DE1592056C - Verfahren zur Verbesserung des Löseprozesses für Kalirohsalze - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung des Löseprozesses für Kalirohsalze

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DE1592056C
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dissolving
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vacuum cooling
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English (en)
Inventor
Hans Dipl.-Ing. 3500 Kassel. COIg 15-00 Domning
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
K+S AG
Original Assignee
K+S AG

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Description

Bei den bekannten. Verfahren zum selektiven Verlösen von Kalirohsalzen wird die Löselauge in Oberflächen- oder Mischkondensatoren innerhalb der Vakuumkühlanlage durch den bei der Kühlung der Lösung entstehenden Brüden und anschließend durch Abdampf bis maximal zur Siedetemperatur vorgewärmt. ,
Die erhitzte Lös,elauge wird dann dem Löseapparat zugeleitet, in den auch das Rohsalz eingeführt wird. Durch die Vermischung von kaltem Rohsalz mit heißer Löselauge und durch die negative Wärmetönung des Löseprozesses tritt eine Temperaturerniedrigung des Gemisches ein mit der Konsequenz, daß einschließlich der Wärmeverluste infolge Abstrahlung die in die Vakuumkühlanlage eintretende Lösung nur noch eine Temperatur von etwa 92 bis 95°C besitzt. Bei einer Gesamtkühlspanne in der Vakuumkühlanlage von 60 bis 65° C ist der Wärmerückgewinn unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die bei der Schlußkühlung (Kondensation gegen Kühlwasser) anfallende Wärme als Verlustwärme zu werten ist, entsprechend niedrig.
Außerdem wird der Löseprozeß so geführt, daß die KCl-Sättigung unter 100% liegt, damit während der Klärung der heißen Rohlösung kein KCI in den Schlammrückstand gelangt und der KCl-Gehalt im Grobrückstand möglichst niedrig ist. Die resultierende Lösung ist im allgemeinen an KCl untersättigt und an NaCl übersättigt, so daß sich bei der Kristallisation .in der Vakuumkühlanlage außer KCl auch NaCl ausscheidet und der K2O-Gehalt des Produktes sich dadurch erniedrigt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, welches mit einer bis an die Siedetemperatur erhöhten Eintrittstemperatur der Lösung in die Vakuumkühlanlage unter gleichzeitiger Anhebung der KCl-Sättigung auf 100% (Gleichgewichtslösung KCl/NaCl) arbeitet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die vom Klärer 6 ablaufende Lösung 14 durch Einschaltung einer Verdampfanlage 4 und 15 bei Atmosphärendruck teilweise verdampft, der dabei entstehende Brüden 19 zur Direkt-•aufheizung des Salzlaugengemisches 8 und 22 bis nahe an die Siedetemperatur der Zwischenlösung 22 im Mischkondensator 16 verwendet wird, so daß die vom Entspanner 15 abfließende Rohlösung 23 Siedetemperatur und KCl-NaCl-Sättigung aufweist, die im Klärer 17 vom auskristallisierenden NaCl und gegebenenfalls von etwas KCl befreit wird und als KCl- und NaCl-Gleichgewichtslauge 24 mit Siedetemperatur in den ersten Verdampfer 1 der Vakuumkühlanlage eintritt. Ferner ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß der Nachlöser 5 b bei einer Temperatur betrieben wird, die der Austrittstemperatur der in den Oberflächenkondensatoren 2 der Vakuumkühlanlage vorgewärmten Löselauge 13 entspricht und dadurch, daß der aus NaCl und gegebenenfalls KCl bestehende und im Klärer 17 eingedickte Salzbrei mit der Zwischenlösung 22 über den Mischkondensator 16 dem Hauptlöser 5 a zugeführt wird.
Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird beispielsweise für einen Sylvinit-Betrieb durch eine schematische Zeichnung. (F i g. 1) erläutert und dem bekannten Verfahren (F i g. 2) gegenübergestellt.
Es bedeuten in den F i g. 1 und 2:
1 Verdampfer, 13 Löselauge kalt, c!
2 Kondensator (Löselauge), 14 Lösung (heiß, geklärt),
3 Kondensator (Wasser), 15 Entspanner,
4 Wärmeaustauscher, 16 Mischkondensator (Direktaufheizer),
Sa Hauptlöser, 5 b Nachlöser, • 17 Klärer,
6 Klärer, 18 Steinsalzrückführung,
7 Abdampf, 19 Brüden,
8 Rohsalz, 20 Ungeklärte Rohlösung,
9 Grobrückstand, 21 Zwischenrückstand,
10 Feinrückstand (Schlamm), 22 Zwischenlösung,
11 Heiße Lösung, 23 Eingedampfte Rohlösung,
12 Kristallisat (Produkt), 24 Geklärte eingedampfte Lösung.
Nach dem ,Verfahren gemäß der Erfindung wird in den Kondensatoren 2 der Vakuumkühlanlage vorgewärmte Löselauge 13, ohne diese weiter mit Abdampf aufzuheizen, direkt dem Nachlöser 5 b aufgegeben und verläßt diesen als Zwischenlösung 22, die gemeinsam mit dem Rohsalz 8 dem Mischkondensator als Direktaufheizer 16 zugeleitet wird. Die von dem Klärer 6 ablaufende geklärte heiße Lösung 14 wird in dem Wärmeaustauscher 4 mit Abdampf? über die Siedetemperatur aufgeheizt und in dem Entspanner 15 auf Atmosphärendruck entspannt. Der dabei· entstandene Brüden 19 dient zur Direktaufheizung des Salz-Laugen-Gemisches im Mischkondensator 16. Dabei wärmt sich das Salz-Laugen-Gemisch bis nahe an den Siedepunkt der Lauge auf. ' Die aus dem Entspanner 15 abfließende eingedampfte Rohlösung 23 wird im Klärer 17 von dem ausgeschiedenen NaCl (und eventuell etwas KCl) befreit, wobei der Salzbrei 18 gemeinsam mit der Zwischenlösung 22 dem Mischkondensator 16 aufgegeben wird.
Die eingedampfte und geklärte Lösung 24 gelangt, vollständig an KCl und NaCl gesättigt, in den ersten Verdampfer 1 der Vakuumkühlanlage.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet den Vorteil, daß sich der Wärmerückgewinn irr der Vakuumkühlanlage wegen der höheren Eintrittstemperatur der Lösung und der damit verbundenen größeren Kühlspanne erheblich verbessert. Ferner werden für die gleiche Produktion an KCl kleinere Laugenmengen benötigt, da die Aufnahmefähigkeit für KCl entsprechend der Vergrößerung der Kühlspanne ansteigt. Die Apparate, insbesondere die der Vakuumkühlanlage, können daher kleiner dimensioniert werden. Die Wirtschaftlichkeit des Lösever-
fahrens nach dem Stand der Technik wird durch das Verfahren gemäß der Erfindung entscheidend dadurch verbessert, daß die zum Aufheizen benötigte Abdampfmenge je nach den örtlichen Gegebenheitenum 15 bis 20% zurückgeht. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das in der Vakuumkühlanlage entstehende Kristallisat einen höheren K2O-Gehalt besitzt als bei den bekannten Verfahren, da von einer KCl/NaCl-Gleichgewichtslösung ausgegangen wird und deshalb weniger NaCl auskristallisiert. Außerdem kann der Löseprozeß mit einer geringeren KCl-Sättigung der vom Löseapparat ablaufenden Lösung durchgeführt werden, was sich günstig auf die KCl-Ausbeute auswirkt.
Bei Vergleich der Arbeitsweise des Verfahrens gemäß der Erfindung (Fig. 1) mit dem .bekannten Verfahren (F i g: 2) ergeben sich bei gleicher Pro-. duktion folgende Werte:
Löselaugenmenge.
Temperatur der Löselauge
Temperatur der Löselauge nach der
Vakuumkühlanlage..
Verfahren gemäß der Erfindung
68,8 m3/h 30° C
83,2° C .
Verfahren nach
dem Stand der
Technik
100 m3/h
69,1°C
Verfahren Verfahren nach
gemäß der dem Stand der
Erfindung Technik
Temperatur der in die
Vakuumkühlanlage
eintretenden Lösung
24 bzw. 14 109° C 92° C
KCl-Sättigung der in die -
Vakuumkühlanlage
eintretenden Lösung
24 bzw. 14 100% 95%
KCl-Sättigung der vom
Hauptlöser 5 a ab
laufenden Lösung 20 91,5% 95%
Temperatur des Grob
rückstandes 9 etwa etwa
83°C 100° C
Abdampfmenge (1,5 atü) 5570 kg/h 6580 kg/h
=84,5% = 100%
Diese Werte zeigen die technische und wirtschaftliche Überlegenheit des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber der bekannten Arbeitsweise nach dem Stand der Technik.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verbesserung des Löseprozesses für Kalirohsalze, wobei in Löseapparaten das Rohsalz gelöst, die aus dem Hauptlöser kommende Rohlösung geklärt, in Vakuumkühlanlagen gekühlt, die hierbei entstehenden Brüden im Wärmeaustausch mit der Löselauge kondensiert und die Löselauge dem Nachlöser zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Klärer ablaufende Lösung bei Atmosphärendruck teilweise verdampft, der dabei entstehende Brüden zur Direktaufheizung des Salzlaugengemisches bis nahe an die Siedetemperatur der Zwischenlösung im Mischkondensator verwendet wird, die vom Entspanner kommende Rohlösung vom auskristallisierten NaCl und gegebenenfalls von etwas KCl geklärt und als KCl- und NaCl-Gleichgewichtslauge mit Siedetemperatur dem ersten Verdampfer der Vakuumkühlanlage zugeführt wird..
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachlöser bei einer Temperatur betrieben wird, die der Austrittstemperatur der in den Oberflächenkondensatoren der Vakuumkühlanlage vorgewärmten Löselauge entspricht.'
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus NaCl und gegebenenfalls KCl bestehende und im Klärer eingedickte Salzbrei mit der Zwischenlösung über den Mischkondensator dem Hauptlöser zugeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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