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Es ist zu erwarten, daß in absehbarer Zeit die Drücke in Gasversorgungsleitungen
höher sein werden als bisher. Dies ist vor allem auf die Umstellung auf Erdgas zurückzuführen.
Mit der Zunähme des Gasdruckes in der Leitung erfordern die mit der Dichtigkeit
derselben zusammenhängenden Probleme besondere Aufmerksamkeit. Eine Folge der höheren
Drücke wird - sein, daß Schraubverbindungen, bei denen zwei Leitungsteile unmittelbar
oder unter Verwendung einer Muffe miteinander verschraubt werden, nach Möglichkeit
zu vermeiden sind. Es ist im allgemeinen günstiger, die Leitungsteile miteinander
zu verschweißen oder mittels Flanschverbindungen aneinander zu befestigen. Hinsichtlich
der in die Leitungen einzuschaltenden Armaturen ergeben -sich jedoch bestimmte Schwierigkeiten
daraus, daß es nach wie vor erwünscht ist, diese Armaturen aus Nichteisenmetall,
vorzugsweise Messing, herzustellen. Diese Werkstoffwahl ergibt sich zwangläufig
daraus, daß bei Messing und ähnlichen Werkstoffen die Korrosionsgefahr wesentlich
geringer ist als bei Armaturen aus Stahl. Das heißt also, daß die Armaturen mit
den sie aufnehmenden Leitungsabschnitten nicht verschweißt werden können. Auch eine
Flanschverbindung zwischen einer Messingarmatur ; und einem Stahlrohr ist wenig
vorteilhaft; und zwar insbesondere auf Grund des damit verbundenen Aufwandes, der
sich aus dem Messingpreis ergibt. Die Erfindung betrifft Absperrorgane aus Nichteisenmetall,
vorzugsweise Messing, für Gasversorgungsleitungen, wobei diese Absperrorgane mit
zwei Anschlußstutzen versehen sind. Der, Erfindung -liegt die Aufgabe zugrunde,
Absperrorgane dieser Art so auszubilden, daß sie ohne ins Gewicht fallenden zusätzlichen
Aufwand in Leitungen aus Stahlrohren eingebaut werden können, wobei in jedem Fäll
eine dichte Verbindung gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgäbe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß an den Stutzen der Ab-
sperrorgane nach°:auße4. vorragende -Rohrabschnitte
aus Stahl gasdicht angebracht sind. Das heißt also, daß die Armaturen bereits -
mit den zusätzlichen Rohrabschnitten fest verbunden und so an die Benutzer ausgeliefert
werden. Da die Verbindung zwischen Armatur bzw: Stutzen derselben und den Stahlrohrabschnitten
bereits bei der Herstellung der Armatur erfolgt, kann der Forderung nach einer einwandfreien
Befestigung der Rohrabschnitte an den Stutzen ohne Schwierigkeiten Rechnung getragen
werden.
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Es ist zwar ein Absperrhahn bekannt, bei dem die beiden Anschlußstutzen
lösbar mittels Steckerstiften am Gehäuse befestigt sind. Die Verwendungunterschiedlicher
Werkstoffe ist dabei jedoch nicht vorgesehen.. Das gleiche gilt für einen ebenfalls
bekannten Dosierhahn, dessen beide Anschlußstutzen als lösbare Einlegeteile ausgebildet
sind. Auch bei dieser bekannten Armatur ist keine besondere Materialauswahl getroffen
oder vorgesehen. Es ist weiterhin ein Absperrhahn mit Kugelküken bekannt, der über
am Gehäuse angebrachte Flansche mit dem ihn aufnehmenden Leitungsabschnitt verbunden
wird. Dabei sind einer dieser Flansche und der ihn tragende Rohrabschnitt lösbar
am Hahn angebracht. Durch diese Ausgestaltung soll eine leichte Zugänglichkeit des
das Küken enthaltenden Bereiches erzielt werden. Eine besondere Werkstoffauswahl
ist damit nicht verbunden, zumal der andere Flansch mit dem Gehäuse einstückig ist.
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Gegenüber dem vorstehend angeführten Stand der Technik weist das Absperrorgan
gemäß der Erfindung den Vorteil auf, daß die die eigentliche Armatur ausmachenden
Teile aus dem dafür geeignetsten Werkstoff bestehen und ohne Schwierigkeiten in
eine Leitung aus anderem Werkstoff eingesetzt werden können.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich . herausgestellt, die Verbindung
zwischen Stahlrohrende und Stutzen des Absperrorgans durch Einstecken des Rohrendes
unter Zwischenschaltung einer Hülse, vorzugsweise aus elektrisch isolierendem Material,
herzustellen. Dabei kann die Hülse durch Vergießendes zwischen Stahlrohr und Muffe
befindlichen Ringraumes gebildet sein. Dabei stehen ohne weiteres Materialien zur
Verfügung, die die Herstellung einer mechanischen und in bezug auf die geforderte
Dichtigkeit einwandfreien Verbindung ohne Schwierigkeiten erlauben. Dies gilt vor
allem dann, wenn .die mit der Vergußmasse unmittelbar in Berührung kommenden Flächen
von Stahlrohrende und Muffe etwas aufgerauht werden. Letzteres ist allerdings keine
unbedingt notwendige Voraussetzung, um eine: gute Verbindung zu erzielen. Im übrigen
kann vor der Stirnfläche des eingesteckten Endes des Rohrabschnittes ein Ring, vorzugsweise
aus elektrisch isolierendem Material, angeordnet sein, der zweckmäßig aus mit der
Vergußmässe verschweißbarem Material besteht.
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Elektrisch isolierte Verbindungen zwischen zwei Rohrleitungsteilen
oder einem Rohrleitungsteil oder einer Artnatur durch Einlegen einer Hülse oder
eines Ringes aus nichtleitendem Material zwischen den beiden miteinander zu verbindenden
Teilen sind an sich bekannt: Die freien Enden der nach außen vorragenden Rohrabschnitte
aus Stahl können in die Leitung, in die die Armatur eingesetzt werden soll, einschweißbar
sein. Es ist aber auch möglich, die freien Enden der Stahlrohrabschnitte mit einem
Verbindungsflansch zu versehen.
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Die durch -die Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß es möglich ist, unter Verwendung bisher üblicher Armaturen das eingangs
erwähnte Problem zu lösen. Das heißt also, daß es nicht notwendig ist, an der Armatur
selbst, sei es in bezug auf deren Ausgestaltung,: sei es in bezug auf den Werkstoff,
irgendwelche Änderungen vorzusehen. Darüber hinaus ermöglicht die vorbeschriebene
Verbindung zwischen Armatur und den Rohrabschnitten aus Stahl zugleich auch die
-Anbringung einer Isolierung zwischen Leitung und Armatur, wodurch die aus dem Fließen
von Strömen herrührenden bekannten Nachteile vermieden werden. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung besteht darin, daß es ohne besonderen Aufwand möglich ist, die Länge
der Armatur in einfacher Weise durch die Wahl der Länge der einzusetzenden Rohrabschnitte
aus Stahl zu bestimmen und gegebenenfalls zu variieren.
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Wenn vorstehend und im Zusammenhang mit der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele davon die Rede ist, daß beide Anschlußstutzen des Absperrorgans
mit Rohrabschnitten aus Stahl versehen sind, dann soll dies die Möglichkeit,
nur
einen der Stutzen durch einen solchen Stahlabschnitt zu verlängern, nicht ausschließen.
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In der Zeichnung sind: zwei Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Gashahn, der unter Verwendung von Schweißverbindungen in eine Rohrleitung
einsetzbar ist, in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, F i g. 2 eine entsprechende
Ansicht eines Gashahnes, der unter Verwendung von Flanschverbindungen in eine Leitung
einsetzbar ist.
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Der in F i g. 1 der Zeichnung dargestellte Gashahn 10 besteht in der
üblichen Weise aus einem Gehäuse 11, in dem das Küken gelagert ist, einer Betätigungsspindel
12 sowie zwei Stutzen 13, über die der Anschluß des Hahnes an die Leitung erfolgt.
Die Stutzen 13 weisen einen Innendurchmesser auf; der etwas größer ist als der Außendurchmesser
der in die Stutzen 13 einzusetzenden Stahlrohrabschnitte 14. Die zwischen den inneren
Mantelflächen 15 der Stutzen 13 und den äußeren Mantelflächen 16 der Stahlrohrabschnitte
14 verbleibenden Ringräume 17 werden mit einer Vergußmasse 18 ausgefüllt, durch
die sowohl eine gasdichte als auch mechanisch feste Verbindung zwischen Stutzen
13 und dem jeweiligen Rohrabschnitt 14 hergestellt wird. Da die Vergußmasse 18 aus
elektrisch isolierendem Material besteht, ist zusätzlich eine Ringscheibe 19 vorgesehen,
die eine Berührung zwischen den innerhalb der Armatur 10 befindlichen stirnseitigen
Enden der Stahlrohrabschnitte 14 und dem Gehäuse 11 verhindert. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß F i g. 1 sind die Stutzen 13 innenseitig mit einer umlaufenden nutartigen
Ausnehmung 20 versehen, die ebenfalls von der Vergußmasse 18 ausgefüllt wird. Auf
diese Weise wird eine besonders gute formschlüssige Verbindung zwischen der Vergußmasse
und den Stutzen 13 erzielt.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 stimmt in allen- wesentlichen
Teilen mit jenem gemäß F i g. 1 überein, so daß für gleiche Teile auch gleiche,
jeweils um 100 höhere Bezugszeichen verwendet werden. Der Gashahn 110 ist ebenfalls
mit zwei Stutzen 113 versehen, in die zwei Stahlrohrabschnitte 114 eingesteckt sind.
Die Verbindung erfolgt auch hier unter Verwendung einer Vergußmasse 118. Abweichend
vom Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 sind jedoch die Stahlrohrabschnitte 114 des
zweiten Ausführungsbeispiels an ihren freien, aus der Armatur 110 herausragenden
Enden mit Flanschen 121 versehen, über die die Verbindung mit der Rohrleitung erfolgt,
wobei natürlich Voraussetzung ist, daß auch die mit der Armatur zu verbindenden
Enden der Rohrleitung ebenfalls Flansche aufweisen.