DE1667894B2 - Dermatologicum - Google Patents
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Description
Es wurde nun gefunden, daß 9a-Fluor-16-methylen- Gentamycinbase bezieht —, neben für dermatoloprednisolon-21-acelat
(Fluprednyliden-21-acetat) diese gische Präparate üblichen Träger- und Hilfsstoffen.
Wirkungen in besonders ausgeprägtem Maße besitzt. Die Kombination der genannten Wirkstoffe in der
Mit diesem Corticosteroid kann man phatologische angegebenen Konzentration kann in üblichen heute
Veränderungen der Haut, wie z. B. alle Erkrankungen 35 gebäuchlichen dermatologischen Zubereitungen verlies
ekzematischen Formenkreises, Dermatitiden, Pso- wendet werden. Besonders geeignet sind die folgenden
riasis usw., erfolgreich behandeln. Hilfs- und Trägerstoffe: Paraffinkohlenwasserstoffe,
Es ist bekannt, daß das unter dem Namen Gent- wie Paraffinöl dickflüssig, Vaseline, Hartparaffin;
amycin bekannte neuere Antibiotikum (vgl. Ε·ΒΡ Fettalkohole, wie Cetylalkohol, Stearylalkohol, Cetyl-12
18 660) auch bei lokaler Anwendung auf der Haut 4° stearylalkohol; außerdem fette öle, wie vegetabilische
«ine gute Wirkung gegen bakterialle Infektionen zeigt. öle; Fettsäureglycerinester sowie Partialester, wie
Es ist ferner bekannt und in der Therapie üblich, Glycerinmonostearat, Glycerindi- und -trifettsäure-Corticosteroide
mit Antibiotika zu kombinieren. Man ester. Die Konsistenz solcher Fettsäureglycerinester
tut das insbesondere dann, wenn es gilt, allergische kann je nach Konstitutions- und Substitutionsgrad
oder ekzematische Veränderungen der Haut zu be- 45 fest, salbenartig oder flüssig sein. Auch andere Fetthandeln,
die zusätzlich mit einer bakteriellen In- säureester, wie z. B. Propylenglykolmonostearat sowie
fektion überdeckt (superinfiziert) sind. Dabei erreicht natürliche oder partialsynthetische Stoffe, wie Stearin,
man aber meistens lediglich, daß das Krankheitsbild Ceresin, Bienenwachs und Walrat, können verwendet
in dem Tempo verschwindet, in dem der Entzündungs- werden.
prozeß einerseits durch das Corticosteroid und die 50 Als Emulgatoren können anionenaktive Emulgabakterielle
Infektion andererseits durch das Anti- toren, wie z. B. Na-cetylstearylsulfat oder Na-laurylbiotikum
normalerweise abgebaut werden. sulfat und alle Alkaliseifen höherer Fettsäuren ver-
Überraschenderwuse wurde nun gefunden, daß bei wendet werden, ferner nichtionogene Emulgatoren,
der Kombination von 9a-Fluor-16-methylen-predni- wie Cholesterin, Cholestanol, Wollwachsalkohol, alle
solon-21-acetat mit Gentaniycin nicht nur dieser zu 55 handelsüblichen nichtionogenen Emulgatoren auf
erwartende Effekt erreicht wird, sondern darüber Basis von Fettsäureäthern, -estern, sowie den polyhinaus
die Behandlung zeitlich so stark verkürzt wird, oxiäthylierten Produkten.
daß man von einem echten synergistischen Effekt Als Konservierungsmittel kommen die üblichen,
sprechen kann. Dieser synergistische Effekt war nicht wie p-Hydroxybenzoesäureester, Sorbinsäure, orgazu
erwarten. 60 nische Quecksilberverbindungen, wie Phenylqueck-
Es hat sich herausgestellt, daß die Kombination silberborat, Phenylquecksilbernitrat in Frage. Darüber
von Fluprednyliden-21-acetat mit Gentamycinsulfat hinaus empfiehlt sich gegebenenfalls der Zusatz von
in einer Konzentration von jeweils 0,1 % der Einzel- Parfümölen.
komponenten besondere Erfolge zeigt. Im Falle des Das Dermatologicum nach der Erfindung ist ins-
Gentamycinsulfats bezieht sich die Gehaltsangabe 65 besondere bei folgenden Hautkrankheiten indiziert:
auf die freie Gentamycinbase. Ekzema vulgäre, mikrobielles Ekzem, dyshidrotisches
Eine statistische Auswertung von rund 1000 kli- Ekzem, allergische Kontaktdermatitis, Stauungsekzem
nischen Fällen zeigte nun, daß bei 81,9% der Patienten bei Ulcus cruris, Intertrigo, Dermatitis toxica, sebor-
rhoisches Ekzem, Erythrodermia desquamativa Leiner,
seborrhoische AIterserythrtrdermie, endogenes Ekzem,
Neurodermitis circumscripta, Insektenstiche, Dermatitis
solans (Sonnenbrand), Verbrennungen und Verätzungen 1. und 2. Grades, Dermatitis bullosa
striata pratensis, Liehen ruber planus, Psoriasis vulgaris, Erythema papulosum posterosivum, nicht
pilzbedingte Balanitis, Herpes simplex, Erythrasma. Bei hohem Akuitätsgrad und/oder nässender Hauterkrankung
wird die erfindungsgemäße Kombination 2- bis 3mal täglich, bei schweren Fällen auch häufiger,
auf die erkrankten Hautstellen dünn aufgetragen. Insbesondere bei superinfizierten Fällen soll die
Therapie auch nach Rückbildung der krankhaften Hautveränderungen nicht sofort beendet werden,
sondern zur Verhütung von Rückfällen sollte die Behandlung noch ein bis mehrere Wochen durchgeführt
werden, wobei die Abstände zwischen den einzelnen Anwendungen verlängert werden können.
Meist genügt dann eine einmalige tägliche Applikation. Da systemische Wirkungen nicht zu befürchten sind,
eignet sich das Dermatologicum nach der Erfindung besonders auch zur Großflächenbehandlung. Bei
sehr schweren und hartnäckigen Hauterkrankungen kann die Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels
unter einem Okklusivverband angezeigt sein. Der Okklusivverband mit Plastikfolie ist oft bei subchronischen
und chronisch licheninfizierten Ekzemen, Liehen ruber venrucosus und Psoriasis vulgaris notwendig.
Lokale Nebenwirkungen, wie sie von anderen Corticoiden insbesondere bei der Anwendung unter
Okklusivverbänden berichtet wurden, wie Striae distensae, Purpura, Hautatrophien und Pyodermien,
wurden bei dem Mittel nach der Erfindung nicht beobachtet.
Beispiel 1
Salbe:
Salbe:
9a-Fluor-16-methyIen-prednisolon-
21-acetat 0,1%
Gentamycinsulfat
(bezogen auf freie Gentamycinbase) 0,1 %
Wollfett wasserfrei 2,0%
Paraffin dickflüssig 10,0 %
Vaseline weiß ad 100,0%
Beispiel 2
Salbe:
Salbe:
9Ä-Fluor-16-methylen-prednisolon-
21-acetat 0,1%
Gentamycinsulfat
(bezogen auf freie Gentamycinbase) 0,1 %
Cetylalkohol 2,4%
Wollfett wasserfrei 1,0 %
Paraffin dickflüssig 15,0 %
Vaseline weiG ad 100,0%
35
40
45
55
60
Beispiel 3
Creme:
9a-Fluor-16-methylen-prednisolon-
21-acetat 0,1%
Gentamycinsulfat
(bezogen auf freie Gentamycinbase) 0,1 %
Cetylalkohol 9,0%
Paraffin dickflüssig 3,0 %
Glycerinmonostearat 2,0%
Propylenglykolmonostearat 2,0 %
Glycerin 2,0%
feinstteilige Kieselsäure 0,1 %
Vaseline 10,0%
Polyoxiäthylensorbitanmono-
palmitat 30,0%
p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,065 %
p-Hydroxybenzoesäurepropylester 0,035 %
Propylenglykol 3,0%
Wasser ad 100,0%
Beispiel 4
Creme:
Creme:
9«-Fluor-16-methylen-prednisolon-
2i-acetat 0,1%
Gentamycinsulfat
(bezogen auf freie Gentamycinbase) 0,1 %
Gemisch aus Cetyl- und Octadecyl-
akohol 9,0%
Vaseline weiß 32,0%
Paraffinöl dickflüssig 3,0%
Neutrales, niedrigviskoses Öl auf
pflanzlicher Basis (Triglycerid-
pflanzlicher Basis (Triglycerid-
gemisch) 2,0 %
Polyoxiäthylensorbitanmono-
palmitat 6,0%
Glycerinmonostearat 3,0 %
Sorbinsäure 0,2 %
Alpenveilchenparfümöl 0,01 %
feinstteilige Kieselsäure 0,1 %
Glycerin 5,0%
Wasser ad 100,0%
Beispiel 4
I.otio:
I.otio:
9*-Fluor-16-methyIen-prednisolon-
21-acetat 0,1%
Gentamycin
(bezogen auf freie Gentamycinbase) 0,1 %
Paraffinöl dickflüssig 10,0%
Äthanol 2,0%
Glycerin 1,0%
Propylenglykol 2,0%
Sorbinsäure 0,15 %
Fettalkoholpolyglykoläther 2,0%
Gemisch aus Cetylstearylalkohol
und cetylstearylschwefelsaurem
Natrium und nichtionogenem
und cetylstearylschwefelsaurem
Natrium und nichtionogenem
Emulgator 0,5 %
Maiglöckchenparfümöl 0,01 %
Wasser ad 100,0%
Claims (1)
- durch Behandlung mit Fluprednybden-21-acetat-Creme (Dosierung 0,1%) die pathologischen VerPatentanspruch: änderungen der Haut praktisch beseitigt werdenkonnten. Andererseits zeigte eine statistische Aus-Dermatologicum für die äußerliche Anwendung, 5 Wertung von rund 900 klinischen Fällen daß mit der enthaltend etwa 0,1 Gewichtsprozent 9«-Fluor- Kombination von Fluprednyhden-21-acetat und Gent-16-methylen-prednisolon-21-acetat und etwa 0,1 Ge- amyclnsulfat im Verhältnis 1 : 1 bei einer Dosierung Wichtsprozent Gentamycinsulfat — wobei sich von 0,1 % der Komponenten in 90,3 /0 aller Falle ein bei letzterem die Gehaltsangabe auf die freie positives therapeutisches Ergebnis erzielt werden Gentamycinbase bezieht — neben für dermatolo- io konnte. Der Unterschied von rund IU/0 in den gische Präparate üblichen Träger- und Hilfsstoffen. Behandlungsergebnissen war ein zu erwartendes Ergebnis, weil in ungefähr 10% aller FaIL oaktenelle Infektionen der Haut mit allergischen c·:.. -: ekzematische Prozessen kombiniert sind.
15 Überraschend und mit dieser Prägnanz absolut unerwartet ist jedoch die Tatsache, daß bei der Be-handlung mit Fluprednyliden-21-acetat allein einevollständige Heilung nur in 37,2% aller Fälle erzielt wurde, während bei der Behandlung mit der Kombi-2o nation Fluprednyliden^l-acetat/Gentamycinsulfat eine vollständige Heilung in 59,7% aller Fälle eintrat. Das heißt also, die Kombination zeigt einen um 60,5% erhöhten vollständigen Therapieeffekt und gelu damitCorticosteroide stehen heute in der modernen über den zu erwartenden Effekt von etwa 10% weit permatologie im Vordergrund. Mit der topischen 25 hinaus.Anwendung von Corticosteroiden soll eine syste- Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend«lische Wirkung dieser Verbindungen vermieden ein Dermatologicum für die äußerliche Anwendung, herden, während andererseits diese Substanzen lokal enthaltend etwa 0,1% 9A-Fluor-16-methylen-prednivoll antiphlogistisch und antiallergisch wirksam sein solon-21-acetat und etwa 0,1 % Gentamycinsulfat — »ollen. 30 wobei sich bei letzterem der Gehalt auf die freie
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM0077067 | 1968-01-27 | ||
DEM0077067 | 1968-01-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667894A1 DE1667894A1 (de) | 1971-07-22 |
DE1667894B2 true DE1667894B2 (de) | 1975-06-05 |
DE1667894C3 DE1667894C3 (de) | 1976-01-29 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1667894A1 (de) | 1971-07-22 |
FR7908M (de) | 1970-05-11 |
BE725056A (de) | 1969-06-06 |
GB1171599A (en) | 1969-11-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |