DE1767784C3 - Verfahren zur Herstellung graumilierter Düngemittel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung graumilierter DüngemittelInfo
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Description
pelwellen-Mischvorrichtung einzusetzen, jedoch nicht in Verbindung mit pulverförmiger! Ausgangsprodukten
großer Feinheit, sondern mit aus einer Heißschmelze gewonnenen Ausgangsprodukten, die dazu neigen, an
der Gehäusewandung anzukrusten. Um ciie Krustenbildung
aufzuhalten, wurde hierbei bereits vorgeschlagen, zwischen den sich ablagernden Krusten und der
Gehäusewandung geringe Mengen von Flüssigkeiten und/oder Gasen, insbesondere Wasser, wäßrige Lösungen
oder Wasserdampf, unter Versprühen, Verdüsen oder Verrieseln einzuführen, während gleichzeitig mit
der Berieselung der Trogwände durch im Boden und in den Wandungen der Mischvorrichtung angebrachte
öffnungen Gase uad/oder Flüssigkeiten in die zu granulierende Masse eingeleitet werden.
Hier erfolgt also das Einführen von Flüssigkeiten oder Gasen in dem Granuliergerät selber, und zwar
unmittelbar an den Wandungen der Granuliervorrichiung. Hierdurch soll das Anwachsen von Salzkrusten
verhindert werden, während die hierbei eingebrachte Feuchtigkeit so gering sein soll, daß sie auf den
eigentlichen Granuliervorgang keinen Einfluß hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren derart auszugestalten, daß das Stoffgemisch
ohne wesentlichen Mehraufwand optimal vorbereitet in das Granuliergerät eingeführt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die
Naßmischung in einer liegend angeordneten Doppelwellen-Misch-
oder Knetvorrichtung erfolgt, in welche das pulverförmige Stoffgemisch eingeführt wird, und
daß das Wasser hierbei als Dampf vom Boden der Misch- oder Knetvorrichtung zugeführt und als
zerstäubte Flüssigkeit von oben auf das in der Mischoder Knetvorrichtung umgewälzte Stoffgemisch aufgesprüht
wird.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der Durchsatz im Granuliergerät um den Faktor zwei und höher liegt als bei Anwendung eines
der bekannten Verfahren in Verbindung mit dem gleichen Granuliergerät.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß diese starke Durchsatzsteigerung mit einem geringen
technischen Mehraufwand möglich ist.
Schließlich besteht ein Vorteil darin, daß im Granulierteller kein Rohmehl mehr zugesetzt werden
braucht und das Endprodukt aus abriebfesten Granulaten besteht.
Vorteilhaftei weise weist das pulverförmige Stoffgemisch
wenigstens einen Anteil von 2 bis 5 Gewichtsprozenten an löslichen Salzen auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer Knetvorrichtung durchgeführt werden, die ein horizontal
angeordnetes Gehäuse mit einem Decke! und einem Bodenteil, in welchem zwei gekoppelt drehbare, mit
Flügeln ausgerüstete Wellen parallel nebeneinander angeordnet sind, im Deckel angeordnete Wasserzuführleitungen
mit Zerstäubungsdüsen, Einspeiseöffnung für das Stoffgemisch und Abführleitung für die entstehenden
Gase, im Bodenteil mündende Dampfzuführungsleitungen und eine Entleerungsöffnung für die Vorgranulate
umfaßt.
Als wasserlösliche Salze eignen sich besonders Kaliumchlorid, Kalziumchlorid, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat,
Ammoniumnitrat, Harnstoff oder deren Gemische, wobei Ammoniumsulfat besonders geeignet
ist.
Die starke Steigerung das Durchsatzes im Granuliergerät läßt sich dadurch erkiären, daß bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter der kombinierten Wirkung des Dampfes und des
Wassers eine Vorkörnung herbeigeführt wird und die dabei gebildeten Vorkörnchen Kerne für die Ausbildung
der endgültigen Körnchen in dem Granuliergeräi bilden. Dabei wird in allen Fällen die Granulierung
durch die einfache kombinierte Wirkung von Wasser und Dampf ohne Verwendung von Säursn erreicht
Vorteilhafterweise ermöglicht das erFmdungsgemäße Verfahren, Wasser und Dampf so zu dosieren, daß die
Benetzbarkeit des zu granulierenden Phosphats beeinflußt wird. Denn die Oberflächenspannung der Flüssigkeit
(Wasser) wird entsprechend dem Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Dampf beeinflußt, wobei
der von unten eingeführte Dampf im Gut gleichmäßig verteilt kondensiert und somit die Gutteilchen optimal
benetzt Die hierbei entstehende Kondensationswärme wird durch das von oben aufgesprühte Wasser wieder
aufgenommen.
Die Oberflächenspannung des Wassers steht in direkter Beziehung zum Aufbau der Granalien und
erlaubt, ihre Große zu bestimmen, wobei die Neigung des Granuliertellers und die Verweilzeit des Guts auf
diesem ebenfalls eine Rolle spielen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit der geringstmöglichen
Menge von Wasser granuliert werden, was ein sehr rationelles Arbeiten ermöglicht da die zum Trocknen
der Granalien aufzubringende Energie auf einem Minimum gehalten wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung der charakteristischen Elemente dieser Einrichtung und
F i g. 2 eine zum Teil geschnitten dargestellte perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der
Misch- oder Knetvorrichtung zur Vorgranulierung.
Die Granulierungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Mischer 10, einem Granulator It und
einem Trockner 12.
Der Mischer 10 wird mittels einer Fördereinrichtung 13 mit pulverförmigem Material gespeist, dem löslichen
Salz wie KCl, NaCl, NH4SO4 oder andere Produkte wie
Harnstoff beigefügt sind. Wenn diese Salze zerkleinert werden können, werden sie gleichzeitig mit dem
behandelten Material in die Zerkleinerungseinrichtung gegeben. Sind diese zugesetzten Produkte hygroskopisch,
wie Harnstoff oder NH4NO3, so werden sie dem
behandelten Material vor dessen Eintritt in den Mischer 10 beigefügt, z. B. auf der Fördereinrichtung 13.
Der Mischer ist mit einer Zuführleitung 14 für überhitzten Dampf, der von einem vorgesehenen
Dampfkessel (nicht dargestellt) geliefert wird, und Wasserzuführungen 15 ausgestattet, wobei das Wasser
durch Zerstäubungsdüsen 29 auf die in dem Mischer umgewälzten Produkte gesprüht wird.
In dem Mischer 10 wird das mit löslichen Salzen versetzte pulverförmige Material unter der kombinierten
Einwirkung des Dampfes und des Wassers in Vorgranulat oder Vorkörnchen umgeformt. Die entstehenden
Gase oder Dämpfe werden durch die Leitung 16 abgeführt. Die Vorkörnchen werden am Ausgang des
Mischers 10 mittels einer Fördereinrichtung 17 in den Granulator 11 gebracht, bei dem es sich um einen
Teüergranulator wie dargestellt oder um einen Trommelgranulator handelt.
In diesem Granulat, dem über 18 Wasser zugeführt wird, werden die von dem Mischer 10 kommenden
Vorkörnchen und das sie begleitende pulverförmige Material zu größeren, gut gerundeter, und besser
kalibrierten Körnchen agglomeriert.
Die gebildeten und bei 19 ausgeführten Körnchen werden durch die Fördereinrichtung 20 zu dem
Trockner 12 von üblicher Bauart gebracht, bei dem es sich beispielsweise um eine Drehtrommel handelt. Die
getrockneten Körnchen treten bei 21 aus und sind zur Verwendung bereit. Sie werden durch 22 zur Speicherung
oder Sackabfüllung geführt, und zwar nach Abkühlung und Sortierung.
Das charakteristische Element dieser Einrichtung ist die Misch- oder Knetvorrichtung 10. Diese Vorrichtung
ist vorteilhafterweise in der in F i g. 2 dargestellten Weise ausgebildet.
Sie weist ein Gehäuse 23 auf, das mit nach innen gekrümmten Bodenteilen 24 versehen ist.
In diesem Gehäuse sind zwei zueinander parallele und mit Flügeln 26 versehene Wellen 25 angebracht. Diese
Wellen 25 werden durch die aus Motor und Untersetzungsgetriebe bestehende Vorrichtung 27 konjugiert in
Drehung versetzt (F i g. 1).
In die Bodenteile 24 münden Dampfzuführleitungen 14. Auf dem Gehäuse 23 ist ein Deckel 28 angebracht,
durch den Wasserzuführungen 15 mit Zerstäubungsdüsen 29 geführt sind.
Unter der Wirkung des der Misch- bzw. Knetvorrichtung 10 durch die Rohrleitungen 14 zugeführten
Dampfes und des durch die Düsen 29 zerstäubten Wassers wird das ein lösliches Salz enthaltende
pulverförmige Material, das durch die Flügel 26 bewegt wird, einer Befeuchtung und Agglomerierung unterworfen,
die durch die zugeführten Mengen an Wasser und Dampf vollkommen kontrollierbar sind. Bei diesem
Vorgang tritt durch teilweise Auflösung des löslichen Salzes oder der löslichen Salze eine flüssige Phase auf,
welche die kontrollierte Befeuchtung des unlöslichen Pulvers bestimmt Nach endgültiger Bildung der
Körnchen in dem Trommel- oder Tellergranulator ti und bei der Trocknung führt die Kristallisierung des
gelösten Salzes oder der gelösten Salze zu einem Kristallskelett, das für die unlöslichen Materialteilchen
als Bindemittel wirkt und den gesamten Körnchen einen bemerkenswerten mechanischen Widerstand verleiht.
Wenn die so erzeugten trockenen Körnchen mit Wasser in Berührung gebracht werden, z. B. beim Ausstreuen in
feuchtem Boden oder unter dem Einfluß von Regen, so erfolgt praktisch sofort ein Auflösen des Kristallskeletts
und sogar die feinsten Materialteilchen werden vollständig freigesetzt.
950 kg Phosphat mit einem Gehalt von 32% an P2Os
werden innig gemischt mit 50 kg NaCl oder 50 kg KCl oder auch 50 kg (NH4) SO* und das gesamte Gemisch
wird so lange zerkleinert, bis 90% auf eine Teilchengröße entsprechend dem Sieb Nr. 300 (AFNOR-Norm
Nummer 18) vermählen sind. Dieses pulvrige Gemisch wird gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren
unter Zufügung von 3 bis 5% überhitztem Dampf und 14
bis 16% Wasser granuliert Auf diese Weise wird ein gekörntes Phosphat mit einem Gehalt von 30% an P2Os
erhalten. Die Ausbeute liegt bei etwa 75%.
Beispie1 2
Ein Gemisch von 660 kg Phosphat und 340 kg KCl wird bis auf eine Teilchengröße entsprechend des Siebes
300 vermählen und nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Zusatz von 3 bis 5% Dampf und 13 bis
15% Wasser granuliert. Dabei werden sehr widerstandsfähige Körnchen erhalten, und die Ausbeute
beträgt wenigstens 80% und kann sogar noch höher liegen. Der auf diese Weise hergestellte granulierte
Phosphor-Kalium-Doppeldünger enthält etwa 20% P2O5 und 20% K2O.
Der gleiche Phosphor-Kalium-Doppeldünger mit 20% P2O5 und 20% K2O kann durch Zerkleinern eines
Gemisches von 625 kg natürlichem Phosphat, 313 kg KCl und 62 kg Sylvin erhalten werden. Dabei ist die
gleiche Menge an Wasser und Dampf wie im vorhergehenden Beispiel erforderlich.
Ein granuliertes PK-Düngemittel mit einem Gehalt von 24% P2O5 und 12% K2O kann nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung erhalten werden, indem die vorstehend angegebenen Mengen an Wasser und
Dampf verwendet werden und als Ausgangsmaterial ein Gemisch verwendet wird, das 795 kg Phosphat und
205 kg KCl enthält.
Ein Gemisch von 911 kg Phosphat (Gehalt 32%), das
auf eine Teilchengröße entsprechend dem Sieb 300 vermählen ist, und von 89 kg Harnstoff mit einem
Gehalt von 46% Stickstoff wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung mit 2 bis 4% Dampf und der
erforderlichen Menge an Wasser behandelt. Nach dem Trocknen wird ein granulierter Phosphor-Stickstoff-Dünger
mit einem Gehalt von 4% Stickstoff und 29,5% P2O5 erhalten.
Ein Gemisch von 805 kg Phosphat (32%) und 195 kg Ammoniumsulfat das auf eine Teilchengröße entsprechend
dem Sieb 300 vermählen ist wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung mit den erforderlichen
Mengen an Dampf und Wasser behandelt und ergibt nach Trocknung einen granulierten Phosphor-Stickstoff-Dünger
mit einem Gehalt von 4% Stickstoff und 26% P2O5.
Ein Gemisch von natürlichem Phosphat mit 29,5 bis 30% P2Os und Harnstoff ergibt nach Granulierung
entsprechend dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung minimaler Mengen an Dampf (etwa
1%) und Wasser (weniger als 5%) einen granulierten Phosphor-Stickstoff-Dünger mit einem Gehalt von 15%
Stickstoff und 20% P2O5.
Ein Gemisch von 460 kg natürlichem Phosphat und 234 kg Kaliumchlorid, das auf eine Teilchengröße
entsprechend dem Sieb 300 vermählen ist wird mit 305 kg Harnstoff gemischt Nach Granulierung entsprechend
dem Verfahren gemäß der Erfindung und nach Trocknung wird ein granulierter Dreiwert-Dünger mit
einem Gehalt von 14% Stickstoff, 14% P2O5 und 14%
K2O erhalten.
6:> Vergleichsversuche
Nach dem bekannten Stand der Technik wurde die Granulation von natürlichem Phosphat unter Zusatz
von 5% löslichem Salz auf einem Tellergranulator mit einem Durchmesser von 4,20 m und einer Außenwandhöhe
von 0,60 m durchgeführt. Hierbei wurde festgestellt, daß es möglich war, auf diesem Tellergranulator
10 t/h Phosphat herzustellen, wobei die Ergiebigkeit jedoch nur bei 35% lag, d. h. die Ausbeute an
granuliertem Produkt 3,5 t/h war.
Weitere Versuche zeigten, daß es unter sonst gleichen Bedingungen unter Zusatz von heißem Wasser, welches
mit löslichem Salz angereichert ist, möglich war, die Ergiebigkeit auf etwa 40% zu erhöhen, d. h. auf 4 t/h.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Granulation auf dem obenerwähnten Tellergranulator
ermöglichte Beschickung mit 24 bis 25 t/h bei einer Ergiebigkeit von bis zu etwa 75%. Dies entspricht
etwa 17 t/h Fertigprodukt im Gegensatz zu dem maximalen Wert von 4 t/h gemäß einer Granulierung
auf einem Tellergranulator ohne Vorgranulierung gemäß dem Stand der Technik.
Diese Steigerung der Produktionsleistung ist ein unerwarteter technischer Fortschritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung granulierter Düngemittel auf der Basis von natürlichen Phosphaten aus
einem pulverförmige Produkte von großer Feinheit und lösliche Salze enthaltenden, unter Anwendung
von Wasser bis zur Bildung von Granulationskernen naßgemischten Stoffgemisch, welches in einem
Teller- oder Trommelgranulator in Granulate übergeführt wird, die anschließend getrocknet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßmischung in einer liegend angeordneten Doppelwellen-Misch-
oder Knetvorrichtung erfolgt, in welche das pulverförmige Stoffgemisch eingeführt
wird, und daß das Wasser hierbei als Dampf vom Boden der Misch- oder Knetvorrichtung zugeführt
und als zerstäubte Flüssigkeit von oben auf das in der Misch- oder Knetvorrichtung umgewälzte Stoffgemisch
aufgesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Stoffgemisch
wenigstens einen Anteil von 2 bis 5 Gewichtsprozent an löslichen Salzen aufweist.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung granulierter Düngemittel auf der Basis von natürlichen
Phosphaten aus einem pulverförmige Produkte von großer Feinheit und lösliche Salze enthaltenden, unter
Anwendung von Wasser bis zur Bildung von Granulationskernen naßgemischten Stoffgemisch, welches in
einem Teller- oder Trommelgranulator in Granulate übergeführt wird, die anschließend getrocknet werden.
Es ist sehr schwierig, aus pulverförmigen Produkten von großer Feinheit, beispielsweise in der Größenordnung
von 40 bis 50 μπι, mittels üblicher Verfahren unter
Beibehaltung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Ausgangsprodukts stabile Körnchen
zu erhalten. Diese Schwierigkeit tritt insbesondere bei natürlichen Phosphaten, die auf eine Teilchengröße
entsprechend dem Sieb Nummer 300 (DIN-Form Nummer 20) vermählen sind, oder bei Gemischen von
natürlichen Phosphaten und anorganischen Kaliumsalzen oder stickstoffhaltigen Salzen zur Gewinnung von
Verbunddüngern in Erscheinung.
Bei den üblichen Verfahren zur Körnung der gemahlenen natürlichen Phosphate wird das pulverförmige
Phosphat mit Reaktionsmitteln wie Mineralsäuren behandelt. Diese Behandlung bewirkt ein teilweises
oder komplettes Aufschließen der Phosphate und ihre Überführung in Superphosphate. Die erhaltenen Körnchen
zerfallen im Wasser schlecht.
Es ist bereits eine Anlage bekannt (Prospekte der Firma EIRICH »VW 221« vom April 1959 und HI/2301
vom August 1959), in welcher das Verfahren der eingangs genannten Gattung ausführbar ist. In dieser
Anlage, die ebenfalls für die Herstellung von Superphosphat und Mischdünger empfohlen wird, werden die
Zuschlagstoffe einzeln abgewogen und, sobald die vorgesehene Menge im Wiegebehälter dosiert zur
Verfügung steht, noch ungemischt in einen Gegenstrom-Mischer gegeben. In dem Gegenstrom-Mischer
werden die Zuschlagstoffe unter Zugabe der für die Granulierung erforderlichen Flüssigkeits- oder Dampfmenge
homogenisiert. Nach Ablauf der voreingestellten
50
55
60 Mischzeit entleert der Mischer in einen Mischgutbunker, von dem aus das Stoffgemisch dem Granuliergerät
zugeführt wird.
Bei dieser bekannten Anlage erfolgt somit sowohl das eigentliche Herstellen des Stoffgemisches als auch das
Homogenisieren dieses Stoffgemisches mit der für die Granulierung erforderlichen Flüssigkeits- oder Dampfmenge
in einem gemeinsamen Verfahrensschritt in dem Gegenstrom-Schnellmischer, der diskontinuierlich abläuft,
da das homogenisierte Stoffgemisch nach der jeweils eingestellten Mischzeit in einen Mischgutbunker
entleert wird. Erst von diesem Mischgutbunker aus wird das homogenisierte Stoffgemisch kontinuierlich einem
Granuliergerät zugeführt
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß der Wirkungsgrad einer solchen Anlage beschränkt ist, weil
bereits im Gegenstrom-Mischer feingeperltes Gut mit Körnchen fast kugelförmiger Gestalt entsteht, d. h. ein
fast fertiges Granulat, das jedoch in der Korngröße nahe unter der Handelsgutgroße liegt Dieses Gut kann
im Granulierteller nur auf Handelsgröße gebracht und abgerundet werden, wenn es dort noch mit Rohmehl
gepudert wird. Dies ist jedoch mit erheblichem Zeitverlust verbunden und erfordert das Aufdüsen
größerer Mengen Wasser auf den Teller, welche das Granulat abkühlen und beim Trocknen zusätzliche
Heizenergie erfordern. Außerdem neigt solches Gut im nachfolgenden Drehtrockner infolge mangelnder Plastizität
dazu, teilweise wieder zu zerfallen, ganz besonders bei PK-Dünger mit hohem Kaligehalt, wo infolge der
Granulatabkühlung der Zerfall so hoch liegt, daß man zeitweise mehr Unterkorn als Handelsgut bekommt,
was zum »Ersticken« der ganzen Anlage führt.
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Düngemittelgranulaten gleichmäßiger Korngröße aus
Rohphosphatausschlußprodukten bekannt (DE-PS 10 77 680), bei dem eine Vorbehandlung der zu
granulierenden Stoffe erfolgt, bei der deren Gehalt an Feuchtigkeit und freier Säure auf 18,0 bis 19,5°/o,
vorzugsweise 18,5%, und damit auf den Optimalwert der Granulierfreudigkeit eingestellt wird, wonach die so
erhaltenen, in ihrem Gehalt an Feuchtigkeit und freier Säure definierten Massen durch eine feststehende oder
bewegte, horizontal oder muldenförmig ausgebildete Reibfläche oder durch ein Rundlochblech mit Hilfe
bewegter Paddel und Eiürsten ohne besondere Druckanwendung hindurchgetrieben werden, worauf die eigentliche
Granulierung erfolgt.
Bei diesen bekannten Verfahren werden die Zuschlagstoffe also in einer Vorstufe erst mit der für die
Granulierung erforderlichen Wassermenge versetzt und nachfolgend in ein Granuliergerät eingeführt, wobei bei
dem erstgenannten bekannten Verfahren die Zuführung des Wassers gleichzeitig mit der Herstellung des
Stoffgemisches aus den Zuschlagstoffen erfolgt.
Außerdem ist es bekannt (GB-PS 8 93 389) Wasser oder Dampf durch eine oder mehrere Sprühdüsen oder
Sprührohre in einen Granulator während des Durchmischens der Mischung einzuführen. Hierzu wird ein
Schaufelgranulator oder Mischer vorgeschlagen.
Überdies ist es bekannt (N. M. Griffith, Agric. Chem.
18, Juli 1963, 29/30), Dampf zur Unterstützung bei der Granulation von unten zuzuführen. Hierdurch soll die
bei der Kondensation des Dampfes freigegebene Wärme die Granulation unterstützen und die Produktionsgeschwindigkeit
um 20% erhöhen.
Schließlich ist es bekannt (DE-PS 9 18 932), als Granuliergerät selber eine liegend angeordnete Dop-
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