DE1578508C3 - Vorrichtung zum Einstellen einer von zwei Funktionsarten eines Zunders für Geschosse oder Raketen - Google Patents
Vorrichtung zum Einstellen einer von zwei Funktionsarten eines Zunders für Geschosse oder RaketenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art,
deren wesentliche Merkmale der DT-AS 11 35 798 und der DT-AS 11 77 040 entnehmbar sind.
Der Zünder gemäß der erstgenannten Auslegeschrift ist zur Verwendung in Geschossen ohne Drall mit einem
hinter der Zündnadel exzentrisch zur Zünderlängsachse angeordneten Zündrotor bestimmt, der wenigstens eine
Zündpille enthält. Die Zündung dieses Zünders kann sowohl durch Rückschlag der Zündnadel auf die
Zündpille als auch — bei nur leichter Geschoß-Verzögerung — durch Vorwärtsbewegen der Zündpille gegenüber
der Zündnadel erfolgen. Der Zündrotor ist mechanisch mit der drehbaren Zünderkappe gekoppelt,
um entweder zur Sicherung gegen unbeabsichtigte Zündung die Zündpille aus der Fluchtlinie der
Zündnadel entfernen oder zur Anpassung des Zünders an seine Einsatzerfordernisse verschiedenartig wirkende Zündpillen, z. B. mit unterschiedlich vorgegebener
Verzögerungszeit wirkende Zündpillen, wahlweise in die Fluchtlinie der Zündnadel bringen zu können. Die
drehbare Zünderkappe ist hierbei als das rotationssymmetrische Stellteil des Zündergehäuses anzusehen und
könnte durch einen gleichwirkenden Einstellring ersetzt sein, dessen Prinzip z.B. aus der DT-PS 3 26 577 zur
Zündereinstellung an sich bekannt ist
Beim Zünder gemäß der oben zweitgenannten Auslegeschrift handelt es sich um einen Drallgeschoß-Zerlegerzünder,
der als Zündpillenträger gleichfalls einen exzentrisch zur Zünderlängsachse angeordneten
Zündrotor aufweist, um zur Sicherung des Zünders gegen ungewollte Zündung die Zündpille durch
mechanische Verstellung des Zündrotors mit Hilfe von Drehmoment-Übertragungsmitteln aus der Fluchtlinie
der Zündnadel entfernen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zünder für Geschosse oder Raketen mit elektrischer
Wahl der Funktionsart anzugeben, der zwei mittels einer Vorrichtung der bisher erörterten Art einstellbare
Funktionsarten aufweist und dessen Stellteil bei einem drallstabilisierten Geschoß oder einer Rakete sowohl
nach dem Abschuß automatisch arretiert wird als auch vor dem Abschuß gegen unbeabsichtigtes Verdrehen
gesichert ist.
Diese Aufgabe wird bei der im Oberbegriff des Patentanspruches angegebenen Vorrichtung durch die
im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Mittel gelöst.
Anhand der Abbildungen werden nunmehr bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im einzelnen
beschrieben. ,
Fig. 1 zeigt einen als Stellring 1 ausgebildeten rotationssymmetrischen Stellteil, der zwischen fest
miteinander verbundenen Teilen 2 und 3 eines Zündergehäuses drehbar gelagert ist. Der Drehwinkel«
des Stellringes 1 ist durch einen in ihm befestigten Stift 10 und eine im'Teil 2 befindliche Nut 11 begrenzt.
In den durch die Anschläge gebildeten Endstellungen des Einstellringes wird der Stellring gerastet. Die Rast
besteht im gezeigten Beispiel aus drei Kerbenpaaren 5 und 6, drei in Schlitzen 7 geführten Rollen 4 und einer
Ringfeder 9.
In dem Teil 2 ist ein elektrischer Schalter 15 (F i g. 2) eingesetzt, mittels dessen die einstellbaren Funktionsarten
des Zünders elektrisch schaltbar sind. An der Schalterwelle ist eine in einer Aussparung 14 schwenkbare
Gabel 13 befestigt, in die ein im Stellring 1 befestigter Stift 12 eingreift. In einer Bohrung des Teiles
2 ist eine Schaltwelle 19 drehbar angeordnet; sie trägt an ihrem einen Ende eine in, einer Aussparung 18
schwenkbare Gabel 17,^ in die ein im Stellring 1
befestigter Stift 16 eingreift. Das andere Ende der Welle 19 ist zur Hälfte abgesetzt (29 in F ig. 3).
F i g. 3 zeigt außerdem einen Teil einer mechanischen
Zündsicherung, deren Gehäuse 25 einen Zündrotor 30, der Zündmittelträger für zwei Zündpillen 26 und 28 ist,
eine Antriebsfeder 21, einen Zündkanal 27 und einen im Zündrotor festsitzenden Stift 23 enthält. Fig.3 zeigt
weiter eine Verriegelungseinrichtung für den Einstellring 1, die aus einem Bolzen 31, einer nicht
geschlossenen Ringfeder 33, einer Ringnut 32 und zwei
Bohrungen 34 und 35 besteht.
Ferner sind drei Märkierungspunkte 20 und in den Teilen 25 und 2 eine kreisförmige Aussparung 24 mit
einem Anschlag 22 dargestellt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Die in F i g^ 1 dargestellte Lage des Einstellrin-
ges 1 entspricht der Fabrik-Auslieferungsstellung des
Zünders, die beispielsweise identisch ist mit der Stellung
. »Momentanzündung bei Annäherung«. Die Rollen 4
befinden sich in den Rastkerben 5, wobei die Ringfeder 9 unbelastet ist; letzteres hat den Vorteil, daß auch bei
sehr langen Lagerzeiten des Zünders keine Ermüdung der Feder auftreten kann. Gegen unbeabsichtigtes
Verstellen aus dieser Stellung ist der Ring dadurch gesichert, daß bei einer Verdrehung die in den Schlitzen
7 des ringförmigen Fortsatzes 8 des Teiles 3 geführten Rollen 4 zur Ringmitte hin gegen die Wirkung der
Ringfeder 9 verschoben werden müßten, wozu ein relativ hohes Drehmoment erforderlich wäre. Bei dieser
Lage des Einstellringes ist der Schalter 15 in der in F i g. 2 dargestellten Stellung, wobei die Kontakte
entsprechend der Stellung »Annäherung« geschaltet sind.
Der Einstellring 1 wird durch die Längsbeschleunigung beim Abschuß zusätzlich dadurch verriegelt, daß ίο
der Bolzen 31 in Fig.3 durch die Massenkraft die Ringfeder 33 aufspreizt und teilweise in eine Bohrung
im Teil 2 eintaucht. In Fig.4 ist dargestellt, wie der
Einstellring 1 im erwähnten Beispielsfall in Stellung »Momentanzündung bei Annäherung« durch Eintauchen
des Bolzens 31 in die Bohrung 35 verriegelt ist. Die wieder zusammengeschnappte Ringfeder 33 verhindert
ein Zurücklaufen des Bolzens 31. Die Schaltwelle 19 befindet sich in der in F i g. 4 dargestellten Winkelstellung,
wodurch erreicht wird, daß der Zündrotor 30 nach seiner Freigabe aus der hier nicht dargestellten
Sicherstellung bis zum Anschlag seines Stiftes 23 gegen die Schaltwelle 19 durch die Antriebsfeder 21 gedreht
wird. Dadurch steht die Zündpille 26 über dem Zündkanal 27 in Scharfstellung.
Soll der Zünder in seiner anderen Funktionsart, z. B. »Aufschlagzündung mit Verzögerung« arbeiten, dann
wird in einer Stelleinrichtung der Einstellring 1 unter Überwindung des Rastmomentes verdreht, wobei die
Rollen 4 aus den Rastkerben 5 herausgedrückt werden und nach Verdrehen des Einstellringes um den Winkel a
in die Kerben 6 einrasten. Zwischen den Rastkerben 5 und 6 wälzen die Rollen 4 auf Einstellring 1 und
Ringfeder 9 ab. Durch diese nur rollende Reibung ist der Einstellring 1 zwischen den Raststellen leicht verdrehbar,
so daß nach Überwindung des Rastmomentes der Ring leicht in die andere Funktionsstellung zu bringen
ist.
Durch die Verdrehung des Einstellringes 1 wird über den Stift 12 und die Gabel 13 der Schalter 15 in die
andere Funktionsstellung geschaltet. Gleichzeitig wird über den Stift 16 und die Gabel 17 die Schaltwelle 19 in
eine Winkellage gemäß F i g. 3 gedreht, so daß der im Zündmittelträger 30 befestigte Stift 23 sich frei bis zum
Anschlag 22 drehen kann. Damit gelangt die Zündpille 28, die einen pyrotechnischen Verzögerungssatz enthält,
in die der Funktion »Aufschlagzündung mit Verzögerung« entsprechende Scharfstellung. Die Verriegelung
beim Abschuß erfolgt wie schon beschrieben mit dem Unterschied, daß der Bolzen 31 jetzt in die Bohrung 34
eintaucht.
Ein weiteres, nicht gezeigtes Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält nur eine einzige Zündpille, die je nach
gewünschter Funktionsart des Zünders über einen von zwei Zündkanälen schwenkbar ist; einer dieser Zündkanäle
enthält dann einen pyrotechnischen Verzögerungssatz. Ein weiteres, hierzu vergleichbares Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch vorteilhaft, daß bei
ihm anstelle von zwei Zündkanälen, über die eine einzige Zündpille wahlweise schwenkbar ist, ein einziger
Zündkanal vorgesehen ist, in den ein pyrotechnischer Verzögerungssatz wahlweise schwenkbar ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum manuellen, vorzugsweise jedoch mittels einer Stellmaschine automatisch durchführbaren Einstellen einer von zwei vorwählbaren Funktionsarten eines Zünders für Geschosse oder Raketen mit Drehmoment-Übertragungsmitteln von einem rotationssymmetrischen Stellteil des Zündergehäuses auf die die Funktionsart vorwählbar machenden Mittel, wobei bei mechanischer Wahl der Funktionsart der Drehwinkel eines Zündrotors beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellteil als an sich bekannter Einstellring (1) ausgebildet ist, der bei elektrischer Wahl der Funktionsart einen elektrischen Schalter (15) beeinflußt, daß der Einstellring (1) bei einem drallstabilisierten Geschoß oder einer Rakete nach dem Abschuß durch einen Bolzen (31) verriegelbar ist, der in Längsrichtung des Zünders durch dessen Abschußbeschleunigung gegen eine Hemmung, beispielsweise die Kraft einer Ringfeder (33), in zwei miteinander fluchtenden Bohrungen bewegbar ist, von denen sich für jede Einstellung des Einstellringes (1) die eine im Einstellring und die andere im gegenüber dem Einstellring festen, unverdrehbaren Teil des Zünders befindet, und daß eine Sicherungseinrichtung gegen unbeabsichtigtes Verdrehen des Einstellringes (1) vor dem Abschuß vorgesehen ist, die eine konzentrisch zur Zünderlängsachse angeordnete Ringfeder (9), weiterhin mindestens eine, vorzugsweise drei, in jeweils einem Schlitz (7) im Einstellring geführte Rolle (4) sowie ein Kerbenpaar (5,6) je Rolle enthält, dessen Einzelkerben einen den zwei vorgegebenen Endstellungen des Einstellringes entsprechenden gegenseitigen Abstand (cc) aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0031287 | 1966-06-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1578508C3 true DE1578508C3 (de) | 1977-11-03 |
Family
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