DE1565403C - Verfahren und Vorrichtung zur Befesti gung von Distanzhaltern an den Hüllen von Brennstoffelementen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Befesti gung von Distanzhaltern an den Hüllen von BrennstoffelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung von Distanzhaltern an den Hüllen von
Brennstoffelementen sowie eine Induktionsheizvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit
einem primären Leiterstreifen und mit einer vom primären Leiterstreifen umgebenen, elektrisch leitenden
Aufnahmespule.
Dieses Verfahren und diese Vorrichtung werden besonders, aber nicht ausschließlich zum Verbinden
von Auflagepuffern oder Distanzhaltern mit den Hülfen von Brennstoffelementen für Kernreaktoren
verwendet. Derartige Hüllen sind beispielsweise Rohre aus einer Legierung aus Zirkonium mit 1,2
bis 1,7 % Zinn, 0,07 bis 0,2 °/o Eisen, 0,05 bis 0,15 °/o
Chrom und 0,03 bis 0,08 °/o Nickel.
Es ist bis jetzt schwierig, Distanzhalter an einer
derartigen Hülle wirtschaftlich durch Hartlöten oder Schweißen zu befestigen, da die Legierung bei Erhitzung
durch atmosphärischen Sauerstoff angegriffen wird. Die Befestigung muß daher im Vakuum oder
in einer inerten Atmosphäre erfolgen. Es ist bereits bekannt, Distanzhalter durch Induktionshartlöten an
einem einzelnen Rohr zu befestigen. Ein derartiger Lötvorgang umfaßt im allgemeinen das Einsetzen
der Hülle in einen elektrisch isolierten Behälter, die Erzeugung eines Vakuums oder das Einleiten eines
inerten Gases sowie das Erhitzen der zu verbindenden Stellen durch eine äußere Induktionsspule. Obwohl
dieses Verfahren zum Erfolg führt, ist es sehr zeitraubend, da jede Hülle normalerweise mit mindestens
zwei Distanzhaltern versehen ist und eine sehr große Anzahl derselben benötigt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Induktionsheizvorrichtung
der oben beschriebenen Art anzugeben, mit deren Hilfe mehrere Hüllen gleichzeitig
mit wenigstens je einem Distanzhalter verbunden werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die mit einer Lotlegierung versehenen
Distanzhalter durch Schweißen an den Hüllen der Brennstoffelemente in wenigstens einer Ebene derselben
angeheftet werden und daß die Distanzstücke mehrerer Brennstoffelemente gleichzeitig mittels Induktionsheizung
an den Brennstoffelementen befestigt werden.
Die erfindungsgemäße Induktionsheizvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Aufnahmespule
tangential in einen äußeren Aufnahmering und einen inneren Aufnahmering unterteilt ist, die beide radial
geschlitzt sind, und daß in der Aufnahmespule durch innere Ausbuchtungen im äußeren Aufnahmering
und durch äußere Ausbuchtungen im inneren Aufnahmering Löcher gebildet sind, in die die zu erhitzenden
Hüllen eingesetzt werden können.
Gemäß der Erfindung ist es nun möglich, Distanzhalter gleichzeitig an einer Anzahl von Hüllen zu befestigen,
so daß die benötigte Anzahl von Hüllen während eines einzigen Lötvorganges bearbeitet werden
kann. ·
In vorteilhafter Ausgestaltung sind eine zweite oder weitere Aufnahmespulen und ein zweiter
primärer Leiterstreifen vorgesehen, die gegen die erste Aufnahmespüle und den ersten primären Leiterstreifen
versetzt sind, so daß längliche Hüllen oder Werkstücke durch die von den Aufnahmespulen begrenzten
Löcher verlaufen und erhitzt werden. Um den von den primären Leiterstreifen erzeugten Fluß
in den Löchern örtlich zu konzentrieren, können Teile der die Ausbuchtungen bildenden Kanten der
Aufnahmeringe eine geringere Dicke aufweisen.
Um die Hüllen unter Vakuum oder einem Inertgas erhitzen zu können, wird zwischen den Aufnahmespulen
und den primären Leiterstreifen eine gegen die Atmosphäre absperrende Haube aus einem magnetisch
durchlässigen und elektrisch isolierenden Material angeordnet.
ίο An Hand der in der Zeichnung dargestellten Aus-
- führungsformen der Induktionsheizvorrichtung wird die Erfindung im folgenden beispielsweise erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine zum Teil geschnittene perspektivische Ansicht der Induktionsheizvorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in F i g. 1, F i g. 3 das Schaltbild einer Schaltung zur Speisung
der Primärwindungen der Induktionsheizvorrichtung der F i g. 1 und 2,
F i g. 4 eine Aufsicht auf einen Aufnahmering und F i g. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 in F i g. 4.
Die Distanzhalter werden zuerst für die Befestigung an den Hüllen vorbereitet, indem Metallstücke
genauer Abmessungen aus einem Blech gestanzt werden, mit dem die Lotlegierung anhaftend
verbunden ist. Die Stanzform hat eine solche Gestalt, daß die Stücke mit einer zylindrischen Oberfläche
hergestellt werden, so daß sie der rohrförmigen Hüllenoberfläche angepaßt sind. Die fertigen Distanzhalter
werden dann an den geeigneten Stellen an diesen Hüllen heftangeschweißt.
Gemäß F i g. 1 hat eine typische Hülle 1 zwei Distanzhalter 4, die durch Heftschweißung mit ihr
verbunden sind. Sie wird dann längsseits zu anderen
35" Hüllen in der in F ι g. 1 abgebildeten Vorrichtung
eingesetzt. Diese Vorrichtung hat einen Bodentisch 10, auf dem ein Halterungssockel 11 montiert ist.
Der Sockel hat einen Bund 12 mit Einlaßöffnungen 9, die die Hüllen 1 tragen können. Die Hüllen 1 sind
vertikal angeordnet und laufen durch eine Aufnahmespule 13, die an Stellen 14 durchlöchert ist,
um diese aufzunehmen. Eine zweite Aufnahmespule 15 befindet sich oberhalb der ersten, durch deren
Löcher 16 die Hüllen verlaufen. Die oberen Enden der Hüllen werden durch eine Isolierscheibe 18 festgehalten,
die Löcher 19 aufweist, um diese aufzunehmen. Die Löcher 19 haben Ausbuchtungen 19',
so daß die gehefteten Distanzhalter 4 nicht die Scheibe 18 verschmutzen oder beschädigen, wenn die
Hüllen in ihre Lage geschoben werden.
Wenn die Hüllen ihre Lage eingenommen haben, wird über die Anordnung eine Haube 20 aus Glas
oder einem anderen geeigneten magnetisch durchlässigen und elektrisch isolierenden Material gesetzt,
die gegen die Atmosphäre abdichtet und auf dem Bodentisch 10 ruht, mit dem sie.in üblicher Weise
durch einen O-Ring21 abgedichtet wird. Unmittelbar
außerhalb der Haube 20, aber in Nähe der Aufnahmespule
13, befindet sich eine einzige Windung eines primären Leiterstreifens 25, die von einem
Hochfrequenz-Wechselstromgenerator bei geringer Impedanz gespeist werden kann. Der primäre Leiterstreifen
25 wird durch Wasserleitungen 26 gekühlt. . Ein ähnlicher primärer Leiterstreifen 30 befindet sich
in der Nähe der oberen Aufnahmespule 15 und wird durch Wasserleitungen 31 gekühlt. Die beiden
Primärwindungen können entweder parallel oder in Serie mit dem Hochfrequenzgenerator geschaltet sein,
was von der Ausgangsimpedanz des Generators abhängt.
Eine typische Parallelschaltung ist in Fi g. 3 mit einem Generator 33 abgebildet.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer der
Aufnahmespulen abgebildet, das besonders zufriedenstellend arbeitet. Die Aufnahmespule 13 ist in einen
Innen- und einen Außenring 36 bzw. 35 unterteilt. Durch die inneren Ausbuchtungen 37 des Außenringes
35 und die äußeren Ausbuchtungen 38 des Innenringes 36 ergeben sich die Löcher 14. Jeder '"
Ring ist a.n einer Stelle 39 bzw. 40 radial unterbrochen.
Es soll nun angenommen werden, daß der Ström in Richtung der Pfeile 41 im primären Leiterstreifen
25 ansteigt. Da sich die Aufnahmeringe 35 und 36 *5 in dem vom primären Leiterstreifen 25 erzeugten
Magnetfeld befinden, werden in den beiden Aufnahmeringen Ströme in Richtung der Pfeile 42 erzeugt,
die entgegengesetzt zum Richtungswechsel des Stroms im Primärstreifen 25 gerichtet sind. Da sich
das Magnetfeld sehr schnell ändert (mit Hochfrequenz), tritt das Feld kaum in die Aufnahmeringe
35 und 36 ein, so daß der Strom auf den Oberflächen der Aufnahmeringe fließt, wie durch die
Pfeile angedeutet ist. An den radialen Schlitzen 39 und 40 schließt sich der Stromkreis für den Strom
auf den Oberflächenkanten der Aufnahmeringe. Diese Ströme stören das von den Primärleitern erzeugte
Feld, das sich auf die Löcher 14 konzentriert. Einen Widerstand aufweisende elektrische Leiter befinden
sich in diesen Löchern, nämlich die Hülle und die Distanzhalter, die auf ihr angelötet werden sollen, so
daß sie örtlich stark erhitzt werden. Die Hülle, die einen Widerstand mit einer einzigen Windung darstellt,
wird auf ihrem Umfang gleichmäßig erhitzt.
Die tatsächliche Temperatur, auf die das Werkstück erhitzt werden kann, kann durch Steuerung der
den primären Leiterstreifen 25 und 30 zugeführten Eingangsleistung, der Kopplung zwischen den Aufnahmeringen
35 und 36, der Kopplung zwischen dem Werkstück und der Aufnahmespule, der Länge der
Zeit, während der Leistung zugeführt wird, und der Frequenz des Stroms in den primären Leiterstreifen
geändert werden. Auf diese Weise ändert sich durch Änderung des Abstands zwischen den Aufnahmeringen
35 und 36 die Feldstärke in den Löchern 14. Ähnlich ergibt sich bei einem großen Loch 14 und
einer kleinen Hülle eine geringere Erwärmung in dieser Hülle als bei einem kleineren Loch.
Der Aufbau der Aufnahmespule 15 ist dem der Aufnahmespule 13 ähnlich. Wenn daher die Hüllen
ihre Lage eingenommen haben, wobei die Distanzhalter an ihnen heftangeschweißt sind sowie die
Haube 20 aufgesetzt worden ist, wird der Innenraüm
der Haube 20 entweder evakuiert (z. B. über ein Absperrorgan im Bodentisch 10), oder ein inertes Gas
wird in die Haube eingeleitet, um den atmosphärischen Sauerstoff wegzuspülen. Anschließend wird
den primären Leiterstreifen 25 und 30 Strom zugeführt,
so daß die Aufheizung beginnt In einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel wurde festgestellt,
daß bei Erregung der primären Leiterstreifen 25 und 30 mit einem Strom von einem 1-MHz-Generator
eine Lötzykluszeit von 17 Sekunden ausreicht, um 24 Distanzhalter an 12 Rohren zu be-
festigen.
Wenn die Erhitzung stärker auf die Oberfläche der Hüllen konzentriert werden soll, dann können die
Aufnahmespulen gemäß den Fig. 4 und 5 abgewandelt werden. Hier nimmt die Dicke der Aufnahmespulen
fortschreitend ab, wenn die dem Werkstück benachbarte Kante erreicht wird. Die dicke
Kante 45 an den am weitesten vom Werkstück entfernten Kanten der Aüfnahmespule leitet den
gleichen Strom wie die Kante 46 in der Nähe des Werkstücks. Die Stromdichte ist daher entlang den
Kanten 46 größer als entlang den Kanten 45, und das durch den primären Leiterstreifen erzeugte Feld
ist daher im Loch 14 in der Nähe der Kanten 46 stärker konzentriert.
Ein mit der Erfindung erreichter Vorteil besteht darin, daß, falls mehr als zwei Distanzhalter an einer
Hülle befestigt werden sollen, eine weitere Aufnahmespule mit einem mit dieser zusammenarbeitenden
primären Leiterstreifen an jeder gewünschten Stelle in Längsrichtung der Hülle angebracht werden
kann. Jede neue Aufnahmespule ist in ähnlicher Weise wie die Aufnahmespulen 13 und 15 unterbrochen
und hat ihren eigenen primären Leiterstreifen und Kühlspulen, falls es nötig ist. Es ist ersichtlich,
daß bei einer Gestalt der Aufnahmespulen, die im Zusammenhang mit den F i g. 4 und 5 gezeigt
ist, Abwandlungen des Heizungsschemas erreicht werden können. Es kann z. B. für manche Zwecke
wünschenswert sein, die Erhitzung nur für einige der Löcher in der Aufnahmespule zu erhöhen oder wahlweise
zu gewährleisten, daß einige Teile des Lochs eine größere Erhitzung als andere Teile erlauben.
Die Kanten 46 (F i g. 5) können dann in zu den Distanzhaltern benachbarten Bereichen dünn sein,
aber die ursprüngliche Dicke der Kanten 45 in zu den Distanzhaltern entfernten Bereichen beibehalten.
Claims (6)
1. Verfahren zur Befestigung von Distanzhaltern an den Hüllen von Brennstoffelementen,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Lotlegierung versehenen Distanzhalter durch Schweißen an den Hüllen der Brennstoffelemente
in wenigstens einer Ebene derselben angeheftet werden und daß die Distanzstücke mehrerer Brennstoffelemente gleichzeitig mittels
Induktionsheizung an den Brennstoffelementen befestigt werden.
2. Induktionsheizvprrichtung zur Befestigung von Distanzhaltern an Hüllen von Brennstoffelementen
mit einem primären Leiterstreifen und mit einer vom primären Leiterstreifen umgebenen,
elektrisch leitenden Aufnahmespule zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmespule (13) tangential in einen äußeren Aufnahmering
(35) und einen inneren Aufnahmering (36) unterteilt ist, die beide radial geschlitzt sind, und daß
in der Aufnahmespule (13) durch innere Ausbuchtungen (37) im äußeren Aufnahmering (35)
und durch äußere Ausbuchtungen (38) im inneren Aufnahmering (36) Löcher (14) gebildet sind, in
die die zu erhitzenden Hüllen eingesetzt werden können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine zweite Aufnahmespule (15)
und einen damit zusammenarbeitenden zweiten primären Leiterstreifen (30), die gegen die erste
' Aufnahmespule (13) und den ersten primären
Leiterstreifen (25) versetzt sind, so daß längliche
Hüllen (1) durch die von den ersten und den zweiten Aufnahmespulen begrenzten Löcher (14,
16) verlaufen und erhitzt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Teile (46) der die
Ausbuchtungen bildenden Kanten der Aufnahmeringe eine geringere Dicke aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch eine gegen die Atmosphäre
absperrende Haube (20) aus einem ma- ίο gnetisch durchlässigen und elektrisch isolierenden
Material zum Einschließen der Aufnahmespulen (13,15) und der Hüllen (1) zwischen den Aufnahmespulen
(13,15) und den primären .Leiterstreifen (25,30). ·
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und' zweite primäre Leiterstreifen (25,30) an einen
elektromagnetischen Hochfrequenzstromgenerator (33) angeschlossen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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