DE1725008B1

DE1725008B1 - Belueftete Bremsscheibe

Info

Publication number: DE1725008B1
Application number: DE19671725008
Authority: DE
Inventors: Hahm Heinz Guenter
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1967-09-20
Filing date: 1967-09-20
Publication date: 1976-08-26

Description

Die Erfindung betrifft eine belüftete Bremsscheibe mit zwei einen axialen Abstand aufweisenden, ebenen Reibringen, zwischen denen wenigstens ein mehrere, annähernd radiale Kühlkanäle aufweisendes Kanalblech angeordnet ist, dessen axiale Erstreckung dem axialen Abstand der Reibringe entspricht.

Aus der US-PS 29 86 253 ist eine Anordnung der obenbeschriebenen Art bekannt, die jedoch als Kupplungsscheibe Verwendung findet. Diesem Verwendungszweck angepaßt, sind die beiden Reibringe aus verhältnismäßig dünnem Blech hergestellt und werden durch die Kanalbleche nicht nur gekühlt sondern auch in der erforderlichen Weise versteift. Bei einer Würdigung dieses Standes der Technik ist zu berücksichtigen, daß einerseits die Temperaturbelastung von Kupplungsscheiben im Vergleich zu Bremsscheiben relativ gering ist, da der hitzeerzeugende Schleifvorgang, bei dem die beiden Kupplungsscheiben weder in festem Eingriff miteinander stehen noch vollständig voneinander getrennt sind, auch bei häufiger Benutzung der Kupplung äußerst kurz im Vergleich zur Gesamtbetriebsdauer ist, und daß andererseits die Funktionssicherheit einer Kupplung durch kurzfristig auftretende, geringfügige Verwerfungen nicht wesentlich beeinträchtigt wird, da die beiden Scheiben entweder durch einen sehr großflächigen und festen Eingriff miteinander verbunden oder vollständig voneinander getrennt sind.

Im Gegensatz hierzu bringt es der Betrieb einer Scheibenbremse mit sich, daß häufig über lange Zeiträume hinweg Wärme erzeugt wird, so daß auch bei guter Kühlung wesentlich höhere Temperaturen auftreten als bei Kupplungsscheiben, und daß dennoch Verwerfungen bzw. ein Verziehen der Bremsscheiben unbedingt vermieden werden müssen, da durch sie wegen des relativ kleinflächigen Eingriffs der Bremsbacken auf den Reibringen ein sicheres Funktionieren der Bremse unmöglich gemacht würde.

Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bremsscheibe der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei guter Kühlluftführung von innen nach außen auch bei starker Erwärmung keinerlei die Funktionsfähigkeit in Frage stellende Verwerfungen zeigt.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Reibringe und das Kanalblech nur im Bereich des sie tragenden Flansches an ihrem radial inneren Rand fest miteinander verbunden sind, während im übrigen Bereich zwischen dem radial inneren und radial äußeren Rand der Reibringe bzw. Kanalblechs einschließlich des radial äußeren Randes dieser Teile die Reibringe und das Kanalblech nicht miteinander verbunden sind.

Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird sichergestellt, daß sich sowohl die Reibringe als auch das Kanalblech völlig unabhängig voneinander ausdehnen können, so daß auf unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der einzelnen Bestandteile beruhende, mechanisch-thermische Spannungen und die aus ihnen resultierenden Verwerfungen mit Sicherheit auch dann vermieden werden, wenn es beim Betrieb der Vorrichtung zu erheblichen Temperaturerhöhungen kommt.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen

Anordnung ist darin zu sehen, daß der Konstrukteur einer solchen Bremsscheibe sowohl bei der Auswahl der

zu verwendenden Werkstoffe als auch bei der ' Festlegung der Wandstärken und Geometrien der einzelnen Bestandteile die von diesen Parametern beeinflußten Ausdehnungs-Koeffizienten nicht mehr zu berücksichtigen braucht und daher frei wird, eine Optimierung nach anderen betriebs- und fertigungstechnischen Gesichtspunkten vorzunehmen.

Die Befestigung erfolgt vorzugsweise so, daß die Reibringe und das Kanalblech durch Nietbolzen mit dem Flansch verbunden sind. Die Nietbolzen wirken dabei als radiale Gleitsteine in entsprechenden öffnungen des Flansches, d. h. sie übertragen die Umfangskraft von den Reibringen auf den Flansch, aber sind radial in den öffnungen um ein der maximalen Wärmedehnung der Reibringe und des Kanalbleches entsprechendes Stück verschiebbar.

Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines Ausschnittes einer an einem Flansch befestigten zusammengesetzten belüfteten Bremsscheibe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, |

F i g. 1 a eine Ansicht in Richtung des Pfeiles B in F i g. 1 einer ersten Auführungsform des Kanalbleches,

Fig. Ib eine Ansicht in Richtung des Pfeiles B in F i g. 1 mit einer zweiten Ausführungsform des Kanalblechesund

F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1. Nach den F i g. 1 bis 2 ist eine Bremsscheibe aus zwei Reibringen 1, 2 und einem dazwischengefügten Kanalblech 3 zusammengesetzt. Diese drei Elemente sind durch als radiale Gleitsteine ausgebildete Nietbolzen 4 fest miteinander verbunden, welche außerdem mit einem rechteckförmigen Mittelteil in am Außenumfang eines Flansches 5 vorgesehene rechteckförmige öffnung 9 radial verschieblich eingepaßt sind. Der Eingriff der Nietbolzen 4 in die Öffnungen des Flansches 5 ist also derart, daß die Umfangskräfte vom Niet auf den Flansch entlang einer ausgedehnten Radialebene übertragen werden, während in radialer Richtung eine Ausdehnmöglichkeit für die Einheit 1,2,3,4 besteht. Auf diese Weise können sich die Teile 1,2,3 bei Erwärmung ohne weiteres in radialer Richtung ausdehnen, während gleichwohl die einwandfreie Übertragung der in Umfangsrichtung wirkenden Bremskräfte von den

Reibringen 1,2 auf den Flansch gewährleistet ist.

Aufgrund des zwischen den Reibringen 1, 2 angeordneten Kanalbleches sind eine gegenseitige Abstützung der Reibringe 1, 2 beim Bremsen und eine starke und gleichmäßige Luftströmung von innen nach außen gewährleistet, welche durch die Pfeile in F i g. 1 angedeutet ist.

Die Fertigung der für die beschriebene Bremsscheibe erforderlichen Teile geht wie folgt vor sich: Die Reibscheiben, der Flansch und das Kanalblech werden mit den Nietbolzen 4 zusammengesteckt und in einem Nietapparat verstaucht. Anschließend wird die komplette Scheibe im allgemeinen korrosionsgeschützt, z. B. chromatiert.

Die Nietbolzen 4 erfüllen gleichzeitg mehrere Aufgaben. Sie halten die beiden Reibscheiben parallel in einem bestimmten Abstand, sie zentrieren das Kanalblech 3 und die beiden Reibscheiben 1,2 gegenüber dem Blechflansch 5 und sie übertragen die Umfangskraft von den Reibscheiben auf den Flansch 5 als in den Ausnehmungen 9 des Flansches zugeordnete radiale Gleitschiene.

In den Fig. la und Ib sind zwei verschiedene Ausführungsformen des Kanalbieches in einem Schnitt senkrecht zum Radius wiedergegeben, wobei die Kanäle einmal durch ein mäanderförmiges Biegen des Kanalbleches im wesentlichen rechteckförmig und nach F i g. Ib wellenförmig sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Belüftete Bremsscheibe mit zwei einen axialen Abstand aufweisenden, ebenen Reibringen, zwischen denen wenigstens ein mehrere, annähernd radiale Kühlkanäle aufweisendes Kanalblech angeordnet ist, dessen axiale Erstreckung dem axialen Abstand der Reibringe entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibringe (t, 2) und das Kanalblech (3) nur im Bereich des sie tragenden Flansches (5) an ihrem radial inneren Rand fest miteinander verbunden sind, während im übrigen Bereich zwischen dem radial inneren und radial äußeren Rand der Reibringe (1, 2) bzw. des Kanalblechs (3) einschließlich des radial äußeren Randes dieser Teile die Reibringe (1, 2) und das Kanalblech (3) nicht miteinander verbunden sind.

2. Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibringe (1, 2) und das Kanalblech (3) durch Nietbolzen (4) mit dem Flansch (5) verbunden sind.