Maße auf.
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Durch das schockartige Abkühlen und das Auf sprengen der Bindemittelreste
- soweit sich solche noch an den Sandkörnern befinden - kann das anschließende Reinigen
auf den geringsten Sandverschleiß eingestellt werden, was man bei herkömmlichen
Reinigungsverfahren nicht kann.
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Durch die schonende Behandlung des Sandes können mit Erfolg auch Feinsand
regeneriert werden, weil sie auf Grund der schonenden Behandlung sich nicht so schnell
der Staubkorngrenze nähern - tm Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren.
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Man erhält durch Glühen ein hinsichtlich der plötzlichen Ausdehnung
bei Temperaturänderungen eSw stabilisierte3 QuarzkornO Da zum Kühlen der geglühte
Sand nicht mit Feuchtsand verschnitten wird, bleibt der Anteil stabilisierter Quarzkörner
erhalten.
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Die mechanischen Einrichtungen sind einfach. Es gibt keine komplizierte
Apparaturen, besonders nicht bei dem Kühlen durch Wasser und dem Ausnutzen der Verdampfungswärme
für diesen Zweck.
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Es entfällt das Verseuchen von Grundwasser auf der Halde und das Verschmutzen
der Straßen beim Schutt-Transport.
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Man wird wesentlich von Neusand-Antransporten unabhängig und unerwünschten
Sandtemperaturen der zu ungünstiger Jahreszeit transportierten Sande.
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Das übliche Überwachen der Sande in der Gießerei entfällt, da durch
die auf neutral regenerierten Sande die gefürchteten "Sandkrankheiten" nicht ausbrechen
können.
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Der Bindemittelmehrverbrauch gegenüber nicht vollständig regenerierten
Sanden entfällt.
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Die Einfachheit des Verfahrens, der notwendigen Apparaturen ermöglicht
es, diese auf einem fahrbaren Untersatz aufzubauenf um vorhandene Halden - auf denen
Gießereisand abgelagert ist -nutzbar aufzuarbeiten
Die vorgeschlagene
Arbeitsweise zum Regenerieren von Gießerei-Altsanden läßt vorteilhafterweise zu,
die zu behandelnden Sande mit Chemikalien su behandeln, die als Pulver, Flüssigkeiten,
GBe dem zu bearbeitenden Sand zugeführt werden. Hierdurch werden bei geeigneter
Auswahl von Chemikalien die Bindersubstanz oder die Reste der Bindereubatant - bezw.
Substanzen - deren Ablösen erleichternd angegriffen.
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Solche Chemikalien können beia Vorbereiten der Beschikungt der Beschickung
in der Glüheinrichtung, auch dem wasser zum schockartigen Abkühlen zugeteilt werden.
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Dies ist vorteilhaft auch dann noch möglich, wenn die Regenerieranlage
auf einem fahrbaren Untersatz aufgebaut ist.
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Die beim Regenerieren mit Chemikalien sich unter Umständen bildenden
Salse werden spätestens beim Entstauben vom Sand abgeschieden.