DE1629288C - Vorrichtung zur Herstellung dicker Folienbahnen aus thermoplastischen Kunst Stoffmassen mit einer Walze - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung dicker Folienbahnen aus thermoplastischen Kunst Stoffmassen mit einer WalzeInfo
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Description
1 ' - 2
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Her- Walze den Homogenisierungseffekt verbessern sollen,
stellung dicker Folienbahnen aus thermoplastischen Allen diesen zum Stande der Technik gehörenden
Kunststoffmassen mit einer Walze und einer an die Vorrichtungen ist gemeinsam, daß die Kunststoff-Walze
heranfühlbaren starren Knetvorrichtung. Bei massen auf einem relativ langen Weg um die rotieeiner
Verarbeitung von thermoplastischen Massen 5 rende Walze durch das Gehäuse strömt und einen
auf normalen Mehrwalzenkalandern kommt der enormen Druckaufbau, der je nach Folienstärke bis
Massewulst vor den Walzenspalten eine besondere zu einigen Hundert atü beträgt, verursacht. Dieser
Bedeutung zu. Es ist eine praktische Erfahrung, daß Druck wird dabei noch weiter gesteigert, wenn man,
die vor dem Walzenspalt rotierende Massewulst eine wie dies bei einigen Vorrichtungen der Fall ist, eine
für den jeweiligen Kunststoff bestimmte optimale io Breitschlitzdüse .vorschaltet. Die Vorschaltung einer
Größe haben muß, damit der Homogenisierungs- solchen Düse hat darüber hinaus den Nachteil, daß
effekt und damit auch das Fließvermögen der Masse die Einstellung verschiedener Foliendicken umständverbessert
werden. Es ist weiterhin eine Erfahrungs- lieh und zeitraubend ist. Außerdem hat man dabei
tatsache, daß die Anzahl der Walzenspalte die Güte bisher das Abdichtproblem zwischen Walze und
der Folien stark beeinflußt. So ist es z. B. kaum mög- 15 Austragsorgan unberücksichtigt gelassen. Der praklich,
eine Folie aus Weich- oder Hart-Polyvinyl- tische Nutzwert der vorbekannten Vorrichtung ist in
chlorid mit einer Dicke von mehr als 0,4 mm auf Frage gestellt, da die erforderlichen Dichtelemente
einem Dreiwalzen-Kalander mit nur zwei Walzen- und die Walzen einem ständigen Verschleiß unterspalten
einwandfrei herzustellen. Ein Vierwalzen- worfen sind. Für breite und dünne Folien sind die
Kalander mit drei Walzenspalten erlaubt dagegen, 20 auftretenden Biegiingskräfte überhaupt nicht mehr
Folien bis zu 0,8 mm Dicke mit einwandfreier Ober- zu beherrschen.
fläche herzustellen. Bei Folien mit einer Dicke von Des weiteren ist eine Vorrichtung bekannt, die
mehr als 0,8 mm treten jedoch auch hierbei Schlieren dazu dient, Polyäthylenfilme herzustellen bzw. Pa-
und Krater auf. Diese Erscheinung ist vor allem dar- pierbahnen mit Polyäthylen zu beschichten. Die Vorauf
zurückzuführen, daß der Massedruck im Walzen- 25 richtung weist eine Walze und einen einzigen Keilspalt
mit zunehmender Spaltweite stark abnimmt. spalt auf, der mit einer zur Kalanderwalze entgegen-Die
von der rotierenden Massewulst in den Walzen- gesetzten Krümmung versehen ist. Eine solche Vorspalt
eingezogenen Luftbläschen passieren daher richtung ist zur Verarbeitung von Weich-Polyvinylwegen
des zu geringen Druckaufbaues den Spalt, chlorid oder gar Hart-Polyvinylchlorid nicht geeigplatzen
auf und verursachen, sobald sie den Spalt 3" net. Der Versuch, mehrere Keilspalte an einer Walze
verlassen haben, auf der Oberfläche der Folie krater- anzuordnen, scheiterte bisher an konstruktiven
förmige Vertiefungen. Auch die Schlierenbildung, Schwierigkeiten.
die besonders in der Durchsicht an den Folien zu Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
erkennen ist, wird mit zunehmender Spaltbreite star- einfache Vorrichtung zum Herstellen dicker Folienker.
Diese Erscheinung wird dadurch verursacht, daß 35 bahnen zu schaffen, in der die zu verarbeitenden
sich die Masse vor dem Walzenspalt zu den Enden thermoplastischen Kunststoffmassen vor dem Ausforder
Walze hin zu verteilen sucht. Die hierdurch men zu einer fertigen Folienbahn gut homogenisiert
zwangläufige Abnahme des Durchmessers der Masse- werden. Die Aufgabe ,wird erfindungsgemäß dadurch
wulst bewirkt, daß die Rotation der Wulst in den gelöst, daß die Knetvorrichtung aus mehreren auf
Randzonen schneller verläuft als in der Walzcnmitte. 40 einem Keilspaltbackenträger hintereinander ange-Die
Folge hiervon ist wiederum, daß sich gewinde- . brachten Keilspaltbacken besteht, wobei die Keilartige Masseanhäufungen auf der Wulst bilden, die spaltbacken die Walze um ein Viertel des Umfangs
sich nach dem Passieren des Walzenspaltes als pfeil- umschließen,
förmige Schlieren in der Folie abzeichnen. Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch diese
förmige Schlieren in der Folie abzeichnen. Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch diese
Für die Verarbeitung von thermoplastischen 45 Gestaltung ein bemerkenswert guter Homogenisie-Kunststoffmassen
auf Folien sind darüber hinaus rungseffekt erzielt wird, wodurch sich die Möglich-Vorrichtungen
bekanntgeworden, die in Anlehnung keit eröffnet, auch Folien in einem solchen Dickenan
das bekannte hydrodynamische Fließprinzip von bereich herzustellen, die mit den herkömmlichen
Schmieröl in Gleitlagern vorgeschlagen wurden. Eine Mehrwalzen-Kalandern nicht mehr einwandfrei zu
besondere Ausführungsform von Gleitlagern besteht 50 erhalten sind.
aus zwei oder mehreren Gleitbacken, denen über Gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, alle
Tropfölcr oder Ölpumpen ständig öl zugeführt wird. Keilspaltbacken auf einem gemeinsamen Keilspalt-Das
Gleitlagerprinzip ist auf die Verarbeitung von träger anzuordnen, der horizontal verstellbar ist. Es
Kunststoffmassen übertragen worden und bildet die ist darüber hinaus zweckmäßig, die Kalanderwalze
Grundlage mehrerer Patente. So ist beispielsweise ein 55 mit einer senkrechten Verstelleinrichtung zur Einsogenannter
Walzenextruder Stand der Technik, bei Stellung verschiedener Foliendicken zu versehen,
dem sich eine Walze in einem zylindrischen Gehäuse Die Erfindung ist an Hand einer in der Zeichnung dreht. Die Kunststoffmasse wird hierbei unter erheb- dargestellten Ausführungsform näher erläutert.
licliem Druckaufbau über etwa 3U bis einem ganzen Die im seitlichen Schnitt zeichnerisch dargestellte Walzenumfang in dem durch Gehäuse und Walze ge- 6o Vorrichtung weist eine dickwandige Walze 1 auf, bi!elften Ringspalt gefördert, bis sie durch ein Aus- die aus Kokillenhartguß oder Stahl besteht und tragsorgan, beispielsweise eine Breitschlitzdüse, aus mittels Dampf oder Heißwasser beheizbar ist. Die dem Ringspalt ausgepreßt wird. Die Größe des hier- Walze I, die temperaturgeregelt ist, wird regelbar bei erzielten Homogenisicrungseffektes reicht jedoch angelrieben. Sie befindet sich in einem Lager 2. Eine offensichtlich nicht aus, weswegen bereits vorgeschla- 65 senkrechte Verstelleinrichtung 3 ermöglicht die vergen wurde, im Gehäuse oder auf der Walze beson- tikale Verstellung von Walze 1 und damit die Eindere Aussparungen oder Leitelemente anzuordnen, stellung verschiedener Foliendicken. Im unteren die bei axial oder radial oszillierender Bewegung der Sektor vor der Walze 1 ist ein Keilspaltbacken-
dem sich eine Walze in einem zylindrischen Gehäuse Die Erfindung ist an Hand einer in der Zeichnung dreht. Die Kunststoffmasse wird hierbei unter erheb- dargestellten Ausführungsform näher erläutert.
licliem Druckaufbau über etwa 3U bis einem ganzen Die im seitlichen Schnitt zeichnerisch dargestellte Walzenumfang in dem durch Gehäuse und Walze ge- 6o Vorrichtung weist eine dickwandige Walze 1 auf, bi!elften Ringspalt gefördert, bis sie durch ein Aus- die aus Kokillenhartguß oder Stahl besteht und tragsorgan, beispielsweise eine Breitschlitzdüse, aus mittels Dampf oder Heißwasser beheizbar ist. Die dem Ringspalt ausgepreßt wird. Die Größe des hier- Walze I, die temperaturgeregelt ist, wird regelbar bei erzielten Homogenisicrungseffektes reicht jedoch angelrieben. Sie befindet sich in einem Lager 2. Eine offensichtlich nicht aus, weswegen bereits vorgeschla- 65 senkrechte Verstelleinrichtung 3 ermöglicht die vergen wurde, im Gehäuse oder auf der Walze beson- tikale Verstellung von Walze 1 und damit die Eindere Aussparungen oder Leitelemente anzuordnen, stellung verschiedener Foliendicken. Im unteren die bei axial oder radial oszillierender Bewegung der Sektor vor der Walze 1 ist ein Keilspaltbacken-
träger 4 angeordnet, der Keilspaltbacken 5, 6, 7
und 8 trägt. Sowohl der Keilspaltbackenträger 4 als auch die. Keilspaltbacken 5 bis 8 sind mit Längsbohrungen
9 versehen, die der Beheizung dienen. Die Gesamtanordnung befindet sich in einem Stander
10. Ein Hydraulikzylinder 11 sorgt für die Kompensation der Durchbiegung der Walze 1 und des
Keilspaltbackenträgers 4. Der. Hydraulikzylinder 11 ist mit einer Abstützung 12 versehen. Zur Gesamtanordnung
gehören weiter eine Glatt- oder Prägeeinrichtung 13, eine horizontale Verstelleinrichtung
14 für den Keilspaltbackenträger 4 und seitliche Begrenzungsspachtel 15, welche axial zur Walze 1
verstellbar sind.
Die Wirkungsweise der geschilderten Vorrichtung ist folgende:
Die zu Folien zu verarbeitende Masse wird in dem durch die Walze 1 und Keilspaltbacke 5 gebildeten
Spalt aufgegeben. Der Spalt ist seitlich durch verstellbare Begrenzungsspachtel 15 begrenzt,
\nd zwar in einer Breite, die kleiner als die herzustellende
Folienbreite ist. Durch horizontales Verstellen des Keilspaltbackenträgers 4 werden die Keilspafte
so eingestellt, daß ihre Weiten in Drehrichtung der Walze 1 abnehmen. Hierdurch kann der Breitenverlauf
und die Größe der rotierenden Massenwulst gesteuert werden. Es kann also jede gewünschte
Breite durch gleichzeitiges Verstellen von Begrenzungsspachtel 15 und Keilspaltbackenträger 4 in einfacher
Weise eingestellt werden, wobei das seitliche Abdichtproblem entfällt. Die Keilspaltbacken 5 bis 7
sind kurz gehalten und dienen lediglich der Homogenisierung. Um eine schlieren- und kraterfreie Folie
herzustellen, bedarf es in dem von der Keilspaltbacke 8 und der Walze 1 gebildeten Spalt eines bestimmten
Druckaufbaues. Die Keilspaltlänge muß daher für dicke Folien langer sein als für dünne.
Die leicht auswechselbaren Keilspaltbacken 5 bis 8 erlauben ein schnelles Einstellen auf bestimmte
Foliendickenbereiche, innerhalb deren durch senkrechtes Verstellen der Walze 1 ebenfalls eine schnelle
Einstellmöglichkeit gegeben ist.
Ähnlich wie bei üblichen Mehrwalzenkalandern, muß die Durchbiegung der Walze 1 und der Keilspaltbacke
8 kompensiert werden, damit eine über die gesamte Breite gleichmäßig dicke Folie erhalten
wird. Im Gegensatz zu den Mehrwalzenkalandern, wo Gegenbiegevorrichtungen am äußeren Zapfen
die Lagerbelastung noch erhöhen, können bei der Vorrichtung nach der Erfindung ein oder mehrere
Hydraulikzylinder 11 am Keilspaltbackenträger 4 in der Mitte einwirken, ohne daß die Lagerbelastung
der Walze 1 erhöht wird.
Die in den Spalten zwischen der Walze 1 und den Keilspaltbacken 5 bis 8 gebildete Folie wird
nach Passieren des letzten Keilspaltes mittels einer Glatt- oder Prägevorrichtung von der Walze 1 abgezogen
und kann anschließend gekühlt und aufgewickelt werden.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß sie die Herstellung auch von solchen
dicken Folien ermöglicht, die mit den üblichen Mehrwalzen-Kalandern nicht mehr herstellbar sind.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der Homogenisierungseffekt unter Vermeidung eines übermäßig
hohen Druckaufbaues mit einfachen Mitteln erzielt wird. Durch die Verwendung von nur einer Walze
wird es daher möglich, die Herstellungskosten wesentlich zu vermindern.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Herstellung dicker Folienbahnen aus thermoplastischen Kunststoffmassen
mit einer Walze und einer an die Walze hcranführbaren starren Knetvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knetvorrichtung aus mehreren auf einem Keilspaltbackenträger
(4) hintereinander angebrachten Keilspaltbacken (5 bis 8) besteht, wobei die Keilspaltbacken (5
bis 8) die Walze (1) um ein Viertel des Umfangs umschließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Keilspaltbacken (5 bis 8) auf einem gemeinsamen Kcilspaltbackenträger
(4) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilspaltbackenträger
(4) horizontal verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch' gekennzeichnet, daß die Breite
der zwischen den Keilspaltbacken (5 bis 8) und der Walzenoberfläche gebildeten Spalte durch
horizontales Verstellen des Keilspaltbackcnträgers (4) so eingestellt werden kann, daß sie
in Drehrichtung der Walze (1) von Kcilspaltbacke zu Keilspaltbacke abnimmt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,. daß die Walze
(1) vertikal verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchbiegung
der Walze (1) und des Keilspaltbackenträgers (4) ein Hydraulikzylinder (11) vorgesehen
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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