DE1655512C3 - Fahrzeug mit einem schwenkbaren Fahrwerk - Google Patents
Fahrzeug mit einem schwenkbaren FahrwerkInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug, insbesondere Gleiskettenfahrzeug, bestehend aus einem
Fahrzeugkörper, an dessen einem Ende seitlich langgestreckte Antriebsfahrwerke angebracht sind, die relativ
zum Fahrzeugkörper um eine gemeinsame Querachse um 360" schwenkbar sind, während am anderen Ende
des Fahrzeugkörpers Räder vorgesehen sind.
Durch die US-PS 3 231290 ist ein Fahrstuhl mit
einem derartigen Antrieb bekannt, der sich zum Fahren auf unebenem Boden und besonders auf Stufen und
Treppen eignet. Das Fahrwerk dieses Fahrstuhls weist zwei handbetätigte Laufräder sowie zwei seitlich angeordnete
endlose Laufbänder mit einem vorderen und hinteren Spurrad auf, wobei die Laufbänder zwei ungleiche
Arme bilden, die um eine gemeinsame Schwenkachse unabhängig voneinander schwenkbar
sind, auf der ein weiteres Spurrad angeordnet ist, das einen größeren Durchmesser als das vordere und hintere
Spurrad aufweist. Bei normalem Fahren läuft der Fahrstuhl auf den an seinem hinteren Ende angeordneten
handbetätigten Hauptlaufrädern sowie am vorderen Ende angebrachten Stützrollen, während beim Befahren
von Treppen die Laufbänder benutzt werden und durch entsprechendes Verschwenken der Laufbandarme
der Fahrstuhl derart von der Treppe angehoben wird, daß Hauptlaufräder und vordere Stützrollen von
derselben abgehoben sind.
Aufgabe der Erfindung ist es. ein Fahrwerk der vorbeschriebenen Art zum Einsatz bei Kettenfahrzeugen
derart auszubilden, daß die Beweglichkeil des Fahrzeuges bei unebenem Gelände verbessert wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Fahrwerk für Fahrstühle der eingangs definierten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Fahrwerke bezüglich ihrer Schwenkachse zwei ungleiche, starr miteinander
verbundene Arme bilden, wobei durch Verschwenken der Arme die als HiJfsräder dienenden Räder am einen
Ende des Fahrzeuges mit dem Boden in Eingriff gelangen
Der erfindungsgemäße Antrieb für Kettenfahrzeuge weist gegenüber den bekannten Fahrzeugen dieser Art
den Vorteil auf, daß durch Verschwenken der unterschiedlich langen, starr miteinander verbundenen Fahrwerksarme
entsprechend den Bodenverhältnissen die günstigste Schwerpunktslage des Fahrzeuges verbunden
mit einem gleichzeitigen Eingriff der Stützräder erzielt werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung enthalten die Unteransprüche,
Das erfindungsgemäße Fahrwerk wird nachstehend in Anwendung bei einem Manipulatorfahrzeug näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. I eine perspektivische, teilweise aufgebrochene Ansicht eines Ketten-Manipulatorfahrzeugs, während
die
F i g. 2 bis 4 das Fahrzeug bei verschiedenen Einsatz
möghchkeiten wiedergeben.
Das Manipulatorfahr/eug nach F i g. 1 ist als ein elektrisch angetriebenes Kettenfahrzeug ausgebildet,
dem über ein Schleppkabel Strom zugeführt wird. Das Fahrzeug weist einen Fahrzeugkörper 1 mit einer
Plattform auf, welche ein drehbares und vertikal bewegbares Turmdach 2 trägt, das zur Aufnahme von
Fernsehkameras 3 und eines Manipulatorarmes 4 vorgesehen ist. Das Turmdach 2 enthält die Vorverstärker
und das Steuergetriebe für die Fernsehkameras 3 und wird auf einer Manipulatorsäule von einer Anzahl teleskopischer
Hydraulikkolben 5 hydraulisch gehoben oder gesenkt. Die Manipulatorsäule ist auf einem mit
einer Verzahnung versehenen Drehkranz angeordnet. Ein ^ntriebsringrad 7 ist auf dem Drehkranz drehbar
gelagert und treibt eine spulenähnliche Kabeltrommel 8 an, die um die Manipulatorsäule angeordnet ist.
Die Kabeltrommel 8 ist mi; einem mehradrigen Steuer- und Netzkabel 9 umwickelt und wird von einem
elektrischen Motor 10 über ein epizyklisches Getriebe 11 angetrieben. Das Kabel 9 wird über zwei Paar Führungsrollen
12 und 13 auf die Trommel 8 auf- oder von dieser abgewickelt und durch eine Kabelführung 14
vom Fahrzeug ferngehalten, die an dem einen Ende einer Auslegerfeder 15 angebracht ist. Ein an der Feder
15 angebrachter Fühlerstab 16 steht über ein Gestänge 17 und ein Getriebe 18 mit einem verstellbaren Wider
stand 19 in Verbindung, um die Geschwindigkeit unc die Drehrichtung des Antriebsmotors 10 und somit die
Bewegung der Kabeltrommel 8 /u regeln. Der untere Rand der Kabeltrommel 8 ist mit einem Zahnrad 20 mi'
Schrägverzahnung versehen, welches über Zahnrädei 21 und 22 eine Kabelselbstiegevorrichtung 23 antreibt
Oberer und unterer Rand der Kabeltrommel 8 sind mi einer Vielzahl von Schleifringen 24 versehen, durcl
welche eine Verbindung zwischen der Kabeltrommel i und den verschiedenen Einrichtungen auf dem Fahr
zeug hergestellt werden kann.
Ein Ende des Fahrzeugkörpers I ist mit einem un eine vertikale Achse drehbares Lcnkdrehgestcll 30 mi
Hilfsrädern 31 versehen. Die Räder 31 weisen Gummi bercifung auf und enthalten eine besondere Stoßdämp
fcrcinrichtung. Die Lenkung erfolgt mittels eines elek
trischen Steucrmolors, der mit dem Drehgestell 3<
über ein Schneckenradsteuergetriebe 32 in Verbindunj
sieht.
Das Fahrzeugantriebssvstem besteht aus Back- u. Steuerbord- Elektroantriebsmotoren 35. die jeweils
über ein Schneckenradgetriebe 36 mit ihrer entsprechenden Achsenantriebswelle 37 verbunden sind. Das
äußere Ende jeder Achsamriebswelle 37 ist in dem auöeren
Rahmenbauteil eines seitlichen Antriebsfahrwerkes drehbar gelagert. Jedes Fahrwerk weist ein Paar
von im Abstand angeordneten trägerartigen Rahmen
39 auf /ur Aufnahme der endseitigen Kettenräder 40 und 41 und einer Vielzahl von Kettenspannrollen 42
und 43. Der Innenrahmen jedes Fahrwerkes enthält jeweils
ein auf der Achswelle 37 zentrisch angebrachtes Ringzahnrad 44, wobei diese beiden Zahnräder 44
durch eine Getnebewelle 45 miteinaner verbunden sind. Die Fahrwerke werden zusammen durch einen
Motor 46 gegenüber dem Fahrzeugkörper 1 angetrieben, welcher die Getriebewelle 45 über ein Getriebe 47
und eine Kupplung 48 betätigt. Der Antrieb der Getriebewelle
45 ist mit einer Bremse ausgerüsiet, so daß die Fahrwerke in jeder Winkelstellung /um Fahr/eugkör- ao
per 1 blockiert werden können.
Ein Hauptantriebsrad 49 ist an jeder Achswelle 37 befestigt und zwischen dem inneren und äußeren Rahmen
jedes Fahrwerkes angeordnet. Jedes Antriebsrad 49 weist einen Flansch 50 auf, der auf der Achswelle 37 as
verkeilt ist. und einen äußeren Radkörper 51. wobei zwischen dem Flansch 50 und dem Radkörper 51 ein
ringförmiger Stoßdämpfer 52 angeordnet ist. Der Stoßdämpfer 52 ist mit den beiden Radteilen verbunden, um
ein gegen Stöße widerstandsfähiges Radaufhängesystein zu bilden.
Am äußeren Umfang des Radkörpers 51. des Rades
40 und der Spannrollen 42 sind zwei V-Nuten 53 vorgesehen, in die V-förmige Bänder 54 eingreifen, die als
eine endlose Gummikette 55 um die Räder und die Spannrollen herumgeführt ist. jedes Fahrwerk enthält
Spannvorrichtungen 56 und 57. welche eine Einstellung der Bänder 54 und der Gummikette 55 ermöglichen.
Die Gummikette 55 ist mit auf Abstand stehenden Profilen 58 und 59 versehen.
jedes Antriebsrad 49 ist im Rahmen 39 derart angeordnet,
daß der Abstand zu den Kettenrädern 40 und
41 ungleich ist. Die Abstände zwischen Kettenrad 40 und Antriebsachse 37 und zwischen Kettenrad 41 und
Antriebsachse 37 bilden zwei starr miteinander verbundene, ungleiche Fahrwerksarme α und b. die ungefähr
im Verhältnis 2 : 1 stehen, und das Kettenrad 41 ist etwas vor den Hilfsrädern 31 angeordnet.
Beim Fahren können die Fahrwerksarme a und bum
die Achswelle 37 in eine gewünschte Winkelstellung zum Fahrzeugkörper 1 verschwenkt werden, um den
für die herrschenden Bodenverhältnisse geeigneten Kettenabschnitt und gegebenenfalls die llilfsräder 31
des Fahrzeuges mit dem Boden in F.ingriff zu bringen, wobei gleichzeitig die günstigste Schwerpunktslage des
Fahrzeuges erzielt werden kann.
F i g. 2 zeigt ein Kettenfahrzeug, welches sich einer flachen, gleichmäßig ansteigenden und abfallenden
Treppe nähert, diese erklimmt und wieder hinunterfährt. Für die Auffahrt wird das Fahrzeug derart ausgerichtet,
daß der kurze schräge Kettenabschnitt a die erste Stufe erfaßt, wobei sich die Hilfsruder hinten am
Fahrzeug befinden, und der Neigungswinkel der Fahrwerke
zum Fahrzeugkörper wird so eingestellt, daß die Hilfsruder vom Boden und den Stufen abgehoben werden.
Zum I linunterfahren wird der Turm des Fahrzeugs um 180° gedreht, die Hilfsruder werden durch Drehung
des Fahrzeugs am — in Fahrtrichtung gesehen — vorderen Ende desselben angeordnet und von den Stufen
abgehoben. Eine weitere Winkel verstellung der Fabrwerke
zum Fahrzeugkörper kann dazu benutzt werden, die günstigste Schwerpunktlage und damit auch die erforüerliche
Stabilität des Fahrzeuges einzustellen.
F i g. 3 zeigt, wie das'Fahrzeug eine hohe Stufe überfährt:
in diesem Falle nähert sich das Fahrzeug der Stufe auf seinem Hauptkettenabschnitt c. wobei sich die
Hilfsruder am vorderen Ende des Fahrzeugs befinden und über das vordere Kettenrad vorragen. Der Fahrzeugkörper
wird gehoben, bis die Hilfsruder sich über der Stufenhöhe befinden, das Fahrzeug wird nach vorne
bewegt, bis die Enden der Ketten an die Stufenfläche anstoßen, und die Hilfsräder werden dann auf die
Stufe abgesenkt. Die Fahrwerke werden relativ zum Fahrzeugkörper geschwenkt, so daß das hintere Ende
des Fahrzeugkörpers auf die Höhe der Stufe angehoben wird. Zur gleichen Zeit werden die Ketten ange
trieben, so daß das hintere Ende jeder Kette die Bodenoberfläche erfaßt und das Fahrzeug nach vorn treibt,
und sobald die Kette die Oberkante der Stufe erreicht,
wird das Fahrzeug durch die kontinuierliche Vorwärtsbewegung und die Gegendrehung der Fahrwerke auf
die Stufe gehoben.
Beim Hinunterfahren von einer Stufe bewegt sich das Fahrzeug an die Kante, durch'Verschwenken des
Fahrzeugkörpers um die Antriebswelle werden die Hilfsräder über die Stufenkante auf den Boden abge
senkt und durch Vorwärtsantrieb der Ketten und eine Gegenrlrehung der Fahrwerke wird das Fahrzeug über
die Stufe weich auf den Boden abgesetzt.
F i g. 4 zeigt das Fahrzeug, das eine steile Treppe hochfährt, die eine maximale Steigung bis zu 45' aufweisen
kann. Das Fahrzeug fährt auf seinem Hauptkettenabschnitt c an die Treppe heran, wobei sich die
Hilfsräder am vorderen Ende des Fahrzeugs befinden und Hilfsräder und Fahrzeugkörper wie beim Überqueren
einer großen Stufe angehoben sind. Das Fahrzeug bewegt sich vorwärts, bis das Vorderende der Ketten
an die untere Stufe stößt. Die Hilfsräder werden auf die zweite Stufe aufgesetzt, der Fahrzeugkörper wird
durch Verschwenken der Fahrwerke angehoben, und das Fahrzeug fährt mittels der Ketten auf die erste Stufe.
Der Bewegungsablauf wird wiederholt, wobei das Fahrzeug Stufe um Stufe gehoben wird, bis sich eine
ausreichende Länge des Kettenabschnittes c auf der Treppe befindet, um das Fahrzeug die Treppe aufwärts
zu bewegen, und zwar lediglich unter Benutzung der Ketten.
Falls die Steigung der Stufen derart ist. daß beim Anstoßen
der Kette an die Bodenstufc die Hilfsräder ebenfalls an die Vorderseite einer Stufe anstoßen, können
die Fahrwerke nicht durch den Fahrzeugkörper angehoben werden, da eine geringe Vorwärtsbewegung
des Fahrzeugs während jeden Hubs benötigt wird. In diesem Fall werden die Hilfsräder angehoben,
und das Drehgestell wird um 180 um seine zu der Achse der Hilfsräder vertikale Achse gedreht, wodurch
der Abstand zwischen dem vorderen Abschnitt er Ketten und den Hilfsrädern verändert und der Zustand behoben
wird.
Bei einer weiteren, nicht dargestellten Betriebsart können die Fahrwerke so angeordnet sein, daß die KeI-lenabschnitte
α und b beide zur Bodenfläche geneigt sind und die Kette im wesentlichen eine Linienberührung
mit dem Grund unter den Antriebsrädern aufweist. Diis Fahrzeug befindet sich dann in einem Zustand,
welcher einem Vierradfahr/eiig entspricht, und
kann dann in der für solche Fahrzeuge herkömmlichen Weise betätigt und gesteuert werden.
Das vorstehend beschriebene Fahrzeug könnte infolge seiner kleinen Bauweise durch eine herkömmliche
Tür leicht in Gebäude hineingelangen, Hindernisse einer Höhe bis zu 50 % seiner eigenen Kettenlänge
und Treppen mit einer maximalen Steigung bis zu 45 % erklimmen.
Das vordere Ende des Fahrzeugkörpers ist mit einem stoßabsorbierenden Wabenbauteil aus Alumini- ίο
um als zusätzlicher Sicherung im Falle eines Zusammenstoßes versehen.
Die Fahrzeugleistung und die Steigfähigkeit beim Überwinden von Hindernissen und steilen Treppen
wird durch die Fahrzeugabmessungen bestimmt, d.h.
die Reichweile des Fahrzeugs. Bei dem beschriebenen
Fahrzeug ist die Reichweile vom Abstand abhängig, in welchem sich die Hilfsräder über die Ketten hinaus erstrecken.
Die Erfindung ist nicht auf Raupen- und Kettenfahrzeuge beschränkt. Beispielsweise können bei dem beschriebenen
Fahrzeug die Gummiantriebsketten entfernt und bereifte Räder an Stelle der Antriebs- und
Kettenräder angebracht werden. Die Betriebsweise des Fahrzeugs bleibt erhalten, nämlich daß die Fahrwerke
relativ zum Fahrzeugkörper verschwenkt werden können, um zur Anpassung an die Bodenverhältnisse ein«
einstellbare Fahrzeugspurlänge zwischen den steuern den Hilfsrädern und den Antriebsrädern vorzusehen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Fahrzeug, insbesondere Gleiskettenfahrzeug, bestehend aus einem Fahrzeugkörper, an dessen
einem Ende seitlich langgestreckte Antriebsfahrwerke angebracht sind, die relativ zum Fahrzeugkörper
um eine geraeinsame Querachse ura 360°
schwenkbar sind, während am anderen Ende des Fahrzeuges Räder vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrwerke (39. 40, 41,49) bezüglich ihrer Schwenkachse (37) zwei ungleiche,
starr miteinander verbundene Arme (a. b) bilden, wobei durch Verschwenken der Arme die als
Hilfsräder dienenden Räder (31) am anderen Ende *5
des Fahrzeugkörpers (1) mit dem Boden in Eingriff gelangen.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsräder (31) lenkbar sind.
3. Fahrzeug nach den Ansprüchen I und 2. da- ao
durch gekennzeichnet, daß ein auf der Schwenkachse (37) angebrachtes Rad (49) kraftangetrieben ist.
4. Fahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraftüben>-agungseinrichtung
(54) das Rad (49) auf der Schwenkachse as (37) des Fahrwerks mit Rädern (40,41) am äußeren
Ende des Rahmens (39) jedes Fahrwerks verbindet.
5. Fahrzeug nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Räder (40, 41 und 49) eine gemeinsame Tangente aufweisen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |