DE1767999A1 - Verfahren zur aufbereitung radioaktiver abwaesser - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung radioaktiver abwaesserInfo
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
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Description
Patentanmeldung
der-Kernkraftwerk RWE-Bayernwerk GmbH
8871 Gundremmlngen
Verfahren zur Aufbereitung radioaktiver Abwasser
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung radioaktiver Abwässer, wie sie bei Kernkraftwerken und
dergleichen anfallen. Derartige Verfahren sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. -. Zumeist werden in Kernkraftwerken
die anfallenden Abwasser mit hohem Salzgehalt und hoher spezifischer Aktivität verdampft. Das ist wenig
wirtschaftlich, darüber hinaus ist ein großes Speichervolumen zur Aufnahme der Verdampferlauge notwendig, denn alle
inaktiven Salze müssen zwangsweise mitgespeichert werden. Eine einfachere Art dieser Dekontamination besteht in den
sog. Plockungsverfahren,, die-seit langem bekannt, sind. Solche
werden zwar in Kernforschungs'zentren mit Erfolg angewendet,
bei Abwässern von Kernkraftwerken mit Siedewasserreaktoren, vornehmlich bei Regenerationsabwässern von Ionen-
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austauschern, reichen jedoch die dabei erzielten Dekontaminationsfaktoren
mit Abstand nicht aus. V
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Aufbereitung von radioaktiven Abwässern von Kernkraftwerken und dergleichen anzugeben, welches mit Fällung und
Ausflockung arbeitet und in allen Fällen einsetzbar ist,
insbes. aber auch bei Regenerationsabwässern von Ionenaustauschern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von
radioaktiven Abwässern von Kernkraftwerken und dergleichen. Die Erfindung besteht darin, den Abwässern den zu entfernenden
radioaktiven Nukliden entsprechende Trägerlösungen mit fällbaren Ionen beizugeben und deren fällbare Ionen zusammen
mit den radioaktiven Nukliden zu fällen sowie danach auszuflocken und abzufiltern. - Erfindungsgemäß werden also
kleine Mengen, gleichsam Mikroraengen, von Trägerchemikalien, die durch stöchiometrische Mengen zugehöriger Reagenzien in
eine fällbare Form gebracht werden, eingesetzt. Dabei werden die aktiven Nuklide mitgefällt, z.B. in der Form
nat.T- L akt.T- L nat..„+ >
nat. + akt. AgJ I oder
J + u + Ag iV
nat.Sp2+ + akt.Sr2+ + nat.CQ 2- — ■>
nat. +akt.SrCO^J
-2+ akt.^02+ nat.qn2-
Ba + D& + αυ/ι
_ + akt. n + - nat.- 2+ .
Cs + Cs + Cu +
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BAD ORIGINAL
[Fe(CN)6] *
nät. + akt. CSgCu [Fe(CN)
nat.gr2+ + akt.Sr2+ + nat.p(p »nat. + akt.
nat.gr2+ + akt.Sr2+ + nat.p(p »nat. + akt.
Die so ausgefällten Stoffe werden sehr gut und leicht in einem folgenden Plockungsverfahren von frischen Eisenhydroxid-Plocken
akkludiert. Um einen guten Dekontaminationsfaktor zu erreichen, soll das Löslichkeitsprodukt der ausfallenden
Stoffe möglichste.10" sein. Im Bedarfsfall müssen den Abwässern
Säuren bzw. Basen zur Einstellung der für die Fällungen erforderlichen pH - Werte beigegeben werden.
Handelt es sich um die Aufbereitung der Regenerationsabwässer von Ionenaustauschern mit radioaktiven Nukliden des
Jods, des Bariums und des Strontiums und außerdem radioaktiven Schwermetallnukliden, so wird man nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung so vorgehen, daß den Abwässern (ggf. nach vorheriger Einstellung des pH-Wertes durch
Zusatz von Ameisensäure auf < 4-,O) zunächst für die Fällung
der Nukliden des Jods, des Bariums bzw. des Strontiums eine ausreichende Menge von Jod-, Barium-bzw. Strontiumträgerlösungen
beigegeben und danach die Jodionen (zusammen mit den Jodnukliden) mit Silbernitrat ausgefällt werden, und
daß danach Eisen-II-Sulfat-Lösung beigegeben sowie der
pH-Wert der Abwässer mit Natronlauge auf > 7,0 aber-^9,0
eingestellt und danach alle Schwermetalle als Hydroxide sowie durch weiteren Zusatz von Trinatiumphosphatlösung
Barium und Strontium (und ggf. weitere im Abwasser vorhandene Härtebildner) ausgefällt werden. Bei größeren Mengen
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ORIGINAL
aktiver Jodnuklide empfiehlt es sich zur Ausfällung der Härtebildner an Stelle von Trinatriumphosphatlösung Natrium
karbonatlösung zu verwenden, da das Löslichkeitsprodukt des PO^ um den Faktor 1.10 kleiner ist als das des AgJ.
Nach bevorzugter Ausführungsform arbeitet man im Rahmen der
Erfindung mit folgenden Trägerlösungen und Mengen, bezogen auf lnr5:
2+ l,og Sr als Strontiumformiatlösung
2+ 2,ο g Ba als Bariumformiatlösung
2,5 g J" als Kaiiumjodidlösung
o,5 g Cs als Cäsiumalaunlösung
2+ l,o g Co als Kobaltsulfatlösung
2+ l,o g Mn als Mangansulfatlösung
2+ l,o g Zn als Zinksulfatlösung
"5+ l,og Ce^ als Cer-III-sulfatlösung
l,o g Cr als Kaiiumchromatlösung
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels ausführlicher
erläutert:
Es möge sich um die Aufgabe handeln, radioaktive Abwässer
mit Nukliden folgender Elemente: Jod als J-I^l und -135,
Barium als Ba-14o und Strontium als Sr-91 aufzubereiten.
Diese Nuklide sind als Hydroxide nicht fällbar und daher nur durch Zusatz von Tragerlösungen in einen filtrierbaren
Niederschlag zu verwandeln. Jod wird mit Silbernitrat als Silberjodid wegen seines kleinsten Löslichkeitsproduktes
(l.lo~ bei 20° C) bei einem pH-Wert von<5,o gefällt. Barium
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und Strontium (Härtebildner) werden ebenfalls wegen ihres
kleinsten Löslichkeitsproduktes im alkalischen Medium bei einem pH-Wert von>7,ο aber<c9,o als Barium- bzw. Strontiumphosphat
mittels einer Trinatiumphosphatlösung oder als Karbonat mittels einer Natriumkarbonatlösung gefällt. Die
Reaktionsgleichungen sind folgende:
3 Ba
Sr
AgN03
->AgJ
+ 4 Na3PO
12H2O
+ NO
(PO4)2
2V
+12 Na+ + 48H2O
Zur besseren Okkludation der Niederschläge durch Hydroxidflocken, wird den Abwässern noch etwas Eisen in Form einer
Eisen-II-sulfatlösung zugesetzt. Da alle Abwasser mit Luft
gesättigt sind, erfolgt die Ausflockung schon bei pH-Wert >4,o nach folgender Gleichung:
4 PeSO
7 H2O + 8 NaOH
Fe (OH), + 4
Je Liter Abwasser genügen folgende Mengen an Trägerlösungen
2+
bzw. Flockungsmitteln: 2,ο mg Ba als Bariumformiat, l,o mg
bzw. Flockungsmitteln: 2,ο mg Ba als Bariumformiat, l,o mg
Sr2+ als Strontiumformiat, 2,5 mg J'als Kaliumiodid, 4,ο mg
Ag+ als Silbernitrat (die dem Jod äquivalente Menge plus
Überschuß, 5 mg Fe als Eisen-II-sulfat mit 7 Kristall-
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BAD
wasser und 25 mg PO^" als Trinatriumphosphat mit 12 Kristallwasser
oder wasserfreies Natriumkarbonat, ausreichend zur Ausfällung von ca. 8,5° d Härte. Wegen der hohen Wasserlöslichkeit
und der guten chemischen Verträglichkeit mit Jodiden, wird für das Barium und Strontium die Formiatform gewählt.
Bei der Herstellung der Trägerlösungen wird auf die Wirtschaftlichkeit besonders geachtet. Es kann die billigste
technishe Ware eingesetzt werden. So wird z.B. im Laboratorium
das Barium- und Strontiumformiat aus Barium- und Strontiumkarbonat mit 85#iger technischer Ameisensäure
selbst hergestellt, weil technisches Barium und Strontium nur in der Karbonatform so billig sind.
Um möglichst niedrige spezifische Aktivitäten im Piltrat zu erreichen, empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
1) Das zu behandelnde Abwasser muß mindestens einen pH-Wert vonc4,o haben. Wenn dies nicht der Fall ist, muß mit
technischer 85^-iger Ameisensäure der pH-Wert entsprechend
korrigiert werden.
2) Zusatz der Barium-, Strontium- und Jodträgerlösung.
3) Zusatz der Silbernitratlösung.
Silberjodid fällt aus. Eine Wartezeit von 1/2 Stunde
ist günstig.
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Co | Cr6" | als |
Mn2+ | als | |
Zn2+ | als | |
Ce^+ | als | |
als |
4) Zusatz von Eisen-II-sulfatlösung. Wenn nötig, Zusatz
von je 1 mg/1 folgender Trägerlösungen:
Kobaltsulfatlösung Mangansu1fa11ö sung
Zinksulfatlösung
Cer-III-sulfatlösung Kaliumchromatlösung
5) Einstellung des pH-Wertes mit Natronlauge auf einen pH-Wert
von VT,ο aber<9,o.
Fast alle Schwermetalle fallen als Hydroxide aus, z.B.: Eisen, Silber, Kupfer, Chrom, Kobalt, Nickel, Cer, Zirkon, Lanthan,
Mangan, Zink, Wolfram, Neptunium uam.
6) Zusatz der Trinatriumphosphatlösung oder der Natriumkarbonat lösung.
Alle Härtebildner, wie Magnesium, Kalzium, Strontium und Barium fallen aus.
Nach einer Warte- bzw. Plockungszeit von Mindestens 2 Stunden
kann über das mit Kieselgur angeschwemmte Pundafilter filtrieti werden. Um einen flüssigen Betrieb zu gewährleisten muß die
spezifische Aktivität des Filtrates <2,4 . Io /uCi/ral betragen.
Nur ein solches Wasser kann dann mit 18 nr/h beiBetrieb
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zweier Kühlwässerpumpen in einen Fluß oder dergleichen mit 48 ooo ir/h abgefahren werden.
Ansprüche
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Claims (4)
1. Verfahren zur Aufbereitung von radioaktiven Abwässern
(von Kernkraftwerken und dergleichen), dadurch gekennzeichnet , daß den Abwässern den zu entfernenden radioaktiven Nukliden
entsprechende Trägerlösungen mit fällbaren Ionen beigegeben und deren fällbare Ionen zusammen mit den radioaktiven
Nukliden gefällt sowie danach ausgeflocjct und abgefiltert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den
Abwässern Säuren bzw. Basen zur Einstellung der für die Fällun gen erforderlichen pH-Werte beigegeben werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, in der Ausführungsform für Abwasser mit radioaktiven Nukliden des Jods, des Bariums
und des Strontiums(z.B. J-131,-133;Ba-l4o;Sr-9l) und
außerdem radioaktiven Schwermetallnukliden, insbes. für die Aufbereitung von Regenerationsabwässern von Ionenaustauschern,
dadurch gekennzeichnet, daß den Abwässern (ggf. nach vorheriger Einstellung des pH-Wertes durch Zusatz von Ameisensäure
auf <·4,ο) zunächst für die Fällung der Nukliden des Jods, Bariums
bzw, Strontizms Jod-, Barium- bzw. Strontiumsträgerlösung beigegeben und danach die Jodionen (zusammen mit den
Jodnukliden) mit Silbernitrat ausgefällt werden und daß danach Eisen-II-Sulfat-Lösung beigegeben sowie der pH-Wert der Abwasser
mit Natronlauge auf >7*Q aber<;9>o eingestellt und
dadurch alle Schwermetalle als Hydroxide sowie durch weiteren Zusatz von Trinatriumphosphatlösung oder Natriumkarbonatlösung
Barium und Strontium (und ggf. weitere im Abwasser vor-
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BAD
4. Verfahren nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, daß mit
den folgenden Trägerlösungen und Mengen
Bariumfοrmiatlösung Strontiumfomiatlösung
Kaliumjodidlösung Silbernitratlösung Cäsiumalaunlösung
Kobaltsulfatlösung Mangansulfatlösung
Zinksulfa 11ö sung Cer-III-sulfatlösung
Kaiiumchromatlösung
gearbeitet wird.
PAe Dr.Andrejewski, Dr.Honke
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BAD ORIGINAL
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681767999 DE1767999C3 (de) | 1968-07-10 | Verfahren zur Aufbereitung von radioaktiven Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681767999 DE1767999C3 (de) | 1968-07-10 | Verfahren zur Aufbereitung von radioaktiven Abwässern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1767999A1 true DE1767999A1 (de) | 1974-02-28 |
DE1767999B2 DE1767999B2 (de) | 1976-07-08 |
DE1767999C3 DE1767999C3 (de) | 1977-02-17 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2338553A1 (fr) * | 1976-01-14 | 1977-08-12 | Benes Ivan | Procede pour eliminer l'iode radioactif a partir d'un liquide, en particulier d'urine, et appareillage pour la mise en oeuvre de ce procede |
DE2607292A1 (de) * | 1976-02-23 | 1977-10-13 | Kraftwerk Union Ag | Verfahren zur reinigung von im kernreaktorbetrieb verbrauchten ionenaustauscherharzen |
DE2714202A1 (de) * | 1976-03-31 | 1977-10-13 | Commissariat Energie Atomique | Verfahren zum dekontaminieren radioaktiver abwaesser |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2338553A1 (fr) * | 1976-01-14 | 1977-08-12 | Benes Ivan | Procede pour eliminer l'iode radioactif a partir d'un liquide, en particulier d'urine, et appareillage pour la mise en oeuvre de ce procede |
DE2607292A1 (de) * | 1976-02-23 | 1977-10-13 | Kraftwerk Union Ag | Verfahren zur reinigung von im kernreaktorbetrieb verbrauchten ionenaustauscherharzen |
DE2714202A1 (de) * | 1976-03-31 | 1977-10-13 | Commissariat Energie Atomique | Verfahren zum dekontaminieren radioaktiver abwaesser |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1767999B2 (de) | 1976-07-08 |
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