DE168732C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Es ist eine Schutzvorrichtung für Tiegeldruckpressen bekannt, bestehend aus einem Bügel, bei dessen Lageveränderung durch die Hand des Arbeiters die Maschine entkuppelt und das Schwungrad gebremst wird, um auf diese Weise die Gefahr des Zerquetschens der Hand des Arbeiters zu vermeiden. Bei Zylinderschnellpressen besteht die Gefahr der Verletzung des Arbeiters,

ίο wenn der letztere während der Bewegung des Karrens mit der Druckform den Versuch macht, noch im letzten Augenblick aus der Schriftform etwas hervorstehende Drucktypen, sogenannte Spieße, niederzudrücken.

Hierbei gerät die Hand des Arbeiters in Ge-

»fahr, zwischen Färb- und Verreibwalze zu kommen. Um dies zu verhindern, ist gemäß vorliegender Erfindung nach Art der erwähnten bekannten Schutzvorrichtung für Tiegeldruckpressen dicht über der Druckform vor den Walzen ein drehbarer Schutzbügel vorgesehen, der durch die Hand des Arbeiters eine Lageveränderung erfährt, wodurch unter dem Einfluß einer Feder eine Zugstange ausgelöst wird, welche ,die Maschine ausrückt und gleichzeitig das Schwungrad bremst.

Auf der Zeichnung ist eine Schnellpresse mit der neuen Schutzvorrichtung in Fig. 1 in Seitenansicht dargestellt, Fig. 2 zeigt die Schutzvorrichtung in Draufsicht, die Fig. 3 und 4 zeigen in Ansicht und senkrechtem Schnitt die Lagerung des Bremshebels für das Schwungrad.

Über der Druckform ist der Bügel a in Zapfen b des Gestelles drehbar. Der wagerechte Teil des Bügels verläuft dicht über der Druckform, so daß zwischen dieser und dem Bügel kein genügender Raum vorhanden ist, um den Durchtritt der Hand des Arbeiters ohne Berührung des Bügels zu gestatten. Längs der Maschine ist seitlich die Stange A angeordnet,. deren eines Ende am Gestell in einer Muffe f geführt wird und deren anderes Ende mit einem Hebel g gelenkig verbunden ist, welcher das Aus- und Einrücken der Maschine bewirkt. Die Muffe/ dient als Gegenlager für eine um das hintere Ende der Stange A gelegte Schraubenfeder ν, die sich gegen eine auf der Stange A sitzende Scheibe d legt und das Bestreben hat, die Stange A nach vorn (links) zu verschieben und die Maschine auszurücken. Ein am Drehzapfenende des entsprechenden Tragarmes des Bügels α angebrachter Haken c greift bei eingerückter Maschine über den Rand der Scheibe d und hält die Feder ν gespannt. Der Hebel g ist mit der senkrechten Drehstange h, die behufs Einrückung der Maschine am oberen Ende mit einem Handgriff r versehen ist, fest verbunden. Ein auf der Drehstange h fest angeordneter Hebel / greift mit einer Gabel über einen Zapfen der Riemengabelschiene n, die an ihrem dem Schwungrad zugekehrten Ende eine schräge Gleitfläche i aufweist, die den Bremshebel 0 des Schwungrades k beeinflußt.

Der Bremshebel ο ist in einem Bock oder im Gestell drehbar gelagert und bildet einen Winkel, dessen eines Ende mittels einer Stellschraube sich auf die schräge Gleitfläche i der Schiene η auflegt. Beim Vor- und Rückstellen der Schiene η wird das freie Ende des Winkelhebels ο gehoben bezw. gesenkt und der Hebel ο wird in seinem Lager gedreht; sein anderes Ende spreizt oder entspannt in bekannter Weise einen innerhalb des Schwungrades k angeordneten Bremsring und bremst das Schwungrad, bezw. gibt es frei.

Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Gerät die Hand des Arbeiters nach Ingangsetzen der Maschine an den Sicherheitsbügel a, so wird letzterer gegen die Maschine bewegt. Hierbei tritt der Haken c nach unten und gibt die Scheibe d frei.

Unter dem Einfluß der Feder ν schnellt die Stange A vor, dreht unter Vermittlung des Hebels g die Drehstange h und damit den Gabelhebel /, welcher die Schiene η mit der Riemengabel m und der dem Schwungrad zugerichteten Gleitfläche i nach links verschiebt. Hierdurch wird der Riemen von der festen Scheibe ρ auf die lose Scheibe q verschoben, d. h. die Maschine ausgerückt. Gleichzeitig aber legt sich die schiefe Endfläche i der Schiene η unter den Bremshebel o, dreht diesen und bewirkt damit das Bremsen des Schwungrades k.

Soll die Maschine wieder eingerückt werden, so wird der Handhebel r und damit die Stange h in entgegengesetzter Richtung gedreht. Infolge dieser Drehung wird die Zugstange A zurückgeschoben und die Feder ν wieder gespannt, die Scheibe d legt sich gegen einen seitlichen Anschlag des Bügelarmes und richtet den Bügel wieder auf, wobei der Haken c sich wieder vor die Scheibe d legt und die Stange A in der Einrückstellung festhält; gleichzeitig senkt sich das freie Ende des Hebels 0 und löst die Berührung zwischen Bremsring und Schwungrad.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch;

   Schutzvorrichtung für Zylinderschnellpressen, dadurch gekennzeichnet, daß über der Bahn der Druckform der Steg eines am Maschinengestell angelenkten Sicherheitsbügels angeordnet ist, welcher in be- _ kannter Weise mit der Ausrück- und ^ Bremsvorrichtung der Maschine verbunden ist, zu dem Zwecke, bei einer Lageveränderung des Bügels durch die Hand des Arbeiters die Maschine von ihrem Antrieb zu entkuppeln und gleichzeitig das Schwungrad zu bremsen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.