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Verfahren zum Überdecken von mit flrtbeton-Schlitzwänden hergestellten
Grundbauwerken und Auflager-Balken zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Überdecken von mit Ortbeton-Schlitzwänden hergestellten
Grundbauwerken und ferner einen Auflager-Balken für Frischbston-Wände, zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Bei Herstellung von unterhalb von Verkehrsflächen oder von sonstigen
Betriebsflächen liegenden Grundbauwerken - wie beispiels-
weise von Straßen-Unterführungen,
U-Bahn-Tunnels, Kellerräumen, Tiefgaragen u.a.m. - wird der Aufbau bisher in folgenden
Phasen durchgeführt: 1) Ausheben von Leitgräben entlang beider Längs-
seiten
des Bauwerkes und Einziehen von Leitwänden für die Schlitzwände; 2) Ausheben und
Einbringen der Ortbeton-Schlitzwände im gewachsenen Boden - sei es parallel
zueinander bzw. in geschlossenem
Polygon-Zug; 3) Abheben der Straßendecke oder
dgl. und Aushub. der
oberen Bodenschichte zwischen den Schlitzwänden;
4) Herstellung der Stahlbeton-Decke des neuen Bauwerkes am Orte - d.h. Abspitzen
der Schlitzwände, Verlegung der Schalung und Bewehrung sowie Betflnierung.-, wonach
dann unter dieser Decke bereits der Aushub des Tunnelraumes fortgesetzt und der
übrige Ausbau durchgeführt werden kann; 5) jedoch erst nach entsprechender
Aushärtungs-Zeit der Betondecke von mindestens einem Monat kann schließlich die
neue Straßendecke aufgelegt werden. Bei Anwendung dieses Bau-Verfahrens muß
also über dem entstehenden Grundbauwerk die betreffende
Verkehrsfläche
bzw. Betriebsfläche vom Abnehmen der alten Straßen-
decke oder dgl. bis zur Widerherstellung
der neuen während sehr langer Zeit gesperrt bleiben - eben bedingt durch die Herstellungsdauer
und vor allem durch die lange Abbindreit der Frischbeton-:decke. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren zum Überdecken von mit
Ortbeton-Schlitzwänden hergestellten
Grundbauwerken wird nun dieser empfindliche Nachteil dadurch praktisch gänzlich
beseitigt, daß auf zwei gegenüber liegenden Schlitzwänden noch in den plastischen
Frischbeton von oben vorgefertigte, mit vertikalen Schächten versehene Auflager-Balken
versenkt eingelassen und dort mit dem in
den Schächten aufsteigenden
Frischbeton verbunden werden und daß auf diese beiderseiUgen Auflager-Balken
vorfabrizierte Deckenelemente aufgelegt und an ihren Enden einbetoniert
werden, wonach unmittelbar anschließend die zugehörige Deckenauflage
- vorzugsweise
.eine Straßendecke - aufgebracht wird. Bei einer
vorteilhaften
Ausgestaltung dieses Verfahrene werden die Schlitzwände
selbst
zwischen zwei vorbereiteten Leitwänden eingebracht und darnach
die'
Auflager-Balken zwischen diesen Leitwänden bündig eingesetzt und
zu
ihrer genau waagrechten und nivaau-gleichen Ausrichtung an Abstufungen
dieser
Leitwände abgestützt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Methode
des Einziehens der neuen Bauwerksdecke ausschließlich durch Verwendung von vorfabriziErten
Fertigteilen aus Eisenbeton - also sozusagen in rollender Bauweise -kann unmittelbar
anschließend die neue Deckenauflage aufgebracht und somit die betreffende Verkehrsfläche
nach nur sehr kszfristiger Unterbrechung wieder zur Benützung freigegeben werden.
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Nach der Erfindung sind weiters die zum Aufsetzen auf die Kronen der
Frischbeton-Wände bestimmten Auflager-Balken als liegende Hohlblocksteine ausgebildet
und mit einem oder mehreren vertikalen Schächten zur Aufnahme des aufsteigenden
Frischbetons der Schlitzwand sowie mindestens über einen Teil ihrer Breite mit einer
planen Auflagefläche für mehrere nebeneinander liegende Deckenelemente versehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieses Auflagerbalkens ist derselbe
in Querrichtung L-förmig - d.h. bank-förmig, ausgebildet und an seinem vertikalen
Ende - an welchem die auf dem waagrechten Schenkel aufgelegten Deckenelemente auf
Stoß anliegen -innenseitig mit vertikalen Ausnehmungen versehen, in Welche die vorstehenden
Bewehrungseisen der Deckenelemente hineinragen. Schließlich kann der Auflager-Balken
an seinen Längswänden unten einwärts abgeschrägt sein und vorzugsweise vorstehende
Bewehrungseisen tragen.
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In der Zeichnung sind in Fig. 1 und 2 zwei Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäß hergestellten Deckenkonstruktion von Grundbauwerken mit Ortbeton-Schlitzwänden
im Querschnitt bzw. im Schaubild veranschaulicht; weiters zeigt Fig. 3 einen vollständigen,
bankförmig ausgebildeten Auflager-Balken.
In Fig. 1 ist für einen
unter dem Straßenniveau angelegten Unterführungs-Tunnel das mit Ortbeton-Schlitzwänden
hergestellte und fertig überdeckte Bauwerk im Querschnitt dargestellt, in welchem
nach Wiederaufnahme des Straßenverkehrs der Aushub des Tunnelraumes und der Ausbau
der betreffenden Verkehrsanlage durchgeführt wird. Bei Arbeitsbeginn werden bekanntlich
in den festen Boden 1 - der selbstverständlich bis zur Straßendecke 6 reicht - an
beiden Seiten des Tunnels etwa zwei Meter tiefe Leitgräben ausgehoben und mit Leitwänden
2 ausgekleidet, zwischen welchen dann die Ortbeton-Schlitzwände 3@in durchaus üblicher
Weise eingebracht werden. Bei dem erfindungsgemäßen Überdeckungsverfahren wegden
nun unmittelbar nach Eingießen der Schlitzbetonwände 3 auf ihren Kronen zwischen
beiden festen Leitgraben-Wänden 2 in den noch plastischen Frischbeton der Schlitzwand
3 vorgefertigte AuFlager-Balken 4 versenkt eingesetzt, welche mit durchgehenden,
vertikalen Schächten 43 versehen sind und somit mit dem in denselben aufsteigenden
Frischbeton der Schlitzwand 3 fest verbunden werden; anschließend wird dann bereits
nach zwei bis drei Tagen - im übrigen in gleicher Weise wie bisher - zwischen beiden
Schlitzwänden 3 der gewachsene Boden 1 vorerst etwa in der Tiefe der beiden inneren
Leitgraben-Wänden (2) mit diesen selbst abgetragen wie in Fig. 1 ersichtlich. Auf
die festen, horizontalen Auflageflächen der die Mauerkronen beider Schlitzwände
3 bildenden Betonbalken 4 können dann bereits vorfabrizierte Deckenelemente 5 aufgelegt
und zweckmäßig auch mittels an ihren Eden abwärts gerichtete Bewehrungseisen 51
im Frischbeton 3 verankert werden.
Die Schlitzwände 3-3 können also
Zug um Zug mit Fertigbauteilen überdeckt und unmittelbar anschließend auf dieselben
die neue Straßendecke aufgebracht werden - ohne daß, wie bisher, das langwierige
Abbinden und Erhärten des Decken-Betons abgewartet werden müßte.
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Fig. 2 zeigt nun eine an sich ähnliche Deckenverbauung eines Grundbauwerkes
- wie das zuerst beschriebene Beispiel -in einem vergrößerten Ausschnitt, wobei
durch die schaubildliche Darstellung die aufeinander folgenden Bau-Phasen das Einziehens
der Decke besonders deutlich veranschaulicht sind. Zwischen den beiderseits angeordneten
Schlitzwänden 3-3 ist der feste Boden 1 nur etwa bis zum unteren Drittel der inneren
Leitgraben-Wände 2 ausgehoben. Die auf die Kronen der Frischbetonwände 3 aufgesetzten,
waagrechten Auflager-Balken 4a sind hier jedoch L-förmig - also sozusagen als Auflager-Bänke
- mit einem waagrechten Schenkel 41 und einem vertikalen 42 ausgebildet, wobei wiederum
die durchgehenden, vertikalen Schächte 43 zur Aufnahme des Frischbetons 3' vorhanden
und außerdem an den vertikalen Schenkeln 42 innenseitig in Abstand mehrere vertikale
Ausnehmungen 45 sowie an den Stirnseiten übergreifende Falzen 46 eingebracht sind:
beide Längswände der Auflager-Balken 4a sind zwecks leichterer Einführung in den
Frischbeton an ihrer Unterseite 44 einwärts abgeschrägt und tragen schließlich abwärts
vorstehende Bewehrungsleisen 47. Der Aufbau dieser Deckenkonstruktion gemäß Fig.
2 erfolgt praktisch wieder in der gleichen Weise wie beim ersten Beispiel: Auf die
beiderseitigen Schlitzwände 3-3 werden die fertigen, L-förmigen
Auflager-Balken
4 von oben zwischen beiden festen Leitwänden 2 in den noch weichen Frischbeton 3'
eingesenkt, bis sie sich mit den unteren Rändern an zwei gegenüber liegenden Abstufungen
21 der Leitwände 2 abstützen, wobei der noch weiche Beton 3t in den vertikalen Schächten
43 der Auflager-Balken 4a aufsteigt; die Auflager-Balken 4a werden durch diese Abstützung
auf den Stufen 21 einwandfrei waagrecht und in Flucht niveaugleich ausgerichtet.
Auf diese nunmehr ortsfest eingesetzten Auflager-Balken 4a werden nun - nach sorgfältigem
Abputzen der planen Auflagerflächen 41 und Einebnen des aufgequollenen Betons 3'
-die vorfabrizierten Deckenelemente 5 satt aufgelegt, das heißt, mit ihren Stirnseiten
an den vertikalen Schenkeln 42 der Auflager-Balken, wobei jeweils die vorstehenden
Bewahrungseisen 51 in eine der vorbereiteten vertikalen Ausnehmungen 45 des Auflager-Balkens
4a eingreifen; schließlich werden diese Ausnehmungen 45 von oben her mit Beton ausgegossen.
Die Deckenelemente 5 können selbstverständlich entweder dicht aneinander gereiht
oder vorerst auch in gegenseitigem Abstand angeordnet und dann durch anders Deckenplatten
überdeckt werden. Die Deckenelembnte 5 sind hier selbstverständlich nur sozusagen
schematisch angedeutet - und können im übrigen jede beliebige handelsübliche bzw.
gegebenenfalls tür den vorliegenden speziellen Verwendungszweck entwickelte Form
bzw. Profilierung haben. Bei beiden hier beschriebenen Ausführungsbeispielen der
Deckenverbauung entsteht einerseits durch die Einbettung der horizontalen Auflager-Balken
4 bzw. 4a in die Schlitzwände 3
sowie anderseits durch den festen
Verbund bzw. die Einbetonierung der vorfabrizierten Deckenelemente 5 in diese Auflager-Balken
4 ein homogenes - sozusagen monolitisches Bauwerk, auf welches, wie bereits erwähnt,
unmittelbar anschließend auch wieder die neue Straßendecke 6 oder dgl. aufgebracht
werden und für den Verkehr bzw. für den vorgesehenen Betrieb freigegeben werden
kann.
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In Fig. 3 ist lediglich@ein vollständiger, bankförmig ausgebildeter
Auflager-Balken 4a herausgezeichnet - mit vertikalem Querschnitt nahe dem vorderen
Ende; dieser Auflager-Balken 4a ist mit zwei vertikalen Schächten 43 sowie an seinem
vertikalen Schenkel 42 mit insgesamt sechs vertikalen Ausnehmungen 45 versehen,
in welche also sechs Deckenelemente (5) nebeneinander mit den Verankerungen (51)
eingeschoben werden können. Diese Auflager-Balken 4 bzw. 4a können zweckmäßig in
Längen von etwa zwei bis fünf Meter hergestellt und dementsprechend mit zwei oder
mehreren vertikalen Schächten 43 versehen sein.