DE178721C

DE178721C -

Info

Publication number: DE178721C
Application number: DE1905178721D
Authority: DE
Priority date: 1905-12-31
Filing date: 1905-12-31
Publication date: 1906-11-23

Description

KAISERLICHES"

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Dezember 1905 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Vorrichtungen zum Bewässern und Düngen von Bäumen und Sträuchern, bei denen in der Nähe der Bäume durchlochte Behälter in die Erde gegraben werden, denen das Wasser oder Düngemittel durch Rohre zugeführt wird.

Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art werden die Zuleitungsrohre oben verschlossen, um ein Eintreten von Fremdkörpern und somit ein Verstopfen der Rohre zu verhüten. Hieraus ergibt sich der Übelstand, daß die im Boden befindlichen Gase, die außerordentlich schädlich für die Bäume sind, nicht entweichen können.

Ein weiterer Mangel der bekannten Einrichtungen ist, daß die gelochten Rohre ein Entwässern nicht gestatten. Eine solche Entwässerung ist aber unbedingt erforderlich, wenn die Bäume zu feucht stehen, da hier eine Luftzirkulation in den Erdteilchen nicht stattfinden kann und demgemäß die in letzteren enthaltenen organischen Bestandteile in faule Gärung übergehen, deren Gase die Wurzeln vergiften. Auch können die Wurzeln selbst keinen Sauerstoff finden und werdjen denselben deshalb so lange aus ihren eigenen Geweben entnehmen, bis sich die stärkemehlhaltigen Stoffe in Zucker und dann in Alkohol umwandeln. Der so gebildete Alkohol teilt sich den benachbarten Geweben mit, bringt die -eiweißhaltigen Stoffe zum Gerinnen und führt so den Tod der Pflanze herbei.

Diesen Übelständen soll nun gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch abgeholfen werden, daß die Rohre, welche zum Zuführen des Wassers oder Düngemittels dienen, oben umgebogen oder mit einem Krümmer versehen sind, während ihr unteres Ende bis nahe an den Boden des gelochten Sammelgefäßes bekannter Art geführt ist. Von diesen Sammelgefäßen zweigen je nach Bedarf besondere allseitig durchlochte Rohre ab, die zu den Wurzeln führen. ·

Dadurch, daß die Rohre oben umgebogen sind, kann ein Verstopfen nicht stattfinden, und da keine Deckel nötig sind, können die Gase frei entweichen.

Da das Zuleitungsrohr fast bis auf den Boden der Sammelgefäße reicht, so kann das umliegende Erdreich bequem und schnell dadurch entwässert werden, indem das Wasser durch eine Pumpe, die an das Zuleitungsrohr angeschlossen ist, aus dem Sammelbehälter gepumpt wird. Um den zum Ansaugen des Wassers nötigen Luftzutritt zu erhalten, kann, falls nicht genügend Luft durch das Erdreich zu dem Sammelbehälter gelangen kann, von außen her durch eine besondere Röhre Luft zugeführt werden. Die umgebogenen. Enden der Zuleitungsrohre können mit Deckel verschlossen werden, wenn man verhindern will, daß ζ. Β. sofort nach dem Düngen die Luft durch die austretenden Gase verpestet wird. Später werden diese Deckel dann wieder abgenommen.

Gewünschtenfalls kann man durch die Rohre

auch warme Luft zuführen, da im allgemeinen der Boden um die Bäume herum zu fest ist, um von der Sonne erwärmte Luft ohne weiteres durchzulassen.

Beiliegende Zeichnung stellt eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung beispielsweise dar.

α ist das Zuleitungsrohr für das Wasser, das Düngemittel oder die Luft. Dasselbe

ίο ist am oberen Ende bei b umgebogen. Mit seinem unteren Ende reicht das Rohr α bis dicht an den Boden eines durchlöcherten Sammelgefäßes c. Von dem Gefäß c zweigen Rohre d ab, welche auf ihrem ganzen Umfange mit Löchern versehen sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Vorrichtung zum Bewässern, Düngen und Belüften von Bäumen und Sträuchern in Straßen, Alleen u. dgl., bei welcher die Zufuhr des Wassers, des Düngemittels oder der Luft zu in den Erdboden eingesetzten durchlöcherten Behältern durch Rohre bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungsrohre (a) oben umgebogen oder mit einem Rohrkrümmer (b) - versehen sind, um einen Verschluß zu vermeiden und somit den Gasen freien Abzug und der frischen, von der Sonne erwärmten Luft freien Zutritt zu den Wurzeln der Bäume zu gestatten.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungsrohre (a) mit ihrem unteren Ende bis nahe an den Boden der Sammelbehälter (c) reichen, um durch Auspumpen des Behälters ein gutes und schnelles Entwässern oder Entgasen zu ermöglichen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit von dem Sammelbehälter abzweigenden Verteilrohren, dadurch gekennzeichnet, daß diese Rohre (d) auf ihrem ganzen Umfange gelocht sind, um das Wasser, das Düngemittel oder die Luft gleichmäßig an die Wurzeln zu verteilen bezw. dem Sammelbehälter Feuchtigkeit oder Gase gleichmäßig zuzuführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.