DE1570311A1 - Verfahren zum Stabilisieren von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von PolyamidenInfo
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Description
BAIIISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG 1570311
Dr. ExpL
Unser Zeichen O.Z. 23 949 Buc/Dck/La
ludwigshafen (Rhein), 28.10*1965
Verfahren zum Stabilisieren von Polyamiden
Es ist bekannt, Polyamiden zur Stabilisierung gegen den Einfluß von Wärme und Luft Kupfer oder Kupferverbindungen, beispielsweise
Kupferoxyd, Kupferhydroxyd oder Salze des Kupfers von organischen oder anorganischen Säuren, zuzusetzen,, Da man aber die qualitativ
besten Polyamide erhält, wenn man die stabilisierenden Stoffe bereits den polyamidbildenden Ausgangsverbindungen zusetzt, ist das
Verwenden von Kupferverbindungen praktisch auf solche beschränkt, die sich im Ausgangsgemisch gut lösen oder verteilen lassen. Andernfalls
können, sich unerwünschte Agglomerate bilden, nachteilig
beim Verwenden von Kupferverbindungen ist auch, daß manche, die in polyamidbildenden Ausgangsstoffen löslich sind, z.B. Kupfer-II-acetat,
wenn sie allein verwendet werden, während der kontinuierlichen Polykondensation und Verarbeitung zu Fäden ihre stabilisierende
Wirkung verlieren.
Es ist auch bekannt, daß man durch Zusätze von Komplexbildnern für Kupferverbindungen neben dem Verbessern der Löslichkeit oder
der Verteilbarkeit der Kupferverbindungen in polyamidbildenden Vusgangsstoffen, Polykondensationagemischen oder Polyamiden auch
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die hitzestabilisierende Wirkung von Kupferverbindi^n^in
kann. Geeignete Komplexbildner, die in Kombination^ fl|it Kjpfe.rYe,rbindungen
verwendet werden können, sind beispielsweise.
verbindungen, wie phosphorsaure Salze, phoaphorig-ga^re,
oder Salze von Halogenwasserstoff säuren, liachtfilig
daß z.B. phosphorsaure Salze den Polykondensationsgrad
sen, während Salze von Halogenwasserstoffsäuren^
bfi Polyamidfäden, Kapillarbrüche hervorrufen können.
Igrner ist bekannt, daß man Polyamide stabilisieren kf$
man als Zusatz eine Kombination von Kupferverbindungen, fc
weise Kupferacetat, und elementares Jod verwendet. Dtrap-|igf, Ζμ-sätze
greifen aber die Reaktionsgefäße stark an.
Schließlich ist bekannt, zum Stabilisieren von Polyamidejjä e,in (Jfmisch
aus löslichen Kupferverbindungen und Halogenl§p^||||i zu YQV-binden.
Eg wurde nun gefunden, daß man Polyamide vorteilhaft gigfn
Einwirken von Wärme und Licht durch ein Gemisch halogenverbindungen stabilisieren kann, indem ipaji zu?|
rtn Kupferkomplexe von Iminoaauren, die
Yfrbunden sind, und einer jQdverbindwg
Yfrbunden sind, und einer jQdverbindwg
Iminosäuren, d.if durch
sind, sind beispielsweise Pqlymftbjrlf^-«
allgemeinen Formel
sind, sind beispielsweise Pqlymftbjrlf^-«
allgemeinen Formel
OOOH
R-C-NB- (CH
R-C-NB- (CH
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Die Reste R können hierbei gleich, oder verschieden sein. Als R
kommen in Betracht: Wasserstoff, aliphatisch^, araliphatisch^ und
aromatische Substituenten. Diese Substituenten können ihrerseits wiederum substituiert sein, z.B. durch Kohlenwasserstoffreste,
Hydroxylgruppen, Alkoxygruppen oder Halogen. Ebenso können Wasserstoff
atome in der Kette, die die beiden Aminogruppen verbindet, durch andere Reste ersetzt sein. Die Kette selbst kann durch
Heteroatome unterbrochen sein. Beispiele solcher Iminosäuren sind Hexamethylen-bis-CtK-iminopropionsäure), Tetramethylen-bis-((λ-iminoessigsäure)
, Tetramethylen-bis— (oc-imino-ov-phenylpropionsäure),
Tetramethylen-bis-((X-imlnophenyles~sig8äure), Hexamethylen-bis-(oc-iminophenylessigsäure),
Tetramethylen-bis- (ot-imino-ß-phenylpropionsäure)
und insbesondere Tetramethylen-bis-(Gt-imino-p-oxyphenyleesigsäure).
Die Herstellung dieser Säuren und ihrer komplexen Kupfersalze ist
nicht Gegenstand der' Erfindung. Sie können z.B. nach dem Prinzip
der Strecker1sehen Synthese durch Umsetzung von ctf-Halogenfettsäuren
mit Diaminen hergestellt sein, ebenso durch Umsetzung von Dihalogenwasserstoffen mit Aminosäureestern oder nach dem Verfahren
der sogenannten Carboxymethylierung, d.h. der Umsetzung von Diaminen mit Alkalicyaniden und Aldehyden unter stark alkalischen
Bedingungen. Ein besonders bevorzugtes Verfahren ist die Umsetzung von Aldehyden mit Salzen von Diaminen und Kaliumcyanid. Man
erhält hierbei Polymethylen-bis-Ccx-iminosäurenitrile)', die man
anschließend zu den Säuren verseifen kann.
Das zur Stabilisierung verwendete komplexe Kupfersalz dieser
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Säuren gemäß folgender allgemeiner Formel
0" n .++ "0
O=C ,
N N 0=0
R_C - NR - (CH0),, -^NR - C-R
, <l η ,
R R
kann durch Umsetzung der Bis-iminosäuren mit Kupfersalzen, z.B. Kupfercarbonat, hergestellt sein. Zur Stabilisierung verwendet man
zweckmäßigerweise 0,01 bis 0,5 1° des Kupfersalzes, vorzugsweise '
0,06 bis 0,26 $, wobei die Menge des Zusatzes vom Subetituerlten R
und der Kettenlänge η in der obigen Formel abhängig ist. Sie kann
in einfachen Handversuchen leicht festgestellt werden.
Als in dem Gemisch mit den Kupferkomplexen von Iminoeäuren verwendete
Jodverbindungen sind beispielsweise geeignet: Alkalijodide,
Erdalkalijodide, Ammoniumjodid, Jodide von Aminen, insbesondere
Diaminen. Die Menge der Jodverbindung, bezogen auf die Kupferverbindung,
kann bis zum Fünffachen der Kupferverbindung betragen.
Mit dem erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatorgemisch können alle Polyamide und Mischpolyamide aus den üblichen polyamidbildenden
Verbindungen, also Lactamen, Diaminen und Dicarbonsäuren und Aminocarbonsäuren stabilisiert werden. Der Zusatz der Stabilisatormischung kann sowohl vor der Kondensation als auch während
der Kondensation sowie bei der Konfektionierung oder Verarbeitung des fertigen Polyamidkondensates vorgenommen werden. Die Mischung
aus Jodverbindungen und dem Kupferkomplex der Iminosäure läflt
sich vor der Kondensation in den zur Kondensation vorgesehenen
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BAD
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Polyamidbildnern leicht verteilen. Jedoch kann der Zusatz -auch bei
der Konfektionierung bzw. Verarbeitung ohne besondere Schwierigkeiten
vorgenommen werden.
Es war überraschend, daß sich diese Kupferkomplexe, die selbst polyamidbildende Komponenten enthalten, bei der Kondensation nicht"
störend auf die Kettenlänge des Polyamids auswirken und außerdem praktisch hellere Polyamidkunststoffe ergeben als es bei den bekannten Stabilisatoren gleicher Wirkung üblich ist. Hierin ist die
erfindungsgemäße Stabilisierung z.B. den sonst verwendeten Antioxydantien phenolischer Uatur überlegen. Den bisher verwendeten
Kupferverbindungen und -komplexen ist die neue Stabilisatorkombination überlegen.
Die Verwendung derartiger Kupferkomplexe als Stabilisatoren war bisher nicht bekannt. Durch die Wahl der Substituenten R hat man
es in der Hand, diese Stabilisatoren der Art des Polyamids anzupassen
und somit zu jeglichem Polyamid die gewünschte Verträglichkeit einzustellen,, Da zudem diese Kupfersalze einen sehr hohen
Zersetzungspunkt haben, hält ihre Wirksamkeit auch bei länger andauernder Wärmeeinwirkung, insbesondere bei hohen Temperaturen,
lange vor.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Polyamide eignen sich sowohl
zur Herstellung von Formkörpsrn jeglicher Art mit Spritzgußmaschinen
oder Eii'bTnüQT'ii bzw.o mit dem Gießverfahren°, sie eignen sieh
ebenso mm Herstellen von Spinnfasern,, Bändern und
Mq ia 6.qh Μ@±βώ1θ1®& g©nannten Toil© sind G-emohi3st©il@0 Di©
00S823/1711 - 6 -
&AD ORfGINAL
- 6 - O.Z. 23 949
K-Werte wurden bestimmt nach H. Fikentscher, "Cellulosechemie"
12 (1932), Seite 58.
100 Teile Caprolactam werden mit 20 Teilen Wasser, 0,06 Teilen
des Kupfersalzes der Tetramethylen-bis-(imino-phenylesslgsäure) und 0,34 Teilen Kaliumiodid 3 Stunden "bei 27O0C polykondensiert.
Der K-Wert des Polycondensates beträgt 62 und erhöht sich nach 15-tägigem Tempern bei HO0C auf 70. Nach weiteren 15 Tagen wird
lediglich ein K-Wert-Abfall von 1,5 Einheiten festgestellt. Die Lichtabsorption beträgt vor dem Tempern 48 #, nach 15 Tagen 65
und nach 30 Tagen 69 #. Nach'dieser Zeit ist das Polykondensat
nicht versprödet.
100 Teile Caprolactam werden mit 0,13 Teilen des Kupfersalzes der
Tetramethylen-bis-(iminophenylessigsäure) und 0,13 Teilen Kaliumiodid
und 20 Teilen Wasser vermischt und wie in Beispiel 1 angegeben polykondensiert. Der K-Wert des Polyamids beträgt 68. Nach
15-tägiger Lagerung bei 1400C in Luftatmosphäre beträgt der K-Wert
75, nach weiteren 30 Tagen 72,3. Das Produkt ist nach 45 Tagen noch nicht versprödet. Die Lichtabsorption beträgt vor der
Wärmebehandlung 49» nach 15 lagen 60 und nach 30 Tagen 71 #.
100 Teile Caprolactam werden mit 20 Teilen Wasser, 0,26 Teilen des Salzes der Tetramethylen-bis-(iminophenylesaigaäure) und 1,36
Teilen Kaliumiodid vermischt und wie in Beispiel 1 angegeben polykondensiert.
Der K-Wert des Polykondensates beträgt 66, nach
009823/171 1
- 7 -BAD ORIGINAL
15703 Π
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15-tägigem Tempern bei HO0C in Luft 75» nach weiteren 15 Tagen
72, Die Lichtabsorption vor der Wärmebehandlung war 48, nach 15
Tagen 75 und nach 30 Tagen 77 #.
Beiapiel 4
60 Teile Hezame.thylendiednjnoniuinadipat und 40 Teile Caprolactam
werden mit 0,06 Teilen des Kupfersal^es der Tetramethylen-bis- .
(irainophenyleasigsäure), 0s34 Teilen Kaliumiodid und 20 Teilen
Wasser vermischt und 3 Stunden "bei 2700C polykoadl ens isst«, Man erhält
ein Polykonfleasat mit ©inem K=¥©rt von 74s der nach 3-tägigem
Tempera h®± 140°G in Luft auf 86 ansteigt „ Die Liohtabsorption
beträgt 22 s nach ü@s WäxiieTbefeaMliang 42 ^0 Das P@lykond©nsat ist
Seile H©ss.m©tlijl©afliamiioniiisiaaipi!,t imä 40 Toil©
mit 20 Teilen.l'Ja0s©rg O913 T©il®n ü®e p
trasaethylea=bis=»(iißlnoph©23!ylQSüigiiäMS>®) waö O934 fQilsn Kaliiaaj©
äid vermisetit uni v?i© ia BQiQg)I©1 1 ®ng©g©b©-n
K-Wert beträgt 72 und stolgt nach 3-=tägig©21 Lagerung bsi 1400G
auf 85» Dl© LioJitabsorption vjurde au 27 $0 aacfe
behandlung zu 45 ^
60 Teile Hexamethylendiaaimoniuinadipat und 40 Teile Caprolactam
werden mit 20 Teilen Wasser, 0,26 Teilen des Kupferaalzes der Tetramethyl
en-bis-(iminophenylessigsäure) und 0,7 Teilen Kaliumiodid
vermischt und nach der üblichen Weise nach Beispiel 1 polykonden-
009823/1711 " 8 -
BAD ORIGINAL
- θ - Ο.Ζ. 23 949
eiert. Der K-Wert beträgt 74. Nach 3-tägiger Wärmelagerung bei
140 C steigt er auf 84 an. Die Lichtabsorption des Polycondensates beträgt 29, nach 3-tägiger Hitzebehandlung 51 ^.
009823/1711
BAD OFUÖJNAL
Claims (1)
1570911
. - 9 Patentanspruch
Verfahren zum Stabilisieren von Polyamiden durch Gemische aus
Kupfer- und Halogenverbindungen» dadurch gekennzeichnet, daß ale
Stabilisatoren komplexe Kupfersalze von Iminoeäuren und Jodverbindungen verwendet werden.
BADISCHE ANILIIi- * SODA-PABRIK AG
009823/1711
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
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