DE1685842B2 - Einrichtung zum Verseilen von Einzelsträngen mit reversierendem Schlag - Google Patents
Einrichtung zum Verseilen von Einzelsträngen mit reversierendem SchlagInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum kontinuierlichen Verseilen von Einzelsträngen mit reversierendem
Schlag zu einem Formstrang für die Herstellung von Fernmeldekabeln und -leitungen sowie
von Starkstromleitungen.
Es ist bekannt, Einzelstränge mit reversierendem Schlag mit einer Einrichtung zu verseilen, die einen oszillierenden
Speicher enthält. Bei diesen bekannten Einrichtungen, wie sie beispielsweise in der US-PS
31 69 360 beschrieben sind, werden die zu verseilenden Einzelstränge aus räumlich feststehenden Vorratsspulen
abgezogen, durch eine feststehende Lochscheibe geführt und über einen Verseilnippel einem Speicher
zugeführt. Durch die Rotation des Speichers um seine Längsachse wird die gewünschte Verseilung erzeugt.
Der aus den verseilten Einzelsträngen bestehende Formstrang wird dann mit Hilfe eines räumlich feststehenden
Abzugs abgezogen und einer Aufwickeltrommel zugeführt. Der bei diesen Einrichtungen . ^nutzte
Speicher besteht aus zwei parallelen Walzen, Trommeln oder Radsätzen, die senkrecht zur Verseilachse in
einer längsaxial drehbaren Wiege angeordnet sind und über die der Formstrang flaschenzugartig geführt wird.
Die Verseilung der Einzelstränge zum Formstrang erfolgt derart, daß die zu verseilenden Einzelstränge nach
Durchlaufen der Lochscheibe verseilt werden, und zwar durch das Rotieren des Speichers bzw. der Wiege.
Der so verseilte Formstrang wird nun Windung neben Windung auf die in der Wiege befindlichen Trommeln
oder Radsätze flaschenzugartig aufgewickelt, bis der Speicher voll ist und der Anfang des verseilten Formstranges
am Ausgang des Speichers erscheint. In diesem Moment muß der Umlaufsinn des Speichers geändert
werden, damit der verseilte Formstrang beim Verlassen des Speichers nicht wieder entseilt wird. Gleichzeitig
ändert sich am Eingang des Speichers die Schlagrichtung und am Ausgang des Speichers wird der verseilte
Formstrang zwischen dem feststehenden Abzug und dem Speicher nochmals verseilt, nach Art einer
Doppelschlagverseilung. Der neue Umlaufsinn des Speichers wird so lange beibehalten, bis der Reversierpunkt
der Verseilung am Ausgang des Speichers erscheint; dann muß der Umiaufsinn des Speichers wieder
geändert werden. Der Abstand der Reversierpunkte ist also, wie ersichtlich, von dem Speichervermögen
des Speichers abhängig.
Nun besteht der Wunsch, verseilte Formstränge herstellen zu können, bei denen zwischen den Reversierpunkten
ein möglichst großer Abstand vorhanden ist Dies ist darauf zurückzuführen, daß beim Zerschneiden
der verseilten Formstränge in kurze Verbrauchslängen — beispielsweise 50 m — diese keine Reversierpunkte
besitzen sollen, da sich sonst ein hoher Ausschuß ergeben kann.
Es wurde daher versucht, bei den bekannten Speicherverseileinrichtungen die Speicherkapazität zu
erhöhen, und zwar durch Vergrößerung der Trommeloder Raddurchmesser und durch eine Vergrößerung
der Trommel- und Radabstände. Die Speicherkapazität konnte damit wohl vergrößert werden; es zeigte sich
jedoch, daß die umlaufenden Massen bei einer solchen Vergrößerung der Speicherkapazität anwuchsen, so
daß die Oszillationsfrequenz der Wiege herabgesetzt werden mußte, was zu einer niedrigeren Fertigungsgeschwindigkeit
führte.
Es ist weiterhin aus der FR-PS 14 68 382 bekannt, den Speicher aus einer Vielzahl von auf zwei zur Verseilachse
parallelen Achsen angeordneten Rollen zu bilden, über die das zu verseilende Gut gezogen wird.
Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß das Gut an jeder Rolle umgelenkt wird und somit die mechanischen
Eigenschaften des Gutes vermindert werden. Zum Beispiel tritt bei einer solchen Führung bei Kupfer
eine Verhärtung ein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum kontinuierlichen Verseilen
von Einzelsträngen mit reversierendem Schlag zu einem Formstrang für die Herstellung von Fernmeldekabeln
und -leitungen sowie von Starkstromleitungen mit einem Verseilnippel, einem oszillierenden Speicher
und einem Abzug anzugeben, deren umlaufende Masse klein gehalten ist und in der das Verseilgut nicht durchlaufend
unter ständiger Umlenkung, sondern feststehend weitertransporliert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß koaxial zur Verseilachse und um diese drehbar
ein aus mindestens zwei endlosen Bändern bestehender Wickelkörper vorhanden ist, dessen Bänder parallel zur
Verseilachse angeordnet sind und jeweils um ein Walzenpaar umlaufen, dessen Achsen in Ebenen liegen, die
senkrecht auf der Verseilachse stehen, daß eines dieser Bänder zwei im Abstand der Reversierpunkte der Verseilung
senkrecht auf dem Band stehende Zapfen trägt und daß beiderseits des Wickelkörpers den Formstrang
auf- bzw. abwickelnde, mit zueinander entgegengesetztem Umlaufsinn angetriebene Führungsglieder angeordnet
sind.
Durch den koaxial zur Verseilachse angeordneten Wickelkörper erhält man eine gegenüber den bekannten
Einrichtungen wesentlich größere Speicherkapazität, ohne daß dabei die umlaufenden Massen vergrößert
werden; durch die koaxiale Anordnung von Wik-
kelkörper und Führungsgliedern und deren Oszillation
um die Verseilachse ergibt sich vielmehr sogar eine Verminderung der umlaufenden Massen gegenüber den
bekannten Einrichtungen. Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Einrichtung den Vorteil, daß der Formstrang
weniger häufig umgelenkt und somit eine mögliche Verhärtung des Kupfers und damit eine Verminderung
der Leitfähigkeit verhütet wird.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung sei an Hand einer Figur näher erläutert.
In der Figur sind der Wickelkörper mit 1 und die Führungsglieder mit 2 und 3 bezeichnet. In Durchlaufrichtung
vor dem aus dem Wickelkörper 1 und den Führungsgliedern 2 und 3 bestehenden Speicher ist beispielsweise
eine feststehende Lochscheibe 4 angeordnet. Der Abzug und die Aufwickelvorrichtung, die in
Durchlaufrichtung hinter dem Speicher angeordnet sind, sind nicht dargestellt.
Der Wickelkörper 1 besteht aus mindestens zwei endlos umlaufenden Bändern 5 und 6, die um jeweils
ein auf einer Senkrechten zur Verseilachse angeordnetes Walzenpaar 7 und 8 geschlungen sind, und die dergestalt
angeordnet sind, daß die auf der Mittellinie des Bandes senkrecht stehende Ebene mit einer durch die
Verseilachse gehenden Radialebene zusammenfällt. Eine Walze des Walzenpaares 7 und eine des Walzenpaares
8 sind angetrieben, so daß die am eingangsseitigen Ende des Wickelkörpers aufgewickelten Windungen
dem abzugsseitigen Ende zugeführt werden, wo sie wieder aufgewickelt werden. Die größte Speicherkapazität
des Wickelkörpers erhält man bei Verwendung einer Vielzahl von umlaufenden Bändern, die dann, im
Extremfall, einen zylindrischen Wickelkörper, koaxial um die Verseilachse darstellen.
Beim Verseilen mit reversierendem Schlag muß, wie schon erwähnt, bei vollgewickeltem Speicher eine Umkehrung
des Umlaufsinnes des Speichers vorgenommen werden, damit der zwischen der Verseilscheibe
und dem Speicher durch die Rotation des Speichers aufgebrachte Schlag nicht wieder beseitigt wird. Dies
bedeutet, daß auf den Wickelkörper 1 der Formstrang 9 in jeweils, dem vorigen entgegengesetztem Wicklungssinn
aufgewickelt wird, beispielsweise zuerst rechtsläufig und danach linksläufig. Somit erhält man
auf dem Wickelkörper 1 einen Reversierpunkt 10, der während des Verseilens entlang einer Mantellinie von
einem Ende zum anderen des Wickelkörpers 1 wandert. Da sich in diesem Reversierpunkt 10 der Wicklungssinn
des Formstranges auf dem Wickelkörper 1 ändert, ist dieser Punkt bezüglich seiner Lage auf dem
Wickelkörper 1 zu fixieren. Dies geschieht am zweckmäßigsten dadurch, daß auf einem der endlos umlaufenden
Bänder 5 und 6 zwei senkrecht auf diesem stehenden Zapfen 11 und 12 mit einem Abstand entsprechend
dem Abstand der Umkehrpunkte der Verseilung befestigt sind. Um diese Zapfen 11, 12 kann sich dann
bei Umkehrung des Umlaufsinnes des Wickelkörpers 1 der Formstrang 9 herumlegen, so daß sich hinter dem
in Durchlaufrichtung fortbewegten Zapfen ein Wicklungssinn und vor dem Zapfen ein dem entgegengesetzter
Wicklungssinn ergibt.
Die Führungsglieder 2 und 3 können verschieden aufgebaut sein, beispielsweise als Arm mit oder ohne
Umlenkrollen, als Scheibensegmente u. dgl. Als vorteilhaft hat sich bezüglich des Antriebes der Führungsglieder
2 und 3 die Form einer Scheibe 13 erwiesen, die jeweils nahe ihrem Umfang eine Bohrung 14 mit einer
zum Wickelkörper 1 hinweisenden Nase 15 aufweist. Zum Antrieb der Scheibe 13 kann diese auf ihrem Umfang
einen Zahnkranz besitzen; die Lagerung der Scheibe kann über drei, um ungefähr 120° zueinander
versetzte, in einer Ebene liegende Zahnräder vorgenommen werden, wobei ein Zahnrad kraftschlüssig mit
einem Antriebsmotor gekuppelt ist. Bei einem solchen Aufbau ist der Wickelkörper zentrisch in den Scheiben
gelagert und kann entweder über ein Planetengetriebe angetrieben werden oder über eine achsparallel zum
Wickelkörper angeordnete Walze, die mit einem Gummibelag od. dgl. beschichtet ist und gegen den Wickelkörper
gedrückt wird. Der Antrieb der Führungsglieder und des Wickelkörpers geschieht zweckmäßigerweise
über einen Motor und stufenlos regelbare Getriebe.
Durch Variation der Umlaufgeschwindigkeit und des Umlaufsinnes der Führungsglieder kann die gewünschte
Schlaglänge eingestellt werden, durch Variation der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den umlaufenden
Führungsgliedern und dem Wickelkörper und deren Umlaufsinn zueinander kann die Durchlaufgeschwindigkeit
geändert werden. Die gewünschten Werte können rechnerisch oder, was in vielen Fällen günstiger ist,
empirisch ermittelt werden.
Da bei Vorhandensein eines Verseilnippels oftmals die Einzelstränge beim Durchlaufen durch diesen Beschädigungen
ausgesetzt sind, ist an den Führungsgliedern 2 und 3 auf der dem Wickelkörper abgewandten
Seite eine an ihrem Umfang die Verseilachse tangierende Rolle 16 angeordnet, die die Funktion eines Vcrseilnippels
übernimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Einrichtung zum kontinuierlichen Verseilen von Einzelsträngen mit reversierendem Schlag zu
einem Formstrang für die Herstellung von Fernmeldekabeln und -leitungen sowie von Starkstromleitungen,
mit einem Verseilnippel, einem oszillierenden Speicher und einem Abzug, dadurch gekennzeichnet,
dall ■ oaxial zur Verseilachse und um diese drehbar ein aus mindestens zwei endlosen
Bändern (5, 6) bestehender Wickelkörper (1) vorhanden ist, dessen Bänder (5,6) parallel zur Verseilachse
angeordnet sind und jeweils um ein Walzenpaar (7, 8) umlaufen, dessen Achsen in Ebenen
liegen, die senkrecht auf der Verseilachse stehen, daß eines dieser Bänder zwei im Abstand der Reversierpunkte
(10) der Verseilung senkrecht auf dem Band stehenden Zapfen trägt und daß beiderseits
des Wickelkörpers (1) den Formstrang (9) auf- bzw. abwickelnde mit zueinander entgegengesetztem
Umlaufsinn angetriebene Führungsglieder (2,3) angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsglieder (2, 3) aus zwei
Scheiben (13) bestehen, die jeweils nahe ihrem Umfang eine Bohrung (14) mit einer zum Wickelkörper
(1) hinweisenden Nase (15) und jeweils auf der dem Wickelkörper (I) abgewandten Seite eine mit ihrem
Umfang die Verseilachse tangierende Rolle (16) aufweisen.
Priority Applications (4)
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